Was bringt dir eine Eigentumswohnung wenn die Betriebskosten fast so hoch sind wie eine Mietwohnung?

7 Antworten

Das einzige, was sich ändert, sind gewisse Nebenkosten, auf die man eher Einfluss bei der Vergabe nehmen kann. Das ist dann aber mit Mehrleistung der Wohnungseigentümer verbunden, was vielerorts dann jedoch überhaupt nicht funktioniert. Entweder wird das Laub dann gar nicht oder nur schlecht zusammengekehrt und der Winterdienst erst um 900 wenn schon alle zur Arbeit gefahren sind. Sparpotential bei Eigentumswohnung tendiert deshalb gegen null, dafür kostet es mehr Nerven.

Das kannst du so pauschal nicht rechnen. Natürlich ist es wichtig, ob du eine ETW finanzieren kannst. Da macht die einfache Rechnung Miete vs. Finanzierung und Betriebskosten durchaus Sinn. Denn man will sich in der Haushaltsbilanz ja nicht verschlechtern.

Die Frage ist: Welcher Anteil der Betriebskosten ist ein Anteil, den du auch in den Mietnebenkosten hättest? Beispielsweise Kosten für Verwalter, Fahrstuhl, Wartung der Heizung usw. Das sind Kosten, die du ansonsten ja auch via Nebenkosten bei der Miete abbezahlt hättest. Das würde ich schonmal rausrechnen bzw. vergleichen, ob das mehr oder weniger wäre.

Ein größerer Kostenpunkt können auch die Rücklagen sein. Hier gibt es in der Tat bei einer ETW einen "Nachteil". Bei einer Mietwohnung kannst du dich bei Reparaturen vielfältig zurücklehnen und sagen "Ja, Vermieter, repariere halt mal". Bei einer ETW bezahlst du Reparaturen am eigenen Eigentum und am Gemeinschaftseigentum immer auch selbst. Auch Modernisierungen zahlst du selbst, wobei das bei der Mietwohnung allerdings auch teilweise oder ganz auf die Miete umgelegt werden könnte.

Es gibt noch andere Details, die wichtig werden könnten. Die eigentliche Kreditfinanzierung ist im Gegensatz zur restlichen Miete wie ein Sparschwein anzusehen. Die restliche Miete ist ja einfach nur weg bzw. geht an den Vermieter. Mit dem Finanzierungsanteil bezahlst du aber monatlich deinen Kredit für die ETW ab, baust so nach und nach Eigentum auf. In 20 Jahren oder so, wenn du die dann verkaufst, um etwas anderes zu kaufen und zu bewohnen, merkst du das natürlich dann auch.

Insofern: Der Vergleich der monatlichen Belastung durch Miete und Betriebskosten/Finanzierung ist hinsichtlich Sinn nicht ganz eins zu eins möglich.

Woher ich das weiß:Hobby – Mitglied AK Inkassowatch, jahreslanges Studium

Marbuel  13.09.2020, 10:24

Das wird nicht nur teilweise, sondern ganz auf die Miete umgelegt. Der Vermieter wäre ja sonst dämlich. Den er will Gewinn machen. Und Gewinn mach ich nur, wenn ich die Eigenkosten weitergebe und noch draufschlage. Irgendwie logisch oder? Somit zahlt der Mieter natürlich in der Regel 100% meiner Kosten.

Du musst schauen nach Wohnungen ohne Fahrstuhl - Fahrstuhl alleine kostet minimum 50 Euro pro Partei pro Monat. Dann schau nach, ob es kehrwoche gibt, ob es einen Hausmeister gibt. Auch ein großer Posten.

Dann prüfe, inwieweit Vorauszahlungen für Nebenkosten da sind, die du auch in einer Mietwohnung zahlst. Da wird ja später abgerechnet.

Somit bleiben nur noch Kosten für Renovierungsanzahlungen. Die bleiben aber bei der Gemeinschaft , davon werden Reparaturen bezahlt - die das ganze Haus betreffen. Das sind dann durchaus Kosten, die du bei deiner Miete versteckt mitbezahlst.

Der einzige Posten, der dann zusätzlich kommt sind Verwaltungskosten. Das kann pro Monat durchaus 50 Euro sein. Es sei denn, ihr macht das selber als Eigentümergemeinschaft auf kostenloser Basis. Würde ich nicht empfehlen. Aber auch da werden Wohnungen angeboten , z.Bsp. in 2 Famileinhäusern. Da wäre ich vorsichtig aber.

Wenn du ein haus kaufst, hast du diese Problem nicht. Würde ich dir empfehlen, ein kleines schnuckeliges altes Haus zum selber Renovieren.

Bringt gar nichts.

Es ist häufig die schlechte Bewirtschaftung durch einen Verwalter, der extern Aufträge vergibt, die dann höhere Kosten verursachen.

Ich kenne auch viele dieser Fälle, wo die neuen Eigentümer recht naiv waren und eine frühere Mietwohnung gekauft haben, die viel zu teuer bezahlt wurde.

Früher als Mietwohnung waren die Nebenkosten viel geringer, weil der Vermieter solide gewirtschaftet hat, was auch in seinem Interesse war, weil er zufriedene längjährige Mieter hatte.

Naja, wer zahlt schon noch 400 Miete? In vielen Gebieten kannst du davon nur träumen. Ausserdem, 400 Euro Hausgeld klingt dann schon nach einer sehr grossen Wohnung. Ich zahle für 67m² 178 Hausgeld. 400 klingt eher nach 90m² oder mehr. Und für eine solche Bude zahlst du 400 warm? Dann bist du ein Glückspilz. In München zahlst du für 3 Zimmer Neubau eher 1600 warm. Aber auch auf dem Land, da wo ich ursprünglich herkomme reden wir bei 80m², wenn es nicht gerade im übelsten Kaff ist, eher über 900 - 1000 warm. Aber stimmt schon, wenn du 400 Miete zahlst und die Miete stabil ist und du keine Gefahr läufst, die Wohnung zu verlieren, dann würde ich es mir auch überlegen. Auch wenn eine Eigentumswohnung schon ein anderes Wohngefühl ist. Es ist halt meine. Da steckt man eher Geld rein, um es sich schön zu machen. Ausserdem muss ich nicht für jeden Furz erst zum Vermieter rennen.