Besoldungstabelle, wie wird man als Beamter bezahlt?
Hallo Leute,
hier ist die neueste Besoldungstabelle die ich im Internet finde:
Gehen wir von der Besoldungsgruppe A10 aus.
Wie wird man entlohnt?
Was ist denn nun mein Gehalt?
Da steht Monatsbeträge in Euro und dann sind da 12 Spalten. Es wird doch wohl nicht so sein, dass ich in dem einen Monat soviel verdiene und in dem anderen dann soviel...?
Und was ist mit diesen "2-Jahres-Rhytmus" gemeint?
Wie sieht es mit der Gehalt Entwicklung aus, also wenn ich im ersten Jahr 3000€ Brutto verdiene, wann kann ich mit einer Gehaltserhöhung rechnen?
Ist hier vielleicht ein Beamter / eine Beamtin unterwegs?
Ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen beantworten. Bleibt alle Gesund!
6 Antworten
Die Besoldungstabellen zeigen immer nur die Brutto-Grundbezüge. D.h. evtl. Zulagen wie Familienzuschläge, Amtszulage oder Polizeizulage können die Bezüge erhöhen.
Von den Brutto-Bezügen werden noch Lohn- und ggf. Kirchensteuer abgezogen.
Die Zeilen der Besoldungstabellen geben die Bezüge der Besoldungsgruppe an, in der man sich befindet, und dessen Amt man wahrnimmt.
Die Spalten zeigen die Erfahrungsstufen. Mit zunehmender Dienstzeit steigen die Bezüge.
Bei einem Einstieg in A10 E2 mit 3.003,56 € brutto als Oberinspektor im gehobenen technischen Dienst (im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst beginnt man bei A9 E2) steigt man zunächst alle 2 Jahre in die nächste Erfahrungsstufe bis man E5 (3.390,64 €) erreicht hat. Danach beträgt die Verweildauer in einer Erfahrungsstufe bis E9 (3.874,97 €) 3 Jahre. Anschließend wechselt bis E12 die Erfahrungsstufe alle 4 Jahre - in der Besoldungsgruppe A10 nur bis E11 (4.072,94 €).
Nur weil man in einer Besoldungsgruppe eingeordnet ist, heißt dies nicht, dass man seine ganze Dienstzeit über in dieser einen eingeordnet bleibt. Als Beamter kann man nämlich auch befördert werden, wenn die Beurteilungen entsprechend gut sind und es die nötige Planstelle gibt, oder wenn man sich an andere Dienststellen auf höher besoldete Dienstposten bewirbt.
Bei der Beförderung in eine höhere Besoldungsgruppe bleiben die Erfahrungsstufen erhalten, denn diese spiegeln die Dienstzugehörigkeit im öffentlichen Dienst wieder.
Du scheinst mit A10 Stufe 2 (3003,56 €) anzufangen. Alle 2 Jahre, später alle 3 Jahre und irgendwann dann alle 4 Jahre steigst Du eine Stufe auf (also weiter nach rechts in der Tabelle) und kriegst mehr Geld.
Das ist das Grundgehalt. Wie es sich mit den Stufen verhält, wurde schon erklärt. Zu beachten ist allerdings, dass jeder Dienstherr eine eigene Besoldungstabelle hat und dass zum Grundgehalt noch Zuschläge kommen können. Davon wird dann die Lohnsteuer und ggf. Soli/Kirchensteuer abgezogen und das bildet dann das Nettogehalt.
Du fängst ganz vorne bei der niedrigsten Erfahrungsstufe an. Die ersten 2 Jahre verdienst du bei A10 dann 3003,56 €. Dann steigst du eine Erfahrungsstufe auf und bekommst die nächsten 2 Jahre 3.100,34 € usw.
Ab Erfahrungsstufe 5 steigst du nur noch alle 3 Jahre eine Erfahrungsstufe auf, ab Erfahrungsstufe 9 nur noch alle 4 Jahre.
Ja genau.
Wobei sich die Tabelle in 9 Jahren mit Sicherheit ein bisschen verändert hat und du defacto wohl mehr kriegen wirst. Aber wenn du jetzt bereits im 9. Arbeitsjahr wärst, würdest du 3.390,64€ bekommen.
Ist das nicht voll schlecht? 10 Jahre Arbeit für nicht mal 500€ mehr Gehalt...?
Bei A10 steigst du in der Erfahrungsstufe 2 mit einer Brutto-Besoldung von 3003,56€ ein, alle zwei Jahre wechselst du in die nächsthöhere Erfahrungsstufe und deine Besoldung wird entsprechend angepasst. Sobald du die Erfahrungsstufe 5 erreicht hast, steigst du nur noch alle drei Jahre in die nächsthöhere Erfahrungsstufe auf, ab Erfahrungsstufe 9 nur noch alle vier Jahre.
Also bekommt man nach 9 Jahren 3.390,64€? Habe ich das richtig verstanden?