Haus vs. Mietwohnung vs. Eigentumswohnung

13 Antworten

Ich finde mietwohnungen auch ganz gut obwohl eine Eigentumswohnung viele vorteile hat


Schubert610  16.12.2024, 16:46

Eigentumswohnungen haben nur Nachteile weil du nichts allein entscheiden darfst, und wenn du gegen eine Entscheidung bist und wirst von den Eigentümern überstimmt, dann kannst du zahlen ohne Freude daran zu haben.

BrustOP 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 16:39

Welche Vorteile siehst du bei einer Eigentumswohnung, die eine Mietwohnung oder ein Haus nicht haben?

Was ich denke, ist egal, denn es geht um Dich ... und ich höre raus, Du magst es eher nicht tun.

Vorschlag: Mache Dir eine Pro-/Contraliste. Die führst Du mindestens 1 Jahr lang. Dann kannst Du auszählen. Vielleicht auch eine Entwicklung beobachten. Sehen, welche Argumente schwer wiegen, welche weg fallen ...

Die Frage ist ja, über welches Eigenkapital Du verfügst? Man sagt ja, dass 20-30 % der Gesamtkosten durch das Eigenkapital gedeckt sein müssen/sollen.

Es gibt zwar auch sogenannten 110%-Finanzierungen, aber da ist der Zinssatz nochmal deutlich höher.

Wie denkt ihr darüber?

Höre nicht auf andere. Wenn Du das nicht willst, mach es nicht. Ich lebe auch in einer Mietwohnung (ok, deutlich günstiger, als deine), aber solange ich ein Haus nicht in 15-20 Jahren abbezahlen kann und zusätzlich auf nichts verzichten muss, kaufe ich kein Haus.

Schlimm finde ich da die Eigenheimbesitzer in meinem Umfeld, die sich plötzlich keinen Urlaub mehr leisten können und die ersten sind, die Absagen, wenn wir mal nach einem Kneipenabend o.ä. fragen.


BrustOP 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 17:09

Eigenkapital bekomme ich notfalls hin, ich habe von dem Bitcoin Aufschwung stark profitiert und halte meine Coins seit Jahren :) Allerdings möchte ich sie nur ungern für ein Haus aus meinem Wallet nehmen...

Was die anderen Punkte betrifft, so stimme ich dir 100% zu!

Mal abgesehen davon, dass die teilweise mehr bezahlen als ich an Miete

Vorübergehend. Und danach haben sie ein Haus, in dem sie keine Miete, nur noch Instandhaltung, bezahlen.

- man steckt dort für immer fest.

Man kann ein Haus auch verkaufen oder vermieten. Das ist Aufwand, das ist lästig - aber es geht, man steckt nicht fest.

Aber klar, Wohneigentum ist nicht für jeden geeignet, und wenn Dir schon beim Gedanken daran unwohl wird, solltest Du die Finger davon lassen ;-)


BrustOP 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 16:50

Ich sehe es beispielsweise bei meinem Cousin. Vor 15 Jahren hat er angefangen ein Haus zu finanzieren. Das Haus war stark renovierungsbedürftig. Man kann sich das so vorstellen: Er fing unten an mit renovieren und als er nach 7 oder 8 Jahren oben ankam und alles 1x gemacht hat, konnte er unten wieder anfangen. Es ist ein großes Haus und es gibt demnach immer was zu tun :)

Viele in meinem Freundeskreis und in der Verwandtschaft finanzieren ein Haus über ihre Bank. Mal abgesehen davon, dass die teilweise mehr bezahlen als ich an Miete - man steckt dort für immer fest. Gibt es mal Streit mit den Nachbarn oder Jobwechsel, so kann man nicht viel tun. Man muss dort wohnen bleiben.

Das ist so nicht richtig, genauso wie Du das Haus gekauft hast, kannst Du es auch wieder verkaufen. Auch während die Finanzierung läuft - das kannst Du mit der Bank entsprechend abklären, die Restschuld vom Erlös abbezahlen und bestenfalls die Differenz einstecken. Natürlich ist das aufwändiger und langwieriger als eine Mietwohnung zu kündigen, aber dort wohnen bleiben musst Du nicht, wenn sich die Lebensumstände soweit ändern, dass Du weg willst.

Ausserdem laufen diese Finanzierungen oft bis zur Rente. Ich habe noch ca. 30 Jahre bis zur Rente und möchte nicht über so einen langen Zeitraum die Last der Schulden mit mir herum tragen, ich finde das psychisch sehr belastend.

Du zahlst doch sowieso jeden Monat eine Summe für's Wohnen - bis zur Rente und darüber hinaus. Die Schulden sind durch das Haus selbst abgesichert – wenn alles schief läuft, wird es verkauft und die Bank bekommt ihr Geld. Du hast dann kein Haus, das hättest Du aber auch dann nicht, wenn Du in der Zeit zur Miete gelebt hättest, bei ähnlichen Kosten, wenn Du die Rate entsprechend kalkulierst.

Ich arbeite seit 10 Jahren in der gleichen Firms und mein Arbeitsplatz scheint stabil, aber wer weiß schon genau ob ich in 1 oder 2 Jahren überhaupt noch in der Firma sein darf/will? Selbst wenn mich mein Chef in mehreren Jahren noch will und mir die Arbeit dann noch Spaß macht, was wenn ich einen Unfall habe und nicht mehr arbeiten kann?

Dann musst Du immernoch Miete bezahlen. Es ist doch Jacke wie Hose ob Du das Geld an die Bank oder einen Vermieter überweist, aufbringen musst Du es so oder so. Und wenn Du es nicht aufbringen kannst, musst Du in beiden Fällen aus Deiner Bleibe raus, nur dass Du beim Haus mehr Arbeit hast, weil es verkauft werden muss, aber auch die Chance, noch was raus zu bekommen, nachdem der Kredit beglichen ist.

Was wenn meine Frau die Scheidung und somit 50% vom Haus will? Dieser Fall ist eher unwahrscheinlich, aber man sollte sxhon realistisch bleiben und alle Eventualitäten in Betracht ziehen oder sehe ich das falsch?

In der Regel hat sie dann ja auch 50% des Hauses bezahlt. Wenn Du alles zahlst, hättest Du in der Zeit ja auch die Miete für sie mitgezahlt und das Geld wäre dann ebeso weg, macht also keinen großen Unterschied. Außerdem kannst Du, wenn Du so an die Sache dran gehst, im Grunde nichts planen. Einen Hund anschaffen – Was wenn Du voll die Bindung aufbaust und Ihr Euch scheiden lasst und sie ihn mitnimmt? Teurere Möbel oder Geräte anschaffen – was wenn Ihr Euch scheiden lasst und sie will die Hälfte haben? Vermögen in Aktien anlegen? Kinder Bekommen? –..... naja, Du siehst wo das hin führt?

Ich höre wirklich ständig dass ich mir doch ein Haus finanzieren soll und fühle mich dadurch extrem unter Druck gesetzt. Eigentlich bin ich der Meinung man soll sich nur ein Haus holen wenn man das Geld schon komplett auf dem Konto hat, ansonsten überwiegen für mich Risiko und Nachteile gegenüber einer Mietwohnung. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass scheinbar alle von einem eigenen Haus träumen und mich dafür rügen keins zu haben obwohl ich es mir (nach derzeitigen Stand) locker finanzieren könnte

Dass Dich die Leute dafür rügen ist natürlich Quatsch - es ist im Endeffekt Deine Entscheidung und wenn Du Dich so wohler fühlst, ist das absolut legitim. Dich deshalb unter Druck zu setzten ist einfach nur übergriffig. Eine Mietwohnung hat ja auch Vorteile - Du bist insgesamt flexibler, weil Du nur die Kündigungsfrist hast und Dich nicht um den Verkauf kümmern musst und wenn etwas Größeres kaputt geht, musst Du Dich auch nicht darum kümmern, sondern kannst einfach den Vermieter anrufen. Auf der anderen Seite kostet Dich die Mietwohnung auf lange Sicht natürlich mehr, als ein vergleichbares Eigentumsobjekt und Du kannst durch ein Eigenheim nebenher eine zusätzliche Alterabsicherung schaffen. Außerdem hast Du so die Kontrolle darüber, wann und in welchem Umfang etwas gemacht wird, während Du bei einer Mietwohnung kein Mitspracherecht hast.

Im Endeffekt ist das schlicht und ergreifend eine Frage Deiner persönlichen Prioritäten. Beides hat Vor- und Nachteile.


BrustOP 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 17:36

Danke für deine Antwort, einige der von dir genannten Punkte hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm.