Ab wann ist jemand für euch konservativ?
Wann ordnet ihr jemanden als sozial bzw. politisch konservativ ein?
13 Antworten
Konservativ ist für mich wenn jemand etwas bewahren will. (Latein. conservare)
Etwas, das eigentlich schon aus der Zeit gefallen ist.
Das muss nicht negativ sein.
Politisch finde ich konservativ aber schwierig da wir in einer Zeit des Umbruchs Leben welcher sehr schnell voranschreitet. Im Gestern zu Leben ist nicht möglich, die Welt dreht sich weiter und wer nicht mithält verliert den Anschluß.
Persönlich finde ich es wäre wohl besser gewesen wären diese Entwicklungen langsamer vonstatten gegangen. Aber das lässt sich nicht mehr aufhalten.
Sozial Konservativ ist für mich eher das traditionelle Rollenbild von Mann und Frau, Erziehung und einfach die Wertevorstellungen von vor 50 Jahren und früher.
Wie gesagt ich finde da snicht unbedingt negativ, liegt viellelicht aber auch daran das ich selbst langsam nicht mehr zu den Jungen gehöre.
Der aktuelle Zeitgeist wird durch technische Beschleunigung und materiellem sowie visuellem Massenkonsum definiert. Strukturen verschwimmen, der "Mainstream" bröckelt langsam auseinander und spaltet sich in sehr viele Blasen auf. Jeder, der sich in dieser Welt unwohl/überfordert fühlt, vertritt konservative Werte, die grundsätzlich nicht schlecht und nicht böse sind.
Soziale Ängste und Abstiegsängste führen in der Regel zu einem protektionistischen Verhalten. Das führt zu einem Zusammenrücken der eigenen Sippe über mehrere Ebenen. Nationales/Patriotisches Gedankengut nimmt zu, die Nachbarschaft erhält einen höheren Stellenwert, interfamiliär agiert man deutlich egoistischer. Das führt zu Fremdenfeindlichkeit, in letzter Instanz auch gegenüber eigenen Landsleuten. Diese Eigenschaften korrelieren mit konservativen Werten, ein Kausalzusammenhang besteht nicht in jedem Einzelfall. Ein kausales Verbindungsglied kann Bildungsferne sein.
wenn er z.B. Ewiggestrige, Ausländerfeindliche Parolen ablässt, oder meint Früher war alles besser oder ich vermisse die gute alte zeit, wenn er Menschen aufgrund ihrer sexuelle Orientierung oder ihres Geschlechtes hasst, ständig meint in die Kirchen rennen zu müssen, E-Autos und Veganer verteufelt und ähnliche Dinge.
Konservativ sind Leute, die Vergangenheit als besser ansehen. In Deutschland beispielsweise die 50er Jahre unter Adenauer und Ulbricht als Ideal ansehen. Wobei für Konservative Äußerlichkeiten wichtiger als Werte sind.
Das ist dann ein Beispiel für etwas, was extremer ist, als Erzkonservatismus.
Wenn man die klassische Familie mit heterosexuellem, verheirateten Paar aus Mann und Frau als idealer ansieht als homosexuelle oder Patchwork-Familien. Wenn man an Gott glaubt (egal welche Religion), dann kann man sich durchaus als konservativ bezeichnen.
Dazu kommen Werte wie Nation und Sprache. Also ein Konservativer möchte nicht, dass sein Land in einem größeren Konstrukt wie EU oder Weltregierung aufgeht und gendergerechte Sprache lehnt er oder sie ebenfalls ab.
Sozialpolitisch stehen Konservative bislang meistens auf Seiten der Arbeitgeber und der Wirtschaft - das ändert sich jedoch in Deutschland bald, wenn ab Januar die neue Partei BSW antritt, die sich als linkskonservativ verortet.
Linkskonservativ, das gab's noch nie.