Warum verstoßen so viele Christen gegen ihr erstes Gebot?

34 Antworten

Du hast vollkommen recht, die Dreieinigkeitslehre finden wir nicht in der Bibel. Sie wurde weder von Jesus noch von den Aposteln gelehrt. Sie entstand auch erst sehr lange nach dem Tod der Apostel, nämlich im 4. Jahrhundert, und wurde durch Mord, Totschlag, Verfolgung, Verbannung und solchen Dingen eingeführt. D. h. die Menschen wurden gezwungen, das zu glauben.

Warum war dieser Zwang notwendig? Weil diese Lehre der Logik völlig widerspricht und viele sie nicht glauben wollten. Damals hatten die Befürworter die stärkere Position und haben Andersdenkende mundtot gemacht.

Allerdings finden wir in der Bibel den Hinweis, dass die Menschen nach dem Tod der Apostel vom wahren Glauben abfallen und "Lehren von Dämonen" folgen würden. Die Dreieinigkeit ist solche eine "Lehre von Dämonen".

(1. Timotheus 4:1) Die inspirierte Äußerung aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden, indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämọnen achtgeben,


ManfredFS  02.12.2018, 19:22

Also von einer inspirierten Äußerung die irgendwas zu irgendeinem Glauben gesagt haben soll habe ich noch nichts gehört. Wer ist diese Person?

Ich weiß zwar nicht was Du meinst - ich sehe mich selbst als Christen, glaube sowohl an den Vater, als auch den Sohn und den Heiligen Geist - bete aber nur zum Vater, was auch bedeutet, dass ich nur den Vater selbst als Gott ansehe und ihn entsprechend anbete. Ich bin mir der Schriften bewusst, wo Christus selbst in verherrlichter Form laut dem letzten Kapitel der Offenbarung des Johannes sagte, dass er nur Gott allein anbeten solle und wer ist denn noch übrig, der eher Gott wäre, als der Sohn Gottes? Es kann sich also nur um den Vater handeln, der allein angebetet werden soll.


MatzeMuk  19.08.2024, 17:23

Interessante Einschätzung! Dein Kommentar hat mich dazu gebracht die Offenbarung mal nur mit Fokus auf WER spricht überhaupt jeweils zu Johannes zu lesen.

Ich war bisher so fasziniert von den Inhalten der Visionen das ich mich nie richtig konzentriert habe WER überhaupt zu Johannes spricht.

Danke für den Anstupser!

Mein Fazit:

a) ich sollte öfter Mal ein ganzes Buch der Bibel mit einer spezifischen fokussierten Fragestellung lesen :)

b) verschiedene Knechte Gottes sprechen im Verlauf der Vision mit Johannes, führen ihn im Geist um ihm etwas zu zeigen. Sie geben die Worte Jesus und Gottes in direkter Rede wieder zb "Ich bin der Erste und der Letzte, Alpha und Omega..." Trotzdem sind sie selbst nicht Jesus. Es wirkt mglw verwirrend, deshalb müssen wir uns ein bisschen konzentrieren wer gerade spricht, aber es steht zum Glück immer klar geschrieben wer zu Johannes in der Vision gerade spricht.

Du beziehst dich auf das letzte Kapitel der Offenbarung. Jesus sendet einen Engel zu Johannes (siehe zb Vers 16) und Johannes wirft sich vor ihm DEM ENGEL nieder um ihn anzubeten (Vers 8).

Schon von Kapitel 1 Vers 1 wird es auch so eingeleitet.

Danke, diese Entdeckung hat mir Spaß gemacht ich bin begeistert und kann nur jedem empfehlen:

Die Offenbarung ist recht komplex, aber wenn wir mit einer konkreten Fragenstellung dran gehen können wir Schicht für Schicht Gottes Wort ergründen.

Gott segne euch!

JTKirk2000  20.08.2024, 20:14
@MatzeMuk
Du beziehst dich auf das letzte Kapitel der Offenbarung. Jesus sendet einen Engel zu Johannes (siehe zb Vers 16) und Johannes wirft sich vor ihm DEM ENGEL nieder um ihn anzubeten (Vers 8).

Das könnte man so sehen. Allerdings macht der Inhalt der Verse 7 und 12 in Offenbarung 22 mehr als deutlich, dass es sich bei der Passage um Jesus selbst handelt, nur dass Johannes ihn vermutlich erst erkennt, als Jesus sich ihm entsprechend durch eigene Aussage zu erkennen gibt, so ähnlich wie es bei den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus war.

verreisterNutzer  19.10.2018, 19:53

Jesus sagt: Kommet her zu mir... Also ist es nicht falsch, zu Jesus zu beten, oder ihn zu bitten.

JTKirk2000  20.08.2024, 20:08
@verreisterNutzer
Jesus sagt: Kommet her zu mir... Also ist es nicht falsch, zu Jesus zu beten, oder ihn zu bitten.

Zu ihm zu kommen heißt nicht zwangsläufig ihn anzubeten. Außerdem hat er selbst seinen Jüngern das Vaterunser nicht ohne Grund gegeben und den Sohn anzubeten, ist eindeutig ein Verstoß sowohl gegen das erste Gebot als auch gegen das Vaterunser.

Christen bekennen und glauben an einen einzigen Gott, der Vater, Sohn und Geist IST. Das zeigen die altkirchlichen Bekenntnisse und das lehrt auch das Neue Testament. Lies den Anfang des Johannesevangeliums: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. ... Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt (V. 14). 

Lies das Bekenntnis des Athanasius: https://de.wikipedia.org/wiki/Athanasisches_Glaubensbekenntnis#Volltext

Es definiert die Trinität vor allem im Hinblick auf die Person Christi und ihre Einordnung - ein Streitthema zu jener Zeit, wie auch heute. Da ist ein Gott in drei Personen, nicht drei Götter.

Und schließlich ist es ganz einfach zu verstehen, wenn man mal ein Gleichnis bemüht: Stell Dir einen Zimmerbrunnen vor, der drei Fontänen hat. Es ist im Brunnen immer das gleiche Wasser. Doch Du siehst drei verschiedene Fontänen. So kannst Du Dir auch Gott vorstellen. Es ist derselbe Gott in drei Personen, den wir mit Vater, Sohn oder Geist ansprechen, je nach der Perspektive, die wir haben. Gruß, q.


kilincme 
Beitragsersteller
 28.04.2016, 14:04

Ich werde es wohl nie verstehen.
Jesus war ein Mensch der von einer Frau geboren wurde, er ging auf Toilette und aß wie ein ganz normaler Mensch. Das können nicht Eigenschaften eines Gottes sein.
Und vorallem soll das jetzt heißen das Abraham, Jakob, Moses etc. indirekt Jesus angebetet haben?
Dass kann nicht sein

quopiam  28.04.2016, 14:26
@kilincme

Abraham und Mose haben Gott angebetet und zwar die ganze Fülle Gottes. Denn wie wir waren sie nicht in der Lage, Gott vollkommen zu erkennen. In Gott war schon zu Abrahams Zeit das Wesen des "guten Hirten", der seine Schafe sucht und ihnen nachgeht (Ezechiel: "Jetzt will ich meine Schafe selber suchen..."). In ihm war schon zu Beginn aller Zeit die Liebe zu seinen Geschöpfen und die Hingabe an sie. Wenn Du das Alte Testament sorgfältig liest, wirst Du diese Eigenschaft Gottes immer wieder durch die Texte leuchten sehen, weil die Menschen das immer wieder bemerkt haben und demzufolge überliefert haben.

Dieser Gott, der nicht der als ungnädiger Richter und Rächer verkannt werden darf, hat sich im Menschen Jesus inkarniert, er "ist Fleisch geworden". Das Fleisch hat seine Mutter gestellt, aber in ihm ist Gott selbst Mensch geworden. Er "entkleidet sich aller Gottheit" wie es in einem alten Kirchenlied heißt. 

Es ist doch keine große Sache für einen Gott, als erleuchtetes Wesen wie auf Wolken eine Weile herumzuwandeln, Wunder zu tun und sich dann wieder auf den himmlichen Thron zurückzuziehen. Das ist ja gerade das Besondere am christlichen Glauben, daß Gott selbst unser Leben teilt, unsere Krankheiten, unsere Schmerzen, unsere Ängste und unser Sterben - und das aus Liebe und ohne die "Pole Position" des Halbgottes einzunehmen oder sich durch irgendwelche Zaubereien erst mal zu legitimieren. Der große, unerfaßliche, wunderbare Gott wird ein Kind und teilt unser Dasein...

Du mußt es nicht glauben, die Geschichte des Christentums ist voll von Leuten, die das nicht geglaubt haben. Das Christentum hält das aus. ;-) Aber wer es dann doch glaubt, der weiß, was für eine grandiose Sache das ist. Gruß, q.

Hallo kilincme

ich kann das verstehen, dass du das mit der Dreieinheit nicht verstehst. Ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht wirklich. dazu müsste ich Gott sein, denke ich.

Kleiner Vergleich: Erklär mal jemandem, der nur Wasser kennt, was Schnee oder Eis ist.

Vielleicht hilft dir dieser link weiter wenn es dich wirklich interessiert.

https://www.orientdienst.de/praxis/verteidigung-des-glaubens-apologetik/in-3-schritten-dreieinigkeit-fuer-muslime/

Es gab früher ein Lied, das ging so:

"wer, wie, was, der die, das, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm"

Also fragen ist gut und richtig. Nur so kommt man weiter!

Christen glauben an EINEN Gott.
Vielleicht hilft Dir das weiter:
Ich habe mal so oder so ähnlich etwas gehört: du kannst Dir mal deinen Zeigefinger ansehen. Es ist EIN Finger, aber wenn man den Finger biegt, dann kann man DREI Teile erkennen.