Ist die Ost-AfD kapitalistisch?
Wie wir wissen, ist der Antikapitalismus nicht zwingend links, sondern hat auch seine rechte Ausprägung, sofern wir uns mal auf das links-rechts Spektrum einlassen. Wir sehen ebenso anhand der polnischen PiS-Partei und der ungarischen Fideszpartei, dass sie die Privatisierung von den Vorgängerregierungen zurückschraubten, und neoliberale Heiligtümer angingen, wie sich das keine Linke traute. Nun ist es auch so, dass es historisch eine Verbindung gibt zwischen Anarchismus und Faschismus und wie das syndikalistische Element und die Herrschaftskritik beide eint. (Italien)
Mir stellt sich die Frage, ob die Höcke AfD kapitalistisch oder eben syndikalistisch/sozialistisch wäre. Einerseits nutzt Höcke und z.B ein Kaiser bekanntes Wording wie „organische Wirtschaft“, kritisieren den Kapitalismus und Kaiser will ähnlich wie Wagenknecht einen Ordoliberalismus andererseits kam jüngst bei einer Diskussion Höcke der Spruch aus, dass der Markt das regeln sollte (in Bezug auf Energie). usw. usf.
Ist die OST-AfD einfach nur national-kapitalistisch mit antikapitalistischer Rhetorik und einer Feindseligkeit gegenüber „das Finanzkapital“? Was sagt ihr?
4 Antworten
Die AfD macht Werbung mit der DDR-Übernahme und die kapitalistische DDR-Insolvenzverwaltung durch die Treuhandanstalt. Damit punktet sie aber nur bei Ex-DDR-Bürgern, die sich ungerecht behandelt und über den Tisch gezogen fühlen.
Das Deutschland der Gegenwart ist ein fetter Sozialstaat, den die AfD gerne bescheiden möchte. Sozialleistungen sind ja ein leichtes Ziel für Populismus. Das macht sie kapitalistischer, als sich deren Wähler das vorstellen können.
Es sind eigentlich Marktanbeter. Das tritt aber gegenüber der Migrationsthematik völlig in den Hintergrund und wird gar nicht gesehen. Die AfD wird als direkter Gegenpol zu Grün wahrgenommen und gewählt.
Die AfD Weigels und von Storchs ist in ihrer ganzen ordoliberalen und Antistaats-Ideologie zutiefst amerikanisch geprägt, fehlt eigentlich nur noch, dass sie für eine Bewaffnung der Bevölkerung eintritt.
Höcke ist da anders und knüpft als einziger an das romantisierend-harmonische Bild „organischer“ Wirtschaft und Gesellschaft an, an die Idee der Volksgemeinschaft, die ihre inneren Widersprüche und Konflikte auflöst.
Er bietet tatsächlich „mehr“ an, als eine F.D.P 2.0 und wenn er schlau wäre, würde er den Schutz des „deutschen Waldes“ und der gesunden Ernährung mit hinein nehmen und die Grünen von ihren (durchaus teils braunen) Wurzeln her überholen.
Öko-Wandervögel, Reformhauskunden und Bio-Landwirtschaftsideen gehörten zur DNA der NSDAP, diesen leichte esoterischen Teil der Bevölkerung zu vereinnahmen hat nur während der Corona-Proteste mal ganz kurz funktioniert, ein Glück hat sich in der AfD dann doch wieder Abscheu vor jeglichem Gemeinwohl und jeglicher „positiven“ Idee von Staatlichkeit durchgesetzt, weshalb der Laden auch zum scheitern verurteilt ist, denn er passt einfach nicht in die deutsche Mentalität - es sei denn Höcke übernimmt und geht noch viel weiter als bisher was die Schnittmenge zwischen Bio- und Rassismus angeht.
Kleine Korrektur: Ordoliberal != neoliberal oder gar libertär. Die Frau von Storch ist eine konservativ-libertäre, also Marktradikale. Ordoliberalismus ist eine eigene Strömung, die in der Mont-Pelerin Society gegen die Hayekianer/Neoliberalen verlor. Hier zum Nachlesen.
Neben Wagenknecht gibt es tatsächlich auch Leute innerhalb der AfD, die ordoliberal sein wollen und das Gemeinwesen stärken wollen. Höcke aber, wie erwähnt, scheint da teilweise von Benedikt Kaiser zu divergieren. Siehe HIER-.
Es gab auch eine Zeit, wo der damals respektierte und wirklich kluge Mann Max Otte, gerade dafür die AfD angriff. Gerade, weil das Meuthen Lager jegliche Privatisierungen vorantreiben wollte.
Max Otte verläßt AfD-nahe Stiftung
Du hast total recht. Ein Glück, dass die AfD nicht das soziale für sich entdeckt hat. Wird aber vermutlich mit der Zeit kommen.
Im Nationalsozialismus steckt ja das Wort Sozialismus drin. Der Unterschied besteht halt darin, daß die einen die Revolution exportieren wollen (Guevarra) um die Welt zu beglücken, während die anderen diese nur in ihrem Land wollen, welches sich aber über die ganze Welt ausbreiten soll. Es gibt schon Schnittmengen zwischen ganz rechts und ganz links, welche wohl auch zur Hufeisentheorie geführt haben.
Nun, was Sozialleistung betrifft konnten sich die Volksgenossen im dritten Reich nicht eben beschweren. Sofern sie Systemtreu und eben deutsch waren mußte keiner Hunger leiden. Deshalb eben das Wort National davor, das Ausland sollte den Wohlstand sichern, deshalb die Expansionspolitik.
Aua. Man konnte sich nicht beschweren, hat bedeutet, dass Du Dich für eine Beschwerde in Gefahr gebracht hast, Maßregelungen zu erleiden.
Sofern sie Systemtreu und eben deutsch waren mußte keiner Hunger leiden.
Du meinst wohl: Wer im Reichsarbeitsdienst geackert hat, wurde direkt verpflegt.
Ließ Dich lieber noch mal in das Thema ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_im_Nationalsozialismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialpolitik_im_Nationalsozialismus
Das sind nur Buchstaben, aber keine Inhalte!
Noch ein Propaganda-Werkzeug um arglose Leute zu täuschen.