(Dumme) Frage zur Rettungsgasse?
Normal wird die Rettungsgasse ja zwischen linker und der Spur rechts daneben gebildet.
Aber vorher die Situation: ich stehe an einer roten Ampel (Stadtring: Zweispurig + eine Linksabbiegerspur = Dreispurig)
Normal bei Dreispurig ist ja die Gasse zwischen der linken Spur und der Mittleren.
Aber zählt die Abbiegespur als 3. Fahrstreifen?
Ich befand mich in der Mitte. Die Autos auf meiner Spur sind nach links und rechts ausgewichen, keiner wusste scheinbar wohin er sollte.
Ich bin intuitiv nach rechts gefahren.
Danke für alle hilfreichgemeinten Antworten ;)
7 Antworten
Die Rettungsgassenregelung gilt nur auf Autobahnen und außerörtlichen mehrspurigen Straßen.
Sonst müsste man ja an jeder einzelnen Ampel eine Rettungsgasse bilden - es stockt ja der Verkehrsfluss. Die Rettungsgasse ist nicht erst zu bilden, wenn ein Fahrzeug mit Blaulicht und Sirene kommt ;)
Sprich, die Frage ob Abbiegespuren als vollwertige Spuren gelten, stellt sich von vornherein gar nicht erst.
Nein, im Stadtverkehr ist einfach Improvisation gefordert. Überlegen, wo am einfachsten eine freie Bahn zu schaffen ist und wohin man sein Fahrzeug dafür am sinnvollsten bewegt. Ja, ich weiß: Das hat was mit Denken und kooperativem Verhalten zu tun und dazu ist der moderne Autofahrer weder gewillt noch befähigt...
Als Fahrer eines Blaulichtfahrzeuges sucht man sich im Zweifel die Spur, wo von vornherein schon die wenigsten Fahrzeuge sind, oder zumindest keine LKW weil die effektiv nichts machen können. Oder man kennt die Ampelschaltung und weiß, welche Spur als nächstes grün wird. Wenn kein Gegenverkehr kommt, ist es ggf. auch eine Option die Gegenfahrbahn zu benutzen.
keiner wusste scheinbar wohin er sollte.
Jup, man hat manchmal das Gefühl, dass die Kombination aus Blaulicht und Horn bei Autofahrern die Blutversorgung zum Gehirn unterbricht.
Manchmal sucht man sich extra die Rechtsabbiegerspur aus, weil diese gerade grün wird und dort am wenigsten Autos sind - und dann bleibt der Fahrer des einzigen Autos auf dieser Spur paralysiert vor dieser grünen Ampel stehen und lässt sich vom Presslufthorn beschallen, bis er wieder rot hat. Ab dem Moment ist es dann eine 50:50-Chance, ob er schon am Boden festgewachsen ist oder plötzlich völlig mit Schwung über die Haltelinie in die Kreuzung schießt und fast mit dem Querverkehr kollidiert.
Deshalb, so cool das Blaulichtfahren am Anfang ist, irgendwann hat man doch einen faden Geschmack im Mund weil man so oft ins Lenkrad beißt ;)
aber dass man einfach Platz macht wo es geht, ist ja eigentlich logisch...?
Eben. Und man wundert sich, dass das so viele Menschen offenbar nicht logisch finden.
Eigentlich ist es ganz einfach - die ganz linke Spur fährt links ran, alles andere fährt nach rechts. Dabei ist dann ganz egal, was als Spur zählt oder nicht.
Linke Spur nach links, alles andere nach rechts.
Per Gesetz muss die Rettungsgasse übrigens nur auf Autobahnen und mehrstufigen Straßen außerhalb von Ortschaften gebildet werden (Paragraph 11, Absatz 2 StVO). Innerstädtisch muss man halt sehen wie es passt...
Ja, in dem Fall (soweit ich weiß gilt das aber nur außerorts) gilt das für alle Fahrstreifen inkl. Abbiegespuren.
Auf Landstraßen gibt es ja manchmal auch ähnliche bauliche Begrenzungen links und rechts. Da wird dann dasselbe Prinzip wie auf der Autobahn angewendet – so wie du es beschrieben hast.
Wenn es in der Mitte der Fahrbahn aber keine bauliche Abtrennung gibt, könnte das Einsatzfahrzeug auch links vorbei fahren (über den Gegenverkehr). Dann würden die Linksabbieger eher stören, wenn sie nach links fahren.
Wenn es eng ist, würde ich von der Rettungsgasse eher abweichen und der Situation angepasst versuchen, logisch Platz zu machen. Im Zweifel, wie es die anderen machen.
In der Stadt versuchen Rettungsfahrzeuge mit Sonderrechten gar nicht erst, den Stau vor einer roten Ampel zu durchdringen, sondern umfahren ihn als Geisterfahrer. D.h. sie fahren als Geisterfahrer in die Kreuzung, aber nicht auf den entgegengesetzen Stau zu, sondern durchfahren die Kreuzung diagonal, verlassen sie also auf der richtigen Seite. Ich meine damit eine normale Ampelkreuzung, keine anderweitigen Ampeln.
Wenn der Rettungswagen doch durch den Ampelstau will muss man sich arrangieren, mitdenken und der Mehrheit folgen anstatt starre Prinzipien anzuwenden.
Bin selber schon in so eine Situation geraten. Stand mit dem LKW ganz vorne auf der Linksabbiegespur und sehe ich rechten Spiegel einen RTW kommen. Also bin ich bei Rot ganz vorsichtig in die Kreuzung gefahren um so vorne den Flaschenhals zu öffnen.
In dem Fall war es nötig, da es einen Grünstreifen mit Bäumen in der Mitte gab
Eine Regelung gibt es, wie schon erklärt, nicht wirklich. Vor Ampeln ändert sich die Situation ja auch fast sekündlich, je nach Ampelphase.
Für eine permanente Rettungsgasse ist in der Stadt meist gar kein Platz.
Es hilft eigentlich nur, das Blaulicht im Rückspiegel zu beobachten. Man muss gar nichts machen, wenn das Einsatzfahrzeug auf die Gegenfahrbahn(en) ausweicht, kommt es ganz rechts fährt der einzige Rechtsabbieger in die Seitenstraße vor, kommt er mittig weichen alle zur Seite aus.
Die Regelgung für Autobahnen ist in der Stadt oft sinnfrei. Wenn die 2 linken Spuren z.B. Linksabbiegerspuren sind, warum sollte sich ein EInsatzfahrzeug gerade da zwischen quetschen, wenn er geradeaus oder rechts weiter muss? Oft ist sowas ja auch von der Spurführung kaum möglich.
Mal sehen.... ich möchte beruflich auch was in der Richtung machen.... Aber ich denke ich kann teilweise nachvollziehen was du meinst.... ich mein die Frage hier war, was theoretisch korrekt wäre, aber dass man einfach Platz macht wo es geht, ist ja eigentlich logisch...? Ich bin zwar noch Schüler und habe im Straßenverkehr wenig Erfahrung.... war aber mal Ersthelfer bei nem Motorradunfall, werde nie nachvollziehen können, wie man da einfach vorbeifahren kann...