Fakt ist, dass das Bürgergeld an sich nicht zum Leben reicht. Wie die Statistiken zeigen, kommt man mit dem aktuellen Bürgergeldsatz etwa 20 Tage lang über die Runden. Die letzten 10 Tage eines jeden Monats müssen irgendwie herbeigezaubert werden. Das ist kein erstrebenswerter Zustand. Arbeiten kann man von diesem Geld nicht, denn Arbeit erhöht den monatlichen Bedarf.
Bei den meisten Arbeitslosen handelt es sich um Kurzzeitarbeitslose. Normalerweise wird Kurzzeitarbeitslosigkeit über das Arbeitslosengeld I abgedeckt, was eine für sich eigene Sozialkasse darstellt und aktuell nicht vom Staat subventioniert wird. Problem ist jedoch, insbesondere im Niedriglohnsektor, dass das Arbeitseinkommen, woran sich das Arbeitslosengeld I bemisst, zu gering ist. Entsprechend fällt das Arbeitslosengeld I so niedrig aus, dass entweder mit Wohngeld oder mit Bürgergeld aufgestockt werden muss. Im Niedriglohnsektor, insbesondere wenn man in die Fänge der Zeitarbeit gelangt, gehört regelmäßige Arbeitslosigkeit zum Alltag.
Arbeit muss vergütet werden und zwar so, dass es zumindest zum Überleben reicht. Das ist im Niedriglohnsektor und vom Mindestlohn nicht gewährleistet. Ein Vollzeitlohn reicht in vielen Ballungsgebieten nicht aus, um damit ohne zusätzliche staatliche Unterstützung über die Runden zu kommen. Der Vorschlag, dass alle Menschen auch kostenlos arbeiten gehen sollten, wiederstrebt einer jeglichen kapitalistischen Kreislaufwirtschaft. Arbeit muss vergütet werden. Ein entgeltfreies Praktikum über 6-9 Monate, bei dem die Lebenshaltungskosten vom Staat getragen werden ist ein absolutes No-Go. Ohne Lohn fließt nichts in die Sozialkassen. Es wäre absolut systemschädigend.
Tatsächlich ist unser Staatsapparat geschwächt. Es fehlt an Fachkunde in Finanz- und Wirtschaftspolitik. Personen aus der freien Wirtschaft sind gänzlich für diese Posten ungeeignet, weil ein Staatshaushalt gänzlich anderen Regeln unterliegt als in einem Unternehmen. Es fehlt die Fachkunde was Geld ist und wie Geld funktioniert, zumindest suggeriert ein jeder Politiker, der sich um dieses Thema bemüht, dieses Bild. Grundsätzlich haben wir viel zu wenige Politiker, die im Interesse des Volkes handeln. Die Politik wird nahezu ausschlieißlich durch Wirtschaft und Finanzen dominiert. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, unsere Schuldenquote ist unglaublich gering, wir sind das einzige Land der Welt mit flächendeckenden Auslandsvermögen. Kein Land hat eine Auslandsvermögensquote wie Deutschland und das ist der allerwichtigste Indikator für ein AAA-Rating und Grundlage zur Bewertung eine Bankrotts. Deutschland ist soweit von einer Zahlungsunfähigkeit entfernt, wie kein anderes Land auf der gesamten Welt. Trotzdem wird bei Lanz und Illner irgendein Bullshit erzählt. Selbiges gilt für unsere Systemmedien Springer, Haufe und Klett, die uns mit System unseren Geist vernebeln, auf das wir eine Welt anstreben, wo die Reichen noch reicher werden. Nicht umsonst sitzen dort in den Gremien die mächstigsten und raffgierigsten Wirtschaftsmogule der Welt.