Generisches Maskulinum - ist es wirklich "neutral" und sind "alle mit gemeint"?

23 Antworten

Ja es schließt alle mit ein.

Wenn du dir selbst und Kindern von klein auf eintrichterst, dass sie nicht mit gemeint sind klar fühlst du dich dann ausgeschlossen, aber dass liegt dann an dir allein.


LunarEclipse 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 13:22

Ich selber tue das nicht, sondern die Gesellschaft. Kann man so viel leugnen, wie man will.

Krader303702  15.09.2024, 13:25
@LunarEclipse

Die Gesellschaft schließt dich nicht aus wenn sie das generische Maskulinum benutzt. Wenn du Menschen fragst an was sie denken, wenn du eine als Beispiel eine große Menge an Zuschauern denkst, dann denken sie sicher nicht nur an Männer. Und auch bei Berufen nicht. Da kann es auch darauf ankommen, wer mehrheitlich in diesem beruf arbeitet.

Wenn ich an Lehrer denken, dann denke ich mehrheitlich an Frauen, weil ich mehr Lehrerinnen kenne, aber eigentlich eine Mischung.

Tannibi  15.09.2024, 13:28
@LunarEclipse

Aber "die Gesellschaft" tut das nicht, auch wenn du es
noch so gerne hättest und es dir ganz doll wünschst.

Die meisten Menschen lesen das generische Maskulinum tatsächlich neutral, dagegen wird das Gendersternchen feminin gelesen, eine maskuline Leseweise ist oft gar nicht möglich (z.B. Kolleg*innen, Köch*innen - ein Kolleg ist etwas anderes ein Kollege, einen Köch gibt es nicht) oder es werden sinnlose, Feminina erfunden (z.B. Gästin).

Als nonbinäre Person, fühle ich mich mit dem generischen Maskulinum auch eher angesprochen als mit dem Femininum, ich habe noch nie in meinem Leben von mir als Frau gesprochen und es fühlt sich sehr befremdlich an, mich z.B. Grafikerin zu nennen. Das ist jedoch eher persönlicher Natur, da ich mich tendenziell kaum weiblich identifiziere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – verheiratet mit einer Transfrau, selbst nonbinär

Ich als Frau und meine Schwester als Transfrau finden Gendern unnötig. Das ist halt unsere Sprache. Sie funktioniert leider so, da ist Gendern nicht angebracht.

ABER sich drüber lustig machen oder gar aufgeheizt Nazis deshalb zu wählen ist absurd. So eine Bewegung würde sterben wenn man ihr garnicht erst eine Bühne und Aufmerksamkeit gibt.

An sich, nein, denn es beansprucht die Nennung eines Geschlechts. Es ist lediglich akzeptiert, dass alle Geschlechtsidentifikationen unter die männliche Nennung fallen, weil das Sprachverhalten daran gewöhnt ist. Wäre das generische Femininum die Gewohnheit, wäre das Problem dasselbe.

Aber solche Diskussionen führen meist nur zu einer krampfhaften Rechthaberei, daher soll jeder Mensch für sich wissen, wie das eigene Sprechverhalten angemessen erscheint.

Ich denke das kommt in erster Linie darauf an wen du fragst.

Ich würde behaupten es gibt eine Menge Menschen die nicht einmal wissen was du mit dem generische Maskulinum überhaupt meinst.

Darauf zu achten in einer möglichst neutralen Form zu sprechen findet im Alltag der meisten Menschen einfach nicht statt.

Den Begriff "Lehrern" verbinde ich tatsächlich eher mit Frauen. Was hauptsächlich daran liegt, dass ich hauptsächlich von Frauen unterrichtet wurde. Aber das ist eben nur meine Perspektive. Die Lehrerin der solche Themen sehr wichtig ist, wird das sicherlich anders sehen.

Ich würde sagen die Antwort ist: die meisten halten das generische Maskulinum für neutral.