An die Leute, die schon einen Beruf lange ausüben:Frage bezüglich zur beruflichen Zukunft?
Hallo zusammen,
Ich (w,18) bin momentan an einem Punkt, wo ich nicht weiterkomme.
Momentan studiere ich Deutsch und Geographie auf Lehramt.
Es ist sehr viel und komme kaum voran bzw.hinke (trotz Besuch von Nachhilfe/Tutorium) mit meiner Arbeit hinterher. Mir ist klar, dass ein Studium nicht geschenkt wird…Aber ich komme so langsam an meine Grenzen und meinen Freunden geht es genauso (die machen teilweise noch weniger als ich bzw. gar nichts mehr).
Ich habe so gehofft, dass ein Lehramtstudium meine Erfüllung wäre, aber ich zweifle so langsam dran (obwohl ich erst im 1. Semester bin). Ich weiß noch nicht mal, ob ich die Prüfungen schaffe.
Ich habe so viel abgewogen bezüglich des Berufes und mir steht der Sinn mehr nach einem anderen Beruf…
Aber auch hier kommt das Problem. Ich weiß nicht genau, was ich werden will. Ich weiß nur, auf was ich Wert legen möchte (wenig Mathe im Beruf, gutes Gehalt, familienfreundlich und gerne was mit Sprachen). Ich bin verzweifelt…
Ich würde mich eher als einen Menschen beschreiben, der mal Lust auf den einen Beruf hat und dann wieder auf einen anderen.
Könnt ihr mir helfen, wie ich vielleicht auf den richtigen Weg komme? Wie habt ihr euren Beruf fürs Leben gefunden?
9 Antworten
also was ich schonmal hier lese ist eher ein zeichen das lehramt nichts für dich ist.
Lehrer ist eine Berufung und kein Beruf. darum rate ich davon ab.
Dir wirklich helfen kann man nicht denn du beschreibst leider die eierlegendewollmilchsau. viel zu wenig über deine Vorstellung des Berufsalltags.
wechselnde Arbeit wird nur funktionieren wenn du halt deinen Beruf wechselst. das ist nicht sinn der Sache.
auch ist die Frage wie weit das Studium dich überfordert. liegt es am Inhalt oder generell am Pensum eines Studiengangs? ist es das 2. dann kann man auch ein akademikerlaufbahn ausschließen.
also mein tipp: überlege dir wirklich wie dein Beruf aussehen soll. beschreibe die tätigkeiten die dir spaß machen und die du im besten Fall 40 Jahre machen kannst. schau wie weit familienfreundlichkeit und gehalt im verhältnis stehen denn das schließt sich aus. bedeutet überlege was ist dir wichtiger.
und dann natürlich ehrlich zu dir sein und dich fragen ob das studieren oder das ausgewählte Studium ein Problem ist.
Du machst einen ganz klassischen Fehler, den viele machen: du denkst über Rahmenbedingungen anstelle von Inhalten des Berufs nach!
Worin bist du echt gut? Welche Themen interessieren dich wirklich sehr? Wobei konntest du bisher schon die Erfahrung machen, dass es dir leichter fällt als anderen, dass du etwas schneller gelernt und besser ausgeführt hast als andere - also wo liegen deine Talente? Bei diesen Fragen geht es bei weitem nicht nur um das, was du in der Schule gemacht hast!
Wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, dann nimm diese Antworten und schau, welche Berufe in diese Richtung gehen! Das sind dann die passenden, richtigen Berufe für dich. Und dabei ist es erst mal völlig egal, ob dieser Beruf tolle Gehaltsaussichten oder Aufstiegschancen oder gesellschaftliches Ansehen bietet. All das kommt in den allermeisten Fällen ganz von allein mit der Zeit, wenn man den Beruf anhand der oben genannten inhaltlichen Kriterien passend zum eigenen Profil gewählt hat! Denn dann ist man in diesem Beruf gut, und wer gut ist, kommt im Beruf auch voran.
Spaß ist ohnehin das absolut falsche Wort im Zusammenhang mit einem Beruf. Spaß habe ich im Freizeitpark, bei Konzerten, im Privatleben - ein anhaltendes, ausschließliches Glücksgefühl. Im Kontext von Arbeit spielt hingegen immer auch rein, dass es Zeiten und Aufgaben gibt, die nervig, anstrengend, über- oder unterfordernd, belastend oder anderweitig negativ sind.
Wichtig ist aber, dass man die meiste Zeit im Beruf etwas tut, was einem liegt, was einen interessiert, was zu den ganz persönlichen Stärken und Interessen passt! Immerhin verbringen wir die meiste wache Lebenszeit bei der Arbeit. Wer dort einen Beruf wählt, bei dem das nicht der Fall ist, steht täglich mehrere Stunden vor Aufgaben, die schwer fallen, nicht interessieren, einem nicht leicht von der Hand gehen und wo man somit nie die positiven Seiten der Erwerbstätigkeit abseits des reinen Geldverdienens erfährt - Wertschätzung, Anerkennung und, ja, eben auch die Selbstverwirklichung (dieser Begriff wird leider oft als Synonym für "Ich verkaufe selbstgebastelte Sachen im Internet!" verwendet, ich meine ihn hier im Sinne der Bedürfnispyramide).
das sehe ich auch so. mag sein dass dieser klassiche weg viele Fehler birgt.
das liegt aber nicht am Weg perse. sondern an der Umsetzung.
Wenn ich z.b gerne kreativ bin dann denken die meisten gleich an ein designberuf. das ich aber als gartenlandschaftsbauer genau so kreativ bin vielleicht sogar kreativer wird außer acht gelassen.
es ist also schon wichtig wie oben beschrieben seine Talente und Neigungen zu kennen und diese gewichtet bei der Berufswahl zu kennen. manches schließt sich aus da muss man eben schauen was einen wichtiger wird.
aber wenn ich die Berufswahl völlig pragmatisch angehe ist ein Bore oder Burnout vielleicht sogar Depression fast schon vorpragmmiert wenn nicht nicht glück hatte
Versuche es mal mit Praktika in verschiedenen Branchen und/oder mit Ehrenämtern in unterschiedlichen gemeinnützigen Organisationen. Dann bekommst du eine Idee, worum es geht und ob es dich interessiert.
Viel Glück und Erfolg!
Naja wenn du gutes Gehalt willst, ist Lehramt nicht die optimale Wahl. Da ist dann bei A15, A16 Schluss und dann stehst dein leben Lang mit gerade mal 4-5 Netto da.
Nicht dass das jetzt zu wenig zum Leben wäre. Aber in solchen Berufen ist dann halt meistens Schluss mit Aufstieg.
LOL. 4-5 Netto ist ein extrem überdurchschnittliches Gehalt.
In welcher Fantasiewelt lebst du?
Das ist Ansichtssache welche Basis man sich erhofft und in welcher Branche man gerade Tätig ist. Für mich wäre es depremierend zu wissen, wo irg. wann mal Schluss ist. Also unabhängig vom Gehalt. Aber wenn man weis bis hier und vermutlich nicht weiter ist bei 2 Netto sowie bei 4 Netto frustriend. zumindest für mich. Andere die da planerischer unterwegs sind und ggf. einen höheren Sicherheitsgedanken im Hinterkopf haben ist das weiderrum gut.
Es ist keine Ansichtssache, der Mediangehalt in Deutschland liegt bei knapp 40.000 Euro Brutto.
Um deine 5 Netto zu erreichen müsste man grob über 100.000 Brutto verdienen. Da gehört man schon zu den Spitzenverdienern.
Den Gedanken mit dem Ende der Karriereleiter kann ich aber nachvollziehen....
Es ist definitiv Ansichtssache, mit wieviel Gehalt man sich zufrieden und Glücklich schätzen will. Wenn jemand mit 30K zufrieden ist, ist das genauso fair wenn einer sagt mit 85k bin ich zufrieden. Das ist ja jedem selbst überlassen. Der Fragesteller hätte halt definieren müssen was für Ihn ein gutes Gehalt ist.
Einstieg für Lehrer wäre bei A13, aber erst nach einem miserabel bezahltem Referendariat. Aufstieg bis A15 eventuell.
Für Germanistik sind die Perspektiven eher schlecht. Ausserhalb des traditionellen Schuldienstes kannst du damit kaum genug verdienen. Auch Geographie bietet nicht viele Möglichkeiten.
In Deutschland solltest du etwas studieren wovon du dich auch bei Nichtübernahme im Beamtenverhältnis für den Schuldienst ernähren kônntest. Selbst bei Bestehen des zweiten Staatsexamens ist eine Übernahme in den Schuldienst nicht garantiert. Und beispielsweise Deutsch für Ausländer an Sprachschulen zu unterrichten bringt nicht genug.
"Worin bist du echt gut? Welche Themen interessieren dich wirklich sehr? Wobei konntest du bisher schon die Erfahrung machen, dass es dir leichter fällt als anderen, dass du etwas schneller gelernt und besser ausgeführt hast als andere - also wo liegen deine Talente?
Aus meiner Sicht stellt sich genau diese Herangehensweise als klassicher Fehler dar. Die klassiche Berufsberatung geht genau so vor und sie produziert häufig Abbrüche (Ausbildung, Studium etc.). Man kann ja gerne "träumen" aber die Berufswahl sollten emotionslos und pragmatisch erfolgen. Wenn man einen Beruf findet, der "Spaß und Befriedigung" bringt dann ist das wunderbar aber es sollte nie der Anspruch sein, insofern man es nicht gerade auf spätere Sinnkriesen anlegt.