Findet ihr die Strafe für das Nichtbilden einer Rettungsgasse (auf Autobahnen) angemessen?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

zu niedrig 67%
angemessen 20%
zu hoch 10%
andere Antwort (bitte erklären). 3%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
zu niedrig

Hi,

Findet ihr die Strafe für das Nichtbilden einer Rettungsgasse (auf Autobahnen) angemessen?

In Anbetracht dessen, was der Verursacher der Ordnungswidrigkeit in Kauf nimmt - nämlich schwere gesundheitliche Schäden bis zum Tod eines Hilfebedürftigen - ist auch die neue Regelung meines Erachtens nicht angemessen.

Im Vergleich zu den vorher geltenden 200 € Bußgeld und zwei Punkten ist es aber schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Dass bußgeldtechnisch allein im europaweiten Vergleich noch sehr viel Luft nach oben ist, sei nur am Rande erwähnt - in Österreich kann man für die gleiche Ordnungswidrigkeit beispielsweise einfach noch eine Null dranhängen.

Ich sehe einfach zwei Hauptprobleme...

Zum einen, dass es sich trotz gravierender Folgen "nur" um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Im Falle einer nachgewiesenen Schädigung müssten konsequenterweise Strafanzeigen erfolgen (vgl. §§ 223 und 227 StGB) - die Schädigung Dritter wird nämlich wissentlich und zumindest billigend in Kauf genommen.

Zum anderen: Strafe schreckt nur dann ab, wenn sie auch verhängt wird - Strafe gibt es nur dann, wenn kontrolliert wird. So lange keine entsprechend intensivierten Kontrollen erfolgen, werden neue Bußgelder und Maßregelungen zeitlebens ihren Zweck verfehlen.

LG


zu niedrig

Noch viel zu wenig. Jeder sollte sich mal vorstellen das er selbst da steht oder liegt und auf Hilfe wartet. Da muss ein empfindliches Zeichen gesetzt werden was denjenigen Weh tut. Gleiches gilt für das "Gaffen" und Aufnehmen von Videos mit dem Smartphone.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – berufl. Hintergrund, 2Rad, Autoverm., Maintenance, Leasing
andere Antwort (bitte erklären).

Ich kenne mich überhaupt nicht mit sowas aus, aber ich finde, es sollte davon abhängen, wie viel Geld ein Mensch eigentlich hat. Für eine reiche Person sind 200€ nichts. Irgendwie ist das System mit Geldstrafen allgemein komisch. Für Leute mit viel Geld ist dann sozusagen alles erlaubt. "Klar kann ich hier parken, es kostet halt nur x Euro."

Deswegen finde ich, man sollte Geldstrafen in Prozentzahlen angeben. Vielleicht in dem Fall 15% vom Monatseinkommen oder so.


Hairgott  24.05.2020, 13:59

Lul. Nur weil ich bisschen mehr Geld hab als andere muss ich auch gleich mehr Strafe zahlen, bei gleichem Verbrechen? Wo ist die Logik?

Ich hab für das Geld was ich mehr hab als andere hart gearbeitet.
da gibts Menschen die 16 std am Tag arbeiten. Oder Personen die auch Sonntag arbeiten.

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guitschee 
Fragesteller
 24.05.2020, 14:00
@Hairgott

Und es gibt Leute die arbeiten 16 std und bekommen weniger als andere, die 2 h arbeiten.

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DerHans  24.05.2020, 14:02
@Hairgott

Dass nach Tagessätzen bestraft wird, ist ja so neu nicht.

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ilovehermine  24.05.2020, 14:02
@Hairgott

Das verstehe ich, aber es ist ja nicht so, dass die, die härter arbeiten, automatisch mehr Geld verdienen. Ein Profifußballer kann sich dann viel mehr Straftaten erlauben als ein Bäcker. Ist das fair? Ich finde nicht.

Es sollte bei der Geldstrafe darum gehen, dass es allen sozusagen gleich viel "wehtut", denn es soll einen ja auch davon abhalten, die Straftat überhaupt zu begehen. Und wenn man reich ist und eine Straftat 200€ kostet, denkt man sich halt "ist mir egal, ich mach es einfach und falls ich erwischt werde, bezahl ich es eben". Während die gleiche Straftat für einen Putzmann den Ruin bedeuten könnte. Jetzt mal nur als Beispiel. Also, das ist viel unfairer vom System her, finde ich.

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Hairgott  24.05.2020, 14:06
@ilovehermine

Doch ist es.
Er hat mehr Geld.

wär ja blöd wenn sich der Bäcker mehr Straftaten erlauben kann weil er weniger Geld hat...

200 Euro tuen reichen Personen genauso weh. Vielleicht nicht in der Geldtasche. Aber Geld abzugeben Is immer blöd. und so denkt keine reiche Person!

Straftaten sollten nicht auf Einkommen ausgelegt werden sondern auf das verbrechen - meine meinung

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ilovehermine  24.05.2020, 14:10
@Hairgott

Klar, auf das Verbrechen, dafür bin ich ja auch.

Zum Beispiel (jetzt sag ich irgendwelche dämlichen Beispiele mit unrealistischen Zahlen ^^) wäre die Strafe für Diebstahl 20%, die für jemanden verprügeln 50% etc. Also, je nach Verbrechen eine andere Strafe.

Es ist so, als würde man sagen: "Weil du Verbrechen X gemacht hast, musst du jetzt 15 Tage quasi kostenlos arbeiten und das Geld, was du in den 15 Tagen verdienen würdest, als Strafe bezahlen."

Das klingt fair, oder? Aber was man da genau verdient, ist bei Leuten halt verschieden.

Der Bäcker könnte sich dann nämlich nicht mehr Straftaten erlauben als der Manager, sondern eben genau so viele wie der Manager.

Nach dem jetzigen System kann sich der Manager mehr erlauben. Es sollte aber gleich sein.

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Hairgott  24.05.2020, 14:13
@ilovehermine

Was ist daran fair?
Eine reiche Person wird den Verlust innerhalb von einem Monat relativ schnell wieder weg bekommen.

Eine normal verdienende eher nicht.?

Und wenn man arm ist darf man sich dann gleich unendlich Straftaten erlauben weil man eh nix verdient und nix abgeben muss?

Außerdem redest du zum Teil sehr viel stuss! Eine normale Person sollte sich nicht denken „ja die Straftat kann ich mir erlauben oder nicht“. Normale Personen begehen keine Straftaten.
Straftaten sind dafür da um allgemeine Strafen für jeden gleich zu bestrafen. Gleich im Bezug aufs Mensch sein und nicht wie reich man ist.

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guitschee 
Fragesteller
 24.05.2020, 13:59

Finde ich einen guten Ansatz - gibt es in anderen Ländern so auch. Irgendwo in Skandinavien zum Beispiel.

Vielleicht in dem Fall 15% vom Monatseinkommen oder so.

Fände ich persönlich zu wenig. Eher ein Jahr lang 15% oder so ...

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Fraganti  24.05.2020, 14:56

Du willst also ein System, in dem offiziell Arme/Einkommenslose sich alles erlauben können und das findest du dann nicht komisch?

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ilovehermine  24.05.2020, 15:01
@Fraganti

Nee, denn einer armen Person tun 200€ genauso weh wie einer reichen Person 2000€. Außerdem ist meine Idee jetzt auch nicht so verrückt, wie guitschee schon schrieb, machen viele Länder es ja ganz genauso. Und jemand anderes schrieb, dass viele Geldstrafen in Deutschland auch nach Tagessätzen funktionieren. Findet ihr das so schrecklich?

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Fraganti  24.05.2020, 16:39
@ilovehermine

Die Tat wird doch nicht weniger schlimm, nur weil jemand kein/weniger offizielles Einkommen hat! Entweder die Tat ist uberhaupt nicht schlimm, dann bedarf es gar keiner Bestrafung oder die Tat ist immer gleich schlimm, dann bedarf es immer der gleichen Bestrafung.

Du versuchst nur offizielles Einkommen zu kriminalisieren und spielst damit der organisierten Kriminalität in die Hände, die von diesem Missstand schon lange profitiert und ihn allzugerne weiter ausweiten möchte.

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ilovehermine  24.05.2020, 17:09
@Fraganti

Ich verstehe, was du meinst (zumindest bei deinem ersten Abschnitt), eine Tat ist natürlich immer gleich schlimm. Deswegen sollte die Strafe für alle auch gleich sein! Zum Beispiel: Für Straftat X musst du 50 Tage lang kostenlos arbeiten! Und das sollte für jeden gleich gelten, nicht für manche 1 Tag und für manche 100, sondern für alle 50. Das ist doch fair?

Deinen zweiten Absatz versteh ich leider nicht... Es ist doch nicht kriminell, ein Einkommen zu haben, dagegen hab ich doch gar nichts...? Meine Mutter hat früher auch superviel verdient, das ist nicht schlimm und sie hat sich das Geld auch wirklich verdient, denn sie hat total viel gearbeitet. Ich verstehe nicht, wieso du davon ausgehst, dass ich irgendwas dagegen hätte, dass jemand ein hohes Einkommen hat. Kannst du vielleicht deinen zweiten Absatz nochmal anders erklären? Weil ich auch nicht weiß, was organisierte Kriminalität damit zu tun hat (das bedeutet Mafia, oder?). Ich will ja einfach nur, dass eine Strafe jedem gleich weh tut.

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ilovehermine  24.05.2020, 19:48
@Fraganti

Naja dann erkläre es mir doch, wenn du magst. Ich lerne gern dazu, und wie ich in meiner Antwort oben schon schrieb: "Ich kenne mich mit sowas überhaupt nicht aus, aber ich finde..."

Ich bin einfach nur eine 13-Jährige (d.h. ich habe so etwas auch noch nie in der Schule gelernt und schaue noch nicht lange Nachrichten), die eine Meinung zu einem Thema hat, und wenn du anderer Meinung bist, dann lass uns halt drüber reden...? :D

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angemessen

Ich find es Is okay.

wie andere vorschlagen sollte man bei wiederholtem Vergehen, nochmal etwas draufsetzen!

Wenn ich selbst einen Unfall hab und irgendwer in der rettungsgasse steht ist mir egal ob er 200 oder 1000 Euro zahlen muss. Bringt mir ja nix mehr, bekommt ja nicht ich.


guitschee 
Fragesteller
 24.05.2020, 14:03

Aber vielleicht wäre er bei höheren Strafen eher darauf bedacht die Rettungsgasse frei zu halten?

Wenn man zum Beispiel sagt, gibt eine Anzeige und Verurteilung wegen Körperverletzung - oder vergleichbares...

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Hairgott  24.05.2020, 14:09
@guitschee

200-300 Euro + 2 Punkte sind schon ne krasse Strafe. Ich denk das wird keiner 2 mal machen😂 Allein schon wegen den 2 Punkten!

wenn sich ne Person denkt, ah das kann ich mir eh leisten die Straftat zu begehen wird sie sich bei 400-500 Euro mehr das gleiche denken.

Aber allgemein wenn man so denkt hat man einen Schaden!

Reiche Personen halten sich nämlich auch ans Gesetz!

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zu niedrig

Da sollte man sich mal ein Beispiel an Österreich nehmen. Bei Behinderung eines Einsatzfahrzeugs bis zu 2180€. Außerdem darf dort der Standstreifen verwendet werden.


guitschee 
Fragesteller
 24.05.2020, 14:01

Bist du Österreicher? Bzw. kannst du einschätzen, ob es da besser läuft, mit sowas, als in Deutschland?

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techfan042  24.05.2020, 14:05
@guitschee

Nein, ich bin aber als Skifahrer häufiger in Österreich. Es läuft auf jeden Fall besser als in Deutschland, aber auch nicht perfekt. Da ich zur Urlaubszeit dort bin, werden die meisten Ausländer die hohen Strafen nicht kennen.

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