Was haltet ihr von dieser linken Ideologie?

11 Antworten

Natürlich kann man sagen dass auch wir hier in Deutschland privilegiert sind. Trotzdem ist die immer größere Schere zwischen Arm und Reich ein Problem.

Das Ding ist dass rechtskonservative Strohmann-Fantasien in der Realität einfach nicht passieren! 2/3 der reichsten 1 % in Deutschland haben ihren Wohlstand geerbt. Die haben NIE auch nur eine Sekunde dafür gearbeitet. Die haben einfach nur in der Geburtenlotterie den Jackpot gezogen.


TJDettweiler 
Beitragsersteller
 09.08.2024, 23:01

In der Geburtslotterie haben alle in Deutschland lebenden auch gewonnen. Wenn auch vielleicht nur den 3. Platz

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Ich halte solches Denken für Neid.

Man sollte sich um sein eigenes Leben kümmern und dafür Sorge tragen, dass es besser wird.

Man sollte nicht mit dem Finger auf die Reichen zeigen. Denn im Endeffekt sind wir alle auf die ein oder andere Art privilegiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einmal im Reichstag das WC benutzt

Miniaturwelt  05.08.2024, 23:37

Man kann natürlich auch alles hinnehmen, was andere so mit einem veranstalten und die Füße still halten, wenn Menschen durch die Ausbeutung anderer profitieren.

Oder aber man schafft eine gerechte Gesellschaft.

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Miniaturwelt  05.08.2024, 23:48
@MaxMusterman249

Die Forderung nach fairen steuerlichen Regelungen sind "Enteignung"?

Aktuell zahlt der durchschnittliche Facharbeiter mehr Steuern als ein Einkommensmillionär.

Vermögenssteuern beziehen sich immer auf Kapitalisten. doppeltfreie Lohnarbeiter sind davon ausgenommen (also Menschen, die tatsächlich realen wert schaffen).

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LeftistSkeptic  09.08.2024, 22:30
@MaxMusterman249

Was soll daran gerecht sein, anderen Menschen ihr Eigentum wegzunehmen?

Das kommt immer auf die individuelle Situation an. Fakt ist: 2/3 der reichsten 1 % in Deutschland haben ihren Wohlstand geerbt. Also eben NICHT „sich das alles erarbeitet Blablabla“ wie viele immer behaupten. Da halte ich es dann doch für gerechtfertigt dieses Geld wofür sie nie gearbeitet haben zu nehmen und damit Projekte wie z. B. Döner für 4 € zu finanzieren wovon alle profitieren würden.

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Woher genau meinst du denn zu wissen, dass diese Menschen ihre eigenen Privilegien nicht kennen und reflektieren?

Und findest du es wirklich fair, wenn allein das Glück oder Pech in der Geburtslotterie darüber entscheidet, ob und wie erfolgreich du mal arbeiten können oder müssen wirst oder eben nicht? Entspricht dieses Glückselement irgendwie dem Leistungsgedanken, der ja besonders gerne von denen beschworen wird, die ungleiche Verteilung von Vermögen gut und z. B. höhere Vermögens- oder Erbschaftssteuern richtig doof findet?


TJDettweiler 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 21:33
Und findest du es wirklich fair, wenn allein das Glück oder Pech in der Geburtslotterie darüber entscheidet, ob und wie erfolgreich du mal arbeiten können oder müssen wirst oder eben nicht? 

Naja die selbe Geburtenlotterie die darüber entscheidet ob du in Deutschland als Kind einer Mittelschichtfamilie auf die Welt kommst oder als Kind bettelarmer Eltern in zb Somalia

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HappyMe1984  05.08.2024, 22:57
@TJDettweiler

Korrekt. Und genau das ist dann eben mit Privilegien gemeint - die Abwesenheit von Nachteilen. Aber wieso denkst du, dass "Linke" sich dieser nicht bewusst seien?

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 23:09
@HappyMe1984

Weil man sich ja in den reichen Ländern dieser Erde um die Paar Superreichen der Welt Gedanken macht und weniger über sich selbst, also uns selbst.

Wie wirken wir wohl auf Leute aus armen Ländern? Für die macht es wohl nicht wirklich nen Unterschied ob jemand ein paar Milliarden oder Millionen auf dem Konto hat oder ein paar Zehntausend Euro.

Für diese Menschen sind wir alle die die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind.

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HappyMe1984  06.08.2024, 16:52
@TJDettweiler

Ebenfalls korrekt. Aber noch mal: wie kommst du zu der steilen These, dass es ausgerechnet "Linke" sind, die nicht genau das sehr wohl auf dem Schirm haben?

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 17:00
@HappyMe1984

Es geht nicht darum dass rechte oder mittig stehende Leute bewusst durchs Leben gehen und wissen was sie haben. Es geht darum dass gefordert wird Leuten ihr extremen Reichtum wegzunehmen oder besser freiwillig abgeben sollen.

Zu dem wir alle, die extrem reich auf die ärmsten Leute dieser Welt wirken, auch nicht bereit sind zu verzichten, selbst nicht auf alltäglichen Luxus/ Industriestatenprivilegien die man eigentlich gar nicht braucht nicht.

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HappyMe1984  06.08.2024, 17:04
@TJDettweiler

Okay, mal so als Tipp: Menschen, die sich genau darüber bewusst und die auch absolut bereit für Verzicht zum Wohle anderer sind bzw. das bereits leben, findest du primär auf "linker" Seite. Dass dort angeblich Wasser gepredigt und Wein getrunken wird, ist eine Unterstellung der Gegenseite.

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 17:12
@HappyMe1984

Da bin ich nicht wirklich von überzeugt. Deshalb eben diese Frage. Ich finde schon dass alle in unserer Gesellschaft ein Problem haben Privilegien die wir haben abzugeben.

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HappyMe1984  06.08.2024, 17:13
@TJDettweiler

Wenn du davon nicht überzeugt bist, dann überzeuge dich doch selbst, indem du im echten Leben mit echten Menschen darüber sprichst und schaust, welche Standpunkte sie so vertreten und wie sie handeln!

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 17:16
@HappyMe1984

In wie fern handeln? Wer von uns würde zb nur auf den überflüssigen Luxus den wir seit den 1970er Jahren verfügen freiwillig verzichten?

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HappyMe1984  06.08.2024, 17:26
@TJDettweiler

Das tun bereits etliche Menschen! Ich denke, du hast einfach das falsche Umfeld, wenn du niemanden kennst, der zum Beispiel bewusst auf ein Auto der Umwelt zuliebe verzichtet. Oder sich aus Gründen des Klimaschutzes vegan ernährt. Oder darauf achtet, beim Kauf von Kleidung Nachhaltigkeit bei Qualität und Produktionsbedingungen zu berücksichtigen bzw. insgesamt möglichst wenig davon konsumiert. Also, alles nicht aus Notwendigkeit wie knappen Finanzen heraus, sondern eben wirklich als bewusster Verzicht aus guten Gründen.

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 17:41
@HappyMe1984

Ja, oder eben berücksichtigen dass ein Mensch in Deutschland 80 Euro am Tag Durchschnittlich verbraucht und 700 Millionen extrem arme Menschen Durchschnitt 2,35 Euro verbraucht.

Das ist eben eine ähnlich Ungerechtigkeit die der Unterschied zu den 1,1 % der Weltbevölkerung die Extrem reich sind zu einem deutschen Bürger zb macht.

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HappyMe1984  06.08.2024, 18:40
@TJDettweiler

Worauf verzichtest du denn zugunsten ärmerer Menschen, des Klimas oder der Umwelt so?

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 18:57
@HappyMe1984

Ich? Nichts. Aber ich sage eben nicht dass es unfair ist dass es Leute gibt die extrem reich sind.

Vielleicht weil ich weiß dass ich im Gegensatz zu dem Großteil dieser Welt das Geburtsrecht habe zu den privilegierten dieser Welt zu gehören.

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HappyMe1984  06.08.2024, 19:38
@TJDettweiler

Und was machst du aus deinen Privilegien? Nutzt du die für irgendwas positives?

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 19:49
@HappyMe1984

Du hast das Thema vergessen stimmt’s? Oder warum wirkt es so als ob du persönlich beleidigt wurdest?

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HappyMe1984  06.08.2024, 21:39
@TJDettweiler

Du benennst bestehense Ungerechtigkeiten in der Welt sehr gut. So, dass man eigentlich annehmen müsste, dass dir bewusst ist, dass das so halt nicht okay ist und nicht bleiben sollte.

Dann wirfst du aber einer nicht näher definierten, diffusen Gruppe, die du "Linke" nennst, vor, diese Ungerechtigkeiten nicht auf dem Schirm zu haben. Du betrachtest das als problematisch.

Aber dann biegst du wieder ab und behauptest, du selbst würdest das ja alles doch total okay finden. Was ich dir, ehrlich gesagt, nicht glaube, sondern es für eine Schutzbehauptung halte. Ich denke, die Gruppe, der du hier Vorwürfe machst, ist die, wo du dich vor allem selbst drin siehst - Ungerechtigkeiten erkennen, wissen, woher sie kommen, sogar wissen, wie man etwas daran ändern könnte, aber selbst dann eben doch nicht dazu bereit sein, weil es mit etwas weniger Bequemlichkeit einhergehen könnte...

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 21:51
@HappyMe1984

Nö, du nennst das

bewusst auf ein Auto der Umwelt zuliebe verzichtet. Oder sich aus Gründen des Klimaschutzes vegan ernährt. Oder darauf achtet, beim Kauf von Kleidung Nachhaltigkeit bei Qualität und Produktionsbedingungen zu berücksichtigen bzw. insgesamt möglichst wenig davon konsumiert. Also, alles nicht aus Notwendigkeit wie knappen Finanzen heraus, sondern eben wirklich als bewusster Verzicht aus guten Gründen.

und setzt es mit Vermögen von Leuten wegnehmen von dem du persönlich findest dass sie zu viel besitzen gleich.

Dabei müsstest du dir doch dann auch gefallen lassen dass ein Mensch aus den ärmsten Ländern der Welt dir Geld wegnimmt wovon dieser Mensch der Meinung ist dass du zu viel hast. Oder auch ich.

Mal davon abgesehen dass von deinen aufgezählten guten Taten nicht dazu beiträgt dass es Menschen in den armen Teilen der Welt real besser geht oder geholfen ist.

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Reich ist man spätestens dann, wenn man von seinem Einkommen/Besitz die Hälfte abgeben kann, ohne deswegen den eigenen Lebensstil sofort oder später ändern zu müssen.

Nach einer Formulierung von Karen Duve aus "Warum die Sache schiefgeht" Ein empfehlenswertes Buch mit dem Untertitel "Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopaten uns um die Zukunft bringen"

Natürlich hat diese linke Ideologie ihre Berechtigung.

Und Reichtum ist immer relativ.

Wohlstand bedeutet genügend Ressourcen für das (Über-) Leben zu heben.

Reichtum ist ein absolutes Übermaß von Ressourcen.

Und wenn jemand die 3-fachen Ressourcen hat, relativ zu den Menschen in seiner Umgebung, gilt er definitiv als reich.

Wenn er sich diesen Reichtum durch eigene Arbeit selbst erarbeitet hat, dann ist das bewundernswert, wenn er diesen Reichtum, ohne eigene Arbeit, also z.B. durch Erbschaft, erhalten hat, dann ist der Neid der anderen durchaus berechtigt.


Miniaturwelt  05.08.2024, 23:32
Wohlstand bedeutet genügend Ressourcen für das (Über-) Leben zu heben.

Nach dieser Definition wäre ein Großteil der mittelalterlichen Bevölkerung "wohlhabend".....

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BurkeUndCo  06.08.2024, 01:01
@Miniaturwelt

So fühlten sich viele natürlich auch.

Galt aber nicht für Tagelöhner, Knechte, und Bauern bei Missernten. Leider war damals selbst das simple Überleben nur für eine kleine Minderheit gesichert.

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