Gewalt in der Erziehung?

Absolutes No Go 82%
Finde es ok, manchmal geht es nicht anders 18%

74 Stimmen

verreisterNutzer  23.07.2022, 15:09

Was ist denn der „Metzgergriff“? Hab ich noch nie gehört……

VonBayern 
Beitragsersteller
 23.07.2022, 15:22

Da wird mit der Hand der hintere Teil des Halses zu gedrückt. Die Druckausübung kann recht Schmerzhaft sein je nachdem wie stark man drückt und das Kind wird Bewegungsunfähig.

35 Antworten

Absolutes No Go

Je bibeltreuer und religiöser, umso wahrscheinlicher ist eine gewalttätige Kindeserziehung. So ist die Prügelstrafe bei Evangelikalen am beliebtesten:

... die Erziehungsmethoden der Eltern mit zunehmender Religiosität stärker gewaltorientiert sind.
Das Risiko für Schüler, als Kind mindestens einmal massiv misshandelt zu werden, war demnach am höchsten, wenn die Eltern Mitglied einer evangelikalen Freikirche waren und Religion für sie eine "sehr wichtige" Rolle für die Erziehung gespielt hatte.

Warum ist das so?

Weil die bibeltreuen Christen sich an die Erziehungsratschläge der Bibel halten. Und an christliche Erziehungsratgeber:

Als Ursache für die hohen Werte bei den Evangelikalen wird vermutet, dass die Pfarrer dieser Gemeinden sich verstärkt am Wortlaut der Bibel orientieren. Diese enthält etliche Ratschläge wie "Rute und Zucht geben Weisheit".

In solchen evangelikalen Erziehungsratgebern werden auch Kleinkinder nicht verschont:

Als besonders gravierend empfanden die Prüfer der Bundesstelle Passagen, in denen das Schlagen von kleineren Kindern - vom Säugling bis zum Vorschulalter - eher gefordert wird als für ältere Kinder; schließlich könne man mit letzteren ja schon reden.

https://www.sueddeutsche.de/leben/kindererziehung-pruegel-im-namen-des-vaters-1.3625455


Waver943  22.07.2022, 09:16

Das erinnert mich an diese 12 Stämme, die ihre Kinder tagtäglich verprügeln. Schlimm sowas.

Turbomann  01.11.2022, 01:02

Diese enthält etliche Ratschläge wie "Rute und Zucht geben Weisheit".

Man kann auch eine Rute und Zucht mit Regeln und nicht mit Prügel verstehen.

Wenn man Kinder nicht von kleinauf Regeln beibringt, was erwartet man dann, wenn man ihnen alles erlaubt und nie Grenzen aufzeigt.

Oft genug gibt es Kinder die fast unerziehbar sind, weil sie von kleinauf schlechte Verhältnisse gehabt haben, nie irgendwelche Grenzen bekommen haben und die dann als "Systemsprenger" von einer Pflegefamilie in die nächste und von einem Heim ins nächste gewandert sind. Sehr traurig für solche Kinder, denn sie können in dem Fall nichts dafür, wenn sie eine schlechte oder gar keine Kindheit gehabt haben und nie Liebe erfahren haben.

Mayahuel  01.11.2022, 02:00
@Turbomann
Man kann

Nein, kann man nicht.

So wie auch der Sklave zu schlagen ist, damit er nicht aufmüpfig wird.

Absolutes No Go

Solche Erziehungsmethoden braucht keiner und Kinder sollte man

liebevoll, aber konsequent erziehen

Kinder brauchen gewisse Regeln, denn später werden sie in ihrem Leben überall auf gewisse Regeln stossen.

Wenn man Kinder alles erlaubt, dann ist das Interesselosigkeit und irgendwann, wenn man nie NEIN sagen kann, werden sie uns auf der Nase tanzen.

Wie sollen Kinder uns Eltern ernst nehmen, wenn man nicht konsequent ist, dass ein JA ein Ja und ein Nein ein Nein ist.

Wenn Eltern nur mit Gewalt erziehen können, dann haben sie versagt, denn egal ob verbale oder körperliche Gewalt hinterlässt Spuren. Wobei verbale (psychische) Gewalt fast noch schlimmer als körperliche Gewalt ist, den die Spuren die verblassen irgendwann, aber sie seelischen Spuren die werden Kinder prägen.

Solche Eltern sind ganz sicher kein gutes Vorbild und Kinder übernehmen das, was die Eltern ihnen vorleben.

Absolutes No Go

Bis auf eine Entgleisung, habe ich selbst nie eine solche Erfahrung machen müssen.

Gewalt gegen Schutzbefohlene ist ein Zeichen der eigenen, wahr genommen Minderwertigkeit oder das Ausleben sadistischer Fantasien an Wehrlosen. Und:

Alles (bis auf "Garnicht" und ggf. "Nur leicht ...") sind keine Bestrafungen sondern Misshandlungen und auch als solche zu werten.

  • Wer so etwas aktuell erfährt: Entzieht auch diesen Dingen! Fragt nach Hilfe (telefonseelsorge.de, Schulsozialarbeiter, Jugendcafe, ...), euch muss das nicht peinlich sein, sondern denen, die das machen! Wenn ihr konkret Angst habt, schwer verletzt zu werden oder gar mehr, dann packt eure Zahnbürste und ein Kuscheltier ein und geht zur Polizei, direkt!
  • Wer so etwas erleben musste, holt sich bitte ebenfalls Hilfe, um das Erlebte aufzuarbeiten. Schluckt das nicht einfach runter! Es holt euch (oder noch schlimmer: Eure Kinder mit euch als Täter) wieder ein! Das ganze kann soweit gehen, noch später als Erwachsener Anzeige zu erstatten …

Gewalt ist nie in Ordnung nicht gegen Gegenstände und im Besondern nicht gegen Personen. Und es ist nie eine Lösung.

Autor: Christlich, 50+

Absolutes No Go

Klaps auf den Po habe ich schon gegeben aber derart ohne Kraft, dass er eher symbolisch war, das tat körperlich niemals weh, aber sie verstanden, dass ich ziemlich verärgert war und das reichte völlig, aber gewiss keine Schläge, ins Gesicht schon gar nicht!

Irgendwelche schmerzhaften oder demütigenden Griffe ganz sicher nicht, besonders alles demütigende ist sehr verletzend und sowas darf man einem Kind niemals antun.

Ohren ziehen, Kneifen und derlei üble Dinge auch nicht.

Ich würde niemals einem Kind, meinen Kindern, bewusst, absichtlich Schmerzen zufügen, weder körperlich noch psychisch noch seelisch noch sonst wie!

Aber wenn ich genervt bin weil sie einen Mist gebaut haben, dann zeige ich dies auch, meistens mit Worten und Gestiken und wie ich mich benehme und das soll auch so sein, wie sollen sie sonst wissen was ich Schlecht und Gut finde? ich zeige ihnen ja auch sehr deutlich wenn ich etwas toll und gut finde was sie getan haben.

Ich war etwa 30 Jahre alt als meine 2 Kinder geboren wurden und jetzt sind sie erwachsen und ich bin 62, wir haben ein echt tolles Verhältnis miteinander und lieben einander sehr, ich bin für beide eine sehr nahe Vertrauensperson, meine Tochter vertraut mir enorm und erzählt mir alles, mein Sohn auch aber seine näheste Vertrauensperson ist seine Mutter, sie finden uns beide toll und sagen wir seien die besten Eltern der Welt. Interessant dass die Sache übers Kreuz geht:

Sohn-Mutter

Tochter- Vater

All dies ehrt mich sehr und auch ich finde ihre Mutter eine echt tolle Frau und Mutter. Ich bin seit etwa 35 Jahren überzeugter Christ.

Absolutes No Go

1.Es kommt darauf an wie man Gewalt definiert.

2.Es kommt darauf an, was man mit der Vermeidung von Gewalt bezwecken möchte.

Die Beispiele die du oben nennst finde ich nicht in Ordnung und möchte dies auch nicht bei meinem Kind anwenden. Ich möchte aber auch nicht über andere Eltern urteilen, denn Kinder können prinzipiell sehr ähnlich aber dann auch Grund verschieden sein.

Kommen wir zu Punkt 1. Es gibt physische Gewalt die du hier ansprichst, aber auch psychische Gewalt. Beides kann sich in extrem unterschiedlicher Weiße äußern, ohne dass es vielleicht jedem als Gewalt bewusst ist.

Bei Punkt 2 ist klar, dass es sich um das Wohl des Kindes handelt.

Beispiel 1: Man kann nun einem Kind gut zureden, was gerade auf eine stark befahrene Straße zuläuft und riskieren, dass es überfahren wird oder man kann es gewaltsam von der Straße reißen. Und wenn es immer wieder stumpf darauf laufen möchte, kann man wieder nur gut zureden oder es gewaltsam festhalten.

Beispiel 2: Ein Kind möchte unbedingt etwas zerstören. Damit es etwas lernt, kann man ihm diesen (vielleicht sogar gefährlichen) Gegenstand wegnehmen = psychische Gewalt.

Fazit: Gewalt wird also auch unbewusst angewendet. Auch diese Gewalt versuche ich zu vermeiden, aber ich werde die Sicherheit des Kindes immer höher setzen als meine eigenen Vorsätze. Und da ich nicht fremde Kinder, noch fremde Situationen eindeutig einschätzen kann, die ich draußen so sehe, werde ich mich auch nicht bei anderen Eltern einmischen (ausgenommen da wird natürlich wirklich sinnlos Gewalt angewendet, was ich so aber noch nie gesehen habe).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung