Sind Schulen eigentlich zur "modernen" Zeit angepasst?

4 Antworten

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Gruß Matti

PS: Das muss nicht geändert werden, sondern das muss weg. Etwas völlig anderes muss an dessen Stelle. Über Schulreformen wird seit Jahrzehnten diskutiert. Aber …..

 - (Schule, Angst, Lernen)

Wechselfreund  03.08.2024, 13:33

Etwas völlig anderes muss an dessen Stelle.

Und was wäre das?

Über Schulreformen wird seit Jahrzehnten diskutiert.

... und allerhand durchgeführt und dann wieder zurückgenommen...

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Kuhlmann26  03.08.2024, 17:10
@Wechselfreund
Und was wäre das?

Ich glaube, dass hatten wir an anderer Stelle schon mal thematisiert. Zunächst etwas, was sich am Bedürfnis der Lernenden orientiert. Heißt: Die bestimmen, was sie von wem, wann und wie lernen wollen. Man kann natürlich auch Angebote “ins Blaue hinein“ machen und hoffen, dass es dafür Abnehmer gibt. Aber der Zwang muss weg.

und allerhand durchgeführt und dann wieder zurückgenommen...

«allerhand» mag schon sein, aber nichts Entscheidendes. Stattdessen ganz viel Sturm im Wasserglas, darüber aber unendliche Diskussionen. So entsteht natürlich der Eindruck, als hätte Schulbürokraten ein Interesse daran, dass junge Leute lernen.

Diesen englischsprachigen Beitrag habe ich noch nicht oft in meinen Antworten verlinkt, er könnte darum neu sein für Dich. Wie wir es aus den USA kennen, emotional immer etwas aufgeladen, aber nah an der Realität (sind nur gut 6 Minuten).

https://youtu.be/mzhXScBIt_Q?si=4rogb5Qq9P2fHJH-

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Wechselfreund  03.08.2024, 17:45
@Kuhlmann26

Wenn alles so einfach und offensichtlich wäre, warum hat sich das nicht in diese Richtung entwickelt?

Selbstständiges und freies Lernen funktioniert für einige schüler, aber das sind ausnahmen.

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Kuhlmann26  03.08.2024, 18:00
@Wechselfreund
Wenn alles so einfach und offensichtlich wäre, warum hat sich das nicht in diese Richtung entwickelt?

Auch wenn das so ein bisschen verschwörungstheoretisch klingt, aber deshalb, weil es nicht gewollt ist und nie war. Die Schulerfinder hatten nie einen Ort für selbstbestimmt Bildung im Sinn.

Selbstständiges und freies Lernen funktioniert für einige schüler, aber das sind ausnahmen.

Ich kenne Deine Auffassung, halte sie aber für völlig falsch. Es mag sein, dass sie für einige Wenige nicht funktioniert. Das wäre natürlich.

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Wechselfreund  03.08.2024, 18:07
@Kuhlmann26

Meine falsche Auffassung beruht auf 38 Jahren Unterrichtserfahrung, in denen es z.B. auch Projektwochen mit "selbstbestimmtem Lernen" gab. Die Fehlentwicklungen dabei werden dann damit begründet, dass die Schüler dieses freie Lernen eben nicht genügend erfahren haben. Das scheint mit so, als wenn man jemandem verspricht, fliegen zu können: springt er dann aus dem Fenster und fällt auf den Boden, sagt man: Du hättest aus einem höheren Stockwerk springen müssen...

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Kuhlmann26  03.08.2024, 18:20
@Wechselfreund

Ja, das hast Du so ähnlich schon an anderer Stelle gesagt und ich könnte Dir jetzt zig Beispiele für selbstbestimmtes Lernen auch unter schulischen Bedingungen verlinken, aber wir haben unserer beider Meinung bisher nicht annähern können und werden das auch weiterhin nicht schaffen.

Dass sich nach 38 Jahren in diesem System Deine Auffassung verfestigt hat, ist irgendwie nachvollziehbar.

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Kerstin002  03.08.2024, 12:49

Aber immerhin 2016 schon in Farbe.

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Bin selber Schülerin und ich finde, dass die Schüler individueller gefördert werden sollten und zwar schon im Unterricht und nicht durch Nachhilfe oder Begabtenförderung. Noten bringen nichts. Außerdem sind sie Momentaufnahmen. Hast du einen schlechten Tag erwischt bei der Klassenarbeit macht das 20-40% (je nach Anzahl der Klausuren die man schreibt) der Halbjahresnote aus. Andere hauen sich einen Tag vorher alles rein was geht, kotzen das dann auf das Blatt und haben am nächsten Tag schon wieder alles vergessen. Und wer definiert denn was gut und was schlecht ist? Ich habe z.B. Mal eine Klassenarbeit geschrieben und dachte mir nach der Arbeit so "Das war ja gar nicht Mal so schwer". Ich hatte ein gutes Gefühl und dachte das könnte sogar eine 3+ werden (was für mich in dem Fach sehr gut war) und als ich die Arbeit wieder bekommen habe (ist ne 5 geworden) meinte die Lehrerin " *Name* was war denn da los?". Auch so der Unterschied zwischen den Klassen. Was in der 9a eine 3 ist wäre in der 9b eine 1, weil die 9b eine schwächere Klasse ist und man dort mit derselben Leistung auf eine bessere Note kommt. Ich bin der Meinung dass man nicht 26 Schülern den exakt gleichen Unterricht geben kann. Meiner Meinung nach bräuchten wir kleinere Klassen (max 15 Schüler), wo der Lehrer individueller auf die Schüler eingehen kann und es dann auch mehr Förder- und Forderangebote gibt (z.B. extra Arbeitsblätter für die schnelleren). Und das ist ja auch möglich, aber dafür braucht man halt mehr Lehrer und man muss von der Idee des Frontalunterrichts wegkommen. Es ist doch viel effektiver, wenn Schüler sich ihr Wissen selber erarbeiten mit dem Lehrer als Unterstützer und Anleiter. Ein Punkt den ich abschließend aber noch gerne erwähnen würde sind die Curricula. Diese sind viel zu überfüllt und behandeln meiner Meinung nach auch eine Menge unwichtiger Themen. Die Lehrer müssen durchrasen, damit sie es irgendwie schaffen und da ist dann halt nicht drinnen in der nächsten Stunde noch Mal das Thema zu wiederholen, weil man weiter machen muss damit man mit dem Stoff durchkommt. Auch anstelle dass man sich dann länger mit den wichtigeren Themen beschäftigt muss man alles irgendwie schaffen. Nur versteht halt nicht jeder nach 90min sofort alles zu dem Punkt, dass man es in der nächsten Stunde als Grundlage nehmen kann. Da kann ich es auch nicht verstehen wie manche politische Parteien dann mehr Disziplin und Leistung in den Schulen wollen. Es gibt so viele Schüler für die Schule eine starke psychische Belastung ist wegen dem ganzen Stress (bei Leistungsstarken sowie Leistungsschwachen). Klar man kann da argumentieren später wird man auch mit Stress umgehen müssen, aber es geht hier um Kinder und Jugendliche! Und dann ist man überrascht, dass so viele Jugendliche unter psychischen Erkrankungen leiden oder nach der Schule ein Burnout haben. Aber das sei dann ja auch nur wieder weil sie verweichlicht sind und ihre Eltern ihnen alles durchgehen lassen 🙄. Also ja, ich finde es muss sich auf jeden Fall was ändern.


Wechselfreund  03.08.2024, 13:41

Optimal wäre "für jeden Schüler einen Lehrer, der seinen Unterricht auf diesen ausrichtet". Aber das ist illusorisch.

Um den Zielgruppen gerechter zu werden, gibt es ein gegliedertes Schulsystem. Leider wird dann oft der anspruchsvollste Zweig gewählt, was zu Stress führt und zum Niedergang der Hauptschule.

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Das Schulsystem muss grundlegend geändert werden. Das fordern alle Landesschülervertretungen und auch die Bundesschülervertretung.


Wechselfreund  03.08.2024, 13:35

Alle fordern, dass es anders werden muss. Die Zielrichtungen entscheiden sich dann aber deutlich...

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Mein Sohn war auf der Waldorfschule, wo sich ja alle immer drüber lustig machen. Es gibt durchaus alternative Konzepte, die sicher auch nicht immer 100% optimal sind, aber immerhin mal einen anderen Ansatz haben.

Zu deiner Frage: Nein, die normalen staatlichen Schulen haben sich nicht der modernen Zeit angepasst, außer, dass es statt Tafeln Whiteboards gibt und statt Büchern Tablets, wenn man das als modern ansehen möchte im Zusammenhang mit Lernen.