Eltern wollen nicht, dass ich mein Abi abbreche?
Ich erkläre euch meine Situation. Ich bin aktuell am Ende der 12.Klasse (es geht bis zur 13.). Meine Noten zählen dieses und nächstes Schuljahr ins Abitur-Zeugnis ein. Dieses Schuljahr lief nicht so gut für mich, ich habe den ein oder anderen Unterkurs und einige Fehlstunden. Abgesehen davon nervt mich Schule nur noch und ich möchte deswegen gerne mein Fachabi nehmen und das Kapitel Schule endlich hinter mich bringen. Meine Sozialphobie sorgt dafür, dass meine mündliche Note immer im Fünferbereich ist, selbst wenn ich immer etwas Gutes sagen kann, wenn ich drangenommen werde und mittlerweile nimmt auch meine schriftliche Leistung ab. Nicht weil ich nicht genug lerne, sondern weil ich einfach durch bin mit diesem elendigen auswendig lernen für Klausuren. Selbst wenn ich mich gut vorbereite, reicht es nur für eine 3 oder 4.
Meine Eltern hingegen wollen definitiv, dass ich mein Abi durchziehe. Sie begründen es so, dass man mit normalen Abi eine deutlich schönere Zukunft bekommt, als mit Fachabi. Sie meinen, ich solle mir notfalls Nachhilfe holen, damit ich mein schwaches Zeugnis aus der 12. noch ausgleichen kann. Und genau diesen ganzen Stress, nur um bessere Noten zu bekommen, will ich mir nicht antun. Ich bin jetzt 12 Jahre zur Schule gegangen und bin auch stolz darauf, aber jetzt reicht es dann irgendwann auch mal.
Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei mir, da ich schon 18 bin, aber vielleicht kann ja einer von euch mir einen Ratschlag geben, wie ich hier handeln soll.
Hast du denn eine Alternative zum Abi? Was würdest du machen, wenn du tatsächlich abbrechen würdest?
Eine Ausbildung im Bereich IT.
2 Antworten
Tu was gegen deine "Sozialphobie" und mach das Abi fertig! Warum willst Du nur ein Jahr vor dem Ende abbrechen?
Irgendwie höre ich das Wort "Sozialphobie" hier ständig. Der Mensch ist ein soziales Wesen, die Beziehungen zu Mitmenschen sind Lebensinhalt. Eigentlich geht es im Leben nur darum. Wenn man also eine Phobie vor sozialen Kontakten hat, geht ein ganz grundlegender Teil des Lebens verloren.
Die Frage ist: woher kommts? Entwöhnung durch die Corona-Zeit? Identitätsstörungen durch Gender-Kram? Individualisierung durch fehlende Strukturen?
Das habe ich seit dem Kindergarten. Nur war das als Kind noch nicht ganz so schlimm
Machst Du was dagegen? Im Ernst, ich wage mir das kaum vorzustellen. Ohne soziale Kontakte fehlt doch der ganze Spaß im Leben.
Ich könnte höchstens zum Psychologen gehen, aber keinen Plan, ob das überhaupt was bringt.
Ich weiß es auch nicht, und ich weiß ja auch nicht, ob Dich das einschränkt. Ich gehe ja in meinen Kommentaren nur von mir aus. Aber auch im Berufsleben wirst Du mit unterschiedlichen Menschen interagieren müssen. Selbst als Programmierer mußt Du mit Auftraggebern sprechen, Deine Projekte vorstellen, Mitarbeiter schulen, und so weiter. Gerade wenn Du sagst, dass es stärker wird, würde ich Dir den Gang zum Psychologen empfehlen.
Du kannst auch mal überlegen, wie es angefangen hat. Vielleicht findest Du ja einen Schlüssel dazu auch selbst.
Mach dringend was gegen deine Sozialphobie, das wird dir auch in Studium und im Beruf große Probleme bereiten. Niemand verlangt von dir, dass du der nächste Partykönig wirst. Aber man muss sich ständig mit anderen absprechen bzw. gemeinsam Dinge umsetzen.
notting
Wieso sollte es im Leben nur um Beziehungen gehen?