Ab wann Physio fürs Pferd?

6 Antworten

Je eher sich das Tier an die Physio gewöhnt, desto weniger Probleme wird es haben, wenn es sie mal braucht.

Ich habe kein Pferd, aber mein Windhund geht von Anfang an zur Physio. Wie schnell ist es passiert, dass sich mal Muskeln und Knochen verkannten, Sehen gereizt sind oder irgendwas anderes nicht so ist, wie es sein sollte. Nicht jedes Lahmen geht vom Fuß aus, nicht jede schiefe Kopfhaltung hat mit Muskelproblemen zu tun.

Gute Physio kann helfen Problemen vorzubeugen. Und eine sehr gute Physio bringt dem Patientenbesitzer auch bei, was er selber machen kann. Ein einfacher Rub Down oder normaler Check Up ist eine Sache von wenigen Minuten und erspart oft langwierige Behandlungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Gar nicht! Ab dem ersten Tag!

Es ist wie mit vielen anderen Sachen in der Tiermedizin. Wir können und wollen uns es einfach leisten.

Von wirklichen Mehrwert bei den Pferden oder bei der normalen Leistungsabforderung kann man oft nicht wirklich sprechen. Einen wirklichen Unterschied konnte ich noch nicht feststellen. So lange das Stallpersonal vom Fach ist und auch der Reiter weiß was er tut.

Es ist wie bei vielen besonders "tollen" Sachen fürs Tier, es wird gerne für den Liebling investiert. Egal ob es Physio- , Psychotherapeut ist.

Ist es ein eigenes Pferd, kann es vielen nicht teuer genug sein.

Sind es 10 Euro mehr fürs Heu und 50 Euro für die Lohnerhöhung der Angestellten wird schnell bei vielen der Untergang der zivilen Welt hinaufbeschworen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

ich finde das bei einem gesunden und anatomisch korrekten zweijährigen überflüssig.

zum fohlen-abc gehört, dass das pferd lernt, sich überall anfassen zu lassen.

wenn da also nicht bewusst ein fohlen (ein zweijähriges ist kein jungpferd, sondern ein fohlen) mit anatomischen defiziten oder nach unfall gekauft wurde, halte ich die physio für übertrieben.

dinge, wie zum beispiel ein "abgeknickt" getragener schweif sollen aber unbedingt zum frühest möglichen zeitpunkt berhandelt werden, ebenso defizite wie eine lange weiche fessel, die fast immer beim erwachsenen pferd unbehandelt durchtrittig macht oder abgeheilte sehnenverletzungen und brüche müssen unbedingt ausgeglichen werden, bevor das pferd in arbeit geht.

auch bei sehr ungleichmässigem wachstum kann man das eine oder andere verbessern.

ein aktiv im turniersport gehendes pferd würde ich nicht osteopathisch behandeln lassen, wenn es nichts hat. die arbeit mit den faszienketten machen t-touchler meist besser und vor allem zeigen sie dem besitzer, wie er selber bis zum nächsten termin am pferd arbeiten sollte.

einen chiropraktiker würde ich hingegen ohne vorheriges bildgebendes verfahren in einer tierklinik gar nicht an mein pferd lassen. der "knochenbrecher" stünde bei mir vor dem schild "wir müssen leider draussen bleiben".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

A) ist es gut, wenn ein Jungpferd direkt lernt, dass Physio/Osteo nichts "schlimmes" ist, B) kann sich beim Youngster genauso mal suboptimales tun, sei es durch ausgelassenen Rumbocken, Spielen, evtl. auch mal Hinfallen...

Schön zu lesen, dass er ansonsten noch "Kind" sein darf!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

ShadowTaking 
Beitragsersteller
 13.07.2021, 11:57

Ja wir haben einige Jungpferde bei uns in der gemischten Herde, die einfach mit aufwachsen, ohne größere Einwirkung.
Leider auch einige "vergessene" Pferde, die ihr Leben ohne ihren Menschen zubringen müssen, aber ich glaube, das stört die relativ wenig ;)

Alles in allem herrlich gemischt, auch was die Menschen angeht.

 aber warum eigentlich Physio fürs Jungpferd?

Weil auch Jungpferde sich auf der Koppel mal was verreißen und sich dadurch Schon- und Fehlhaltungen angewöhnen können. Gerade da macht es Sinn, wenn das Pferd nicht krumm und schief werden soll, nur weil irgendwo was zwickt.

Und selbst, wenn es nichts hat - was Hänschen schon kennt, braucht Hans nicht mehr lernen (frei zitiert, geb ich zu). Die allermeisten Pferde genießen solche Behandlungen und je früher sie lernen, dass jeder Mensch sie überall anfassen darf und das auch noch positiv verknüpfen, desto besser.


ShadowTaking 
Beitragsersteller
 13.07.2021, 10:00

Ja gut, so habe ich das noch nie gesehen. Das Jungpferd lässt sich super anfassen, totale Schmusebacke, die auch jedem hinterher läuft.

Also auch Pro-aktiv sinnvoll für Jungpferde?

pony  13.07.2021, 18:58
@ShadowTaking

die schmusebacke soll sich noch in erster linie mit andern pferden sozialisieren. ist nicht so gut, den da zu oft rauszuholen.

ShadowTaking 
Beitragsersteller
 14.07.2021, 07:32
@pony

Oh wow, echt jetzt? Die Schmusebacke steht den ganzen Tag draußen mit Pferdekumpels, die halbe Stunde am Tag wird das Tier überleben...