Pferd ist hibbelig und lässt sich schwer führen, was kann man dagegen tun?
Hi, das Pferd einer Freundin kam letztens aus der Klinik zurück.
Nun soll die Stute 3 Wochen Boxenruhe bekommen, mit ein bisschen Schritt gehen. Junges Pferd, zu viel stehen, logischerweise regt sie sich stark auf, wenn sie dann mal raus darf.
Ich weiß, dass das nicht optimal ist, aber ich kann da nichts dran ändern, dass sie in die Box soll.
Paddocktrails abstecken darf sie leider nicht. Es geht nur Bewegung an der Hand.
Mit was würdest ihr führen? Ich halte vom Führen mit Trense wenig, weil das Pferdemaul ständig was abkriegt, wenn Stuti sich aufführt. Ich habe gute Erfahrungen mit Führketten gemacht, grad bei Jungpferden. Einen Kappzaum hat sie nicht.
Was gibt es noch für Möglichkeiten und was könnte man zur Beruhigung füttern oder machen?
Bin für alle sinnvollen Tips dankbar, oder, für den Support auch mit Fragezeichen: Hat jemand sinnvolle Tipps, wie man a) das Pferd sicherer führen kann und b) was man zur Beruhigung füttern und/oder machen kann?
8 Antworten
Als ich ein Praktikum in der Großtierklinik gemacht habe wurden die hibbeligen Pferde mit Knoti oder mit Halfter und Führkette geführt. Ruhige Pferde natürlich nur mit Halfter. Von Trense halte ich auch nicht sehr viel ;)
Was ich empfehlen kann: Ein Küchenbrett mit Griff. Das kann man dem Pferd vor den Kopf halten, wenn es zu schnell wird. (Sprichwort: Ein Brett vor dem Kopf, hm ;) ) Das klappt sehr gut. Mit der Hand ist das natürlich auch begrenzt möglich, das Pferd sieht etwas vor sich (Pferde sehen ja direkt vor sich nur 2-dimensional) und bremst ab, da es sonst Angst hat gegen etwas zu laufen. Die Hand ist natürlich kleiner, so ein Küchenbrettchen bewirkt da mehr.
Alternativ kann man das Pferd auch an den Nüstern packen, oder einen Wulst Haut nehmen. Das ist nicht angenehm, beruhigt aber (warum genau muss ich noch näher erörtern). Ich würde auch einen möglichst bekannten und immer gleichen Weg wählen, wo keine besonderen Reize wie laufende Hühner, wehende Planen oder ratternde Traktoren sind. Pferde, die eh schon angespannt und hibbelig sind, ticken ja bekanntlich schneller aus als entspannte ;)
Ich würde Knoti und Küchenbrett mitnehmen. Das sollte eigentlich ausreichen. Noch besser kann man sich glaub ich nicht absichern, ein Pferd hat man ja nie 100%ig unter Kontrolle...
Probier es ruhig mal aus! :D Bei uns klappt das immer sehr gut :) Ich finde es auch besser als mit dem Strick zu wedelnd, da diese schnelle Bewegung nervöse Pferde oft nur noch nervöser macht. Und so ein Brettchen kostet ja vllt so 3-5€ ;D
Danke! Ich gebe es umgehend weiter!
achja, zwecks Beruhigung und Futter: wenn du magst frage ich meine Kollegin nach der richtigen Bachblütenmischung. So weit ich weiß gibt es da eine für Tiere nach langer Krankheit... oder besser halt etwas zum Beruhigend und für mehr ausgeglichensein (wobei das ja eig für den Ar''' ist wenn das Pferd stehen muss, da ist der Problemursprung ja wo anders, aber ich kann mal fragen wenn du willst).
Alternativ: Baldrian. Pferde reagieren sehr gut auf Baldrian, kleinere Mengen reichen oft schon aus. Das beruhigt sehr gut und ist auch ganz gut für den Magen-Darm-Trakt (was bei so viele Stehen sicher auch nicht unsinnvoll ist). Baldrian sollte man etwa 1 Stunde vor dem "Training" geben, also vllt die Kräuter mit ins Futter mischen und dann nach einer Stunde spazieren gehen. so, mehr weiß ich dann auch nicht mehr ^^
Kette ist da die einzige Lösung. Zur Beruhigung hohe Dosen an Vitamin B und Vitamin D - Bierhefe und Lebertran. Auch haben sich einiger Bachblüten bei so etwas bewährt.
Verräts du noch was sie hatte und ob die Boxenruhe gerechtfertigt ist?
Danke, ich gebe es weiter.
Sie hatte einen Griffelbeinbruch, da ist etwas abgesplittert, das wurde rausgenommen.
Dann zwei Wochen Klinik (das kommt mir persönlich sehr lang vor O.o) und ob die Boxenruhe gerechtfertigt ist, weiß ich nicht.. ich bin leider kein Ta und maße mir da mal kein Urteil an.
Manche TA s stecken ein Pferd nach Kolik OP in die Box - das wäre ungerechtfertigt. Ich würde meine in dem Fall nicht stehen lassen, sondern auf ein abgestecktes Paddock stellen - aber wenn man wenig Ahnung von Tiermedizin hat muß man auf den TA hören. Ich habe gerade bei solchen Problematiken schon oft erlebt, das es zu einer weitaus heftigeren Verletzung duch das Führen bzw. die Boxensteherei kam. Einer hat sich mal beim Steigen überschlagen - vor lauter jescht.
Ich hätte auch eher ein bisschen Wiese oder Paddock abgesteckt.. so einen langen Flur mit vielen Wendungen.. aber nicht mein Pferd und abstecken darf sie leider nicht.
Wir haben einen 4 jährigen Hengst am Stall. Der wird mit einem sogenannten sicherheits halfter geführt. Ist ein Halfter mit Kette und ist in so vern gut, weil man die "schärfe" einstellen kann. Man kann nur am Halfter führen nur an der Kette obwohl sich das halfter auch da immer etwas druck aufbaut, aufgrund der konstruktion. Oder man führt am Halfter und an der Kette.
Danke, ich schau es mir mal an und schlag es ggf vor :)
Ich würde sagen, da gibt es dann ein Dominanzproblem. Ich würde die Fronten klären, dann kann eigentlich auch nichts passieren, denn DU bist der Chef. Und ein Chef lässt sich nicht durch die Gegend ziehen, oder umrennen oder sonst was. Ich würde dir zu einem guten Knotenhalfter raten (nicht die billigen mit den großen Knoten) und dann ein langes Führsein mit rundem Haken und Handschuhen, sowie festes Schuhwerk. Und wie gesagt, DU bist Chef. Wenn Stute meint überholen zu müssen, dann einmal vorne rucken, dass sollte sie aus dem Konzept bringen. Auch sollte sie deinen Sicherheitsabstand nicht verkleinern, kommt sie dir hinten zu nahe, trittst du eben. Es muss ja nicht feste sein, aber so, dass sie es wahrnimmt und versteht, dass du es ernst meinst. Denn der Chef kontrolliert die Lage, wenn er unruhig wird, darf Pferd das auch, sonst gibt es keinen Grund. Und wenn sie doch mal anfängt zu überholen, dann Wedel mit dem Ende des Seils, also du schwingst es vor dir und ihr her. Und ganz wichtig ist: Körpersprache! Du musst dich aufrichten, zeig ihr, dass du stark bist. Schaue beim führen nicht nach hinten, gehe deinen Weg, sie wird folgen. Ich hoffe, ich konnte dir bzw deiner Freundin ein wenig helfen :) Alles Gute, ihr schafft das! :)
Das hat doch überhaupt nichts mit Dominanz zu tun? Das Pferd muss stehen und darf nur an der Hand bewegt werden, und das vermutlich auch nicht allzu viel. Da ist der Bewegungsdrang explosiv im Pferd! Auch wenn das Pferd einen respektiert, es kann trotzdem rumrennen. Und allzu viel auf Dominanz würde ich da nicht legen. Eher Vertrauen. Mine RB darf sogar vor mir traben oder galoppieren und ich laufe auf flankenhöhe entspannt mit, weil ich weiß, dass sie sich weder losreißen wird, noch abhauen noch ausschlagen noch sonst was. Und meine RB vertraut mir auch und hat mich einfach als Führungsperson angenommen und bleibt bei mir, komme was wolle. An Dominanz habe ich bei ihr noch nie gedacht, denn wichtiger als die Dominanz ist stets das Vertrauen. Das Problem ist nur, dass man Dominanz durch einen Ruck hier und einen Klaps da beanspruchen kann, Vertrauen kann man dem Pferd nicht vormachen.
Überlege dir, ob du der Leithengst sein willst, der dominant ist. Klar gehen alle vor ihm weg, dafür will aber keiner bei ihm sein. Und wenn der nächst stärkere Hengst kommt ist er raus aus dem Spiel. Willst du so auswechselbar sein? Die Leitstute ist meist älter und sicherlich nicht die stärkste in der Herde. Sie ist nicht dominant, fordert aber Respekt ein, so wie es jedes Pferd tut. Die anderen Pferde vertrauen ihr aufgrund ihrer Weitsicht, Erfahrung und Wissen. Die Leitstute bleibt Jahre bis Jahrzehnte lang in der Herde die Leitstute, während Leithengste alle paar Wochen bis Monate ausgewechselt werden können.
Ich fürchte, du strebst die falsche Position an.
Danke. Ja, wollte auch eben fragen, was das mit Dominanz zu tun hat..
Wenn du dich tagelang nicht bewegen kannst, weil du mit Grippe komplett flachliegst, dann willst du dich auch strecken, bewegen.. und wenn du fast wieder gesund bist und dich trotzdem nicht bewegen kannst, kriegst du auch früher oder später n Koller.
Und beim führen das Seil locker lassen, dann kann sie sich auch entspannen, Druck erzeugt bekanntlich nur Gegendruck :)
Und Bananen sollen beruhigend wirken :) und ihr selber müsst selbstverständlich auch Ruhe ausstrahlen :)
Hab noch das Bild in den Anhang gesteckt :) Mit sowas kann man immer ganz gut eine optische Bremse erzeugen :D
Vielleicht sollte man mit so einem Ding nur Nachts spazieren gehen :-) Ich kann jetzt die Kommentare der entgegenkommenden Spaziergänger schon hören.... :-) :-) :-)
wenn di blöde Kommentare abgeben dürfen sie gerne für mich führen ;) Zudem hält man das ja nur vor die Stirn des Pferdes und haut nicht drauf ;D
Oh, ich hab glaub ich an ganz andere Kommentare gedacht.... :-) :-) Mehr so an "hast dein Brotzeitbrettchen gleich mitgebracht".... obwoh, jetzt weiß ich erst, wie das mit dem Brettchen funktioniert :-) Von wegen vor die Augen halten..... :-):-) :-)
achso :D haha, na wenn einer an Pferdelasagne denkt bekommt er gleich eins mit dem Brettchen übergebraten *g* Ordnung muss sein! :D
Das mit dem Brettchen klingt ja gut und total einleuchtend, ist ja auch viel größer als eine Gerte. Wird bei mir in nächster Zeit mit den Jungpferden direkt mal gestestet, mal sehen ob es sich so gut bewährt, wie ich es mir grade vorstelle :D