Kind mit 7 Jahren einschulen lassen nicht mehr möglich?

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Hallo Leelith ,

zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass Du erst mal die Entwicklung Deiner Kinder getrost abwarten solltest. In den Jahren bis zur Einschulung wird sich da noch unglaublich viel verändern. Auch die Selbstsicherheit wird durch den Kindergartenbesuch in den meisten Fällen deutlich gesteigert. Alleine die Tatsache, dass Deine Kinder zu früh geboren wurden, sagt nicht automatisch etwas über ihre spätere Schulreife aus.

Der Grund, warum Kinder heutzutage nicht mehr "zurück gestellt" werden, liegt daran, dass sie für die zweijährige Eingangsstufe der Grundschule, also für Klasse 1 und 2, inzwischen 3 Jahre Zeit haben.

Das klassische "Sitzen-bleiben", wie es früher praktiziert wurde, wenn ein Kind aufgrund von Unreife dem Unterricht nicht im erforderlichen Maße folgen konnte, gibt es nicht mehr.

Heute ist es Gang und Gäbe, dass Kinder ggfs. zurück gestuft werden, was aber wertungstechnisch nicht dem Sitzenbleiben gleich kommt.

Wenn sich also bei Einschulung mit 6 Jahren tatsächlich herausstellen würde , dass Dein Kind überfordert ist oder noch nicht über die nötige Schulreife verfügt, hat es auch während des laufenden Schuljahres in der zweijährigen Eingangstufe jederzeit die Möglichkeit, in den vorigen Jahrgang zu wechseln.

Bei meinem Sohn stellte sich während des ersten Halbjahres des 2. Eingangsstufenjahres heraus, dass er sich extrem schwer tat. Er hat dann nach den Karnevalstagen - also mitten im Schuljahr - in die Klasse der 1. Jahrgangsstufe gewechselt.

Ich würde mir an Deiner Stelle im Augenblick noch nicht zu viele Gedanken darüber machen. Die Gefahr, die sehe, ist, dass Du Deine Kinder schon vor der Einschulung unter einen gewissen Leistungsdruck setzt. Lasse sie Deine Bedenken nur bitte nicht spüren, denn sonst könnten sie schon im Vorfeld Versagensängste bekommen.

In den meisten Kindergärten wird eine hervorragende "Vorschul-Arbeit" angeboten, die die Kinder auf spielerische Weise auf den Schulalltag vorbereiten.


dragonheart1952  31.03.2010, 12:28

Ja, den Spaß hatte ich mit meinem Sohn auch, das Ende vom Lied war dann, dass er, als er in der Pubertät in der Schule geschlampt hat, ein Riesenproblem hatte, den Realschulabschluss machen zu dürfen, denn diese Rückstufung wurde als Sitzengeblieben eingestuft und somit hatte er die Schulpflicht erfüllt.

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Momo1965  31.03.2010, 12:48
@dragonheart1952

Wenn Du jetzt schon in der Vergangenheitsform sprichst, muss das ja schon eine ganze Weile her sein mit Deinem Sohn. Meines Wissens nach gibt es das Modell "dreijährige Eingangsstufe" aber erst seit ein paar Jahren. Bist Du sicher, dass Dein Sohn nicht doch noch der alten Regelung unterlag?

Wie auch immer. Bedeutet das, dass man Deinem Sohn die Wiederholung eines Schuljahres verweigern wollte, um den Realschulabschluß noch zu erlangen, weil seine Schulpflicht bereits erfüllt war? Das wäre jetzt auch für mich mal sehr interessant zu erfahren.

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Momo1965  09.07.2010, 15:44
@Momo1965

Lieben Dank fürs Sternchen und alles Gute für Dich und Deine "Zwerge"! :-))

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ich glaube schon, dass man mit 7 noch eingeschult werden kann. mein bruder wurde auch mit 7 eingeschult und er war vorher nicht in der vorschule. das lag aber auch daran, dass er erst im august geburtstag hatte und vorher wollten meine eltern das nicht.

Ja, man muss zum Schulpsychologen, aber da wird so ziemlich jedes Kind "durchgewunken". Wenn dein Kind ängstlich und zurückhaltend ist, hat das, glaube ich, nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie ein Frühchen ist. Geht sie in den Kindergarten? Das würde sehr helfen!

Schule ist außerdem heutzutage nicht mehr so, wie sie einmal war. Die Anforderungen der ersten Klasse sind so ziemlich von jedem Kind schaffbar.

Schuld des Jugendamt ist es nicht, sondern die Bildungspolitik will die Kinder in der Schule zwingen und dort fördern.

Wenn Du die spätere Einschulung durchsetzen möchtest, musst Du echt kämpfen.

Wichtig ist, aufzuzeigen, dass die Kinder entwicklungsverzögert sind. Ich denke mal, dass das Vorzeigen vieler Atteste das untermauern kann.

Eine Anlaufstelle sind Frühförderstellen, die die ehemaligen Frühchen testen und eventuelle Defizite aufzeigen / bestätigen.

Vor kurzem belegte ein Zeitungsartikel, dass früher eingeschulte Kinder oftmal den Gymnasialabschluss nicht "schaffen".

Dies müsste ja im Gegenzug heißen, dass später eingeschulte Kinder mehr Zeit zum reifen hatten- ganz besonders also frühchen.

Viel Glück, versuch es.


Leelith 
Beitragsersteller
 31.03.2010, 12:44

Danke Dir. Also ich bin sowieso gegen die Verstaatlichung unserer Kinder. Ich finde es ganz schlimm wie sehr der Staat sich mittlerweile in die Erziehung einmischt und das keine Individualität mehr zugelassen wird. Früher haben Jugendämter sich eingemischt, wenn ein Kind gefährdet war im Sinne von Vernachlässigung. Heute wird sich eingemischt, wenn man nicht im Sinne des Staates erzieht. Und wie es in unseren Schulen heute zugeht bekommt man ja allzu oft mit, leider. Die Entwicklung in unserem Land macht mir wirklich Angst. Eigentlich sollte es doch so sein, dass Meinungsfreiheit und Individualität auch in der Erziehung gelten sollte, aber ich merke immer mehr dass genau dies unterbunden wird. Solange Eltern ihre Kinder nicht vernachlässigen, in ihrem Handeln immer zu erkennen ist, dass dies zum Wohle des Kindes ist, und Eltern wissen nunmal am besten was gut für ihre Kinder ist, sollte man diese ihre Kinder nach dem Stil erziehen, den sie eben vertreten. Und mir ist es wichtig, dass meine Kinder nicht zu früh in die Schule gehen, da ich es als falsch empfinde, die wenigen Jahre unbeschwerter Kindheit, auch unbeschwert und unbehelligt vom Staat, noch mehr zu verkürzen. Ich werde alles daran setzen dass meine Kinder mit 7 in die Schule kommen. Das einzige was mich daran hindern kann ist die Entwicklung meiner Kinder. Wenn zu erkennen ist, dass mein Sohn bedenkenlos mit 6 in die Schule kann, dann wird er auch mit 6 in diese gehen.

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Bini81  15.04.2010, 12:58
@Leelith

Dein Kind hat im November Geburtstag. Sprich laut dir kommt dein Kind erst im Sommer in die Schule, wenn es schon 7 ist und wird ca. 3 Monate später 8!!!! Abgesehen von deiner negativen Einstellung (sorry sehe ich so) finde ich das ziemlich bedenklich!

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Ich wurde mit 7 eingeschult als KannKind