Warum gibt es so niedrige Tempolimits auf Autobahnen?

19 Antworten

wenn frei ist fahre ich auch mal 230-240 km/h.

Bei dieser Geschwindigkeit können der Fahrer und sein Gegenpart, der zum Überholen ausscheren will, sich idR nicht rechtzeitig gegenseitig sehen. Vorher. Nachher können beide auch nicht mehr diskutieren, wer Schuld hat...

fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn

klar. Wem das Risiko klar ist, der würde sich nicht so sicher fühlen.


Willy1729  06.03.2024, 16:14

Wenn's bei 240 km/h kracht, wird das mit dem Diskutieren hinterher schwierig, so von Leiche zu Leiche.

GoAwayEvil  31.10.2024, 16:29

Und viele Autos können zwar schnell fahren, die Reifen sind aber meistens nur für 160kmh ausgelegt.

2005qed 
Beitragsersteller
 06.03.2024, 13:25

wenn 2 Autos hintereinander sind fahr ich auch nicht mit 240 vorbei

hologence  06.03.2024, 15:10
@2005qed

das hilft nicht, wenn man die zwei Autos nicht rechtzeitig sieht.

2005qed 
Beitragsersteller
 06.03.2024, 15:30
@hologence

wenn ich nicht so weit schauen kann, fahr ich auch keine 240

mit 18 sind viele noch ziemlich dumm. das ist also normal.

das problem bei dir ist nur dass es nicht nur selbst- sondern auch fremdgefährdendes verhalten ist.

werde bitte erwachsen bevor du jemanden tötest.

verstehe aber nicht warum man in anderen Ländern als Anfänger z.B. nur 110 km/h fahren darf

eigentlich nur wegen leuten wie dir, die es von selbst nicht verstehen. deshalb braucht man verbote und strafen bei nichteinhaltung. wenn jeder vernünftig wäre bräuchte man das eh nicht (ist aber natürlich illusorisch)


Neu2025Jan  04.02.2025, 14:34

Du meinst das der IQ sich verändern kann? 😵

Von Experte Willy1729 bestätigt

Wer mit 230-240 km/h unterwegs ist und sich sicher fühlt, der hat was falsch gemacht. Du musst Dir immer vor Auge führen, dass Du umso schneller Du fährst umso mehr Kontrolle über dein sicheres Ankommen an die anderen Verkehrsteilnehmer abgibst.

Mit dem Fehlverhalten der anderen ist eben jederzeit zu rechnen und wenn Du mit 240 km/h angedonnert kommst und jemand zieht mit 90 km/h auf die linke Spur sind deine Chancen andere als wenn Du mit 120 km/h unterwegs bist. Die eine Situation kannst Du vielleicht mit ner bequemen Bremsung retten die andere vielleicht nicht mehr.

Fahr gerne schnell, wenn frei ist, aber fühle dich bitte nicht sicher. Bei 240 km/h müssen die anderen auf dich aufpassen, das kannst Du in vielen Situationen nämlich nicht mehr selbst, weil deine Reaktionszeit nicht mehr reicht.


Willy1729  06.03.2024, 13:05

Leider glauben solche Idioten das erst, wenn sie mal gerade so einen Crash überlebt haben. Blöderweise reißen sie auch andere mit rein.

In unserer Stadt hat sich auch ein Fahranfänger sehr sicher gefühlt. Fazit: Zwei junge Beifahrer tot, einer schwerverletzt.

Dieser tolle Anfänger hat jetzt zwei Tote auf dem Gewissen.

Aber wahrscheinlich bekommt er seinen Führerschein wieder und kann dann die nächsten killen. Kostet ja nichts. Man ist ja versichert.

KuarThePirat  06.03.2024, 13:10
@Willy1729

Ja, leider ist das so. Ich bin rückblickend echt froh, dass mein erstes Auto ein Golf mit sage und schreibe 75 PS war, da konnte man erstmal Auto fahren lernen. Ein Tor, wer denkt, er hat die Fahrschule beendet und kann Auto fahren... der Führerschein ist erstmal die Erlaubnis ordentlich fahren zu lernen :-).

KuarThePirat  06.03.2024, 16:05
@2005qed

https://www.runtervomgas.de/ratgeber-und-service/unfallursachen/unangepasste-geschwindigkeit/

"Fahranfängerinnen und Fahranfänger im Alter zwischen 18 und 24 Jahren verursachten 2022 viele Unfälle mit Personenschaden. 9.473 Mal war Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit dabei die Ursache – der häufigste Fehler in dieser Altersgruppe. Mit zunehmendem Alter verursachen Verkehrsteilnehmende immer weniger Geschwindigkeitsunfälle. So nahm die Polizei lediglich 3.664 Mal unangepasste Geschwindigkeit als Fehler bei Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ab 65 Jahren auf, wenn sie in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren."

2005qed 
Beitragsersteller
 06.03.2024, 17:13
@KuarThePirat

Die Geschwindigkeitsunfälle passieren fast alle auf der Landstraße wo man z.B. in einer Kurve die Kontrolle verliert und nicht auf der freien Autobahn

KuarThePirat  06.03.2024, 17:17
@2005qed

Wie kommst Du darauf? Die Statistiken zeigen was anderes. Nämlich, dass insbesondere die unbeschränkten Bereiche der Autobahn für die Verkehrstoten verantwortlich sind.

2005qed 
Beitragsersteller
 06.03.2024, 17:44
@KuarThePirat

Bittte Link zur Statistik schicken. Ich weiß nur, dass

  • es auf Landstraßen pro gefahrenen Kilometer 3,8-mal so viele Verkehrstote wie auf Autobahnen gibt
  • es auf unlimitierten Autobahnabschnitten ungefähr gleich viele Tote pro gefahrenen Kilometer gibt wie auf limiterten Autobahnabschnitten
  • Deutschland mit ca. 1,6 Toten pro gefahrener Milliarde Kilometer Autobahn eine der sichersten Autobahen der Welt hat
  • nur ca. 3% aller Verkehrstoten Geschwindigkeitsunfälle auf unlimitierten Autobahnen sind, wovon vermutlich der größte Teil Unfälle bei Regen/Nebel/Schnee waren und nicht bei 200 km/h auf freier, trockener Autobahn
7duerr  20.10.2024, 22:48

Guten Tag,

jetzt hackt doch nicht so auf dem jungen Fahrer rum. Um ein Gefühl für schnelles Fahren zu bekommen, muss man es auch mal machen.

Und Ihr wisst doch gar nicht, ob der junge Fahrer ggf. nachts zwischen 0 und 4 Uhr 240 fährt ... wo wenig Verkehr ist und per se das Risiko für einen Unfall oder einen Beinahe-Unfall geringer ist.

Ich empfehle jedem die ADAC Fahrsicherheitstrainings und einfach viel viel fahren. Einfach fahren fahren fahren bis man ein Gefühl dafür hat, wie das Auto wann in welcher Situation wie reagieren wird, bevor es das tut, weil man es spürt bzw. schon mehrfach erlebt / trainiert hat.

Beste Grüße

P.s.: bin seit 2020 Autofahrer, 260.000 km mit 1er BMW, 20000 km mit Audi TT RS.

Ich bin 18 und fühle mich schon sehr sicher auf der Autobahn

Such sicher fühlen und sicher sein sind zwei völlig verschiedene Sachen. Sich in falscher Sicherheit zu wiegen ist einer der größten Fehler überhaupt im Straßenverkehr.

Ich verstehe aber nicht warum man in anderen Ländern als Anfänger z.B. nur 110 km/h fahren darf obwohl das Auto für viel mehr ausgelegt ist und es viele bei uns genauso wollen

In vielen Ländern ist man sich bewusst, dass Fahranfänger keine guten Fahrer sind und von Ihnen eine besondere Gefahr für alle ausgeht.

Gefahren richtig einschätzen zu können braucht viel Erfahrung und man muss entsprechende Situationen gemeistert haben. Wenn man das hat, weiß man auch, dass 240 kn/h immer ein stark erhöhtes Risiko mit sich bringen. Die Differenzgeschwindigkeit zu anderen Verkehrsteilnehmern ist sehr hoch, man hat wenig Zeit um auf Fehler zu reagieren. Wenn du als Anfänger erst nachdenken musst, wie du reagierst, ist es schon zu spät.

Ganz generell, ich halte nichts von einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung, würde es aber nicht verkehrt finden, wenn man dafür eine separate Prüfung und Fahrsicherheitstrainings nachweisen muss. Bei hohen Geschwindigkeiten brauchst du eine enorm gute Auffassungsgabe und Konzentration und du musst für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken, potentielle Situationen erkennen, bevor sie auftreten können und deine Fähigkeiten richtig einschätzen. Und ich habe noch keinen Fahranfänger gesehen, bei dem das gegeben war. Nicht umsonst sagen viele, dass schnell fahren anstrengend ist. Es ist mental sehr anstrengend, weil man dauerhaft unter vollkonzentration steht. Wenn man einfach ins Blaue mit 250 über die Bahn fährt, ist es auch nicht anstrengend.

Fast jeder, der seinen Führerschein gerade mal ein paar Monate hat, fühlt sich total sicher und jeder denkbaren Situation überlegen. Genau die sind es, die für mindestens die Hälfte aller schweren Unfälle verantwortlich sind.

Wirklich sicher wird man langsam, wenn man mal so 50.000 bis 100.000 km auf dem Buckel hat, aber nicht ein blutiger Anfänger, der gerade mal checkt, wie die Gangschaltung funktioniert. Aber auch wenn man schon langjährige Fahrpraxis hat, ist man nicht wirklich sicher, weil es Rowdys gibt, die glauben, dass immer nur die Anderen aufpassen müssen.

230-240 km/h sind knapp 70 Meter pro Sekunde. Wenn da eine gefährliche Situation auftritt und Du sie sofort erkennst, dauert es trotzdem noch mindestens 0,3 Sekunden, bis Du reagieren kannst. Schneller kann das auch kein Rennfahrer, der seit 10 Jahren fährt. In diesen 0,3 Sekunden hast Du aber schon rund 20 Meter zurückgelegt, das sind mindestens 4 Fahrzeuglängen.

Du fühlst Dich sicher, aber Du bist es nicht. Das ist eine echt gefährliche Sache, denn damit gefährdest Du das Leben anderer Menschen.

Ich bin dafür, dass man für Führerscheinanfänger auch in DE ein Tempolimit von 130 km/h einführt und die Probezeit auf 2 Jahre festlegt. Wer in diesen 2 Jahren durch zu hohe Geschwindigkeit auffällt, dem soll die Probezeit auf weitere 2 Jahre ausgedehnt werden und wer drei mal aufgefallen ist, ist für das Führen von Kraftfahrzeugen nicht geeignet und hat halt den Führerschein nicht verdient.

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Hast Du Dir die Dokumentation, die Tacheles88 verlinkt hat, ganz angeschaut? — So etwas kann dabei passieren, wenn man sich überschätzt!