Systemfehler Koalition?

4 Antworten

Kompromisse sind zwar nicht besonders populär, aber richtig und wichtig. Es ist gerade gut, wenn in einer Demokratie möglichst viele Perspektiven, Meinungen, Interessen berücksichtigt und mit einander in Einklang gebracht werden. Auch Machtwechsel an der Regierung sind grundsätzlich eine sehr gute Sache.


Geniesser866 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 11:06

Ja, wahrscheinlich hast Du Recht. Demokratie ist viel Arbeit und muss halt immer gepflegt werden. Aber sie ist es wert...

Koalitionen sind kein Systemfehler, sonder verpflichtet die Parteien Kompromisse einzugehen oder von ihren überzogenen Maximalforderungen Abstand zu nehmen.

Die Opposition meckert immer, egal was beschlossen wurde.
Die Alternative zur Koalition ist einen Minderheitsregierung und das würde die Opposition vor Freude jubeln lassen, denn sie kann jederzeit den Laden hochgehen lassen.

Das Einparteien-System wäre auch noch eine Lösung, aber da sind wir schon bei der Diktatur angekommen.😱


die Merkmale einer Demokratie sind u.a., dass der Bürger das bekommt, was er wählt

für mich ist eine derart zersplitterte Parteienlandschaft -wie momentan immer mehr anwachsend- ein Zeichen für schlechte Politik - im Augenblick eine Politik von drei Parteien, von denen jede nach dem Motto "rette sich, wer kann" vorgeht und deshalb immer mehr ihre Kernklientel bedient, für den Rest der Bürger aber immer weniger übrig hat - der Rest der Bürger, das ist aber die Mehrheit

eine SPD, die sich weit vom Gros ihrer Wähler entfernt hat, nämlich den Arbeitnehmern - widerwillig hingeschmierte Förderprogramme für den Hausbau, bzw. Renovierung, was ein Förderprogramm für Reiche ist - wer Förderung haben will, muss wegen der Auflagen sehr viel Geld haben, da muss er entweder geerbt oder im Lotto gewonnen haben. Es erweckt in mir den Eindruck, dass man Wohnungseigentum gar nicht haben will, weil dieses nicht zur Ideologie der Partei passt und dann auch noch die Arbeitnehmer (und nur diese) mit windigen Ideen und Argumenten noch mehr Geld aus der Tasche ziehen wollen: kein Wunder, dass sie sich momentan im Sturzflug befinden

die Grünen, die unbedingt und um jeden Preis die Welt retten wollen - einen Preis, den die Bürger nicht zahlen können - es werden ja auch hier nur die Arbeitnehmer ausgenommen, deshalb befindet sie sich zusammen mit der SPD im Sturzflug - Argumente von anderen lassen sie nicht gelten, da sie -der eigenen Meinung nach- einen exklusiven Anspruch auf Wahrheit und Richtigkeit haben - mir hat schon wieder der Kommentar einer Vertreterin dieser Partei gereicht (es ging um die geplante Debatte mit der CDU und deren Vorgaben) - sie meinte, eine ständige Einbringung von Vorschlägen in die laufende Diskussion, das ginge nicht - (Vorschläge, die ihrer Meinung nach keine gesetzliche Grundlage haben) - ich würde ihr ein paar Wackeldackel empfehlen

die FDP, die von vorne herein nur ihre Kernklientel bedienen wollten - so ist wahnsinnig viel Geld in den Straßenbau geflossen - zugegeben: manches war dringend nötig - alles aber nicht - die Autos können weiterhin über die Autobahn mit 280 Sachen brettern und CO² hinauspusten, die Hausbesitzer müssen dies über überteuerte Dämmvorschriften und ebenso teure Heizungen ausgleichen - die Kernklientel der FDP -also die Reichen oder wenigstens Wohlhabenden - werden aber immer weniger und deshalb nimmt die Wählerschaft rapide ab, sodass es fürs Parlament nicht mehr reicht - Schade

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ich habe jetzt so viel geschrieben, weil es wichtig ist, zu erkennen, dass die heutigen Verhältnisse denen der Ära Adenauer oder Kohl nicht ähnelt - das waren ganz andere Zeiten, Zeiten, wo es in erster Linie dringend nötig war, zusammen an einem Strang zu ziehen - das sieht man heute nicht mehr als erforderlich an - wäre es aber !!

-die Wähler haben die Misere in dieser Koalition entsprechend honoriert - was wäre denn dein Vorschlag - wie willst du das verändern - verändern im Sinne von verbessern, meine ich


Geniesser866 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 13:48

Vielen Dank für diese sehr zutreffende Analyse. Tja, wenn ich das wüsste, wäre ich wahrscheinlich auf dem Sprung zum Bundespräsidenten-Amt😎

Meine Sehnsucht geht zurück in die guten alten Zeiten, sei es der sozialliberalen Koalition unter Schmidt/Genscher oder der schwarzgelben Regierung unter Kohl. Aber das wird wohl nicht so bald wieder kommen...

In Systemen mit Mehrheitswahlrecht ist es doch genau so, siehe USA. Länger als zwei oder maximal drei Legislaturperioden hält eine Partei sich heutzutage kaum an der Macht. Obwohl die US-Politik weniger an Kompromisse gebunden ist.

Irgendwann macht sich immer eine gewisse Wechselstimmung breit.


Geniesser866 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 11:30

In Deutschland auch, außer es gibt eine GroKo. Doch auch die ist wohl Geschichte, wenn es so weitergeht.