Eis schmilzt, stimmt das wirklich?

14 Antworten

Die Sonne strahlt auch nicht ununterbrochen auf das Eis. Im Antarktischen Sommer sind die Tage dort deutlich länger als die Nächte. Und im Sommer gibt es eben auch Tage an denen die Sonne gar nicht untergeht. Im Winter dann entsprechend umgekehrt.

Aber die Sonne ist auch nicht die ganze Zeit über an einem festen Punkt am Horizont, sondern sie wandert. Dadurch verändert sich auch die Intensität der Sonnenstrahlung. Das ist ja bei uns ähnlich. Um die Mittagszeit ist die Sonnenstrahlung am größten und nimmt gegen Abend wieder ab.

Was man auch beachten sollte ist der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. In der Antarktis ist dieser Winkel sehr flach, sodass die Strahlungsintensität auch eher gering ist. In den Tropen z.B. ist der Winkel eher steil und daher auch die Strahlungsintensiät höher. Das bedeutet nur weil die Sonne scheint, heißt das nicht automatisch , dass auch viel Eis schmilzt.

Der Klimawandel trägt dazu bei, dass das Eis schneller schmilzt. Aber auch ohne den Klimawandel würde das Eis irgendwann schmelzen. Es dauert eben nur länger.

In der Antarktis schmilzt ja das Eis.

Es schmilzt nur an der Westantarktischen Küste und der Antarktischen Halbinsel. Ursache ist dass das dortige Vulkanfeld seine Aktivität erhöht hat.

https://www.deutschlandfunk.de/vulkanausbrueche-in-der-antarktis-brodeln-unter-dem-eis-100.html

Seriöse Schätzungen gehen aber insgesamt von einer leichten Zunahme des antarktischen Eisschildes aus.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23086145/

We resolve 26 independent drainage basins and find that Antarctic mass loss, and its acceleration, is concentrated in basins along the Amundsen Sea coast. Outside this region, we find that West Antarctica is nearly in balance and that East Antarctica is gaining substantial mass.

Der Verlust an Eismasse bezieht sich also auf eine kleine Region. Außerhalb dieser Region ist die Westantarktis nahezu im Gleichgewicht und die Ostantarktis gewinnt erheblich an Masse.

https://en.wikipedia.org/wiki/East_Antarctic_Ice_Sheet

Current international focus on global warming issues has drawn attention to the melting of the polar ice caps. An early analysis of GRACE-based studies data indicated that the EAIS was losing mass at a rate of 57 billion tonnes per year [3] and that the total Antarctic ice sheet (including WAIS, and EAIS coastal areas) was losing mass at a rate of 152 cubic kilometers (c. 139 billion tonnes) per year. [4] A more recent estimate published in November 2012 and based on the GRACE data as well as on an improved glacial isostatic adjustment model indicates that East Antarctica actually gained mass from 2002 to 2010 at a rate of 60 ± 13 Gt/y.

Also hat man zunächst angenommen es gäbe einen Nettoverlust an Eismasse. Aber ab November 2012 ging man davon aus, dass die Antarktis netto an Eismasse gewinnt.

https://www.cambridge.org/core/journals/journal-of-glaciology/article/mass-gains-of-the-antarctic-ice-sheet-exceed-losses/983F196E23C3A6E7908E5FB32EB42268

10. July 2017 Mass gains of the Antarctic ice sheet exceed losses

Also auch gemäß dieses Artikels übersteigen die Gewinne die Verluste des antarktischen Eisschildes.

Aber gehen wir mal davon aus, dass die Schätzungen der Klimaalarmisten stimmen.

https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Antarktischer_Eisschild

Mit 26,4 Millionen km 3 ist das Eisvolumen der Antarktis [3] etwa neun Mal so groß wie das des grönländischen Eisschildes.

Wenn also jedes Jahr 250E9 m³ Eis netto verloren gehen, bzw. 250km³, dann würde bei gleichbleibendem Tempo das Eis noch für mehr als 100.000 Jahre reichen. Und der Meeresspiegel würde durch das Schmelzwasser der Antarktis jedes Jahr um 0,5mm zunehmen.  

Auch das antarktische Meereis nimmt von leichten Schwankungen abgesehen zu.

https://www.meereisportal.de/archiv/2022-kurzmeldungen-gesamttexte/kartenprodukt-mehrjaehriges-eis-nun-auch-fuer-antarktis-abrufbar/

15August2022 Während in der Arktis das Meereis im Sommer seit den 80er Jahren um fast die Hälfte zurückgegangen ist und Eis, das älter als zwei Jahre ist, nur noch etwa ein Fünftel der Fläche der Arktis bedeckt (Abb. 2), ist die Eisausdehnung in der Antarktis zum Ende der Frostsaison seit Beginn der Satellitenaufzeichnung nahezu konstant bzw. nimmt sogar mit 0,5 % pro Dekade zu.

Die Antarktis wird noch immer kälter.

https://www.mdpi.com/2073-4433/12/2/217

Annual and seasonal temperature trends in ERA5 and ERA-Interim are statistically significant in East Antarctica, and the cooling trends in observations in SON do not pass the significance test. The trends in ERA reanalyses and observations are all negative in East Antarctica in all annual and seasons, and the fastest cooling trend appears in MAM, and the cooling rate of this season is more than 1 °C per decade. In West Antarctica, the ERA5 trends are similar to observation trends, whereas there is a difference between ERA5 trends and ERA-Interim in SON, as reflected in a warming trend in ERA-Interim while a cooling trend is observed in ERA5. ERA5 exhibits a significant cooling trend in annual data, MAM, and JJA, and the trends from ERA-Interim always fail to pass the significance test. It is also worth mentioning that the ERA5 shows a faster cooling rate than ERA-Interim and observations in West Antarctica. Over the Antarctic Peninsula, trends of annual and seasonal temperature means in ERA reanalyses and observations are not significant. ERA5 presents a warming trend with the exception of DJF, as is the case for ERA-Interim and station records. Compared with ERA-Interim, the difference between ERA5 trends and observations in the Antarctic Peninsula is relatively small in JJA and DJF.

https://www.spektrum.de/news/warum-wird-die-antarktis-kaelter/1381639

https://www.uni-bremen.de/warum-erwaermt-sich-die-innere-antarktis-nicht-1


SchlimmerJimmy  13.03.2024, 08:10
Es schmilzt nur an der Westantarktischen Küste und der Antarktischen Halbinsel. Ursache ist dass das dortige Vulkanfeld seine Aktivität erhöht hat.

Nein, das ist nicht die Ursache, sondern die Folge des Klimawandels. Aus deinem Link: "Durch den Klimawandel verliert die Westantarktis Eis an den Ozean. Dadurch lastet weniger Gewicht auf dem darunterliegenden Gestein. Es entspannt sich. Und das führt zu einer stärkeren vulkanischen Aktivität unter dem Eis. Und zu noch höheren Abschmelzraten auf dem Westantarktischen Eisschild, der ja eh schon schmilzt.

https://www.meereisportal.de/archiv/2022-kurzmeldungen-gesamttexte/kartenprodukt-mehrjaehriges-eis-nun-auch-fuer-antarktis-abrufbar/

Diese Seite existiert nicht. Davon abgesehen, wir das Eis in der Antarktis weniger.

https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/nachrichten/2023/erderwaermung-schelfeis-der-antarktis-schwindet/

Studie: Antarktis hat drei Billionen Tonnen Eis verloren

NostraPatrona  13.03.2024, 20:14
@SchlimmerJimmy

Es wurde wirklich einige Jahre von einigen Klimaforschern kolportiert, dass die Gesamteismasse auf der Antarktis weniger wird. Inzwischen behaupten jedoch die Metastudien dass es (noch immer) mehr wird.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallo,

also wenn deine Argumentation stimmt, dann kann es ja in der Antarktis überhaupt nie Eis gegeben haben, das müsste ja von Anfang an sofort wieder geschmolzen sein. Und wenn es dort niemals Eis gab, dann kann es jetzt natürlich auch nicht schmelzen! Wahrscheinlich alles eine gigantische Verschwörung an der die gesamte Menschheit außer dir beteiligt ist! Wer weiß, wie es in Wirklichkeit dort aussieht, was da alles verheimlicht wird...

Es stimmt, dass es mit dem Klimawandel zusammen hängt, keine Sorge, es wird ja im Verhältnis zu der Geschwindigkeit und der Menge des geschmolzenen Eises aus vergangenen Zeiten gemessen


Jungssindwild 
Beitragsersteller
 11.03.2024, 13:39

Ist aber schon komisch, wenn man behauptet nur der Klimawandel ist daran schuld, als ob es keinen Unterschied macht, wenn sechs Wochen lang unterbrochen lang die Sonne scheint.

3KeksFuerNelly  11.03.2024, 13:41
@Jungssindwild

Du musst bedenken, dass davor, also bevor der Klimawandel so schlimm wie heute war, die Sonne auch schon darauf schien und es einen geringeren Einfluss hatte, bloß wegen dem Klimawandel schmilzt das Eis deutlich schneller

Jungssindwild 
Beitragsersteller
 11.03.2024, 13:48
@3KeksFuerNelly

Der Klimawandel ist aber auch zum Teil natürlich bevor wir Menschen entstanden sind gab es Klimawandel ja auch schon. Das heißt, dass das Eis so oder so irgendwann schmelzen wird. Wir Menschen können das nur verlangsamen.

3KeksFuerNelly  11.03.2024, 13:50
@Jungssindwild

Die Sache ist aber die, dass dank der Menschen wieder den Klimawandel ganz und gar nicht verlangsamen, sondern extrem beschleunigen, ohne die Menschen wäre die Erde momentan in einer Eiszeit

Von Experte realfacepalm bestätigt

Nach deiner Interpretation sollte es aber in der sechsmonatigen Nacht dann auch wieder kalt genug werden, dass das Eis wieder gefriert, bzw. als Schnee fällt.

Die Ausdehnung der Vereisung der Polkappen ist ein Resultat des Gleichgewichtes zwischen Zu- und Abfluss von Eis. Wird es wärmer, entsteht mehr Abfluss, bis ein neues Gleichgewicht erreicht ist, bei dem bspw. die Frostgrenze weiter in Richtung Südpol wandert, bzw. höher liegt (also dorthin wandert, wo es kälter ist). Dementsprechend sind die Temperaturänderungen aufgrund des anthropogenen Klimawandels definitiv die Ursacke für das Abschmelzen von Eis an den Polkappen.