Boxenruhe fürs Pferd?
Ich habe vor 239 Tagen schon eine Frage zu diesem Thema gestellt und fast ausschließlich "böse" Antworten bekommen...
Ein Pferd in unserer Stallgemeinschaft lahmte hinten stark, sehr stark! Nach 5 Wochen Boxenruhe und Tierärzten ging er nahezu 3-beinig auf den Hänger und in die Klinik. Dort wurde ("angeblich") ein älteres Hämatom im Sprunggelenk festgestellt, man "tippte" auf einen Haarriss...
Ultraschall und Röntgen ohne Befund!
Das Pferd kam am gleichen Tag zurück: die Klinik könnte max, eine Szintigraphie machen, um was rauszufinden, aber eine OP wäre ohnehin nicht möglich ( weil Kaltblut!?!?).
Ich habe viele Kommentare dazu erhalten, dass ich mich "einmische", "lästere" usw.
Ich wollte wissen, wie lange so ein Zustand "vertretbar" ist ( starke Lahmheit bzw. lange "Boxenhaft")
Insgesamt steht das Pferd jetzt seit 9 Monaten ohne tatsächliche Diagnose!
Er wird manchmal für 10 min. im Schritt geführt und darf manchmal 15-20 Minuten am Strick grasen. Ansonsten: 24 Std Box!
Die Lahmheit ist besser, aber keineswegs weg! Die Besitzer fürchten, dass das Pferd sich etwas bricht, wenn es "jetzt schon" wieder auf die Weide darf ( weil es rennen wird!).
Also werden lieber noch ein paar Monate Boxenruhe angehängt...man will das Pferd ja nicht verlieren!
"Therapie":s.o. ( hin und wieder 10 min Schritt, grasen lassen).
Das Pferd wird seit 239 Tagen von keinem Tierarzt mehr "betreut"...es soll sich "auskurieren"...
Tagsüber steht es völlig alleine: alle anderen Pferde sind draußen!
Ich fand es schon nach 5 Wochen krass, dass Pferd ohne Diagnose "einfach" stehen zu lassen... jetzt sind 9 Monate vergangen!!! Das Keilhufeisen zur Entlastung würde nach und nach flacher und ist mittlerweile wieder ganz runter.
Der Effekt: mäßig...
Ich persönlich empfinde das als unzumutbar. Ich kann den "Kampfgeist" nachvollziehen, aber ich habe das Gefühl, eine "Mitschuld" zu tragen...9 Monate nur Box! Ab wann ist das nur noch Quälerei? Für mich ist es das schon lange, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man aus "Liebe" sein Pferd ewig einsperren darf, weil man auf ein "Wunder" hofft.
Wie seht ihr das?
Bitte keine bösen Kommentare! Ich nenne hier doch keine Namen!!! Es geht mir nicht ums "Lästern"...ich meine es Ernst: ich empfinde es als Qual fürs Pferd!
Gibt es eine Zeitspanne, wie lange die Boxenruhe andauern "darf", bis es tierschutzrelevant wird?
Ich will die Besitzer ja nicht anzeigen! Aber sagen möchte ich es Ihnen schon...!
7 Antworten
Ja, dann sag es ihnen halt. Was spricht dagegen? Wenn es für dich so schlimm ist frage ich mich, warum du dann 239 Tage zu siehst ohne was zu sagen u. dann erst im Netz nach fragst, was du jetzt tun sollst...?
Niemand hier kennt das Pferd, die Situation, dich, den/die Besi. Wir haben vor 239 Tagen sowie auch jetzt nur deinen Teil der Geschichte zu hören bekommen. In der du ja auch erzählt hast, dass die Besi ja den TA da hatte, das Pferd in der Klinik hatte, Ostheo holen wollte, usw. Also kannst du ihr nicht vorwerfen, sie hätte nichts unternommen.
Was ist dein Vorschlag? Pferd einfach raus lassen u. einen uU gerade verheilten Haariss/Bruch,... erneut zu riskieren? Auf deine Kosten den TA holen? Weißt du wieviel Geld man in Diagnostik versenken kann u. letzlich leider dann auch mal ohne Ergebnis...? Ist es in deinen Augen besser, das Pferd erlösen?
Sprich mit der Person, die es betrifft. Nicht mit anderen hinter deren Rücken. Immer noch meine Meinung.
und vermutlich tratscht die ganze "stallgemeinschaft" seit dieser zeit hinterm rücken...
Weil es mir keine Ruhe lässt: mittlerweile steht das Pferd seit 1 Jahr und 1 Woche...
Das Veterinäramt war da und hat nach Dokumentation gefragt...
Darauf hin kam ein Tierarzt...der bestätigte, dass das Pferd in diesem Zustand nicht auf die Weide kann ..
Ja...mag sein! Aber bereits seit 1 Jahr nicht!!! Es gibt überhaupt keine Prognose, wie lange das noch so weitergeht...!
Was, wenn ich das hier in einem Jahr nochmal schreiben muss?
Am Stall schütteln alle den gesenkten Kopf...aber irgendwie hat man sich ja mittlerweile an den Anblick gewöhnt... :-(
Die Besitzerin ist ausgeflippt, weil das Veterinäramt da war! Man hätte sie "angeschissen", dabei würde sie doch alles tun ( und meint damit: 3x täglich Heu auffüllen, ihn eine halbe Stunde allein auf ein kleines abgestecktes Stück Wiese stellen und dabei stehen bleiben und halt abwarten...).
Ich fühl mich nicht gut dabei, da so zuzusehen...:-(
Es stimmt schon, es geht Dich wirklich nichts an, aber wegschauen mußt Du auch nicht. Ich finde es gut wenn sich jemand Gedanken macht, denn dadurch wurden schon viele Tiere von einem Leid gerettet. Egal welches Tier.
Du kannst ja mal ganz hofflich nachfragen und erkundigen. Ist ja nichts schlimmes zu fragen. Nur der Ton macht die Musik. Also nicht gleich hingehen und sagen wie doof das Du es findest und Du würdest usw.... so bekommst Du keine Antwort. Hingehen und ein Gespräch führen, hat der Besi kein schlechtes Gewissen und findet seine Handlung wirklich für richtig wird man auch mit demjenigen reden können. Es haben schon viele Tierbesitzer Fehler gemacht und waren sich aber dessen nicht bewusst das dies alles andere als gut ist.
Diese Zeit Boxenruhe ist wohl für jedes Pferd die Hölle. Kann auch große psychische Schäden hinterlassen und wirklich blöde Angewohnheiten wegen Langeweile hinterlassen. Es ist zwar verboten ein Pferd nur in der Box zu lassen, allerdings gibt es da auch Ausnahmesituationen. Wie Verletzungen was in diesem Fall ja auch gegeben sind. Aber, diese Anweisung muß auf Rat des Tierarztes befolgen. Nur weil man selbst denkt das dies besser ist, was zu tun ist in diesem Fall und solche Dinge selbst bestimmt, ist nicht erlaubt. Das Pferd muß in dieser Zeit unter Tierärztlicher Beobachtung stehen der das alles bei Problemen mit dem Tierschutz ect fachmännisch begründen kann. Steht dieses Pferd nicht mehr in Tierärztlicher Behandlung aus eigenem Willen ist das verboten. Es kommt auf viele Faktoren an, was hier allerdings niemand weis.
Was ich tun würde, kann ich so pauschal nicht sagen. Aber ich weis, das ich jetzt nicht so einfach weg schauen würde. Es ginge mich zwar ebenfalls nichts an, aber hätte ich allgemein solch eine Einstellung, hätte ich nicht bei diversen Hofräumen zum wohl des Tieres dabei sein dürfen. Bei zwei Hofräumen war ich bereits dabei und ich muß dazu sagen ich bin kein kleines/junges Mädchen mehr sondern eine Erwachsene Frau die mit einem Wissen über gewisse Dinge sachlich ruhig sprechen kann und auch Argumentieren kann. Es ist dabei auch wichtig sich in die Lage des Menschens versetzen zu können. Den ich bezweifle das diese Handlung böse gemeint ist. Lästern ist ebenfalls Tabu. Sowas tut man nicht. Ein Feingefühl dem Menschen gegenüber und etwas Wissen über den psychologischen Umgang mit dem Menschen ist von Vorteil .... großem Vorteil.
Also, es ist eine heikle Sache. Einmischen Nein, nachfragen kann man.
Wäre ich in solch einer Situation, würde ich wenn es sein müsste 5 Tierärzte mit einschalten und mehrere Kliniken. Denn wie gesagt, ohne Tierärztliche Behandlung solche Aktionen auf eigene Faust zu machen ohne Tierärztlicher Anweisung ist nicht erlaubt. Bei Problemen mit dem Tierschutz muß das von einer Fachperson also dem TA gerechtfertigt werden.
Mit zwei Aussagen würde ich mich nicht zufrieden geben. Ist es nicht möglich ein Tier zu heilen bzw ein Tier nicht wieder schmerzfrei zu bekommen und somit keine Artgerechte Haltung mehr gewährleisten kann, würde ich wohl den harten Weg einschlagen und mich für das erlösen entscheiden. Irgendwann kommt der Punkt wo man sagt, okay geht nicht anders zum wohl des Tieres. Aber, warum ist eine Narkose bei einem Kaltblut nicht möglich? Diese ist ebenfalls möglich.
was soll man dir denn noch raten?
ich habe dir gestern kommentiert, dass ich bei meiner antwort bleibe.
es ist nicht dein pferd.
wenn es aus medizinischen gründe boxenruhe einhalten soll, ist das so. ob das tierschutzmässig fragwürdig ist, steht auf einem andern blatt. der behandelnde tierarzt wird vermutlich, so ihr das vetamt benachrichtigt, ein gutachten anfertigen müssen, das die boxenruhe aus medizinischen gründen bestätigt und eventuell eine prognose stellen müssen.
da der zustand sich ja in den letzten "239 tagen" immerhin gebessert hat, wird die prognose nicht negativ ausfallen und auch die des amtstierarztes wird sich dem anschliessen. somit besteht kein grund zur abschaffung oder zu anderer haltung.
bliebe noch, die einstellerin rauszuwerfen.
was also sollst du machen ?
nichts.
du kannst ja nicht bei nacht und nebel hingehen und dem tier mit einem bolzenschussgerät einfach erlegen.
in der tat - nicht euer pferd, nicht euer problem. schaltet meinetwegen das vet-amt ein - aber ich habe ja oben schon geschrieben, was dabei rauskommt.
Es dauert halt solange es dauert, wir haben auch seit 4 Monaten ein Pferd in Boxenruhe. Grund, obere Beugesehne fast abgerissen.
Wenn man das Pferd jetzt raus lassen würde, würde das was bis jetzt zusammen gewachsen ist, wieder reißen und das Pferd müsste eingeschläfert werden.
Manchmal muss es sein...das sehe ich ein! Darum geht es auch nicht! Es geht darum, ab wann es nicht mehr vertretbar ist...
Keine Ahnung, sonlange das Pferd die Boxenruhe braucht um zu genesen finde ich es vertretbae
So wie das jetzt verstanden habe, habt ihr das nur das Bein vom Tierarzt überprüfen lassen, aber man sollte definitiv mal den Huf und das Hüftgelenk anschauen lassen.
Und vllt haben die auch selbst etwas getan um dem Pferd zu helfen. Du solltest dich halt erkundigen und dich mit den Besitzern austauschen wenn es dir soooo wichtig ist. Grundsätzlich solltest du dich aber bei anderen Besitzern und ihren Pferden nicht einmischen.
Mfg
Das Pferd war in der Klinik...Ob wir nun exakt gesagt bekommen haben, was die Klinik dazu gesagt hat, kann ich nicht einschätzen... Man kann andere nur schwer dazu "zwingen", einen Tierarzt zu holen bzw weitere Diagnostik vorzunehmen!
Ich hätte mich nicht damit "begnügt", vom Herbst an bis zum nächsten Frühjahr auf Verdacht mein Pferd in der Box stehen zu lassen, um auf Besserung zu hoffen...aber ich entscheide das ja nicht! Ich muss es aber täglich mit "ansehen"...
Vielleicht geht es mich nichts an...aber man kann auch nicht immer wegsehen!
Da hast Du schon recht mit dem was Du schreibst. Aber was mich etwas irritiert ist das sie schreibt "Der Besitzer ist der Meinung das dies richtig ist" daher gehe ich davon aus das das Pferd nicht mehr in Tierärztlicher Behandlung steht, also kein aktueller Rat eines Tierarztes ist und das ist verboten. Das Pferd muß aktuell in ärztlicher Behandlung stehen und bei Problemen mit dem Tierschutz muß das auch fachmännisch von einem behandelten TA begründet werden. Ist ne heikle Sache sowas. Manchmal ist es auch besser wenn man den Weg einer Erlösung ins Auge schaut wenn es keine Möglichkeit mehr gibt das Pferd jemals wieder schmerzfrei zu bekommen.