Bedeutung des Gleichnis aus ‭Matthäus 20:1-16?

5 Antworten

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

"Danach erzählte Jesus das Gleichnis von einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Der ausgemachte Lohn für den Tag betrug einen Silbergroschen, den üblichen Tageslohn für einen Arbeiter. Später, um die dritte Stunde (etwa um neun Uhr), ging er erneut auf den Markt und warb noch mehr Leute, die dort müßig herumstanden, für die Arbeit in seinem Weinberg, und zwar nicht für einen fest vereinbarten Lohn, sondern für das, was recht ist. Um die sechste (mittags), die neunte (drei Uhr nachmittags) und sogar um die elfte Stunde (um fünf Uhr nachmittags), als nur noch eine Stunde zu arbeiten war, ging er jeweils wieder hinaus und stellte weitere Arbeiter ein.

Als es Zeit wurde (Abend, d. h. sechs Uhr), den Arbeitern ihren Lohn auszuzahlen, begann er bei denen, die am kürzesten gearbeitet hatten, und gab jedem einen Silbergroschen. Als nun diejenigen an die Reihe kamen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, meinten sie, sie würden mehr empfangen, weil sie immerzu gearbeitet und des Tages Last und Hitze getragen hatten. Andererseits waren sie einverstanden gewesen, für die ausgemachte Summe zu arbeiten, die sie nun auch erhielten (V. 13). Der Hausherr erklärte, er habe die Macht, mit dem, was sein sei, zu tun, was er wolle, und ermahnte sie, nicht neidisch zu sein auf die, die kürzer gearbeitet hatten.

Jesus wollte damit sagen, dass einzig und allein Gott, der "Hausherr" in dem Gleichnis, darüber entscheidet, wer welche Belohnung erhält. Er ist derjenige, vor dem abgerechnet wird. Viele, die jetzt besondere Positionen einnehmen, werden sich eines Tages zurückgesetzt sehen. Viele, die heute meist hinten rangieren, werden sich plötzlich ganz vorn wiederfinden: "So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein." (Diese Aussage unterstützt auch das, was Jesus in Mt 19,28-30 sagte.) Am Schluß wird nur noch die Bewertung Gottes zählen. 12. Weisungen in bezug auf seinen Tod (Mt 20,17-19) (Mk 10,32-34; Lk 18,31-34)"

Bei unserem Heiland gibt es keine Zeitdauer der Berufung (Mt.20,16).

Gerechtigkeit ist, dass alle Gerechten gleich sind vor Gott.. unabhängig, wann sie gerecht geworden sind.

Neid und Missgunst sind Gott fremd und daher eine Sünde.

Daher gilt auch: Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Nur, weil Matthäus eine windige Story aufgeschrieben hat, heißt das LÄNGST nicht, dass die Handlungsweise göttlich und weise und gerecht und praxistauglich wäre.

Wenn der "Hausherr" am nächsten Tag wieder ausgeht um Tagelöhner zu finden, dann wird er NIEMAND mehr finden, der früh am morgen zu arbeiten beginnt.

ALLE werden erst zur 11. Stunde anfangen wollen! D.h. die Sache ist überhaupt nicht "nachhaltig".

Selbst einem Gott steht es nicht an, völlig irrational zu handeln.

Die dumme Geschichte soll wohl verklickern, dass es nie zu spät ist, Christ zu werden und dass es sich selbst in den letzten Lebensjahren noch lohnt.

Klar: Die Christengemeinden suchten Verstärkung.

das wir alle denn selben Lohn empfangen werden.
Nun - wohl eher entsprechend unserer Bemühungen (guten Willen !) uns einzubringen, nicht entsprechend unseren (selbst gefälligen) Leistungen.

Es geht doch hier um die (größere) Gerechtigkeit Gottes, welche Erbarmen mit den weniger Leistungsfähigen/Schwachen mit einschließt. Wenn unser Sozialsystem das schon leisten kann (wohl von der christlichen Botschaft inspieriert) dann Gott wohl auch.

das wir bei Gott und im seinen Reich alle gleichviel bedeuten

wohl schon, wenn die entsprechende Gesinnung so ist.