Gibt es Ausnahmen bei der Schulpflicht?
Bei einem Kind das Progerie hat, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ins Erwachsenenalter kommt, macht es doch meines Erachtens wenig Sinn, viel Geld reinzustecken und viele Jahre der Lebenszeit zu rauben.
10 Antworten
Nein, und das ist gut so.
Schule ist mehr als lernen. Es bedeutet Gemeinschaft. Und wie wichtig die ist haben wir in den letzen 2 Jahren zu genüge gemerkt.
Die meisten Kinder gehen (im Grunde) gerne in die Schule.
Da könntest du auch sagen; ach ich kaufe dem Kind dies oder das icht, es wird ja eh nicht alt....
Sicher geht nicht jeder gerne zur Schule. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber im Normalfall gehen wie gesagt die MEISTEN gerne.
Naja die wollen aber auch was lernen und andere Kinder kennen lernen.
Was soll es denn bringen ? Das älteste Kind mit dieser Krankheit wurde 16 Jahre alt. Manche sterben auch mit 10 Jahren.
Ich wäre nicht glücklich die Hälfte meiner Lebenszeit in der Schule zu sitzen und Unterricht zu machen.
Dafür gibst du gerne 70 - 100.000€ an Schulbildung umsonst aus, obwohl du sicher weißt dass dieses Kind niemals arbeiten wird. Jeder zahlt Steuern und wir sind der Staat.
Bitte was? Diesen Preis halte ich für ein Gerücht.
Die Schulbildung ist nicht kostenpflichtig. Man muss nur Schulbücher holen und schulhefte. Das kostet aber keine 100k im Jahr.
Glaub mir die Kinder wollen gleichaltrige Kennen lernen. Vor allem Kinder mit Krankheiten wollen ein normales Leben führen. Mir wären die parr 100€ im Jahr egal. Das sind dann nicht mal 10k im Jahr und dafür hat mein Kind wenigstens ein bisschen normales Leben.
Ausnahme bei der Schulpflicht hat nur wer schwerstbehindert im Bett liegt, an Geräte angeschlossen ist und nicht in der Lage ist irgendwas aufzunehmen. Anstelle von Schulunterricht gibt es dann Förderung. Entweder körperlicher oder geistiger Art.
Selbst wenn ein Kind behindert ist, es hat am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Egal ob es Sinn macht oder nicht. Es ist nicht gesagt das das Kind Mobbing bekommt. Es gibt Schulen, die speziell auf die Bedürfnisse behinderter Kinder angelegt sind.
Wärst du gerne derjenige, der bei allen möglichen Gelegenheiten zu hören bekommst: "Ach, bei dir lohnt sich das doch nicht; du stirbst ja sowieso bald."
Neue Winterstiefel? Na, ob du noch lange genug lebst...!
Freunde finden? Kaum kennst du sie richtig, liegst du in der Kiste!
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Oder wärst du vielleicht dankbar, wenn man es dir ermöglichte, ein möglichst normales Leben zu führen. Mit allem, was dazugehört. Auch Schule.
Selbst Kinder die nicht für den Schultransport nicht geeignet sind, müssen vor Ort Unterricht haben. Ich machte mal ein Praktikum in einem Kinderheim für Mehrfachschwerstbehinderte Kinder und selbst dort gibt es eine eigene Schule. Natürlich ist der Unterricht nicht mit dem normalen Vergleichbar. Der Junge zum Beispiel lag in einem Bett und legte seine Hand auf einen Schalter damit Musik erklingt aus einem Kassettenrekoder. Auch war ich im Praktikum an einer Körperbehindertenschule an der jedes Jahr ein Kind beerdigt wird laut Aussagen des Schulleiters damals. Dort sind Kinder mit Körperbehinderung eingeteilt in Hauptschul -, Lernbehinderte, Geistigbehinderte und Mehrfachschwertsbehindertenklasse. Gerade die Mehrfachbehinderten Kinder haben Schule und machen durch Therapien Fortschritte auch wenn man weiß sie werden nicht so alt.
Ich denke es ist trotzdem wichtig das die Kinder ein schönes, wenn auch kurzes Leben haben und trotzdem Lesen - und Schreiben lernen.
Gerade sehr kranke Kinder sind nicht den ganzen Tage in der schule sondern nur einige Stunden, aber darüber entscheiden Ärzte, Gutachter und ich glaube die Schulaufsicht.
Gemeinschaft .. es gibt auch Ausgrenzung und Mobbing. Da wären Kinder und Jugendliche unendlich dankbar nicht zur Schule zu müssen.