Gleichnis vom Weinberg - Verständnisschwierigkeiten?
Wir haben im Unterricht über das Gleichnis vom Weinberg gesprochen in dem jemand immer wieder Arbeiter anheuert die bis zum Abend in seinen Weinberg arbeiten sollen. Dafür bietet er ihnen aber immer denselben Lohn. Am Abend beschweren sich dann die Arbeiter die zuerst angefangen haben darüber, dass sie mehr gearbeitet hätten und mehr Lohn verdient hätten. Der Weinbergbesitzer meint, dass sie sich auf diesen Lohn geeinigt hätten und sie darum auch nur diesen bekommen.
Am Ende hat meine Lehrerin erklärt es bedeute, dass es Gott egal ist, wie viel man für ihn tut und ab wann man an ihn glaubt. Solange man es irgendwann tut, kommt man halt in den Himmel.
Nun werfen sich mir da einige Fragen auf, auf die sie mir keine Antwort geben konnte.
Darf ich einen Teil meines Lebens (vieleicht ab heute) Sünden begehen, also stehlen und so und solange ich irgendwann aufhöre und wieder auf den rechten Weg komme trotzdem in den Himmel kommen?
14 Antworten
Du wirst, so lange du lebst, Sünden begehen, darum geht es in dem Gleichnis auch nicht. Es geht darum, dass die, die sich für groß vor Gott halten, weil sie "so gut sind", auch nicht mehr Lohn bekommen, aber nicht darum, absichtlich gegen Gott zu arbeiten. Solche Arbeiter hätte der Herr des Weinberges gleich wieder rausgeschmissen.
Nicht ganz.
Wenn du sündigst und das weißt,
wird es dir "angerechnet" (Hes.18,4; Röm.7,7; Mt.25,10).
Am Ende hat meine Lehrerin erklärt es bedeute, dass es Gott egal ist, wie viel man für ihn tut und ab wann man an ihn glaubt. Solange man es irgendwann tut, kommt man halt in den Himmel.
Deine Lehrerin hat recht. Du hast mit deinem letzten Satz theoretisch auch recht. Das Problem ist nur, Du kennst deinen Todeszeitpunkt nicht. Man kann als Jugendlicher, junger Erwachsener oder alter Mann sterben.
Wenn man mit Berechnung an die Sache geht, dann kann das "böse in die Hosen" gehen. Man verspielt damit unter Umständen das ewige Leben im Paradies.
Gemäss Bibel genügt auch kein Lippenbekenntnis. Es braucht die ganze Bekehrung:
1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.
2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.
3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.
4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.
Da sieht man den Unterschied zwischen der menschlichen Gerechtigkeit und der Gerechtigkeit Gottes.
Am Ende hat meine Lehrerin erklärt
Klar, die ist evangelisch und muß das sagen. Das Gleichnis bezieht sich auf die größere Gerechtigkeit Gottes und seine Barmherzigkeit, welche den guten Willen anerkennt und nicht nur die "Menge" des Einsatzes. Von "Glauben" steht da garnichts im Gleichnis hier geht es nur um das Handeln.
Das ist verständlich! Danke