Gibt es mehr Wohlstand in Schweden als in Deutschland?
GDP per Capita war da immer mehr als DE.
4 Antworten
Grundlegend ist die Frage "Wie definiert man Wohlstand" berechtigt. Ich persönlich ziehe da immer gerne einen Wert heran: Mieteranteil.
In Deutschland leben 70% zur Miete. In Schweden leben ca. 35% zur Miete. Wenn Deutschland ein so "wohlhabendes" Land ist, wieso mieten wir denn alle?
Jetzt überlegen wir mal, wie viel Wohneigentum heutzutage wert ist, wie viel Mietkosten pro Monat man sich spart, die man dann abzgl. Instandhaltung zur freien Verfügung hat.
Das liegt daran, dass Häuser und Eigentumswohnungen versteigert werden, während Mieten gedeckelt sind. Bei einer durchschnittlichen Wartezeit von 10 Jahren für eine Mietwohnung bleibt den Menschen gar nichts anderes übrig, als ein Eigenheim anzuzahlen. 85 % kann man ja leihen. Dreizimmerwohnungen gehen in meiner Gegend für 3 Millionen SEK weg, das Geld kann sich praktisch kein Schwede aus dem Ärmel schütteln. Zumal das Hausgeld auch bei 5000 SEK liegt und die Gehälter verglichen mit Deutschland relativ niedrig sind.
"GDP" gibt es im Deutschen nicht. Das ist ein englischer Begriff.
Und wenn man Begriffe verwendet, die man nicht richtig versteht, ist das Nichtverstehen der Sache auch schon vorprogrammiert.
"GDP" entsteht aus der Multiplikation von Preisen in der Volkswirtschaft mit deren Anzahl.
Du brauchst nur die Preise von allem zu erhöhen und schon hast du ein grösseres "GDP". Natürlich hat München ein hohes "GDP", wo die Preise - z.B. Mieten - um ein Vielfacheres höher sind als anderswo.
Und Skandinaviens Preise sind auch wesentlich höher als die in Deutschland.
Ob die hohen Preise allerdings Wohlstand sind?
Na, wenn das für dich die Wahrheit ist, kannst du dich ja über die hohe Inflation freuen. Die schafft ja gerade um dich herum einen paradiesisch hohen Wohlstand!
Tip: streiche Denglisch von deinem Sprachplan. Es bekommt dir nicht.
Der einzelne Schwede ist im Durchschnitt "reicher" als der "Durchschnittsdeutsche", es gibt halt auch wesentlich weniger Schweden als Deutsche ....!
Das Bruttosozialprodukt ergibt sich aber daraus wieviel erwirtschaftet wird, nicht aus der Zahl der Einwohner.
In Schweden sind die Steuern höher und es wird mehr umverteilt. Die Gesellschaft ist gerechter.
Hier geben die Reichen halt weniger ab.
Ja.
Der durchschnittliche Schwede ist wohlhabender als der durchschnittliche Deutsche und auch wesentlich öfter Hauseigentümer.
Würde ich mir auch gerne nicht leisten können, wenn ich zu 85% darauf hoffen kann ein Haus zu erben.
Deshalb wandert da auch nicht halb Arabien ein.
Und in Schweden und Finnland bekommen Odachlose extra Wohnungen gebaut.
Wohnungsbau für Obdachlose? Wer hat dir denn den Unsinn erzählt?
Das Konzept kommt aus den USA. Wieso sollte ein Konzept, das aus Skandinavien kommt, einen englischen Namen haben?
Stimmt. Aber die Finnen setzen es am besten um.
Die bauen extra dafür.
Einfache, kleine aber moderne Wohnungen, die auch nicht in riesigen Hochhäusern sind.
Das mag sein. Hufvudstadsbladet lese ich nur ganz gelegentlich.
Das liegt daran, dass der durchschnittliche Schwede keine Wahl hat, wenn er eine Wohnung in einer Großstadtregion benötigt. Wohnen zur Untermiete kann sich der Durchschnittsverdiener nicht leisten.