Schmelzen in der Antarktis jede Sekunde 8 Millionen Liter Eis oder ist das übertriebene Propaganda?

7 Antworten

Mit 252 Millionen Tonnen /Jahr finde ich eine Forschungsarbeit von 2019:

Four decades of Antarctic Ice Sheet mass balance from 1979–2017

Eric Rignot et al, Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) 2019

The total mass loss increased from 40 ± 9 Gt/y in 1979–1990 to 50 ± 14 Gt/y in 1989–2000, 166 ± 18 Gt/y in 1999–2009, and 252 ± 26 Gt/y in 2009–2017.

Also ja, recht aktuelles Forschungsergebnis von einem renomierten Forscher in einem renomierten Fachjournal.

Und diese 250 Mt/a (Megatonnen/Jahr) sind ein Durchnittswert von 2009-17. Da sich das Abschmelzen der Antarktis mit fortwährender globaler Erwärmung mit Sicherheit nicht verringert, sind es aktuell sehr wahrscheinlich sogar noch etwas mehr.

Andere Arbeiten mögen zu anderen Werten kommen - der Trend zu steigenden Eisvrlusten auch in der Antarktis iat aber klar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Stand der Wissenschaft, z.B. beim IPCC zusammengefasst.

Nazgul89  05.09.2022, 23:32

Fundierter Kommentar.

FabianPavian  06.09.2022, 00:08
@Nazgul89

Merkst du nicht, dass der Bezug zur Eisneubildung fehlt? Der Fragesteller scheint anzunehmen, dass die kolportierten 250 Gt/y Nettoverlust sind. Der von dir gelobte User lässt ihn in diesem Irrtum.

FabianPavian  06.09.2022, 00:23
@realfacepalm

Die Autoren haben sich extra verwirrend ausgedrückt. Augenscheinlich hat das auch bei dir funktioniert.

Es geht nur um den Eisverlust über den gesamten Kontinent. Es geht nicht um das Eiswachstum, oder den Netto Verlust oder Gewinn an Eismasse. Der Mainstream geht davon aus, dass das Kontinentaleis der Antarktis noch immer wächst.

https://www.meereisportal.de/archiv/2022-kurzmeldungen-gesamttexte/kartenprodukt-mehrjaehriges-eis-nun-auch-fuer-antarktis-abrufbar/

15August2022 Während in der Arktis das Meereis im Sommer seit den 80er Jahren um fast die Hälfte zurückgegangen ist und Eis, das älter als zwei Jahre ist, nur noch etwa ein Fünftel der Fläche der Arktis bedeckt (Abb. 2), ist die Eisausdehnung in der Antarktis zum Ende der Frostsaison seit Beginn der Satellitenaufzeichnung nahezu konstant bzw. nimmt sogar mit 0,5 % pro Dekade zu.

Siehe auch die von mir geposteten Links.

Nazgul89  06.09.2022, 00:23
@realfacepalm

Keine Ahnung wer Recht hat, ist mir zu viel zum nachlesen.

Aber bitte nicht schreiben Unwahrheit. Das ist kein Wort für eine seriöse Diskussion.

FabianPavian  06.09.2022, 00:42
@realfacepalm
We find that the Antarctic Ice Sheet has been out of balance with snowfall accumulation the entire period of study, including in East Antarctica.

Damit ist gemeint, dass jetzt, wo das Eis mit 250 Gt/y schmilzt, die Neubildung nicht mehr ausreicht um die Gesamteismasse weiter anwachsen zu lassen. Diese Aussage der Autoren könnte wahr sein, aber damit ist keineswegs gemeint, dass die kolportierte Eisschmelze von 250 Gt/y ein Nettoverlust sei.

Die Veränderungen der Eisdicke werden durch Satelliten ermittelt, die Veränderungen der Erdanziehung über dem Gebiet der Antarktis messen. Stärkere Anziehung => Eis ist angewachsen. Das Problem dabei ist, dass sich durch mehr Eisgewicht der ganze Kontinent senkt, der bekanntlich auf dem Magma des Erdmantels schwimmt.

realfacepalm  06.09.2022, 00:47
@Nazgul89
Aber bitte nicht schreiben Unwahrheit. Das ist kein Wort für eine seriöse Diskussion.

Dann hast Du noch nicht oft mit Klimawandeleugnern diskutiert. Da sind Unwahrheiten, Verschwörungsphantastereien und Verleumdungen normaler Standard.

Und dann nenn ich das inzwschen beim Namen.

scatha  06.09.2022, 09:24
@realfacepalm

Man braucht nicht viel zu wissen, um sich gewisse Dinge zusammenzureimen.

Die Durchschnittstemperatur der Antarktis bleibt ohnehin flächendeckend unter Null, d.h. die Gletscher schmelzen nur ab, wenn sie in den Ozean wandern. Wenn sich die Temperatur des Ozeans erhöht, würde das die Verdunstung erhöhen und somit die Gesamt-Niederschlagsmenge auf die Antarktis, was den Eisschild schneller anwachsen lassen würde.

FabianPavian  06.09.2022, 10:46
@scatha

Gut zusammengefasst. Dazu kommt, dass die Luftmassen oft wärmer sind als der Boden. Der Eisschild wächst also auch durch Kondensation, oder sozusagen Antiverdunstung.

FabianPavian  06.09.2022, 10:50
@realfacepalm
Dann hast Du noch nicht oft mit Klimawandeleugnern diskutiert. Da sind Unwahrheiten, Verschwörungsphantastereien und Verleumdungen normaler Standard.

Der "Klimawandelleugner" von uns beiden bist du. Unwahrheiten, Verschwörungsphantasien und Verleumdungen kommen vor allem vom IPCC, siehe dessen Agenda, siehe z.B. Climate Gate und den Prozess Mann ./. Ball.

realfacepalm  06.09.2022, 17:25
@FabianPavian

Mann vs. Ball. Pefektes Beispiel für die Lügen und Verleumdungen der Klimawandelleugner...

Michael Mann, ein bekannter und ob seiner Forschung sehr oft verleumdeter und angegriffener Klimaforscher, wurde von Timothy Ball übel beschimpft und verleumdet, und hat deshalb 2011 gegen Ball geklagt. Da sich das Verfahren hinzog, hat Ball wegen seinem hohen Alter um Gnade und Einstellung des Verfahrens gebeten - das 2019 eingestellt wurde. Es gab kein Urteil. https://correctiv.org/faktencheck/wirtschaft-und-umwelt/2019/09/20/nein-es-gibt-kein-gerichtsurteil-das-die-forschung-von-klimatologe-michael-mann-als-luege-entlarvt/

Die Klimawandelleugner hier und woanders behaupten nun regelmäßg und beharrlich, das das Gericht Mann wegen seiner Forschung verurteilt hätte o.ä.. Eine klare Lüge, spätestens dann, wenn man die Fakten wie bei correctiv aufgelistet mitgeteilt bekommen hat.
Wie nennt man jetzt jemanden, der diese Lügenmärchen einfach weiterhin wider besseres Wissen behauptet, obwohl ihm die Fakten mitgeilt und gezeigt wurden?
Wahrheitsliebend und sachlich schon mal nicht.

FabianPavian  06.09.2022, 18:23
@realfacepalm

Wie nennt man eine Prozesspartei deren Klage von einem Gericht abgewiesen wird und die vom Gericht dazu verurteilt wird, den eigenen Rechtsanwalt zu bezahlen, sowie den gegnerischen Rechtsanwalt zu bezahlen, sowie die Auslagen des Gegners zu bezahlen, sowie die Verfahrenskosten zu bezahlen??

Also Klage abgewiesen und dazu verurteilt sämtliche Kosten zu bezahlen?

P.S. Natürlich hatte Ball nicht nur aus juristischer Sicht Recht, sondern auch aus naturwissenschaftlicher Sicht.

realfacepalm  06.09.2022, 18:41
@FabianPavian
P.S. Natürlich hatte Ball nicht nur aus juristischer Sicht Recht, sondern auch aus naturwissenschaftlicher Sicht.

Sag' ich doch, das die Klimawandelleugner völlig unbeirrbar von den Fakten Unwahrheiten und Lügenmärchen über den Mann / Ball Prozess verzapfen...

realfacepalm  06.09.2022, 20:28
@FabianPavian
Merkst du nicht, dass der Bezug zur Eisneubildung fehlt?

Hmm, FALLS man das paper lesen würde, steht dort als zweiter Satz nach dem abstract:

Its annual net input of mass from snowfall is 2,100 Gt (gigatons = 10 tons), excluding ice shelves, equivalent to a 5.8-mm fluctuation in global sea level (2). In a state of mass equilibrium, accumulation of snowfall in the interior should balance surface ablation (wind transport and sublimation) and ice discharge along the periphery into the Southern Ocean.

Ist schon krass, in welcher Größenordung die die Akkumlation von neuem Schnee ignorieren!1!! :-D

Auf gut deutsch: Fabian versucht mal wieder einen Bluff zur Desinformation.

FabianPavian  06.09.2022, 22:12
@realfacepalm
Ist schon krass, in welcher Größenordung die die Akkumlation von neuem Schnee ignorieren!1!! :-D Auf gut deutsch: Fabian versucht mal wieder einen Bluff zur Desinformation.

Du kapierst es einfach nicht, oder? Es fängt schon damit an, dass das Landeis nicht nur durch Schnellfall anwächst, sondern auch durch das Gegenteil von Verdunstung, nämlich Kondensation. In der Regel sind die Luftmassen kälter als der Boden und nehmen von diesem Wasser durch Verdunstung auf. Auf der Arktis sind die Verhältnisse aber meistens umgekehrt. Da sind die Luftmassen wärmer als der Boden und geben an diesen Wasser durch Kondensation ab.

 Diese Schätzungen sind aber sehr spekulativ. Es gibt andere Schätzungen, die von einer leichten Zunahme des antarktischen Eisschildes ausgehen.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23086145/

We resolve 26 independent drainage basins and find that Antarctic mass loss, and its acceleration, is concentrated in basins along the Amundsen Sea coast. Outside this region, we find that West Antarctica is nearly in balance and that East Antarctica is gaining substantial mass.

Der Verlust an Eismasse bezieht sich also auf eine kleine Region. Außerhalb dieser Region ist die Westantarktis nahezu im Gleichgewicht und die Ostantarktis gewinnt erheblich an Masse.

https://en.wikipedia.org/wiki/East_Antarctic_Ice_Sheet

Current international focus on global warming issues has drawn attention to the melting of the polar ice caps. An early analysis of GRACE-based studies data indicated that the EAIS was losing mass at a rate of 57 billion tonnes per year[3] and that the total Antarctic ice sheet (including WAIS, and EAIS coastal areas) was losing mass at a rate of 152 cubic kilometers (c. 139 billion tonnes) per year.[4] A more recent estimate published in November 2012 and based on the GRACE data as well as on an improved glacial isostatic adjustment model indicates that East Antarctica actually gained mass from 2002 to 2010 at a rate of 60 ± 13 Gt/y.

Also hat man zunächst angenommen es gäbe einen Nettoverlust an Eismasse. Aber ab November 2012 ging man davon aus, dass die Antarktis netto an Eismasse gewinnt. Dass es auch neuere Schätzungen gibt, die von einem Verlust an Eismasse ausgehen, wird in dem Wikipedia-Artikel als nicht erwähnenswert betrachtet.

https://www.cambridge.org/core/journals/journal-of-glaciology/article/mass-gains-of-the-antarctic-ice-sheet-exceed-losses/983F196E23C3A6E7908E5FB32EB42268

10. July 2017 Mass gains of the Antarctic ice sheet exceed losses

Also auch gemäß dieses Artikels übersteigen die Gewinne die Verluste des antarktischen Eisschildes.

Aber gehen wir mal davon aus, dass die von dir kolportierten Schätzungen stimmen.

https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Antarktischer_Eisschild

Mit 26,4 Millionen km3 ist das Eisvolumen der Antarktis[3] etwa neun Mal so groß wie das des grönländischen Eisschildes.

Wenn also jedes Jahr 250E9 m³ Eis netto verloren gehen, bzw. 250km³, dann würde bei gleichbleibendem Tempo das Eis noch für mehr als 100.000 Jahre reichen. Und der Meeresspiegel würde durch das Schmelzwasser der Antarktis jedes Jahr um 0,5mm zunehmen.  


Nazgul89  05.09.2022, 23:37

Deine Quellen sind fraglich und völlig veraltet.

Gemäss neuesten Studien ist der Verlust an den Eiskappen und Gletschern massiv. Da muss man nur neue und alte Landkarten ansehen. Tatsächlich sind einige Regionen im Sommer sogar Eisfrei, viele Gletscher in der Schweiz bald weggeschmolzen, weshalb viele Gletscherleichen auftauchen.

FabianPavian  06.09.2022, 00:01
@Nazgul89

Im Allgemeinen hast du Recht, aber in der Frage ging es nur um die Antarktis. Das Schmelzen des Festlandeises der Antarktis verläuft immer schneller. ABER es bildet sich auch immer schneller neues Eis. Ob der Eisschild netto größer oder kleiner wird, weiß die Menschheit noch gar nicht. Zur Zeit geht der Mainstream noch davon aus, dass er netto wächst.

FabianPavian  06.09.2022, 00:17
@Nazgul89

Da hast du etwas falsch verstanden.

https://www.meereisportal.de/archiv/2022-kurzmeldungen-gesamttexte/kartenprodukt-mehrjaehriges-eis-nun-auch-fuer-antarktis-abrufbar/

15August2022 Während in der Arktis das Meereis im Sommer seit den 80er Jahren um fast die Hälfte zurückgegangen ist und Eis, das älter als zwei Jahre ist, nur noch etwa ein Fünftel der Fläche der Arktis bedeckt (Abb. 2), ist die Eisausdehnung in der Antarktis zum Ende der Frostsaison seit Beginn der Satellitenaufzeichnung nahezu konstant bzw. nimmt sogar mit 0,5 % pro Dekade zu.

Das sind 8.000 m3.

  • Bei den Victoriafällen fließen jede Sekunde bis zu 10.000 m3 runter.
  • Bei den Iguazú-Fällen bis zu ca. 7.000 m3/Sekunde.
  • Niagarafälle bis zu ca. 5.800 m3 pro Sekunde.

Nein, bei 18.000 km Küstenlänge ist das quasi gar nichts. Natürlich ist das schlimm, vor allem wenn es in den letzten Jahrhunderten quasi kaum was geschmolzen ist. Aber der Klimawandel fängt ja erst an spürbar zu werden. Das wird schon noch mehr.

es schmelzen ca. 300 km³pro Jahr

nicht ganz 1 km³ am Tag also

das sind 10.000 x 10.000 x 10.000 L

ein Tag hat 24 x 3.600 Sec.

macht also 1.000.000.000.000 : 86.400 = 11.574.074 L / sec = 11,57 m³ pro sec. !!

Dort gibt es aber ca. 21.000.000 km³ also würde es noch 70.000 Jahre dauern bis alles geschmolzen ist! Aber nur bei genau dem selben Tempo wie jetzt! Keiner weiß wie viel schneller das noch geht in Zukunft!

Das schmilzt ja auch nicht alles an einem Punkt...!

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 - (Klimawandel, Antarktis, Eisschmelze)