In der digitalen Ära, in der wir uns befinden, ist es unumgänglich geworden, sich mit dem Phänomen auseinanderzusetzen, dass Erwachsene in Textnachrichten tendenziell mehr schreiben als ihre jüngeren Gegenstücke, die Kinder und Jugendlichen. Dies könnte auf den ersten Blick anmuten wie ein Mysterium altertümlicher Proportionen, ähnlich dem Verschwinden der Socken in der Waschmaschine. Doch die Gründe sind vielschichtig und reichen tief in die Abgründe der Erwachsenenpsyche.
Zunächst einmal, der offensichtlichste Grund: Erwachsene haben einfach mehr zu sagen. Ja, das Leben eines Erwachsenen ist vollgestopft mit Erfahrungen, Anekdoten und lebenswichtigen Mitteilungen über den neuesten Stand der Dinge im Kühlschrank ("Wir brauchen mehr Milch"). Kinder und Jugendliche hingegen sind meistens damit beschäftigt, herauszufinden, wie man möglichst schnell von Punkt A nach Punkt B kommt, ohne dabei ihre sozialen Medien zu vernachlässigen.
Ein weiterer Grund könnte die nostalgische Zuneigung vieler Erwachsener zur guten alten Zeit sein, als man noch Briefe auf Papier schrieb. Dieses Bedürfnis, ganze Romane zu verfassen, wenn ein einfaches "Ok" ausreichen würde, könnte als digitaler Ausdruck dieser Sehnsucht verstanden werden. Jugendliche hingegen haben diese Papierära nie erlebt und sind daher mit Emojis und Akronymen wie "LOL" und "BRB" viel effizienter in ihrer Kommunikation.
Außerdem gibt es da noch die Tatsache, dass Erwachsene sich oft in einer Welt bewegen, die durch Beruf und alltägliche Verpflichtungen geprägt ist, wo klare und ausführliche Kommunikation notwendig ist, um Missverständnisse zu vermeiden. Kinder und Jugendliche kommunizieren oft in einer Art und Weise, die, gelinde gesagt, kryptisch ist. Ihre Nachrichten bestehen häufig aus einer Mischung aus Slang, Insider-Jokes und Subtext, der so tief ist, dass er fast archäologischer Ausgrabungen bedarf.
Nicht zu vergessen ist der Einfluss der Autokorrektur, jener modernen Geißel, die Erwachsenen das Leben schwer macht. Während Jugendliche gelernt haben, mit ihren technologisch versierten Fingern die Tücken der Autokorrektur zu umschiffen, finden sich Erwachsene oft in einem erbitterten Kampf mit ihrem Smartphone wieder, das entschlossen scheint, jedes "da" in ein "Dach" zu verwandeln.
Abschließend kann man sagen, dass die Neigung Erwachsener, in Textnachrichten mehr zu schreiben, teilweise eine Kombination aus Lebenserfahrung, nostalgischer Sentimentalität, Notwendigkeit präziser Kommunikation und einem ständigen Ringen mit der Autokorrektur ist. Währenddessen nutzen Jugendliche die wunderbare Ökonomie der Sprache, um in ihrer digitalen Welt effizient zu navigieren. Es ist, als ob Erwachsene noch immer versuchen, den Roman "Krieg und Frieden" über SMS zu versenden, während Jugendliche sich mit einem treffenden "G2G" begnügen.