Behaltet ihr Personen, die die AFD wählen, in eurem Leben?


03.09.2024, 17:24

ich weiß, ich hab gesagt ich bin Muslima, jedoch bin ich nicht religiös.

17 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich habe schon mit ihm diskutiert: Kurz: Die Argumente, die da kommen waren naiv und nicht besonders "schlau" - das Übliche halt

Das hier würde für mich die Situation noch schlimmer machen. Ich will doch auch mit Freunden über solche Themen reden können, aber die sollen auch eigene Argumente haben, und diese verstehen, anstatt (wie scheinbar hier) alles nachzuplappern.

Persönlich würde ich wohl den Kontakt reduzieren, weil ich mich mit der Person unwohl fühlen würde. Ich kann halt nicht mit jemandem wirklich Kontakt haben, der aktiv eine Partei unterstützt, die es aktiv auf mich abgesehen hat. Und, selbst wenn sie ihre Versprechen nicht wahr machen, sie sorgen doch für Hetze, und dafür dass andere Leute immer schlechter über Immigranten denken.

Klar soll man andere Meinungen akzeptieren, bzw. zumindest tolerieren, aber das hat IMMER Grenzen. Man kann auch der Meinung sein, dass alle Menschen mit roten Haaren erhängt werden sollten. Würdest du so eine Meinung akzeptieren? Ich hoffe nicht. Mit so einer Person würdest du wohl nichts mehr zu tun haben wollen.

Nur zur Darstellung, dass man eben nicht alle Meinungen akzeptieren/tolerieren muss, oder soll. Es ist völlig legitim Grenzen zu haben. Und gerade die AfD, mit ihrer Hetze und unwissenschaftlichem Gedankengut, überschreitet diese wieder und wieder.

Das Problem ist hier, wie oft bei Wählern extremer Parteien, dass sie nur das hören, was sie hören wollen. Also hören sie nur dass die "bösen" Ausländer raus sollen. Den Rest tut man dann ab ("so schlimm wirds schon nicht sein", "geh, das meinen sie nicht ernst", "na das hab ich aber noch nicht gehört").

So haben sich Leute auch gewählt, bevor die Nazis an die Macht kamen, und als diese an der Macht waren. Mein Kampf war draußen, die Leute hätten sich informieren können. Aber sie wollten nicht. Und danach waren dann alle ganz schockiert, dass es Konzentrationslager gab. Man redet sich diese Schreihalsparteien halt schön, weil sie zum Teil über das gleiche keifen, das einen selbst stört.

Was du jetzt selbst machen sollst, weiß ich nicht. Ich würde mich mit der Person unwohl fühlen, zumindest nachdem ich gemerkt hätte dass eine Diskussion nichts bringt. Jemand der die Wahrheit mit Absicht nicht sehen will (wenn du sie ihm eh schon erklärt hast), auch in anderen Bereichen, mit solchen Leuten kann ich nicht viel anfangen. Der Kontakt würde wohl immer schwächer, weil ich mich nicht mehr überwinden könnte ihn zu erhalten, und dann einschlafen.

So nebenbei: Ignorier doch solche Leute wie TheChriz. Du merkst doch recht schnell, dass er dir nicht mal respektvoll antwortet, und dich auf persönlicher Ebene kritisiert (das Thema bezüglich Muslima / religiös). Das hat mit der Diskussion nichts zu tun. Der Typ will dich nur reizen und ärgern. Nur als Hinweis, ist natürlich deine Sache.


leKAzz203 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 23:31

Ich habe mir gerade deine Antwort nochmal durchgelesen, und bin geschockt, wie reif, sachlich und gut überlegen sie ist. Ich danke dir wirklich vom Herzen, du hast das ausgesprochen, wo ich selbst seit Tagen Angst hatte, es auszusprechen!!

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leKAzz203 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 23:28

"Ich kann halt nicht mit jemandem wirklich Kontakt haben, der aktiv eine Partei unterstützt, die es aktiv auf mich abgesehen hat"

- Das hast du genau, wie ich mich seit Tagen fühle, PERFEKT beschrieben. Du verstehst es !! Danke für deine Antwort... einer der hilfreichsten !!!

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Im Grunde tust Du etwas Gutes für die Verständigung der Menschen, denn es ist viel schwerer für Deinen Freund, wütend auf alle Ausländer oder auf Deine Religion zu sein, wenn er Dich kennt, als wenn er Dich nicht kennen würde. Das gilt übrigens auch in die andere Richtung.


leKAzz203 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 18:07

Im Prinzip hast du Recht, aber er ist ja gar nicht wütend auf alle Ausländer, oder auf meine Religion. Er vertritt die Meinung, dass die Ausländer, die sich nicht benehmen können, nichts in Deutschland zu suchen haben, und er ist gegen den politischen Islam. Und ich stimme ihm da zu. Aber was für mich problematisch ist, dass er ja eine Partei wählt, die ja nicht nur diese beiden Punkten repräsentiert, sondern viele andere - für mich - moralisch, verwerfliche Sachen wie z.B. Frauenbild, Arbeitspolitik, und Integrationspoltik etc. etc.

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Arminius100  03.09.2024, 18:18
@leKAzz203

Ich würde das jetzt nicht so schlimm finden. Mit der Abgabe seiner Stimme bei einer Wahl sagt man ja nicht, dass man dem Parteiprogramm zu 100 % zustimmt. Oft wählen die Leute nur etwas, weil sie die anderen noch schlimmer finden.

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Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es Menschen, die derzeit sicherlich AfD wählen; das lässt sich in einer dörflichen Umgegend, wo jeder jeden kennt und jeder mit jedem irgendwie auskommen muss, auch gar nicht vermeiden.

Ich werde mich auch weiterhin lustvoll mit meinen politischen Gegnern streiten und trotzdem auf ein Bier zusammensitzen., wenn es die Gelegenheit so will.

Und auch wenn in meinem Bekanntenkreis viele auf "die Grünen" schimpfen, die anscheinend an allem Übel dieser Welt schuld sind, greift mich als Mensch, Bekannter, Nachbar niemand persönlich an.

In meinem engeren Freundeskreis finde ich AfD-Wähler aber nicht.


leKAzz203 
Beitragsersteller
 03.09.2024, 18:10

Danke für deine Antwort. Aber wieso willst du dich mit deinen poltischen Gegnern auf ein Bier zusammensitzen und mit denen lustvoll streiten? Das führt doch zu nichts, weil keiner den anderen von seiner Meinung überzeugen kann, und im Endeffekt vergeudest du da wertvolle Lebenszeit, die du mit "unnötigem Streiten" verbringst. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch, aber mich interessiert das Ganze wirklich. Und das mit dem engeren Freundeskreis ist eine wichtige Bemerkung....

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Altersweise  06.09.2024, 10:56
@leKAzz203

Wenn man politisch und/oder gesellschaftlich etwas bewirken will, dann muss man auch manchmal dorthin, wo es weh tut. Ansonsten würde ja auch ich mich nur in meiner Blase aufhalten.

So merken aber auch meine Mitmenschen, dass es abweichende Bewertungen und Meinungen gibt, die auch mit Argumenten unterfüttert werden können. Ich habe schon immer gern diskutiert, weil seit frühester Jugend mein Intellekt wesentlich stärker war als es meine Fäuste je gewesen wären.

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Natürlich. Ich beurteile Menschen danach wie sie mich und andere behandeln, ob sie lügen, betrügen etc. oder sich wie Arschlöcher verhalten. Nicht ob sie eine andere Meinung vertreten, die sind deswegen ja nicht automatisch schlechte Menschen. Das wäre wie auf eine dieser lächerlichen Demos, wo sich die Redner hinstellen und sagen, wir sind gegen Ausgrenzung und gegen Spaltung, AFD Wähler wollen wir hier aber nicht haben und nennen sich dann auch noch Demokraten. Als Beispiele, ich Grenze andere aus, weil sie... andere ausgrenzen.. ich lüge und beende eine Freundschaft weil ich belogen wurde oder ich gehe fremd und beende die Beziehung weil meine Partnerin fremdgegangen ist. Diese Doppelmoral ergibt für mich einfach keinen Sinn und ist eher eine Grundlage, dass ich Menschen aus meinem Leben ausschließe, weil es einfach nicht aufrichtig ist.

Du willst zwar von Rechten keine Antwort haben , aber ich melde mich hier trotzdem Mal als jemand, der zwar nicht die AFD wegen ihrer Russlandpolitik wählt, sich aber in großen Teilen auf die Neue Rechte nach de Benoist bezieht.

  1. Dass die AFD alle raushaben möchte, ist doch etwas zu pauschal und ist auch schlicht unrealistisch. Wir sehen es ja in anderen Ländern, wo rechte Parteien an der Macht sich an der Realpolitik orientieren (siehe Giorgia Meloni in Italien). Selbst wenn einzelne Mitglieder die reine Volksgenossenschaft wollen, wäre das nicht umsetzbar.
  2. Warum sollte man nicht mit divergierenden Meinungen befreundet sein? Ich lehne linke Politik in jeder Hinsicht ab, habe aber auch linke Freunde. Wir können normal diskutieren, verstehen uns, weil wir genug andere gemeinsame interessen haben und wenn wir mal wirklich nicht übereinstimmen, dann ist das so. Man muss auch unter Freunden nicht alles teilen.
  3. Du kennst doch die Person, ist sie jetzt so eine andere, weil sie diese Partei wählt? Rechts zu wählen, heißt nicht gleich Radikal zu sein. Rechts ist erst einmal eine legitime Einstellung wie auch links. Man muss ja auch nicht immer in allen Punkten rechts oder links stehen. Wenn du eine Person schätzt, dann bewerte sie als ganzheitliches Individuum mit allen Einzelfacetten und rede mit ihr. AFD Wähler oder allgemein Menschen nur wegen der groben politischen Anschauung in eine Schublade zu legen, ist doch eben auch genauso spalterisch, wie es der AFD gerne unterstellt wird.

leKAzz203 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 19:04

Danke für die respektvolle Antwort. Hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

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