Frage zu einem angeblich demokratischen Ansatz?


08.06.2024, 02:17

Ist es korrekt, dass es undemokratisch ist, wenn Lösung B gewählt wird, obwohl die Mehrheit für Lösung A ist?

2 Antworten

Zum Teil stimmt das, das ist das gleiche Problem wie mit dem arithmetischen Mittel. Beim arithmetischen Mittel verändern Extremwerte diesen besonders stark. Dies ist hier das gleiche Problem.

Letztendlich würde es dazu führen, dass man logisch immer 0 wählt, wenn man es umgesetzt wissen will, selbst wenn man es einen geringen Widerstand hat und 10, wenn man es nicht umgesetzt sehen will, auch wenn der innere Widerstand eine 8 ist, da man sonst die jeweilige Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu einem Ergebnis kommt, was man nicht will. Quasi jeder, der einen Widerstand von 6 hat und somit nicht möchte, würde, wenn diese Person ein Minimum an Logik besitzt, eine 10 wählen. Jeder, der einen Widerstand von 4 hat, also es eher umgesetzt sehen will, müsste eine 0 wählen. Denjenigen, denen es egal ist wählen eine 5.

Somit ist würde es zu einer Ja, Nein und Enthaltung -Wahl führen. Ausnahmen sind hier die Ehrlichen und die Dummen.

Das liegt aber nicht daran, dass Menschen kontroversen und innovativen Ideen entgegen stehen. Je nach Art der Bevölkerung kann dies auch anders sein. Z.B. sind die Leute auf dem Land oft konservativer als in der Stadt. Somit gibt es an Orten, wo Leute gerne neue Dinge mögen, genau das umgekehrte Problem.

Ob eine Idee gut oder schlecht ist, hängt aber nicht daran, ob sie neu oder alt, konservativ oder progressiv ist, sondern einfach, ob und wie gut sie ein bestimmtes Problem löst.


Julia0098 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 10:52

Dankeschön. Ist es denn korrekt, dass es undemokratisch ist, wenn Lösung B gewählt wird, obwohl die Mehrheit für Lösung A ist?

JeyEm2  08.06.2024, 13:25
@Julia0098

Kann man nicht so einfach sagen. Da die Leute ja befragt werden und ihre Stimmen zählen, ist es schon demokratisch. Es ist halt einfach nicht logisch sinnvoll.

Eromzak  08.06.2024, 03:01

Ob eine Idee gut oder schlecht ist, hängt aber nicht daran, ob sie neu oder alt, konservativ oder progressiv ist, sondern einfach, ob und wie gut sie ein bestimmtes Problem löst.

Das ist in der Realität so manchmal geschehen aber weitaus nicht immer. Es gibt unglaublich viele Beispiele wo die objektiv bessere Technologie schlicht nicht verwendet wurde, etwa weil die gegenseite größere Marktmacht hatte oder die Politik auf derren Seite war, aus Ideologischen Gründen, o.ä. - selten aus purer dummheit - gabs aber sicher auch.

Beispiele:

  • Helmut Schmidt und das Glasfasernetz das aufgrund der Politik ansich so nicht stattgefunden hat. Es wäre offensichtlich besser gewesen schon vor 40 Jahren Glasfaser in Deutschland auszubauen.
  • Der Rückbau von Elektrischen Straßenbahnen zugunsten des Autobooms. Ist ja klar wieso - weil man sie später wieder aufgebaut hat. Autolobby etc. pp.
  • Jetzt ganz aktuell Elektroautos - aus diversen Gründen, man glaubt damit irgend ein CO2 Problem zulösen, für wielange frag ich dich? Schauh dir einfach mal wieviel ressourcen für akku's weltweit bekannt (nicht gefördert) sind (z.b. lithium) - mit dem gesammten bekannten vorkommen könntest du nichtmal jedem Menschen auf der Welt 1 Elektroauto hinstellen. Und dann bedenke das die Dinger auch kaputtgehen, abbrennen und selbst wenn du utopische 80-90% recycling annehmen würdest wäre bei alle 10 Jahre ein neuer Akku sowieso schnell wieder schluss mit dem Spaß. Technisch sind die cool, aber der Grund warum die gepusht werden ist idiotisch. Siehe auch nächster Punkt.
  • Der Abbau der Atomkraft wegen Mile Island und Tschernobyl, später dann wegen Fukushima. Ob man Atomkraft nun mag oder nicht, es ist ganz offensichtlich (auch was Todesopfer angeht) allen fosilen überlegen. Diese Unfälle und die darauf folgenden Angst - statt logik - entscheidungen führten mitunter zum Boom von Kohle und co.
  • Oder mal was altes. Heron von Alexandira? war vor gut 1900Jahren, hat ne Dampturbine erfunden - war aber leider alles unsinn - haben sie gesagt.
  • Mehr? Römischer Beton, Antikythera, Archimedische Schraube alles so aus der Zeit. Kannste ja mal googeln, ist ohnehin giga interessant.

Und das sind eigentlich alles dicke dinger die Weltverändernt gewesen wären. Das ware Problem ist doch das selbst die Wissenschaftler oft ihre Kollegen mit den besten Ideen belächeln: Wäre mit Einstein so umgegangen worden wie heute mit Wissenschaftlern die etwas schräge Theorien vertretten... Fortschritt gänzlich ade.

Liegt in der Natur der Sache, im Prinzip ist das auch der Grund warum gute Ideen gerne mal abgelehnt werden und man bei etwas bleibt was bewährter ist - weil es leute kategorisch idelogisch ablehnen.

Das Problem perse ist aber das wenn diese leute die das idelogisch ablehnen dann in einer Position sind das Leuten die von der ganzen Sache garkeine Ahnung haben erzählen - und das auch können (z.b. große Medienhäuser o.ä.) - das das eben abzulehnen ist und so nach diversen Psychologischen faktoren dann (siehe z.b. Asch's experiment zur Konformität - gäbe aber auch andere beispiele) auchnoch funktioniert.