Das Problem mit den Ausländern in Deutschland?
Ich selbst bin Ausländer, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich bin dankbar dafür, hier zu sein. Ich betrachte Deutschland als meine Heimat.
Nun zu meiner Frage: Ich habe hier die Schule besucht und habe sehr viele ausländische Freunde. Es war nie wirklich so, dass Ausländer negativ auffielen (in meiner Jugend). Natürlich gab es schwarze Schafe, aber im Großen und Ganzen war alles immer friedlich. Meine Landsleute haben im Allgemeinen nie negativ herausgestochen, obwohl wir relativ viele sind (ich möchte ungern mehr von mir preis geben). Mir fällt jedoch auf, dass sich die Haltung gegenüber Ausländern seitdem ihre Anzahl zugenommen hat, verschlechtert hat und das extrem. Obwohl man nicht alle über einen Kamm scheren sollte, kann ich die Deutschen verstehen, denn auch ich fühle mich in vielen Situationen unwohl und merke, wie sich Deutschland verändert hat. Damit meine ich nicht, dass alle Neuankömmlinge "schlecht" sind. Allerdings gibt es bestimmte Nationalitäten, die auffallen, was bedauerlich für die Menschen ist, die diesen Nationalitäten angehören, aber ihren Beitrag dazu leisten, Deutschland voranzubringen und generell gute Menschen sind.
Ich bemerke, dass es immer mehr wird. Als Ausländer verstehe ich, dass es nicht überall einfach für Flüchtlinge oder ähnliches ist, da Rassismus überall existiert, besonders in Deutschland. Deutschland bietet jedoch viele Alternativen und einige Menschen haben nicht einmal physische oder psychische Gewalt erlebt, verhalten sich aber dennoch nicht ethisch korrekt.
Wie sollten wir als Bürger, nicht die Politik oder ähnliches, sondern wir als Bürger Deutschlands, mit dem Scheitern der Integration umgehen? Was haltet ihr davon?
3 Antworten
Die Integration ist nicht gescheitert, denn es hat sie nie gegeben. Den Menschen, die hierher kamen, wurde nie eine Perspektive geboten. Wenn du nach Jahren des Aufenthalts immer noch Abschiebungen befürchten musst – kommst du nie wirklich an. Die Asylpolitik basiert vielfach auf Abschreckung – nicht auf Willkommen. So sind viele Menschen hier nie heimisch geworden. Und die zweite Generation durch rassistische Kindheitserlebnisse an deutschen Schulen – erst recht nicht. Man bleibt eher unter sich. Das ist schade. Und das müsste sich alles ändern. Wir brauchen eine wirkliche Einwanderungspolitik – von mir aus auch mit Quoten (wenn es die Ängste der Bürger beruhigen würde). Leider momentan bei all dem rechten Hass schwierig dafür Mehrheiten zu finden. Wenn du auf das Verhalten der deutschen Bevölkerung blickst, die in Teilen ebenfalls demokratische Integrationsprobleme haben, wird es schwierig von den Einwanderern mehr zu verlangen. Unsere Gesellschaft hat es insgesamt versäumt demokratische Werte zum Thema zu machen. Wahrscheinlich, weil auch in der Politik der größtmögliche Profit und das Eigeninteresse mehr zählen.
Danke du hast es wirklich begriffen. Du bist die 1.Deutsche die es aufgegriffen hat mit dem sich nicht Willkommen fühlen auch in Bezug auf mich wie die 2.Generation (1.Generation die in Deutschland geboren worden ist). Ich hatte viel Ausgrenzung und Rassismus in frühen Jahren erleben müssen mit Mobbing und ich habe eine harte Zeit ohne Wut an Deutsche zu denken oder zu sprechen. Ich bin in einer wohlhabenden Gegend aufgewachsen und bin dankbar dafür. Meine Familie und ich sind sozial aufgestiegen. Wir sind Schwarz und meine Eltern arbeiten bis zum Umfallen und zahlen steuern etc. Und trotzdem werden wir in all der Debate ausgelassen. Nie ist es genug. Meine Geschwister und ich waren an Gymnasien und Privatschulen und ich war auch in den Niederlanden um zu studieren. Trotzdem sind wir der Buhmann. Ich hab eine seehr harte Zeit Deutsche als nette Menschen zu sehen weil alles was ich erlebe nur Kälte ist obwohl ich denen nie was getan habe. Mir in die Augen schauen könn die mich auch nicht. Worüber ich mit ihnen reden soll weiß ich auch nicht obwohl ich in Deutschland geboren worden bin, den selben Bildungsgrad hab, micb eloquent ausdrücken kann etc. Ich kenne meinen Selbstwert in Christus und ich verdiene so eine Behandlung nicht unabhängig von meinen Erfolgen. Das einzige was ich und alle mit ähnlichen Stories wollen ist wie ein Mensch behandelt zu werden mit Liebe. Aber das kennen die Deutschen nicht. Sind auch schlecht im Gastgewerbe weil sie keine Gastgeber sind und es nie waren
Wir als Büger müssen dafür sorgen, dass in Zukunft nur noch Menschen mit Visum in unser Land kommen, ausgenommen natürlich Asylsuchende.
Ich würde auf keinen Fall die Grünen wählen. Früher hätte ich das unter Umständen getan. Und Aufklärung leisten.
Du hast in sehr vielen Punkten Recht, nicht jeder Ausländer ist kriminell, ich kenne viel nette, freundliche Ausländer! Aber es fällt leider schon auf das die Kriminalität rabide steigt, seit Leute hier sind die sich nicht benehmen können
Schau Dir die Anzahl der Strafraten von 1993 an im Vergleich zu 2022.
Da erkenne ich kleinen rapiden Anstieg, eher, dass die Anzahl der Straftaten gesunken ist.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197/umfrage/straftaten-in-deutschland-seit-1997/
Soweit ich weiß, kommen da mehrere Punkte zusammen, die ineinander greifen.
Ein Punkt kann tatsächlich die "Kultur" sein, also bspw. wurde tatsächlich vermittelt, dass Frauen weniger "wert" sind als Männer und Jungen z.B. nicht auf Lehrerinnen hören müssen. Oder auch, dass Kinder im Heimatland die Erfahrung gemacht hatten, dass Lehrer sie schlagen dürfen und das auch tun, wenn sie sich nicht benehmen und nun die deutschen Lehrerinnen als lasch und schwach wahrnehmen und das ausnutzen.
Ein anderer Punkt kann Frust sein, wenn man bspw. das Gefühl hat, nur auf der Hauptschule zu sein, weil man keine deutschen Wurzeln hat, also aus Mobbinggründen. Oder, dass sich Deutsche alles Schöne leisten können, man selbst aber in einer kleinen, abgewohnten Wohnung wohnt und halt auf die Hauptschule geht. Da kommt schnell der Gedanke auf, dass man systematisch benachteiligt wird und dann die Wut auf die "Deutschen", denen es viel besser geht.
Dazu kommt dann noch Gruppendynamik, wenn man in einer Gruppe Gleichaltriger mit ähnlichen Erfahrungen und Gefühlen ist und sich gegenseitig bestätigt.
Und dann hat man natürlich einen Auslass für seine Wut.
Ich finde das gerade nicht mehr, aber ich habe mal eine Doku gesehen, in der zwei Schüler der Mittelstufe begleitet wurden, die auf einer Hauptschule waren und gerne weiterkommen wollten, lernen wollten. Während der gesamten Doku, während das TV-Team dort war, wurden die Schüler auf dem Weg ins Klassenzimmer geschubst, auf den Kopf geschlagen, beleidigt. Im Klassenzimmer hat dann die Reporterin gefragt, warum das so wäre. Freimütige Antwort der Mitschüler "die sind halt nicht so gangsta, die machen keine Schei ße" - unausgesprochene Antwort "also mobben wir sie, denn wir sind in der Gruppe ja stark". Möglicherweise eben auch, weil diese Schüler vorführten, dass andere weniger Chancen haben, weil sie sich eben nicht am Unterricht beteiligten. Die Mitschüler haben während der Befragung im Klassenzimmer vor ihrer Lehrerin offen zugegeben, dass man in dieser Klasse nur einen guten Stand hätte, wenn man demonstrativ gegen alles ist, was die Schule vertritt - Bildung, Lernen, Anstrengung in diesem Bereich, gutes Benehmen.
In so einem Umfeld fällt es extrem leicht, ebenfalls zu mobben und Gewalt auszuüben und extrem schwer, sich dagegen zu stemmen und für seinen guten Abschluss zu kämpfen, so wie die beiden Jungen es machten.
Es hat also nicht zwingend etwas mit Aus- oder Inländer zu tun, auch nicht mit Kultur, sondern mit dem Umfeld, mit den Gefühlen, mit dem Feedback der Gleichaltrigen und der Eltern (die entweder gleichgültig sein können oder die Schüler bestätigen können in ihrem Wir-gegen-sie-Weltbild).
Dazu kommt teilweise auch wirklich das Leben in komplett fremden Welten. Also, jeder Schüler lebt zu Hause in einer komplett anderen Welt als die anderen und es gibt dann in der Klasse nur Verständnis von anderen, die ähnliche Erfahrungen machen. Und jeder fantasiert sich zusammen, wie die anderen wohl leben, ob die auf einen herabschauen, ob sie es besser haben usw.
Die Frage ist, weshalb können sich diese gewissen Leute, die so sehr hervorstechen nicht benehmen. Ich verstehe das Kultur und Traditionen eine Rolle spielen, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das dies die Gründe für deren Scheitern ist.
Eventuell sind die Konsequenzen eher mild und man geht in Deutschland nicht mit leeren Taschen nach Hause?