Brauchen wir Bildungsgerechtigkeit für Jungen?
In den letzten Jahren haben wir immer wieder gehört, dass die Schule für viele Jungen ein Ort des Misserfolgs ist.
Die Zahlen sprechen für sich: Jungen schneiden in vielen Fächern schlechter ab als Mädchen. Wenn wir in der Schule Chancengleichheit und Leistung fördern wollen, müssen wir endlich handeln! Es ist an der Zeit, spezielle Schulen für Jungen zu schaffen – die sogenannten „Handwerks-Akademien“.
In diesen Handwerks-Akademien sollen Jungen auf praktische Berufe vorbereitet werden. Warum? Weil wir in unserer Gesellschaft dringend handwerkliche Talente brauchen! Während die klugen Jungen und die Mädchen in den normalen Schulen besonders in Mathematik und Physik gefördert werden, sollten die Jungen, die Schwierigkeiten haben, die Möglichkeit bekommen, ihre Stärken im Handwerk zu entfalten.
Die Realität ist, dass viele Jungen kein Interesse an den trockenen Lehrbüchern und dem theorielastigen Unterricht haben. Sie möchten mit ihren Händen arbeiten, etwas erschaffen und dabei lernen! In den Handwerks-Akademien können sie genau das tun. Hier wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch praktische Erfahrung gesammelt – und das ist es, was viele Jungen brauchen, um erfolgreich zu sein.
Die Idee ist einfach: Junge Menschen, die gerne mit Werkzeugen arbeiten, die kreativ sind und praktische Fertigkeiten haben, sollten die Möglichkeit erhalten, diese Talente auszuleben und zu fördern. Anstatt sie in einem System zu halten, das für sie nicht funktioniert, sollten wir ihnen eine Chance geben, in einem Umfeld zu lernen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Kritiker werden sagen, dass wir damit eine Ungleichheit schaffen. Doch ich sage: Wir schaffen Gerechtigkeit! Jeder Junge hat das Recht, in einem System zu lernen, das seinen Stärken entspricht. Es ist an der Zeit, die Handwerks-Akademien ins Leben zu rufen und eine neue Generation von handwerklich begabten jungen Männern auszubilden – für eine Zukunft, die unser Land braucht!
Lasst uns die Weichen für eine bessere Bildung stellen und den Jungen die Chance geben, ihre Talente zu entfalten! Handwerks-Akademien – die Zukunft für unsere Jungen!
6 Antworten
Das Problem ist das aufgeweichte Bildungssystem.
Früher erfolgte Zuteilung zum Gymnasium und zur Hauptschule bzw. zu den damaligen Entsprechungen sehr ungerecht. Reiche und Mächtige konnten ihre Kinder auf irgendwelche Karrieren setzen, Arbeiterfamilien hatten auch dann das Nachsehen, wenn sie sehr intelligente Kinder hatten.
Das System wurde also einerseits zutreffend aufgebrauchen. Aber als dann bestimmte politische Strömungen anfingen, intellektuell leistungsschwächere Kinder dadurch helfen zu wollen, dass das schulische Niveau gesenkt wurde, wurde das System wieder verfälscht.
Was es braucht: Anforderungen an das Gymnasium, die einerseits für alle gleich und andererseits sehr herausfordernd sind, insbesondere Mathe und Sprache müssen entscheiden, nicht Sport, Musik, Reli. Hier wird dann geprüft, ob das Kind die Leistung erbringen wird können oder nicht. Wer es nicht erbringen kann, geht auf eine andere Schule, z.B. eine handwerkliche Schule.
Jedoch keine Trennung nach Geschlechter insoweit, eher nach Fachrichtungen, also eine praktische Schule mit verschiedenen Vertiefungsrichtungen: Metallhandwerk, Holzhandwerk, Gastronomie & Ernährung, Gesundheit & Pflege etc.
Ich denke, das sind zwei Aspekte.
Einmal der Umstand, dass Schule eben mehr auf die Bedürfnisse der Mädchen zugeschnitten ist. Hier müssten wir etwas ändern, die Idee mit den handwerklichen Angeboten finde ich jedenfalls nicht schlecht.
Der andere Aspekt ist eine handwerklich orientierte Schule. Wobei ich das nicht nur für Jungen anbieten würde. Dem Handwerk kann es egal sein, ob die Absolventen Jungen oder Mädchen sind. Vermutlich werden es mehr Jungs sein. Aber das Mädchen nicht für handwerkliche Tätigkeiten geeignet sind ist auch ein Klischee. Ich würde diese Schulen für alle Schüler öffnen, die das gern machen.
Ich bin dagegen, Schule auf die Interessen der Wirtschaft auszurichten. Wir sollten auch über Dinge informiert sein, die der Wirtschaft eher ein Dorn im Auge sind. Zumal sich die Anforderungen der Wirtschaft viel zu schnell ändern. In meiner Jugend war es der Wirtschaft wichtig, dass wir mit dem Rechenschieber umgehen können.
Sinnvoller wäre es, Kompetenzen zu vermitteln, die in verschiedenen Lebensbereichen, Branchen usw. verwertbar sind. Handwerkliche Fähigkeiten können beispielsweise kostensparend im Haushalt genutzt werden.
Meinen Sohn hätte ich nicht empfohlen, ins Handwerk zu gehen. Da verdient er einfach relativ wenig. Und die Arbeitsbedingungen sind nicht die Besten. Allerdings arbeitet er jetzt in der Verwaltung eines großen Handwerksbetriebs. Die zahlen aber gut und haben die 35 Stundenwoche für alle Mitarbeiter. Deshalb finden die auch Handwerker.
Der Grund für den "Nachteil" in der Schule für die Jungs liegt im Testosteronspiegel des Fruchtwassers das den Fötus im Mutterleib umspült. Dieses Hormon ist dafür verantwortlich, dass Männer eine größere Amygdala (ein Gefühlszentrum) und Frauen ein größeres Planum temporale (ein Sprachareal) haben. Jungen produzieren im Mutterleib etwa doppelt so viel Testosteron wie Mädchen. Dieser Zusammenhang ist nicht nur statistisch belegt sondern an Ratten in Versuchen direkt nachgewiesen. Als Kuriosum bewirkt dieses Hormon auch das Längenverhältnis des 2. und 4. Fingers. Dieses ist bei Männern kleiner als bei Frauen. Wir haben also unser Geschlecht nicht nur im Hirn, sondern sogar in den Fingerspitzen. Und bei Ratten gilt dieser Zusammenhang auch.
Da das Volumen der grauen und weißen Hirnsubstanz bei Frauen seinen Spitzenwert ein Jahr früher als bei Männern erreicht, haben sie vor den Jungs etwa diesen zeitlichen Vorsprung. Hinterher haben die Männer aber etwa 20% mehr Neuronen als Frauen.
Inhaltlich aus einem Beitrag von Simon Baren-Cohen (Direktor des Autism Research Centre Universität Cambridge).
Das geht gar nicht:
Artikel 12
Berufsfreiheit
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.
Entsendegesetz (AEntG)
Als deutscher Staatsbürger hast du das Recht, in jedem EU-Land zu arbeiten, ohne eine Arbeitserlaubnis zu benötigen. Dies ist durch die Freizügigkeitsregelungen der Europäischen Union gewährleistet
Deine Auslegung passt nicht. Dass ein Hauptschüler nicht als Arzt arbeiten kann, ist doch kein Verfassungsbruch.
Dafür hat er sich aber weitergebildet.
Deine Aussage stimmt deswegen nicht Hauptschüler kann nicht als Arzt arbeiten weil man sich weiterentwickeln kann.
Deine Aussage hört sich so an Hautschüler sind dafür zu blöd.
Nein, ich wollte nur zeigen, dass Bildungsabschlüsse eben die Berufswahl beeinflussen.
Eine abgeschlossene IHK Ausbildung entspricht als Beispiel ein Realschulabschluss
Nach bestandener Ausbildungsprüfung und drei Jahren Berufserfahrung gibt es grünes Licht für Studiengänge, die dem fachlich entsprechen.
Wenn ich über die IHK als Beispiel weiter mache zum Meister entspricht das einen Bachelor.
Wenn ich über die IHK einen Betriebswirt mache entspricht das einen Master
Hier eine Einteilung
https://www.schule-wirtschaft-ihk.de/eltern/vergleichbarkeit-von-bildungsabschluessen/
Ja, das ist auch gut so. Ich wollte mit meinen Beispiel aber nur zeigen, dass die Handwerks-Akademie nicht verfassungswidrig ist.
Da stellt die IHK manches besser dar als es ist. Kein Realschüler bekommt nach einer abgeschlossenen 3-jährigen Ausbildung das Abitur anerkannt, das gibt es nirgends. Folglich ist eine Ausbildung auch nicht mit dem Abi gleichwertig.
Der Meister entspricht dem allgemeinen Verständnis dem Abitur, aber eben nicht dem Bachelor, der ja bereits ein Hochschulabschluss ist.
Der DQR ordnet die Qualifikationen des deutschen Bildungssystems acht Kompetenzniveaus zu. Nach dem DQR sind Berufsausbildungen (inklusive IHK-Abschlüssen) und akademische Abschlüsse (inklusive Abitur) unterschiedliche Wege, aber sie sind gleichwertig. Beide Abschlüsse können zu denselben Kompetenzniveaus führen, je nach Berufserfahrung und Weiterbildung.
Nein. Wir brauchen einfach Mögluchkeiten für alle. Handwerks-Akademien halte ich für keine schlechte Idee, aber warum nur für Jungs?
Es stimmt sicher, dass mehr Jungs handwerklich arbeiten, aber es gibt auch Mädchen, die sich dafür interessieren. Statt die nächste Ungerechtigkeit aufzubauen, sollten wir Geschlechtertrennung vermeiden und für alle vernünftige Möglichkeiten schaffen
Ich finde eigentlich, dass sie Schule eher auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten sein sollte. Und da sind wir nicht weit entfernt.
Natürlich sollten Mädchen auch im Handwerk arbeiten können. Aber gleichzeitig sollen wir ihre intellektuellen Fähigkeiten auch nutzen und deshalb vielleicht eher Jungen ins Handwerk schicken. Mädchen können dann den Betrieb leiten.