Gegen Gendern. Ist das lustig oder eher peinlich?
Ich gehe noch zur Schule und wir haben so ein Schulportal, wo die Lehrer immer Nachrichten schreiben wie z.B. am nächsten Tag sollen wir das Buch mitbringen. Letztens hat eine Lehrerin ihre Nachricht mal wieder mit Liebe Schüler*innen angefangen. Jemand aus meiner Klasse hat dann geschrieben: "Sehr geehrte Frau [...],
Der Begriff "Schüler*innen" ist mir leider gänzlich unbekannt. Ich nehme an, sie wollten "Schüler" schreiben und die Autokorrektur hat Ihnen nur einen kleinen Streich gespielt. In diesem Falle Entschuldigen sie bitte meine Nachricht. Falls es kein Fehler der Autokorrektur war, würde ich sehr über eine Erklärung des Begriffes freuen.
Ich wünsche ihnen noch ein schönes Wochenende
Viele Grüße
...
Was haltet ihr davon? Findet ihr es albern, peinlich, lustig?
- Wurde die Nachricht exakt so verfasst, wie von dir zitiert?
- Waren die fünf Fehler (3 Orthographie-/1 Interpunktions-/1 Grammatikfehler) volle Absicht?
- Oder ein klassisches Eigentor?
- Ja wurde sie. 2. kannst du dir selbst denken 3. hat sich erledigt.
7 Antworten
Ich finde es richtig, dass man sich diesen übergriffigen Versuchen, Sprache zu politisieren entgegenstellt, insbesondere wenn sich ein Lehrer seiner Macht bedient und das den Schülern aufdrückt. Ich sehe das Gendern auch nicht als harmlos an, sondern es ist der Versuch, eine Ideologie durchzusetzen und diese Sprache aufzuzwingen. Man muss sich nichts vormachen: das Gerede davon, dass das ja freiwillig ist, ist Augenwischerei. Freiwillig ist es allenfalls erst wieder, seit man festgestellt hat, dass der Widerstand groß ist. Wäre er es nicht, wäre es schon lange überall verpflichtend, denn nur das ist ja gerecht und sensibel.
Und ja, Lächerlichmachen ist da eine Möglichkeit, denn das Gendern und die hilflosen Versuche seiner Umsetzung sind lächerlich. Bereits in der Begründung falsch, in der Zielrichtung den eigentlichen Zielen von Gleichberechtigung diametral entgegenstehend, sprachlich meist ungenießbar oder semantisch lächerlich ("tote Radfahrende"). Es ist nur richtig, dass Lehrer merken, dass Schüler sich nicht alles gefallen lassen und sich jeden Unsinn vorsetzen lassen.
Ich habe es lange nicht ernst genommen, weil ich dachte, dass kann ja niemand ernst nehmen. Inzwischen sehe ich das anders. Es ist nicht nur ein Sternchen, es ist eine totalitäre Ideologie, die damit einhergeht. Sie war nie auf leben und leben lassen ausgelegt, sondern versuchte von Anfang an über Vorgaben, Leitlinien und Moralisierung Druck auf die gesamte Gesellschaft auszuüben und nutzte schamlos jedes vorhandene Machtgefälle.
Du scheinst recht paranoid zu sein. 😅😅
Vorsorglich habe ich mal eine Nachfrage an den "hilfreichsten Antwortgeber" Rerun360 gestellt:
Gegen Gendern. Ist das lustig oder eher peinlich? (Deutsch, Sprache, gendern) - gutefrage
Offenkundig hat er nicht verstanden, dass Sprache stets dynamisch und nie statisch ist. Wäre sie statisch, würden wir alle heute noch Althochdeutsch sprechen ;-)
Wie soll "Sprache ändert sich" ein Argument dafür sein, dass Sprache geändert wird und jede noch so absurde Änderung gut und zu akzeptieren sei?
Niemand hat je behaupet, dass sich Sprache nicht ändere. Reines Strohmannargument (Frauen mitgemeint?).
Ich finde es richtig, dass man sich diesen übergriffigen Versuchen, Sprache zu politisieren entgegenstellt, insbesondere wenn sich ein Lehrer seiner Macht bedient und das den Schülern aufdrückt.
Es geht nicht um einen Lehrer, sondern um eine Lehrerin.
Inwiefern
- ist es ein "übergriffiger Versuch, Sprache zu politisieren",
- bedient sich "ein Lehrer seiner Macht",
- "drückt ein Lehrer das den Schülern auf",
wenn eine Lehrerin "Liebe Schüler*innen" schreibt?
Gendern kann man, muss es aber nicht.
Es ist die persönliche & sogar verfassungsrechtlich durch Art. 2 Abs. 1 GG [Art. 2 GG - dejure.org] geschützte Entscheidung eines jeden Einzelnen, ob er gendert oder nicht.
Siehe dazu pars pro toto die Antworten: https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782458 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524787563 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782303 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782943
Eine Lehrerin ist stets auch ein Lehrer. Soweit so klar oder fehlt es hier schon an den Grundlagen und Sie haben im Deutschunterricht geschwänzt?
Und ja, privat ist das eines jeden Entscheidung. (war übrigens eine generische Formulierung, versteht jeder). In öffentlicher Funktion aber nicht. Es ist auch nicht Ihre Entscheidung Ihre Schüler in Löffelsprache zu unterrichten.
Sie haben im Deutschunterricht geschwänzt?
Na, na, na! Es geht bestimmt auch in moderaterem Tonfall, oder?
Privat ist das eines jeden Entscheidung (...) In öffentlicher Funktion aber nicht.
- Das ist falsch.
- Siehe dazu:
Gegen Gendern. Ist das lustig oder eher peinlich? (Deutsch, Sprache, gendern) - gutefrage
- Textauszug:
[Zitatbeginn]
Zu diesem Thema habe ich (Volljurist) unlängst einen Beitrag für eine renommierte juristische Fachzeitschrift unter dem Titel
Gendern im Spannungsfeld zwischen "korrekter Orthographie" und der verfassungsrechtlichen Garantie des Art. 2 Abs. 1 GG
veröffentlicht.
Mein Betrag beschäftigt sich interdisziplinär
- mit den Vorgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung als Regulierungsinstitution der Rechtschreibung des Standardhochdeutschen einerseits
- der unter dem besonderen Schutz der sog. "Ewigkeitsklausel" (Art. 79 Abs. 3 GG) stehenden verfassungsrechtlichen Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) andererseits.
Wie andere Autoren komme auch ich zu dem Ergebnis,
- dass Gendern in der Schriftsprache aufgrund schulischer Vorgaben zur vermeintlich "korrekten Orthographie" nicht zu Ungunsten von Schülern als vermeintlicher "Fehler" beurteilt werden darf;
- dass JEDE dem entgegenstehende Beurteilung als angeblich "orthographischer Fehler" juristisch unzulässig ist und deshalb rechtlich angefochten werden kann.
Bestätigt wird diese Einschätzung durch die dazu bisher ergangene Rechtsprechung (Judikatur) der Verwaltungsgerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland.
[Zitat-Ende]
Juristen haben auch mal §175 richtig gefunden. Natürlich hat das Persönlichkeitsrecht Grenzen und sie werden mit 5 als Ergebnis von 2+2 ihre Persönlichkeit auch nicht frei entfalten können. Falsch ist falsch.
"Auch Sie werden verstehen, dass es einen Unterschied macht, ob Frau Müller die beste Lehrerin oder der beste Lehrer ist."
Und wenn es darum geht, dass schlicht von einem Lehrer geredet wird, wie soll man dabei feststellen, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt. Das generische Maskulinum klingt für mich in diesem Moment danach, als würde es sich um eine männliche Lehrperson handeln.
"Und schnippisch ist wohl eine angemessene Reaktion, wenn Ideologen sich doof stellen und absichtlich missverstehen."
Also ich sehe hier niemanden, der sich doof stellen würde oder absichtlich missverstehen möchte. Ich sehe heir Leute, die von Dir gern in Erfahrung bringen möchten, wie Du zu einem
Ist Dir bekannt, dass es sich bei Ideologien um Weltanschauungen handelt, von denen jeder welche hat? Falls ja, wie gehst Du damit um, dass Du ein Ideologe bist?
"Natürlich hat das Persönlichkeitsrecht Grenzen und sie werden mit 5 als Ergebnis von 2+2 ihre Persönlichkeit auch nicht frei entfalten können."
Durchaus kann man diese Ansicht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit verwendet werden.
"Falsch ist falsch."
Falschvergleich. 2+2 ist nicht 5 und 5 kann nicht als Ergebnis bei 2+2 herauskommen, da 2+2 aus festen Größen besteht und ein festes Ergebnis dabei herauskommen muss. Sprache dagegen ist wandelbar, man bräuchte ein paar Sprachregeln ändern und schon käme man darauf, dass Gendern in die deutsche Sprache passt.
Juristen haben auch mal §175 richtig gefunden.4 Nachfragen dazu:
- Auf welches Gesetzeswerk in welchem Staat beziehst du dich? [Hier bei GF sind Nutzer vieler Nationen aktiv. Hauptsächlich, aber nicht nur aus dem europäischen Raum. Gesetzeswerke gibt es europaweit Zehntausende.]
- Welche "Juristen" meinst du konkret? Die, die kodifiziertes Recht kraft Tätigkeit als Staatsanwalt oder Richter anwenden müssen?
- Oder meinst du tatsächlich gar nicht "Juristen", sondern Parlamentarier, die an einem Gesetzgebungsverfahren beteiligt sind, ohne Juristen sein zu müssen?
- Welche Bedeutung hat der von dir genannte "§ 175" - in welchem Gesetzeswerk welcher Nation auch immer - mit dem Sach- und Streitstand in dieser Diskussion konkret?
Natürlich hat das Persönlichkeitsrecht Grenzen3 Nachfragen dazu:
- Hältst du verfassungsrechtliche Garantien wie die des Art. 2 Abs. 1 GG tatsächlich für "Persönlichkeitsrecht"?
- Sind dir die Unterschiede zwischen "Persönlichkeitsrecht" und "Grundrechten" geläufig?
- Falls ja: Wie kommst du hier plötzlich auf "Persönlichkeitsrecht"?
5 als Ergebnis von 2+2 (...) Falsch ist falsch.4 Nachfragen dazu:
- Was hat dein Statement mit meinem Bezugskommentar zu tun?
- Hast du die Darstellung in meinem Bezugskommentar inhaltlich in Gänze verstanden - also auch verstanden, dass Gendern in der Schriftsprache aufgrund schulischer Vorgaben zur vermeintlich "korrekten Orthographie" nicht zu Ungunsten von Schülern als vermeintlicher "Fehler" beurteilt werden darf. Und: dass JEDE dem entgegenstehende Beurteilung als angeblich "orthographischer Fehler" juristisch unzulässig ist und deshalb rechtlich angefochten werden kann. Und: dass diese Beurteilung durch ständige Rechtsprechung der Verwaltungsgerichtsbarkeit - zumindest in der Bundesrepublik Deutschland - gesichert ist.
- Ist dir die einschlägige Judikatur des Bundesverwaltungsgerichts inhaltlich bekannt?
- Sind dir die dieser Judikatur zugrunde liegenden gutachterlichen Stellungnahmen renommierter deutscher Sprachwissenschaftler bekannt? [Deren Expertisen werden in den hier in Rede stehenden Urteilen des BVerwG zitiert!]
Sie finden schon raus, was mit §175 gemeint ist und Sie finden auch heraus, dass es Juristen waren, die das Gesetz für verfassungskonform hielten.
Und ganz ehrlich: aus Art. 2 Abs. 1 GG das Recht abzuleiten, in einer Deutschklausur eine Phantasiesprache sprechen zu dürfen ist absurd.
Es ist auch nicht mein Persönlichkeitsrecht Schularbeiten in ROT13 codiert abzugeben.
Fechten Sie an. Sie werden ja sehen, was dabei rauskommt.
Sie finden schon raus, was mit §175 gemeint ist.
- Es geht hier nicht um mich oder um den Dialog mit dir.
- Es geht um eine öffentliche Diskussion.
- Es geht um die mitlesende Community, zu der Nutzer mehrerer Nationen gehören - auch um Nutzer, die nur mitlesen, selbst aber nicht kommentieren.
- Es geht um insgesamt 11 (elf!) im Bezugskommentar an dich gerichtete Nachfragen.
Dein Kommentar beantwortet keine einzige dieser elf Nachfragen.
Warum nicht?Ein Jurist, der nicht weiß, was §175 ist und nicht weiß, auf welches Gesetzeswerk sich das bezieht und in welchem Staat das relevant ist? Veralbern könnt ihr euch alleine.
Ich soll dich schön grüßen von David Dunning und Justin Kruger. Bereits 1969 war §175 obsolet. Willst du vom Krieg erzahlen oder was?
Als Lehrkörper ist die Nutzung von Sonderzeichen im Bezug auf "gendern" schlichtweg FALSCH. Da gibt es keine zwei Meinungen. Die Nutzung der deutschen Sprache (und die gibt es nicht nur in Deutschland !) wird relevant beeinflusst/festgelegt vom Rechtschreibrat.
Dazu würde der Lehrerin evtl. ein Hinweis helfen, dass sie mit dieser Art der Sprache praktisch Menschen mit realer Behinderung benachteiligt (Bsp: Gendern - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org).
Was ich wichtig finde ist, dass Menschen - auch junge - gegen die Verwendung im öffentlichen Bereich vorgehen.
Dazu würde der Lehrerin evtl. ein Hinweis helfen, dass sie mit dieser Art der Sprache praktisch Menschen mit realer Behinderung benachteiligt (Bsp: Gendern - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org).
Genauso ist es. Das wird oft und gerne vergessen. Die Schule wäre tatsächlich ein passender Ort, um auch auf diese Problematik aufmerksam zu machen.
Wenn man dann noch PISA anschaut (seit Jahren) ist es geradezu hirnfrei, in der Bildung (egal auf welcher Eben) Sonderzeichen-Gendern zu betreiben.
Ich find's gut, und es sollten sich viel mehr Menschen gegen diesen Unsinn zur Wehr setzen. Wo sind wir nur hingeraten, dass man sich, vor allem auch noch in einer Schule, eine Sprache aufzwingen lassen muss, in der es vor Grammatik- und Rechtschreibfehlern nur so wimmelt?
Man kann mittlerweile sämtliche Institutionen in diesem Land, die sich diese autoritäre Ideologie in grellen Leuchtbuchstaben auf die bunten Regenbogenfahnen geschrieben haben, einfach nicht mehr für voll nehmen. Seien es Schulen, Behörden oder Medien, sie führen sich plötzlich alle auf, als wären sie in die Fänge einer Sekte geraten. Hier macht sich gerade eine moralisch überlegene Machtelite in selbstherrlicher Manier die Welt, wie sie ihr gefällt. Und empört sich dann auch noch, wenn andere sich weigern, diesen Zirkus mitzumachen. Man kann das alles nicht mehr in Worte fassen, was sich inzwischen in diesem Land für Absurditäten abspielen.
Wo sind wir nur hingeraten, dass man sich, vor allem auch noch in einer Schule, eine Sprache aufzwingen lassen muss, in der es vor Grammatik- und Rechtschreibfehlern nur so wimmelt?
- Inwiefern "zwingt die Schule auf", wenn die Lehrerin "Liebe Schüler*innen" schreibt?
- Worin konkret besteht der Zwang? - Siehe dazu pars pro toto die Antworten: https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782458 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524787563 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782303 und https://www.gutefrage.net/frage/gegen-gendern-ist-das-lustig-oder-eher-peinlich#answer-524782943
- Wie beurteilst du im Zusammenhang mit den von dir monierten Grammatik- und Rechtschreibefehlern umgekehrt die Fehler in der schriftlichen "Nachricht" des Schülers an die eigene Lehrerin? - Siehe dazu meine Nachfrage an den FS unter der Eingangsfrage. Wortlaut:
[Zitatbeginn:]
- Wurde die Nachricht exakt so verfasst, wie von dir zitiert?
- Waren die fünf Fehler (3 Orthographie-/1 Interpunktions-/1 Grammatikfehler) volle Absicht?
- Oder ein klassisches Eigentor?
[Zitat-Ende]
Es geht. Ich finde leute die sonst immer politisch sehr korekt sind darauf hinzuweisen dass sie gerade beispielsweise Frauen und nicht weiblichgelesene Personen gesagt haben lustiger
Ist extrem peinlich und vor allem unnötig.
Wer gendern möchte, sollte das dürfen. Wer es nicht möchte, sollte es nicht müssen. Aber es sollte trotzdem jedem freigestellt sein.
ist es nicht genauso ein sprachliches aufzwingen, der lehrerin zu sagen wie sie zu schreiben hat? warum darf ihr diese ideologie aufgezwungen werden??? ich glaube du nimmst das ganze zu ernst es ist nur ein sternchen im wort lol.