Schulpflicht?
Habe gestern auf ein TikTok Kommentar geantwortet. In diesem geht es um die Schulpflicht für Kids. es gab eigentlich nur negative antworten auf mein Kommentar.
meine Frage ist jetzt:
Wie stehe ihr dazu, Schulpflicht oder lieber zuhause unterrichtet werden durch Eltern, Großeltern oder einen Studi? und zuhause wird diesem nur dinge fürs wirklich leben gelernt!
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10 Antworten
und zuhause wird diesem nur dinge fürs wirklich leben gelernt
Und das entscheiden dann die Eltern? Ich denke nicht, dass alle Eltern die Kompetenz besitzen das zu beurteilen!
Und ja: das Schulsystem sollte reformiert werden und auch die Lehrinhalte teilweise überdacht werden. Aber daraus eine "ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" Geschichte zu machen, halte ich für mehr als problematisch.
Jepp... so sieht es dann aus. Und auch Deutsch und Mathe sind überbewertet und wenn das Kind nie lesen lernt, weil YT auch schöne Hörvideos bietet, dann läuft es prima.
In der Schule gibt es sicherlich einiges zu verbessern. Gerade was das Lesen betrifft. Ich bin eigentlich entsetzt, dass in manchen Schulen die Schüler nicht ein einziges Buch lesen während ihrer Schulzeit. Und das Unterrichtsstoff sich in einigen Punkten nicht von dem von vor 30 Jahren unterscheidet. Aber Eltern als Maßstab für den Lernstoff? Gruselige Vorstellung!
Was soll denn an unserem Schulsystem "kaputt und verdummend" sein?
Klar, es gibt nichts, was sich nicht verbessern ließe.
Aber die allerwenigsten Eltern sind in der Lage, zu beurteilen, was für die Kinder wichtig ist und noch weniger sind imstande, das dann zu unterrichten. Hand auf's Herz: wer ist denn fähig, den Lehrstoff für Mathematik und Physik didaktisch aufzubereiten und an Kinder weiter zu geben.
Offensichtlich sind ja sehr viele Eltern schon überfordert, den Kindern die minimalen Voraussetzungen an Selbständigkeit und Betragen mitzugeben.
DAS wäre Verdummung!
Die Schulpflicht ist unbedingt notwendig, um halbwegs Chancengleichheit herzustellen.
Stelle dir mal eine Familie vor, in der beide Eltern in Vollzeit arbeiten müssen. Wer unterrichtet das Kind? Bist du wirklich der Meinung, dass das Kind die gleiche gute Bildung bekommt und damit die gleichen Chancen erhält sich später selbst was Gutes aufzubauen wie andere Kinder, wo ggf. ein Elternteil daheim bleiben und sich die ganze Zeit ums Kind kümmern kann?
Stelle dir mal eine Familie vor, in der beide Elternteile kein Englisch sprechen. Wie sollen die es machen, dass das Kind genausogut englisch lernt wie andere Kinder? Das Kind macht bestimmt keine Luftsprünge vor Dankbarkeit, wenn es später keine Ausbildungsstelle für den Traumberuf (z.B. in der IT) bekommt, weil es an Englischfähigkeiten mangelt.
Im Übrigen: Auch das Soziale gehört zum Lernprozess als Kind. Mit Menschen klarzukommen, obwohl man sie nicht wirklich mag. Aber auch Freunde zu finden, das erste Mal verknallt zu sein. Aber auch Regeln zu akzeptieren und zu befolgen, die an einem anderen Ort anders sind als daheim... Sehr vieles davon findet in der Schule statt.
und zuhause wird diesem nur dinge fürs wirklich leben gelernt!
Wer bestimmt denn, was "Dinge fürs wirkliche Leben" sind?
Okay, du magst als Elternteil vielleicht der Meinung sein dass Mathematik, die übers kleine Einmaleins hinaus geht, komplett irrelevant im Leben ist. Aber was, wenn dein Kind sich 10 Jahre später überlegt, dass es Informatik studieren will? Wo der Umgang mit Vektoren, Matritzen und Integralen als bekannt vorausgesetzt wird? Weißt du das als Elternteil im Voraus?
Und bist du wirklich bereit, deinem Kind ggf. komplett die Zukunft zu verbauen, weil du dich verschätzt hast, was wichtig ist und was nicht?
das kaputte & verdummende Schulsystem
Das Schulsystem hat seine Fehler, ganz klar. Und es hat noch mehr Fehler, die nicht systembedingt sind, sondern in der Umsetzung des Systems liegen.
Aber dass die Teilnahme am allgemeinbildenden Unterricht verpflichtend ist, ist ganz klar kein Fehler.
Aber so, wie du dies formulierst, habe ich den Eindruck dass deine Meinung sowieso schon feststehst: Du hast beschlossen, dass du Schule & Lehrer blöd findest und wolltest hier nur noch Bestätigung.
Lass' mich raten: Du gehörst zu denen, die aus ideoloischen Gründen einfach grundsätzlich glauben wollen, dass alles schlecht ist was vom Staat kommt?
- Klar, habe ich eine andere Meinung zum Schulsystem, die du nicht hast.
- Nein, ich glaube nichts aus ,,ideoloischen Gründen einfach grundsätzlich glauben wollen, dass alles schlecht ist was vom Staat kommt" wie du schreibst. Ich bilde mir meine Meinung und suche nach Beweisen die diese Unterstützt.
Und 3.: Meine Frage, ob du als Elternteil wirklich riskieren wolltest, deinem Kind die Zukunft zu verbauen weil du ihm etwas nicht beibringst, das du subjektiv als unwichtig ansiehst oder das du (z.B. mangels eigenem Wissen) nicht lehren kannst, willst du ganz offensichtlich nicht beantworten.
Damit würde endlich mal die Gängelung aufhören, das man sich nahezu das ganze Jahr mit schulpflichtigen Kindern in Deutschland aufhalten muss. Für mich kämen Kinder somit niemals in Frage, da ich mich mindestens die Hälfte des Jahres nicht in Deutschland aufhalte.
Oder man kann es sich leisten und schickt seine Kinder auf Privatschulen/ ins Internat. Auf solche US Verhältnisse wird es hierzulande wegen dem Lehrermangel und dem demografischen Wandel sowieso hinauslaufen,
Ja, natürlich!
Wenn die Eltern der Meinung waren dass die englische Sprache ohnehin nur Teufelswerk ist und dementsprechend nicht unterrichtet werden braucht, wird das Kind unglaublich dankbar sein dass es dann wegen fehlender Englischkenntnisse keinen Ausbildungsplatz zum Wunschberuf bekommt.
Wer findet es nicht geil, wenn der Wunschberuf flach fällt weil die Eltern irgendwas nicht unterrichten wollten?
Vorsicht, das erfordert mehr Denkarbeit als nur "ich will dagegen sein".