Warum gibt es so niedrige Tempolimits auf Autobahnen?
Ich bin 18 und fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn, wenn frei ist fahre ich auch mal 230-240 km/h. Mein Vater fährt auch so schnell und findet es in Ordnung. Ich verstehe aber nicht warum man in anderen Ländern als Anfänger z.B. nur 110 km/h fahren darf obwohl das Auto für viel mehr ausgelegt ist und es viele bei uns genauso wollen
19 Antworten
wenn frei ist fahre ich auch mal 230-240 km/h.
Bei dieser Geschwindigkeit können der Fahrer und sein Gegenpart, der zum Überholen ausscheren will, sich idR nicht rechtzeitig gegenseitig sehen. Vorher. Nachher können beide auch nicht mehr diskutieren, wer Schuld hat...
fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn
klar. Wem das Risiko klar ist, der würde sich nicht so sicher fühlen.
Wenn's bei 240 km/h kracht, wird das mit dem Diskutieren hinterher schwierig, so von Leiche zu Leiche.
Und viele Autos können zwar schnell fahren, die Reifen sind aber meistens nur für 160kmh ausgelegt.
wenn ich nicht so weit schauen kann, fahr ich auch keine 240
Wer mit 230-240 km/h unterwegs ist und sich sicher fühlt, der hat was falsch gemacht. Du musst Dir immer vor Auge führen, dass Du umso schneller Du fährst umso mehr Kontrolle über dein sicheres Ankommen an die anderen Verkehrsteilnehmer abgibst.
Mit dem Fehlverhalten der anderen ist eben jederzeit zu rechnen und wenn Du mit 240 km/h angedonnert kommst und jemand zieht mit 90 km/h auf die linke Spur sind deine Chancen andere als wenn Du mit 120 km/h unterwegs bist. Die eine Situation kannst Du vielleicht mit ner bequemen Bremsung retten die andere vielleicht nicht mehr.
Fahr gerne schnell, wenn frei ist, aber fühle dich bitte nicht sicher. Bei 240 km/h müssen die anderen auf dich aufpassen, das kannst Du in vielen Situationen nämlich nicht mehr selbst, weil deine Reaktionszeit nicht mehr reicht.
Leider glauben solche Idioten das erst, wenn sie mal gerade so einen Crash überlebt haben. Blöderweise reißen sie auch andere mit rein.
In unserer Stadt hat sich auch ein Fahranfänger sehr sicher gefühlt. Fazit: Zwei junge Beifahrer tot, einer schwerverletzt.
Dieser tolle Anfänger hat jetzt zwei Tote auf dem Gewissen.
Aber wahrscheinlich bekommt er seinen Führerschein wieder und kann dann die nächsten killen. Kostet ja nichts. Man ist ja versichert.
Ja, leider ist das so. Ich bin rückblickend echt froh, dass mein erstes Auto ein Golf mit sage und schreibe 75 PS war, da konnte man erstmal Auto fahren lernen. Ein Tor, wer denkt, er hat die Fahrschule beendet und kann Auto fahren... der Führerschein ist erstmal die Erlaubnis ordentlich fahren zu lernen :-).
https://www.runtervomgas.de/ratgeber-und-service/unfallursachen/unangepasste-geschwindigkeit/
"Fahranfängerinnen und Fahranfänger im Alter zwischen 18 und 24 Jahren verursachten 2022 viele Unfälle mit Personenschaden. 9.473 Mal war Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit dabei die Ursache – der häufigste Fehler in dieser Altersgruppe. Mit zunehmendem Alter verursachen Verkehrsteilnehmende immer weniger Geschwindigkeitsunfälle. So nahm die Polizei lediglich 3.664 Mal unangepasste Geschwindigkeit als Fehler bei Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ab 65 Jahren auf, wenn sie in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren."
Die Geschwindigkeitsunfälle passieren fast alle auf der Landstraße wo man z.B. in einer Kurve die Kontrolle verliert und nicht auf der freien Autobahn
Wie kommst Du darauf? Die Statistiken zeigen was anderes. Nämlich, dass insbesondere die unbeschränkten Bereiche der Autobahn für die Verkehrstoten verantwortlich sind.
Bittte Link zur Statistik schicken. Ich weiß nur, dass
- es auf Landstraßen pro gefahrenen Kilometer 3,8-mal so viele Verkehrstote wie auf Autobahnen gibt
- es auf unlimitierten Autobahnabschnitten ungefähr gleich viele Tote pro gefahrenen Kilometer gibt wie auf limiterten Autobahnabschnitten
- Deutschland mit ca. 1,6 Toten pro gefahrener Milliarde Kilometer Autobahn eine der sichersten Autobahen der Welt hat
- nur ca. 3% aller Verkehrstoten Geschwindigkeitsunfälle auf unlimitierten Autobahnen sind, wovon vermutlich der größte Teil Unfälle bei Regen/Nebel/Schnee waren und nicht bei 200 km/h auf freier, trockener Autobahn
Guten Tag,
jetzt hackt doch nicht so auf dem jungen Fahrer rum. Um ein Gefühl für schnelles Fahren zu bekommen, muss man es auch mal machen.
Und Ihr wisst doch gar nicht, ob der junge Fahrer ggf. nachts zwischen 0 und 4 Uhr 240 fährt ... wo wenig Verkehr ist und per se das Risiko für einen Unfall oder einen Beinahe-Unfall geringer ist.
Ich empfehle jedem die ADAC Fahrsicherheitstrainings und einfach viel viel fahren. Einfach fahren fahren fahren bis man ein Gefühl dafür hat, wie das Auto wann in welcher Situation wie reagieren wird, bevor es das tut, weil man es spürt bzw. schon mehrfach erlebt / trainiert hat.
Beste Grüße
P.s.: bin seit 2020 Autofahrer, 260.000 km mit 1er BMW, 20000 km mit Audi TT RS.
Ich bin 18 und fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn
Such sicher fühlen und sicher sein sind zwei völlig verschiedene Sachen. Sich in falscher Sicherheit zu wiegen ist einer der größten Fehler überhaupt im Straßenverkehr.
Ich verstehe aber nicht warum man in anderen Ländern als Anfänger z.B. nur 110 km/h fahren darf obwohl das Auto für viel mehr ausgelegt ist und es viele bei uns genauso wollen
In vielen Ländern ist man sich bewusst, dass Fahranfänger keine guten Fahrer sind und von Ihnen eine besondere Gefahr für alle ausgeht.
Gefahren richtig einschätzen zu können braucht viel Erfahrung und man muss entsprechende Situationen gemeistert haben. Wenn man das hat, weiß man auch, dass 240 kn/h immer ein stark erhöhtes Risiko mit sich bringen. Die Differenzgeschwindigkeit zu anderen Verkehrsteilnehmern ist sehr hoch, man hat wenig Zeit um auf Fehler zu reagieren. Wenn du als Anfänger erst nachdenken musst, wie du reagierst, ist es schon zu spät.
Ganz generell, ich halte nichts von einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung, würde es aber nicht verkehrt finden, wenn man dafür eine separate Prüfung und Fahrsicherheitstrainings nachweisen muss. Bei hohen Geschwindigkeiten brauchst du eine enorm gute Auffassungsgabe und Konzentration und du musst für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken, potentielle Situationen erkennen, bevor sie auftreten können und deine Fähigkeiten richtig einschätzen. Und ich habe noch keinen Fahranfänger gesehen, bei dem das gegeben war. Nicht umsonst sagen viele, dass schnell fahren anstrengend ist. Es ist mental sehr anstrengend, weil man dauerhaft unter vollkonzentration steht. Wenn man einfach ins Blaue mit 250 über die Bahn fährt, ist es auch nicht anstrengend.
"ich bin 18 und fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn, wenn frei ist fahre ich auch mal 230-240 km/h"
GENAU... Du bist nen blutiger Anfänger und Du fühlst Dich sicher, aber Du bist nicht sicher
Ich will mal Dich (wie alle anderen Anfänger hier auch) mal bei Tempo 240 sehen, wenn Dir einer 30 Meter vor der Motorhaube auf die Bahn fährt -> Vollcrash und Du mit etwas Glück Schwerverletzt und der Vordermann mit viel Pech tot.
ABER IHR seid ja nicht Schuld. IHR hab ja ALLES im Griff
wie sagte meine Oma immer? "Einbildung ist auch eine Bildung und eine Bildung braucht der Mensch"
da wird sicher gleich noch was von den "Richtigen" deswegen kommen....
Du bist 18 und rast mit 240 durch die Gegend?
Dann bist Du nicht nur ein potentieller Selbstmörder, sondern auch ein potentieller Mörder.
Denn Du hast keine Ahnung und auch keine Erfahrung damit, was geschieht, wenn bei Deinem Auto (immerhin eine von Menschenhand gebaute Maschine) etwas schief geht. Platzt Dir ein Reifen, bist DU tot - und möglicherweise jede Menge anderer menschen mit dazu.
Nur weil man 18 ist und einen Führerschein hat, heisst das noch lange nicht, dass man auch tatsächlich Autofahren KANN und die Maschine "Kraftfahrzeug" zu 100% beherrscht - auch wenn Du glaubst, dass das so sei. ES IST NICHT SO!
wenn 2 Autos hintereinander sind fahr ich auch nicht mit 240 vorbei