Wie stehen Eure Direktkandidaten in Euren Wahlkreisen zu einem AfD-Verbot? Diese Datei verrät es Euch.
Es ist Bundestagswahlkampf und damit auch die Saison der „Partei-O-Maten“. Wahlomat, Realomat, Wahlswiper – ihr kennt sie. Doch wenn ihr euch, genau wie wir, wundert, warum dabei ausgerechnet eines der spannenden Themen fehlt, haben wir die Lösung für euch: Wir haben 1.500 Direktkandidierenden die vielleicht wichtigste Frage, die im Wahl-O-Mat fehlt, gestellt: Wie stehen Sie zur Prüfung eines AfD-Verbots? Welcher eurer Kandidierenden wäre dafür, wer dagegen? Die Antworten findet ihr in dieser Übersicht. Außerdem haben wir noch direkt eine Mitmach-Aktion, in der ihr die Abgeordneten direkt befragen könnt, die auf unsere Mail nicht geantwortet haben.
AfD-Verbotsverfahren: Wie stehen Eure Wahlkreis-Kandidaten dazu?
VIELE CHECKS – NIRGENDWO AFD-VERBOT
Es gibt viele sinnvolle Tools, mit denen man sich im Vorfeld der Bundestagswahl informieren kann, wer da eigentlich kandidiert und wofür die Leute und Parteien stehen. Ihr kennt wahrscheinlich alle den Wahl-O-Mat, der für einen generellen Überblick nützlich ist. Besonders empfehlen können wir den Kandidierendencheck von Abgeordnetenwatch: Hier könnt ihr wie beim Wahl-O-Mat eure Meinung zu verschiedenen politischen Themen abgeben, doch diese werden nicht nur generell mit den Parteien, sondern individuell mit den Direktkandidierenden in eurem Wahlkreis abgeglichen. Eine Entscheidungshilfe für die Erststimme also.
Das sind alles schöne Tools – doch ein wichtiges Thema, das viele unserer Leser:innen sowie Hunderttausende auf den Straßen beschäftigt, fehlt: Nirgendwo taucht die Haltung zum AfD-Verbot auf. Und das, obwohl dieses Thema durchaus auf breites Interesse stößt: Über eine Million Menschen haben bislang unsere Petition unterzeichnet, in der sie die Politik auffordern, endlich die Prüfung eines AfD-Verbots einzuleiten. Abgeordnete von CDU, SPD, Grünen und Linken standen im Bundestag hinter einem Antrag, der genau das umsetzen wollte. Mittlerweile gab es sogar einen zweiten Antrag zur Prüfung des AfD-Verbots, initiiert von der Grünen-Abgeordneten Renate Künast.
Wie kann es sein, dass dieses Thema bei all den genannten Tools dennoch gar nicht auftaucht? Wahrscheinlich spielt da die Sorge eine Rolle, von der AfD als „linksradikal“, „parteiisch“ oder „voreingenommen“ geframed zu werden. Wir können diese Sorge zwar verstehen, müssen euch aber enttäuschen: Die AfD wird eh jeden als „links“ oder „parteiisch“ beschimpfen, der nicht brav auf ihre rechtsextreme Parteilinie berichtet. Aus Angst vor den Rechtsextremen, das Verbotsverfahren gegen diese nicht zu behandeln, hat wenig Sinn. Aber gut, wenn niemand anders den AfD-Verbots-Check macht, dann machen wir ihn eben selbst.
WIR PRÄSENTIEREN: DEN VOLKSVERPETZER-KANDIDIERENDENCHECK – AFD-VERBOTS-EDITION.
Wir haben tatsächlich alle Kandidierenden angeschrieben – na gut, das stimmt nicht ganz. Kandidierende der rechtsextremen AfD haben wir natürlich nicht angeschrieben, genauso wenig wie sonstige Verfassungsfeinde. Darüber hinaus hat das BSW bislang kaum Strukturen, wie man ihre Direktkandidierenden einfach anschreiben kann, weswegen wir da auch von den wenigsten eine Antwort haben.
Wir haben uns außerdem schweren Herzens dazu entschieden, nur Kandidierende der im Bundestag vertretenen Parteien anzuschreiben. Damit sind leider viele interessante Menschen durchs Raster gefallen, die als Einzelbewerber:in oder für kleinere Parteien antreten. Der Grund dafür ist nicht, dass wir deren Meinung nicht für wichtig halten. Aber ihr müsst bedenken, dass wir nur ein kleines Team sind, das in der Bundestagswahl sowieso schon Überstunden bis zum Himmel schiebt und wir euch noch mit anderen Projekten beliefern wollen (schaut dafür gern auf unserer Seite zur Wahl vorbei). Zudem kann man zwar mittlerweile wirklich viel automatisieren – doch bei so einem großen Projekt ist es gerade wichtig, dass wir sicher gehen, überall das Richtige einzutragen. Das heißt, dieser Kandidierendencheck ist auch einfach enorm viel Handarbeit.
Wir wollen euch an der Stelle trotzdem konkret ermutigen, beim Kandidierendencheck von Abgeordnetenwatch vorbeizuschauen.
WIE FUNKTIONIERT DER CHECK?
Zunächst einmal müsst ihr wissen, in welchem Wahlkreis ihr wählen dürft. Ihr seid euch nicht sicher? Kein Problem: Dank der Unterstützung unserer lieben Kolleg:innen von Abgeordnetenwatch könnt ihr das ganz einfach herausfinden. Gebt einfach in das Feld hier unten eure Postleitzahl ein, drückt Enter – und schon werden die Kandidierenden eures Wahlkreises angezeigt.
Übrigens könnt ihr die Eingabemaske auch umgekehrt nutzen: Wenn ihr den Namen einer Politikerin/eines Politikers wisst, aber nicht sicher seid, wo er/sie kandidiert, könnt ihr auch einfach den Namen eingeben und erfahrt den Wahlkreis.
Quelle und Link zur Datei/Eingabemaske:
und Du möchtest was genau?
Die gutefrage.net-Nutzer die keine AfD-Wähler sind und denen das Thema wichtig ist auf diese Datei hinweisen. Das ist in Diskussionen erlaubt. Diskussionen müssen keine Fragen sein
6 Antworten
Zugegeben: Ich weiß es nicht. Und was "mein" Volksvertreter denkt, interessiert mich erst, wenn ich selber weiß, was ich denke. Ich bin nämlich alles Andere als sicher.
Erster Gedanke: Klar, das braune Gesocks muss weg!
Zweiter Gedanke: Was wenn ein Verbotsantrag scheitert? Das Gegröle möchte ich nicht hören.
Dritter Gedanke: Was wenn der Verbotsantrag durchgeht? Diese Leute lösen sich doch nicht in Luft auf!
Nachtrag: Die beiden für mich denkbaren Kandidaten sind offensichtlich genauso unentschlossen wie ich! Das spricht in meinen Augen für die Beiden, nur Deppen haben immer sofort eine "unumstößliche" Meinung!
Schön. Oder auch nicht schön.
Warten wir den Sonntag ab. Morgen werden wir die AfD nicht verbieten.
Aber Politiker sollten schon fähig sein sich eine Meinung zu bilden und dann dementsprechend Entscheidungen zu fällen.
Ich habe mich diesbezüglich mittlerweile festgelegt.
Das ist ja Interessant. Ein Bisschen unübersichtlich aber ich denke mal die Linke sagt Ja, die Grüne nur wenn Hochstufung kommt, der Rest zeigt keine Antwort.
In meinem Wahlkreis sagen die Kandidaten von SPD und Die Linke: Ja. CDU (bei mir Laschet) keine Antwort. Ein Grüner keine Antwort, die Grüne im Nachbarwahlkreis: Wenn Hochstufung kommt, FDP: Wenn Hochstufung kommt.
Das ist aber wirklich interessant, und du konntest da an der Entwicklung teilhaben?
Nein, ich mache seit 2021 keine Kommunalpolitik mehr.
Achso, weil ja in deiner Frage von Wir geredet wurde. Hat mich neugierig gemacht.
Der Text ist Copy&Paste vom Volksverpetzer. Mit "Wir" meinen die ihre Redaktion. Ich habe die Quelle ja angegeben und verlinkt.
Warum sollte ich daraus extra für gf ei einen eigenen Text machen. Von mir sind die Texte immer dann, wenn ich keine Quelle angebe.
Außerdem gendere ich nicht in meinen Texten. 😉
Nices Tool, Ergebnis hat mich nicht überrascht, sondern darin bestätigt, dass ich meine Wahl bei der Erststimme genau richtig gewählt hab. Nämlich nicht für den Typen von der CDU, der bereits fröhlich bei Merz' Abstimmungsklüngelei mit der AfD schon mitgespielt hat...
Es würde mich interessieren wie Deine Kandidaten geantwortet haben.
Bei mir war es:
SPD und Linke dafür. CDU und Grüne keine Antwort. FDP nach Hochstufung.
So ist es eben unterschiedlich. Und daher ist diese Datei so interessant.
Irgendjemand sollte daraus mal eine Statistik machen.
Man kann sich die Datei ja auch als Sheet für Excel downloaden, habe ich gemacht.
Damit könnte man das realisieren.
Ist doch eh schon zu spät, die AFD hat massive Rückendeckung der USA. Krank sowas.
Ich wähle BSW und war schon vor Trump der Ansicht, dass uns die ganzen Transatlantiker in Politik und Medien nicht gut tun.
Ich möchte eine starke EU - emanzipiert von den USA.
Wie währe es auch mit mehr Linux damit man nicht mehr Microsoft-USA abhängig ist.
Ubuntu habe ich seit 2014 als Betriebssystem auf dem Notebook.
Mehrmals ja zum AfD-Verbot, oder gar keine Antwort. Nur einmal die Angabe "wenn Hochstufung kommt".
Keine Antwort gab es von Kandidaten der FDP und CDU. Ein klares Ja kam von Kandidaten der SPD, der Grünen und der Linken. Die Angabe mit der Hochstufung kam von einem Kandidaten der Grünen.
Regionalparteien lasse ich aus, weil ich nicht will, dass andere wissen, wo ich wohne.
Erster Gedanke: Die AFD muss weg.
Zweiter Gedanke: Das geht nur in dem man aufhört mit einer linken Minderheit linke Politik zu machen - weil die Mehrheit das ganz klar nicht will.
Dritter Gedanke: Ein Verbot der AFD löst NICHT die Probleme, welche der Grund sind warum die Leute zur AFD gehen. Sondern die gegenwärtige Politik ist der GRUND warum es die AFD auf 20% schafft.
Vierter Gedanke: Und nein, es sind nicht 20% braun, sondern nur ein kleiner Bruchteil davon - der Rest ist einfach mit der aktuellen Politik unzufrieden und würde liebend gerne auch wieder die Mitte wählen.