stimmt es, daß die derzeitigen Rentenzahlungen von den derzeitigen Beitragszahlern finanziert wird?

9 Antworten

stimmt es, daß die derzeitigen Rentenzahlungen von den derzeitigen Beitragszahler finanziert wird?

Herzlichen Glückwunsch, du hast das seit 1957 geltende Umlageverfahren verstanden.

wenn das stimmt, dann wäre ja das Geld aufgebraucht

Das Speichern von Überschüssen ist im Umlageverfahren auch nicht vorgesehen. Stattdessen wird dann der Beitragssatz gesenkt, was aber in den nächsten 25 Jahren unmöglich ist.

und es gibt keine Garantie für junge Leute, daß noch was für sie im späteren Leben übrig bleibt

Doch, natürlich. Solange es die DRV gibt und Beträge bezahlt werden, gibt es auch eine Rente. Wenn natürlich niemand mehr Beiträge bezahlt, dann nicht. Aber dann dürfte die Rente auch das geringste Problem sein.

heute ist das Rentensystem mehr ein Sozialsystem, was auch für entsprechend alte gilt, die gar nicht gearbeitet haben

Falsch. Wer keine Beiträge bezahlt an die DRV, hat auch keine Rentenansprüche gegen die DRV.

wie wird die Rente denn jetzt finanziert?

Duch die laufenden Beiträge der gesetzlich Rentenversicherten, ihrer Arbeitgeber sowie den Bundeszuschuss. Über € 300.000.000.000.-- pro Jahr.

Stimmt so.

Und weil die jungen Leute hier in Deutschland immer weniger Kinder bekommen wollen, die später ihre Rente bezahlen und selbst auch erst immer später ins Berufsleben einsteigen (und zwar nicht selten, weil sie lieber nach der Schule vorher erst mal noch ihr Leben genießen wollen - erst mal ein Auslandsjahr machen, dann mal dies und mal das Studium anfangen, ach nee, doch lieber was ganz anderes ...), bricht das System irgendwann zusammen.

Ich weiß, meine Antwort ist etwas provozierend formuliert und sicher nicht immer zutreffend, aber damals, als das heutige Rentensystem erfunden wurde, ging man von ganz anderen Voraussetzungen aus.

Da sah die Realität in den meisten Fällen so aus, wie bei meinem heute fast 91 jährigen Vater. Der hat die Volksschule besucht und stand danach mit 14 Jahren als Lehrling an der Werkbank. Nach über 50 (!) Berufsjahren ging er dann in Rente. Und dass man heiratete und Kinder in die Welt setzte, war früher auch eher gesetztes Pflichtprogramm als Wahlentscheidung für den eigenen Lebensentwurf. So funktionierte das System auch.


ZiegemitBock  20.06.2024, 09:58

Nicht zu vergessen, dass die Leute immer älter werden.

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WeiSte  20.06.2024, 11:05
@ZiegemitBock

Das ist definitiv auch ein Faktor, der zu berücksichtigen ist, da hast du recht.

Noch ein größeres, gesellschaftliches Problem sind in diesem Zusammenhang aber sicher die dadurch entstehenden immensen Kosten für Pflege und Gesundheit, die auch unser Krankenkassen System sprengen.

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Adenauer, der alte Trottel, hat damals gesagt: "Kinder werden die Leute immer kriegen...". Tja, da hat er kräftig daneben gelegen.


Geraldianer  20.06.2024, 09:43

Damals war die Geburtenrate auf etwa dem gleichen Niveau. In der Nachkriegszeit hatten die Leute tatsächlich wenige Kinder. Die hohen Geburtenraten kamen tatsächlich nach Adenauer.

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ZiegemitBock  20.06.2024, 09:56
@Geraldianer

Es gab aber vergleichsweise wenig alte Leute, der Krieg hatte ja für eine kräftige Reduktion der Bevölkerung gesorgt.

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Geraldianer  20.06.2024, 10:00
@ZiegemitBock

Der Krieg und die Gefangenschaft hatte vor allem junge Männer das Leben gekostet. Aber natürlich kam dann der große Aufschwung nach dem Krieg.

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Ja das ist richtig.

Ich zahle mit der Steuerklasse 1 schon mehr als 640 € Sozialabgaben.

Immer mehr ältere Leute bin gespannt ab wann die 1000€ überschritten werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ZuumZuum  20.06.2024, 09:42

Die Steuerklasse hat mit der Höhe der Sozialversicherungsabgaben nichts zu tun. Wenn Du viel verdienst hast Du auch entsprechende Abgaben, es bleibt aber natürlich auch dann entsprechend mehr vom Netto übrig.

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Sportfitness  20.06.2024, 09:47
@ZuumZuum

Doch da für Single ein höheren Betrag von 1,7 % gibt als von verheirateten.

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ZuumZuum  20.06.2024, 09:51
@Sportfitness

Wir sprechen immer noch von Sozialversichrunsbeiträgen und nicht von steuerlichen Abzügen. Die Zusatzbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlt fas jeder Arbeitnehmer, ich mit meiner Steuerklasse 3 ohne Kinder auch.

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und es gibt keine Garantie für junge Leute, daß noch was für sie im späteren Leben übrig bleibt,

Auch die heutigen Beitragszahler bekommen ihre Rente von den Jüngeren. Und da ist absehbar, dass es dann mehr Beitragszahler pro Rentner gibt.

heute ist das Rentensystem mehr ein Sozialsystem, was auch für entsprechend alte gilt, die gar nicht gearbeitet haben

Nur in sehr geringen Umfang werden Sozialleistungen über die Rente gezahlt. Klar, es gibt noch Erwerbsunfähigkeitsrente, Rente für Russlanddeutsche und die Renten für DDR-Bürger, die nicht auf eigene Beiträge basieren, aber dafür gibt es auch Bundeszuschüsse.