Gendern an Schulen


12.07.2024, 14:08
Gibt diverse Studien dazu, dass es Mädchen hilft, zB "Feuerwehrfrau" zu sagen oder eben bei Begrifflichkeiten wie "Lehrer" auch "Lehrerin" zu sagen.
Umgekehrt hilft es auch vielen Jungs, wenn man zB "Hebammer" oder "Erzieher" sagt, dass sie sich vorstellen können, dass ein "Mann" einen "Frauenberuf" ausüben kann.
Als ich ein Kind war und vom "Polizisten" die Rede war, dachte ich immer an einen Mann. Bei "Krankenschwester" waren es nur Frauen.
Beim "Geschäftsführer" wieder ein Mann...
Diese unterbewussten Denkmuster kann man einfach durchbrechen, in dem man beide Bezeichnungen verwendet, also "Geschäftsführer*in"
Neu ist diese Bewegung allerdings nicht. Schon in den 1970er und 1980er Jahren beschäftigte sich die feministische Linguistik mit den Auswirkungen von Sprache auf die Wahrnehmung von Geschlechtern. „Frauen werden sprachlich wie real ausgegrenzt“, so Heidrun Deborah Kämper, Professorin für Germanistik am Institut für Deutsche Sprache gegenüber dem Deutschlandfunk. „Je nachdem, wie ich mich auf die Wirklichkeit beziehe, lenke ich die Wahrnehmung - so wie ich die Wirklichkeit sehe -, meiner Kommunikationspartner.“ Das generische Maskulinum führe zu einer Unterrepräsentation von Frauen in der Sprache – und somit auch in der Gesellschaft. Nicht nur Frauen sind betroffen, sondern auch Menschen mit anderen Geschlechteridentitäten. Eine sprachliche Veränderung könnte also die Repräsentation und die Wahrnehmung von Gruppen verändern.
Sprache bildet Realität ab, und die gesellschaftliche Realität ist zur Hälfte weiblich. Das gilt universell und weltweit.
Gendern macht Frauen in der Sprache sichtbar, bedeutet ihre legitime Repräsentation. Gendern ist damit kein politisches Projekt, sondern betrifft den Grundwert der Gerechtigkeit.
Sprache schafft und prägt Realität, sollte also ein Vehikel von Gerechtigkeit, Fairness und Inklusion sein.
Gendern kann als Ausdruck gesellschaftlichen Fortschritts hin zu einer zunehmend gleichberechtigten, diversen Gesellschaft verstanden werden.
Sprache ist etwas historisch Gewordenes/Geschaffenes und geprägt durch traditionelle männliche Dominanz. Sie ist kein neutrales, unschuldiges System, das auf Gedeih und Verderb auf eine bestimmte Weise beibehalten werden muss.
Die Zeiten des Patriarchats sind vorüber, auch in der Sprache. (Die Ablehnungen des Genderns sind lediglich patriarchale Rückzugsgefechte.)
Medien haben eine gesellschaftliche Verantwortung, auch im Sprachgebrauch. Das impliziert: gerecht(er) zu formulieren.
Medien müssen sich ihrer multiplizierenden, sprachprägenden (Vorbild-) Rolle bewusst sein und diese reflektiert steuern, nicht dem Zufall überlassen.
Ein gutes Viertel (26%) der Deutschen befürwortet das Gendern. Unter den Jüngeren (18-39 Jahre) und Gebildeteren spricht sich sogar etwa ein Drittel dafür aus. (Infratest Dimap Mai 2021) (Siehe die Gegenperspektive dazu unter „Contra“)
Da die Gesellschaft nicht nur aus Menschen besteht, die sich als Mann oder Frau definieren, ist etwa das Sternchen mit gesprochenem Glottisschlag das richtige Zeichen. Denn wenn sich in der Sprache etwas ändert, ist es wünschenswert, dass gleich alle ein- und keiner mehr ausgeschlossen wird – selbst wenn es sich nur um wenige Menschen handelt. So wird die sprachliche Inklusion offener.

Das Ergebnis basiert auf 57 Abstimmungen

Nein 72%
Ja 21%
Etwas dazwischen (aber etwas dazwischen gibt es eigentlich nich) 7%

16 Antworten

Nein

Gendern, durch Wortanhänge wie "*innen", hat an staatlichen Schulen nichts verloren. In Bildungseinrichtungen sollten ausschließlich die korrekte Orthografie und Grammatik der deutschen Sprache gelehrt und praktiziert werden. 

Ein gutes Viertel (26%) der Deutschen befürwortet das Gendern. Unter den Jüngeren (18-39 Jahre) und Gebildeteren spricht sich sogar etwa ein Drittel dafür aus. 

Bildung hat nun mal nichts mit Intelligenz zu tun. Ich kenne viele Personen, die auf dem Gymnasium waren und jetzt studieren, wodurch sie zwar gebildeter wurden, aber kein bisschen intelligenter.

Etwas dazwischen (aber etwas dazwischen gibt es eigentlich nich)

Ich bin der Meinung, es sollte kein verpflichtendes Gendern geben.

Zum einen, finde ich es extrem schwierig in der heutigen Zeit die Geschlechter eindeutig nach biologischen Merkmalen zu unterscheiden, vor allem wenn man daran denkt, wie viele Menschen sich heute nicht mehr ausschließlich als Mann oder Frau identifizieren.

Deshalb muss man meiner Meinung nach, die deutsche Sprache, welche ja historisch ein geschlechtsdifferenziertes System hat, umstrukturieren, was wirklich eine Herausforderung wäre.


nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 10:17

Man muss die Sprache nicht umstrukturieren 👀

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TravelsWithKate  12.07.2024, 10:19
@nastasiax

Naja, eigentlich schon, weil das Wort "der Professor" nun mal im deutschen nur für Männer verwendet wird.

Ein Professor, der sich jetzt als Frau identifiziert, wird damit wahrscheinlich nicht einverstanden sein und sich ausgeschlossen fühlen.

Also, wenn du den Professor jetzt nicht komplett aus dem deutschen Sprachgebrauch streichen möchtest, musst du ihn für Frauen und Männer verwenden. Das ist schon eine Umstrukturierung.

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guitschee  12.07.2024, 10:21
@TravelsWithKate
Naja, eigentlich schon, weil das Wort "der Professor" nun mal im deutschen nur für Männer verwendet wird.

Das ist Schwachsinn. Das es heute teilweise so gelesen wird, ist eine Folge des Genderns in erster Linie - das Gendern bringt den Sexismus erst in die generischen Worte. Denn Professor ist völlig neutral und kann daher sowohl weiblich, männlich als auch inter sein.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 10:23
@guitschee

Genau, das meine ich ja. Professor klingt zwar neutral, aber das generische maskulinum hat ja seine Wurzeln in der männlichen Dominanz in vielen Bereichen, wie beispielsweise die Wissenschaft. Und so wird der Begriff Professor eben hauptsächlich mit Männer assoziiert.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 10:25
@nastasiax

Man kann natürlich auch Professorin sagen, und das macht ja auch total Sinn.

Das Problem ist aber, dass viele Wissenschaftler sagen, dass der Begriff "der Professor" oder generell das generische Maskulinum nicht geschlechtsneutral wirkt, sondern eben männlicher Dominanz bedeutet. Und deswegen gibt es auch einige Wissenschaftler innen, die eine Umstrukturierung der deutschen Sprache befürworten.

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Destranix  12.07.2024, 10:46
@TravelsWithKate

Du verdrehst da etwas. Nicht die generische Wortform hat in der Diskriminierung ihren Ursprung, sondern die geschlechtsspezifischen Sonderformen für Frauen.

Damals, als es für die menschen noch einen Unterschied machte, ob nun Frau oder Mann den Beruf ausübte, da wurden die Sonderformen verwendet, um eben das hervorzuheben, um zu diskriminieren.

Im Rahmen der Emanzipationsbewegung wurden die Begriffe allerdings für feministische Zwecke umgedeutet, man wollte bewusst hervorheben, dass Frauen jetzt auch bestimmte Berufe ausüben und dass das gut sei.
Ihr diskriminierender Charakter jedoch belibt leider inhärent erhalten. Es sollte egal sein, ob nun Mann oder Frau den Beruf ausübt, die Sonderformen jedoch heben das Geschlecht unnötig hervor.

Um der Entwicklung entgegenzuwirken muss man folglich entweder auf Sonderformen verzischten oder spezifische Sonderformen für das männliche Geschlecht schaffen. Ersteres wäre gemeinhin einfacher umzusetzen, letzteres allerdings könnte durchaus hilfreich sein um unerwünschte Assoziationen zu lösen.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 10:52
@Destranix

Interessante Perspektive 🤔

Also ich stimme dir zum Teil zu, da es so wirklich Sinn macht, was du sagst.

Trotzdem finde ich zum Beispiel, dass die "generische" Form in vielen Situationen die weibliche aus der Gleichung ausschließt. Zum Beispiel in dem Satz: "Alle Ärzte wollen sich treffen".

Das klingt so, als wären nur Männer gemeint, auch wenn man ja alle meint.

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Destranix  12.07.2024, 10:57
@TravelsWithKate
Trotzdem finde ich zum Beispiel, dass die "generische" Form in vielen Situationen die weibliche aus der Gleichung ausschließt. Zum Beispiel in dem Satz: "Alle Ärzte wollen sich treffen".
Das klingt so, als wären nur Männer gemeint, auch wenn man ja alle meint.

Das stimmt. Das resultiert allerdings indirekt aus der Verwendung des Wortes. Gäbe es keine geschlechtsspezifische Sonderform, dann würde das wahrscheinlich kaum jemand so empfinden, dass da jemand ausgeschlossen wäre.

Gerade bei der sogenannten "Beidfachnennung" fällt das besonders auf. Wenn ich sage "Ärzte und Äzztinnen", dann sage ich ja schon implizit, dass Ärztinnen keine Ärzte wären, obwohl das ja eigentlich nicht stimmt, das "Ärzte" ein generisches Wort ist.
Deshalb bin ich auch ein großer Feind der Beidfachnennung, denn ich denke, diese trägt in großem Maße dazu bei, dass Leute sich von generishcen Begriffen ausgeschlossen fühlen.

Einen kleineren Anteil hat evtl. auch die Verwendung generischer Pronomen mit geschlechtsbezug. Wenn von einer männlichen Person als "Er" spreche, dann denken Personen auch eher, dass ein Arzt ein Mann sei, wenn ich mit "Er" einfach nur auf "den Arzt" referenziere.
Das Problem liese sich allerdings in weiten teilen vermeiden, indem man nur dann auf das biologische Geschlecht bezug nimmt, wenn es unbedingt sein muss, ansonsten Pronomina auf das Genus des Bezugswortes bezieht.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 10:59
@Destranix

Das macht alles viel mehr Sinn, wenn man so darüber nachdenkt.

Jetzt verstehe ich auch, dass man statt "Beidfachnennung" besser "gleichrangige Nennung" sagt. Dadurch ist deutlich, dass man sich ja nicht nur auf die männlichen Personen bezieht, sondern alle.

Und mit dem biologischen Geschlecht hast du auch recht. Generell kann man so manche unangenehmen Situationen vermeiden.

Danke für die spannende Diskussion. Ich hab was gelernt.

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Destranix  12.07.2024, 11:06
@TravelsWithKate
Jetzt verstehe ich auch, dass man statt "Beidfachnennung" besser "gleichrangige Nennung" sagt. Dadurch ist deutlich, dass man sich ja nicht nur auf die männlichen Personen bezieht, sondern alle.

Naja, besser wäre wohl der Begriff "Extranennung", da man ja eigentlich die Interpretation bevorzugen würde wollen, dass generische Wörter bereits alle inkludieren, die Sonderform somit noch zusätzlich stattfindet und Teile der ersten Gruppe erneut nennt.

Danke für die spannende Diskussion. Ich hab was gelernt.

Bitte, gerne! Und auch von mir ein Danke, nicht alle sind derart diskursbereit.

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guitschee  12.07.2024, 11:27
@TravelsWithKate

Nein, dass ist Schwachsinn. Das kannst du sehr gut an den generischen Feminina sehen - die sind nur so unbekannt, dass sie kein Aufreger sind. Die meisten historischen Geiseln waren auch Männer, denn ich die Geisel ein Femininum.

Sexus hat also offensichtlich erstmal nichts mit Genus zu tun. Weder bei den generischen Makulinformen noch den Femininformen und erst recht nicht bei den neutralen.

Und so wird der Begriff Professor eben hauptsächlich mit Männer assoziiert.

Dann ist der einzig gute Weg das zu ändern: mehr weibliche Professoren zu etablieren, es normal werden zu lassen - wobei es bei Profs auch schon länger so ist. Bei mir war es gut 50:50 im Studium. Die Sprache dahingehend zu ändern ist absoluter Schwachsinn. Das ist das Pferd von hinten aufzäumen.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 11:30
@guitschee

Das Generische Maskulinum kommt aus einer Zeit, wo Männer überheblich mehr Macht hatten in der Gesellschaft und Frauen wurden systematisch unterdrückt. Natürlich heißt dass nicht, dass jedes generische Maskulinum immer negativ ist, aber generell hat es schon eine bestimmte Herkunft, die man nicht ignorieren sollte.

Und was ist dann deine Lösung? Wir ignorieren die Geschichte hinter dem generischem Maskulinum und schreiben einfach so weiter wie bisher. So werden die Machtstrukturen nie durchbrochen.

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guitschee  12.07.2024, 11:30
@TravelsWithKate
"Alle Ärzte wollen sich treffen".
Das klingt so, als wären nur Männer gemeint, auch wenn man ja alle meint.

Das, mit Verlaub, klingt nur für Sexisten so. Für mich klingt es, als würden sich viele Ärzte gleich welchen Geschlechtes treffen. Es ist wirklich immer wieder krass, wie sexistisch ihr denkt. Menschen die "gendern" ablehnen, tun es in viel viel geringerem Maße - die denken aber auch nicht ständig über die Positionierung der hängenden Teile nach, weil es schlicht für die allermeisten Sachen keinen Unterschied macht.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 11:33
@guitschee

Das Problem ist, dass unsere Sprache nun mal das generische Maskulinum als standardisierte Form nutzt, das heißt wenn z.B im Satz „der Arzt“ verwendet wird, denken die meisten Leute an einen männlichen Arzt.

Natürlich, der Satz kann in dieser speziellen Situation auch alle Ärzte meinen, aber im Allgemeinen denken viele Leute, vor allem wenn sie an bestimmte Berufe denken, oft an Männer. Und das wird eben von vielen Menschen als ein Ungleichgewicht zwischen Geschlechtern betrachtet.

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guitschee  12.07.2024, 11:36
@TravelsWithKate

Meine Lösung ist, nicht in der Vergangenheit sich festzubeißen und festzuhängen, sondern die althergebrachten Worte mit einer Bedeutung zu erfüllen, die dem heutigen Mindset entspricht. Eben zum Beispiel Arzt zu benutzen, egal ob für Frau, Mann, Inter, Fluid, was-weiß-ich, weil das Geschlecht dabei nämlich meistens keinerlei Rolle spielt. Wenn wir das Wort genau so denken, existiert auch euer Problem nicht. Also, wir sollten den Kindern lieber beibringen: dass Mama ein toller Arzt sein kann, genau wie Papa. Wenn es wirklich mal eine Rolle spielt, welches Geschlecht es ist, dann kann man sagen: ich möchte gerne einen männlichen Gynäkologen, weil ich mit denen deutlich bessere Erfahrung im Sinne von Verständnis und Sanftheit gemacht habe.

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guitschee  12.07.2024, 11:42
@TravelsWithKate
aber im Allgemeinen denken viele Leute

Und genau DAS bezweifele ich, bzw. wenn dem so ist, dann ist der Grund nicht das Wort ansich und dessen Geschichte, sondern die Genderdebatte, weil dieser sexistische Schwachsinn den Menschen erst einredet, dass Arzt ja ein männliches Wort sei und eben nicht neutral und Frauen maximal "mit meine".

vor allem wenn sie an bestimmte Berufe denken, oft an Männer

Was aber nicht am Wort liegt, sondern eben Erfahrungswerte widerspiegelt.

Bauarbeiter - ich denke, die erste Assoziation ist bei uns allen männlich... Aber: schauen wir vorher eine Doku über eine Frau auf dem Bau und fragen dann noch mal - dann wird bei mindestens 50% der, die das sehen danach für eine zeitlang die Assoziation diese Frau sein. Dann wird es weiblich gedacht, bis andere Erfahrungen es wieder überlagern. Das Bauarbeiter also männliche Assoziationen auslöst, liegt nicht daran, dass das Wort maskulin ist, sondern es liegt schlicht und ergreifend daran, dass weit über 90% der Leute auf dem Bau Männer sind...

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TravelsWithKate  12.07.2024, 11:44
@guitschee

Natürlich können die Vorstellungen von bestimmten Berufen sich durch Zeit und Erfahrungen ändern, aber im Allgemeinen werden die Geschlechter bei vielen Berufen in der Gesellschaft immer noch als männlich oder weiblich definiert. Zum Beispiel ist bei vielen Leuten der Beruf der „Krankenschwester“ eher weiblich assoziiert, während der Beruf des „Lehrers“ eher männlich assoziiert ist.

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guitschee  12.07.2024, 11:49
@TravelsWithKate
Zum Beispiel ist bei vielen Leuten der Beruf der „Krankenschwester“ eher weiblich assoziiert

Ich meine es nicht so arrogant, wie es klingt, aber ich kann es auch nicht so formulieren, dass es nicht so klingt:

Bei solchen Sätzen weiß ich immer nicht, ob ich einfach nur besonders weit fortschrittlich im Denken bin oder andere wirklich so krass anders. Vielleicht bin ich im Kopf einfach zu fortschrittlich und "brauche" daher euer Gendern nicht und sehe daher die negativen Aspekte so sehr? Vielleicht bin ich wirklich so viel weniger sexistisch als viele andere? Oder zumindest als Genderbefürworter? Oder überschätzt ihr das auch einfach enorm.

Ich kann dir sagen: Krankenschwester - das ist in meinem Kopf männlich und weiblich, ich habe zu beiden Geschlechtern da Bilder im Kopf.

Lehrer - jop, bin ich sexistischer - sind für mich im Kopf meistens weiblich. Weil ich viel mehr mit weiblichen Lehrern zu tun hatte.

Dortmunder Jungs (Synonym für BVB-Fans) sind eine gemischte Gruppe, die nicht das Geschlecht eint - obwohl es hier ja sogar quasi genannt wird - sondern die Trikotfarbe, in meinem Kopf.

Ich bin ein Dortmunder Junge in meiner Sicht und das völlig unabhängig davon, dass ich auch eine Frau bin ...

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TravelsWithKate  12.07.2024, 11:57
@guitschee

Naja, wenn ich zum Beispiel das Wort "Krankenschwester" höre, fällt mir als erstes das Wort "Frau" in den Sinn, weil das Wort "Krankenschwester" im Deutschen für die weiblichen Variante eines Berufs steht.

Das heißt natürlich nicht, dass Männer diesen Beruf nicht auch ausführen können, aber wenn ich zuerst das Wort "Krankenschwester" höre, denke ich an eine Frau und nicht an einen Mann.

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guitschee  12.07.2024, 12:06
@TravelsWithKate

Dann stelle ich jetzt mal ganz dreist eine Frage (und sie klingt böser, als sie ist): Warum denkst und bist du so sexistisch? Dagegen solltest du mal innerlich was tun.

Und: du solltest das nicht auf alle anderen projizieren.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 18:10
@guitschee

Naja, wenn das Wort "Krankenschwester" früher nur für die weibliche Variante dieser Berufsbezeichnung stand, dann ist es doch nachvollziehbar, dass man bei dem Wort das erste mal zuerst an eine Frau denkt, oder? Ich finde das hat nichts mit Sexismus zu tun, sondern vielmehr mit der Tradition dieses Berufs.

Das Wort "Bäcker" ist für mich übrigens genauso, da denke ich auch zuerst an einen Mann und nicht an eine Frau. Ist das jetzt auch sexistisch?

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guitschee  12.07.2024, 18:40
@TravelsWithKate

Woran denkst du bei dem Wort "Punk"?

Die Herkunft ist verrottendes Holz - denkst du daran, oder an die Menschen mit den bunten Stachelfrisuren?

Woran denkst du bei "Iro"? an eben jene Stachelfrisur oder an einen Indianerstamm?

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TravelsWithKate  12.07.2024, 18:53
@guitschee

Naja, das ist ja was anderes. Natürlich würde ich auch zuerst an jemanden mit bunt gestrichenen Haaren denken im Punk-Style und nicht sofort an verrottendes Holz. Wie gesagt, bei manchen Berufsbezeichnungen, wie eben zum Beispiel den Krankenschwester oder den Bäcker, hat der historische Kontext eben dazu beigetragen, dass man bei diesen Wörtern zuerst an ein bestimmtes Geschlecht denkt. Das hat nichts mit Sexismus oder sonst was zu tun, sondern einfach mit Erfahrung und Tradition.

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guitschee  12.07.2024, 19:13
@TravelsWithKate
Naja, das ist ja was anderes.

Nein, ist es nicht. Denn es zeigt sehr eindrücklich nur eines: der allgemeine Sprachgebrauch bestimmt, was Menschen assoziieren, nicht, was das Wort vielleicht vor 500 Jahren mal ausgesagt haben könnte.

Wenn du also bei Arzt (nur) an Männer denkst, dann, weil du es immer so benutzt. Ich zum Beispiel denke es nicht, weil ich es eben auch nicht so sexistisch nutze und denke. Sprich: wir müssen nur den allgemeinen Sprachgebrauch wieder dahingehend ändern, dass jeder weiß, dass auch Frauen natürlich die Fähigkeiten haben, Ärzte zu sein - und schon ist das Problem gelöst. Das wird aber nich passieren, solange Leute am sexistischen Gendern festhalten.

Sprich: dass eine Frau nicht selbstverständlich ein Arzt sein kann, ein Mann nicht Krankenschwester - liegt nicht an den Worten, sondern an den sexistischen Denkweisen der Genderbefürworter und jenen, die davon beeinflusst wurde im Denken - denn viele andere denken eben auch nicht in Geschlechtern dabei.

Darum spreche ich ja so stark gegen das Gendern mich aus. Weil es sexistisch ist und Sexismus massiv fördert, weil es etwas, was völlig normal und damit unwichtig sein sollte, so krass in den Fokus rückt.

hat der historische Kontext eben dazu beigetragen, dass man bei diesen Wörtern zuerst an ein bestimmtes Geschlecht denkt

Nein, denn die meisten denken nicht auf Grund von historischen Kontexten so. Das ist, mit Verlaub, nur eine Ausrede. Du denkst so, weil dir eingeimpft wurde (vielleicht auch von dir selber), dass du so denken sollst, weil es diesen Hintergrund hätte. Warum dann nicht auch bei Iro? Denn der historische Hintergrund sind auch da ganz klar keine Frisuren, sondern ein Indianerstamm.

Warum löst du dich dann nicht von derartig dummen Traditionen einfach und erfüllst die Wörter mit einem zeitgemäßen Sinn, so wie ich es mache? Warum beharrst du so sehr auf anachronistischen Traditionen, die doch offenkundig scheiße sind? Wenn das doch der Grund für deinen hier inhärenten Sexismus ist - und du Sexismus ja auch offenkundig scheiße findest - warum löst du dich nicht einfach davon und schreibst die Bedeutung des Wortes für dich neu? Warum lässt du dich von einer Vergangenheit beherrschen, die blöd war? Und: warum projizierst du dieses dann auch noch auf andere Nutzer der Sprache, die dieses Kopf-Traditions-Problem oftmals nämlich nicht haben und für die Arzt daher geschlechtsneutral ist?

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TravelsWithKate  12.07.2024, 19:17
@guitschee

Das kann ja sein, dass du so denkst und ich so denke. Aber das macht meine Aussage doch nicht falsch. Die meisten Menschen assoziieren eben bestimmte Geschlechter mit bestimmten Berufsbezeichnungen auf Grund des bisherigen Sprachgebrauchs und der Tradition. Und das ist einfach eine Tatsache. Und wenn du das so leidenschaftlich ablehnst, dann ist das auch in Ordnung, aber du musst nicht persönlich werden und mich als "dumm" bezeichnen, nur weil ich diesbezüglich eine andere Meinung habe als du.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 19:23
@guitschee

In deinem vorigen Kommentar hast du mich indirekt als "dumm" bezeichnet, indem du den Begriff "dumme Traditionen" verwendet hast, die ich angeblich befürworte.

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guitschee  12.07.2024, 19:29
@TravelsWithKate

Ist das eine dumme Tradition, wenn nur Männer Ärzte sein können, oder nicht?

Wenn man "dumm" nennt, was du tust, oder sagst, heißt das nicht, dass ich als Person "dumm" nenne - da solltest du wirklich differenzieren lernen.

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TravelsWithKate  12.07.2024, 19:34
@guitschee

Natürlich ist es eine dumme Tradition, dass nur Männer Ärzte sein können. Aber der Begriff "dumm" bezieht sich eben nicht nur auf die Tradition selbst, sondern impliziert auch, dass die Menschen, die sich nicht von den alten Traditionen lösen und diese Praktiken weiterhin unterstützen, ebenfalls "dumm" sind. Und das ist das, was mich persönlich irritiert. Denn ich habe nie behauptet, diese Praktik zu befürworten oder zu unterstützen - im Gegenteil.

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TravelsWithKate  13.07.2024, 08:18
@guitschee

Ich glaube, du verstehst mich falsch oder du willst mich nur provozieren. Ich habe lediglich versucht, zu erklären, warum viele Menschen gewisse Berufsbezeichnungen mit einem bestimmten Geschlecht assoziieren und warum diese Denkweise historisch bedingt ist. Ich habe nicht behauptet, dass diese Denkweise gut oder richtig sei. Es ist einfach nur eine Tatsache, dass viele Menschen so denken. Ich selbst halte es auch nicht für richtig, bestimmte Berufsbezeichnungen exklusiv einem Geschlecht zuzuordnen.

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guitschee  13.07.2024, 11:48
@TravelsWithKate

Es ist einfach nur eine Tatsache, dass viele Menschen so denken.

Das Denken ändert sich halt nur, wenn man die Worte neu besetzt - und nicht, wenn man neue Wörter erfindet...

Ich selbst halte es auch nicht für richtig, bestimmte Berufsbezeichnungen exklusiv einem Geschlecht zuzuordnen.

Du sorgst halt nur aktiv dafür, dass genau das geschieht, wenn du "genderst".

1
Etwas dazwischen (aber etwas dazwischen gibt es eigentlich nich)

Es kommt darauf an. Ein verpflichtendes Gendern sehe ich als Unsinn an, ebenso wie ein Verbot. Ich werde mich von dem Schüler*innen-Gendern fernhalten, aber ein Gendern von "Schülerinnen und Schüler" halte ich wiederum für angemessen, nicht aber verpflichtend. Die Mehrheit der Gesellschaft lehnt gendern ab

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/mdrfragt-umfrage-ergebnis-deutliche-ablehnung-von-gendersprache-100.html

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst bisexuell.
 - (Frauen, Männer, Sexualität)

nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 11:57

Wir hatten in der Schule genau so eine Umfrage. Finden wir es gut, wenn die Lehrer gendern oder nicht? Die große Mehrheit (ich glaube 89 oder 88% so um den Dreh) meinte, dass sie gendern super finden ! 🤗🙀 Wir sind jung, wir haben andere Normen und Werte und Ziele. Wir wachsen mit gendern aufm für die Älteren ist es eine Umstellung (ich rede von Älteren, weil in der Statistik offenbar nur ältere gefragt wurden und keine Jugendlichen) aber irgendwann wird es für jeden Menschen normal sein zu gendern.

Außerdem wenn die Mehrheit es ablehnt heißt es nicht, dass es schlecht ist. Imagine die Mehrheit sagt in Deutschland sollen keine schwarzen leben. (Die jungen Leute wollen das aber) Ist es trotzdem gut dann alle schwarzen abzuschieben ?

0
Skyler0003  12.07.2024, 12:00
@nastasiax

Wir hatten früher auch so eine Umfrage, da kam das Gegenteil raus, da waren die meisten gegen das Gendern.

Prinzipiell stimmt es: wenn die Mehrheit dafür ist, muss es nicht automatisch bedeuten, dass es gut ist.

Aber ja, wir leben in einer Demokratie. Das Volk herrscht, wenn das Volk kein gendern möchte, sollte man sich daran halten. Und es gibt auch schwarze Deutsche, deshalb kann man das nicht wirklich vergleichen.

0
nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 12:02
@Skyler0003
Das Volk herrscht, wenn das Volk kein gendern möchte, sollte man sich daran halten

Stell dir vor bei der nächsten Bundestagswahl gewinnt die AfD. Ist das dann trotzdem gut ? 🫢😮‍💨

Wir hatten früher auch so eine Umfrage, d

'Früher'

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Skyler0003  12.07.2024, 12:05
@nastasiax
Stell dir vor bei der nächsten Bundestagswahl gewinnt die AfD. Ist das dann trotzdem gut ?

Nein, aber demokratisch, so leben wir auch. Oder willst du in einer Diktatur leben, in der die Opposition verboten und unterdrückt wird? Ich sage schließlich auch:

wenn die Mehrheit dafür ist, muss es nicht automatisch bedeuten, dass es gut ist.

Übrigens, ja: "früher". Ich bin erst 21 - und studiere. Früher war vor vier Jahren.

1
nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 12:07
@Skyler0003
Nein, aber demokratisch, so leben wir auch. Oder willst du in einer Diktatur leben

Rechtsradikalen sollte man keine Stimme zum Regieren schenken

0
Skyler0003  12.07.2024, 12:08
@nastasiax

Ich schreibe dir mal privat, dass wir es da ausdiskutieren, damit wir den Kommentarbereich nicht dichtspammen (sieht so aus als würde es eine längere Diskussion werden)

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AlexausBue  12.07.2024, 13:47
@nastasiax
Wir sind jung, wir haben andere Normen und Werte und Ziele. Wir wachsen mit gendern aufm für die Älteren ist es eine Umstellung 

Und warum ist es in Deinen Augen in Ordnung, wenn sich die Älteren umstellen?

Warum stellen sich nicht die Jüngeren um?

1
nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 13:50
@AlexausBue

Tun sie doch. Alle stellen sich um, die die damit aufgewachsen sind für die ist das normal , für die älteren ist es eine schwierigere Umstellung weil sie nicht damit aufgewachsen sind.

Ich glaube du hast meinen Kommentar nicht verstanden. Hast du es jetzt verstanden ?

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AlexausBue  12.07.2024, 13:52
@nastasiax

Dann hast Du meine Antwort nicht verstanden: Warum lassen wir es nicht so, wie es ist und niemand stellt sich um?!?!

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nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 14:01
@AlexausBue

Hast du Angst vor Veränderung ?

Gibt diverse Studien dazu, dass es Mädchen hilft, zB "Feuerwehrfrau" zu sagen oder eben bei Begrifflichkeiten wie "Lehrer" auch "Lehrerin" zu sagen.
Umgekehrt hilft es auch vielen Jungs, wenn man zB "Hebammer" oder "Erzieher" sagt, dass sie sich vorstellen können, dass ein "Mann" einen "Frauenberuf" ausüben kann.
Als ich ein Kind war und vom "Polizisten" die Rede war, dachte ich immer an einen Mann. Bei "Krankenschwester" waren es nur Frauen.
Beim "Geschäftsführer" wieder ein Mann...
Diese unterbewussten Denkmuster kann man einfach durchbrechen, in dem man beide Bezeichnungen verwendet, also "Geschäftsführer*in"
Neu ist diese Bewegung allerdings nicht. Schon in den 1970er und 1980er Jahren beschäftigte sich die feministische Linguistik mit den Auswirkungen von Sprache auf die Wahrnehmung von Geschlechtern. „Frauen werden sprachlich wie real ausgegrenzt“, so Heidrun Deborah Kämper, Professorin für Germanistik am Institut für Deutsche Sprache gegenüber dem Deutschlandfunk. „Je nachdem, wie ich mich auf die Wirklichkeit beziehe, lenke ich die Wahrnehmung - so wie ich die Wirklichkeit sehe -, meiner Kommunikationspartner.“ Das generische Maskulinum führe zu einer Unterrepräsentation von Frauen in der Sprache – und somit auch in der Gesellschaft. Nicht nur Frauen sind betroffen, sondern auch Menschen mit anderen Geschlechteridentitäten. Eine sprachliche Veränderung könnte also die Repräsentation und die Wahrnehmung von Gruppen verändern.
Sprache bildet Realität ab, und die gesellschaftliche Realität ist zur Hälfte weiblich. Das gilt universell und weltweit.
Gendern macht Frauen in der Sprache sichtbar, bedeutet ihre legitime Repräsentation. Gendern ist damit kein politisches Projekt, sondern betrifft den Grundwert der Gerechtigkeit.
Sprache schafft und prägt Realität, sollte also ein Vehikel von Gerechtigkeit, Fairness und Inklusion sein.
Gendern kann als Ausdruck gesellschaftlichen Fortschritts hin zu einer zunehmend gleichberechtigten, diversen Gesellschaft verstanden werden.
Sprache ist etwas historisch Gewordenes/Geschaffenes und geprägt durch traditionelle männliche Dominanz. Sie ist kein neutrales, unschuldiges System, das auf Gedeih und Verderb auf eine bestimmte Weise beibehalten werden muss.
Die Zeiten des Patriarchats sind vorüber, auch in der Sprache. (Die Ablehnungen des Genderns sind lediglich patriarchale Rückzugsgefechte.)
Medien haben eine gesellschaftliche Verantwortung, auch im Sprachgebrauch. Das impliziert: gerecht(er) zu formulieren.
Medien müssen sich ihrer multiplizierenden, sprachprägenden (Vorbild-) Rolle bewusst sein und diese reflektiert steuern, nicht dem Zufall überlassen.
Ein gutes Viertel (26%) der Deutschen befürwortet das Gendern. Unter den Jüngeren (18-39 Jahre) und Gebildeteren spricht sich sogar etwa ein Drittel dafür aus. (Infratest Dimap Mai 2021) (Siehe die Gegenperspektive dazu unter „Contra“)
Da die Gesellschaft nicht nur aus Menschen besteht, die sich als Mann oder Frau definieren, ist etwa das Sternchen mit gesprochenem Glottisschlag das richtige Zeichen. Denn wenn sich in der Sprache etwas ändert, ist es wünschenswert, dass gleich alle ein- und keiner mehr ausgeschlossen wird – selbst wenn es sich nur um wenige Menschen handelt. So wird die sprachliche Inklusion offener.
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AlexausBue  12.07.2024, 14:17
@nastasiax
Hast du Angst vor Veränderung ?

2 mal Nein.

Weder habe ich etwas gegen Veränderungen, noch ist es Angst.

Aber, es muss Sinn machen.

Kennst Du das Alicia Joe Video?

Warum Gendersprache scheitern wird (youtube.com)

Deal: Ich lese mir Deinen Text durch und Du schaust das Video, OK?

Gibt diverse Studien dazu, dass es Mädchen hilft, zB "Feuerwehrfrau" zu sagen oder eben bei Begrifflichkeiten wie "Lehrer" auch "Lehrerin" zu sagen.

Das widerspricht wiederum der Tatsache, dass z.B. mehr Frauen den Arztberuf wählen und es mehr weibliche Medizinstudenten gibt.

Es gibt übrigens 2/3 weibliche Lehrer. Das widerlegt die These sogar!

Müsste man in aller Konsequenz den Lehrerberuf daher nicht für Jungen interessanter machen? Denn das Verhältnis männlich : weiblich liegt etwa bei 50%

Und bei der Feuerwehr: kann es vielleicht sein, dass solche Berufe generell für Mädchen nicht so attraktiv sind, und zwar wegen der Tätigkeit und nicht wegen der Bezeichnung?

Es wird gerade so dargestellt, als würde es plötzlich viel mehr weibliche Feuerwehrleute geben, nur weil man gendert.

Und will man das überhaupt? Was ist so schlimm daran, wenn es Berufe gibt, die für Jungs interessanter sind und andere für Mädchen?

Als ich ein Kind war und vom "Polizisten" die Rede war, dachte ich immer an einen Mann. Bei "Krankenschwester" waren es nur Frauen.

Dann schau Dir das besagte Video an. Das kommt sogar in den ersten Sekunden.

Diese unterbewussten Denkmuster kann man einfach durchbrechen, in dem man beide Bezeichnungen verwendet, also "Geschäftsführer*in

Oder man macht es so, dass man das generische Maskulinum als Plural akzeptiert.

Theresa May war keine Prime Ministress sondern Prime Minister.

Sprache bildet Realität ab, und die gesellschaftliche Realität ist zur Hälfte weiblich. Das gilt universell und weltweit.

Aber die Berufswelt ist es nicht. Und das muss es auch nicht sein.

Gendern macht Frauen in der Sprache sichtbar, bedeutet ihre legitime Repräsentation.

Wenn man das generische Maskulinum als gegeben nimmt, ist dies nicht nötig.

Sprache schafft und prägt Realität, sollte also ein Vehikel von Gerechtigkeit, Fairness und Inklusion sein.

Blöderweise funktioniert das aber nicht mit der Bezeichnung irgendwas*innen.

Denn damit wird die weibliche Form bevorzugt und Männer benachteiligt. Das kann auch keine Lösung sein, auch wenn Alice Schwarzer das vielleicht gerne hätte.

Gendern kann als Ausdruck gesellschaftlichen Fortschritts hin zu einer zunehmend gleichberechtigten, diversen Gesellschaft verstanden werden.

Kann.

Sprache ist etwas historisch Gewordenes/Geschaffenes und geprägt durch traditionelle männliche Dominanz.

In der Berufswelt gab es eben eine männliche Dominanz.

Aber die Bezeichnung Arzt ist geschlechtslos.

Ein gutes Viertel (26%) der Deutschen befürwortet das Gendern. 

Eine Minderheit.

Da die Gesellschaft nicht nur aus Menschen besteht, die sich als Mann oder Frau definieren, ist etwa das Sternchen mit gesprochenem Glottisschlag das richtige Zeichen.

Nein, sehe ich nicht so, hier wird gerade die weibliche Form betont.

Das kann nicht der richtige Weg sein.

selbst wenn es sich nur um wenige Menschen handelt. 

Die Mehrheit soll sich einer Minderheit anpassen. Finde ich falsch.

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nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 14:22
@AlexausBue

Omg so einen großen Bullshit hab ich noch nie in meinem ganzen Leben gelesen

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Skyler0003  12.07.2024, 14:31
@nastasiax

Dann geh auf seine Punkte ein... wieso stellst du es kommentarlos als Bullshit da? Um ehrlich zu sein, hat er richtig gut gegenargumentiert.

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AlexausBue  13.07.2024, 06:44
@nastasiax

Mehr kannst Du nicht? Keine Begründung? Keine Erklärung?

Nur Texte kopieren und beleidigen?

Und das Video hast Du bestimmt auch nicht gesehen.

Also nur jemand, der in seiner woken Bubble lebt und seine Meinung nicht mal vertreten kann .

Schwach.

2
Nein

Die Mehrheit lehnt es ab und ich halte es ansonsten wie Alicia Joe: Warum Gendersprache scheitern wird (youtube.com)


Tannibi  12.07.2024, 10:28

Das ist kein Argument, die Mehrheit wird nicht gefragt.
Sonst gäbe es kein N-, I-, E- und Z-Wort.

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AlexausBue  12.07.2024, 10:31
@Tannibi
die Mehrheit wird nicht gefragt.

Eigentlich ist genau das in einer Demokratie der Fall.

Und JA, es ist ein Argument!

Denn es ist nicht ganz unwichtig, wenn die Befürworter nur eine kleine Minderheit darstellen.

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Tannibi  12.07.2024, 10:42
@AlexausBue
> die Mehrheit wird nicht gefragt.

.

Eigentlich ist genau das in einer Demokratie der Fall.
Und JA, es ist ein Argument!
Denn es ist nicht ganz unwichtig, wenn die Befürworter nur eine kleine Minderheit darstellen.

In einer Demokratie ja, die gibt es aber nicht. Und dass die Befürworter
eine kleine Minderheit sind, spielt keine Rolle, wenn sie laut genug ist.
Die Presse unterstützt ja auch nach Kräften.

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AlexausBue  12.07.2024, 10:46
@Tannibi

Sagen wir es anders:

Wenn 10 Freunde überlegen, wo sie essen gehen sollen und 2 von ihnen wollen zu McDonalds, 7 wollen nicht und einem ist es egal, dann kann es nicht richtig sein, dass sich die 2 durchsetzen, nur weil sie am lautesten herumschreien.

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nastasiax 
Beitragsersteller
 12.07.2024, 11:42
@AlexausBue
Eigentlich ist genau das in einer Demokratie der Fall.
Und JA, es ist ein Argument!

Und was wenn die Mehrheit sagt in Deutschland sollen keine schwarze leben ? Ist das dann trotzdem gut ?

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AlexausBue  12.07.2024, 13:34
@nastasiax
Und was wenn die Mehrheit sagt in Deutschland sollen keine schwarze leben ?

Du willst also sagen, nicht zu Gendern wäre mit Rassismus oder einem Verstoß gegen das Grundgesetz gleichzusetzen?

Darauf muss man erst einmal kommen!

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Skyler0003  12.07.2024, 13:43
@AlexausBue
Du willst also sagen, nicht zu Gendern wäre mit Rassismus oder einem Verstoß gegen das Grundgesetz gleichzusetzen?

Zumal es auch schwarze Deutsche gibt, worauf ich die Nutzerin bereits aufmerksam machte.

1
Tannibi  12.07.2024, 13:44
@Skyler0003

Das I-Wort heißt momentan "Amerikanische Ureinwohner" und das
E-Wort "Inuit".

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AlexausBue  12.07.2024, 13:49
@Tannibi

Verstehe ich etwas falsch, oder darf man nicht mehr Indianer und Eskimo sagen?

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Skyler0003  12.07.2024, 13:52
@Tannibi

Also Indianer und Eskimo? Du weißt, dass Inuit und Eskimo zwei verschiedene Sachen meinen, oder?

Die meisten Einwohner Alaskas akzeptieren den Namen „Eskimo“ noch immer, insbesondere weil sich das Wort „Inuit“ nur auf die Inupiat im Norden Alaskas, die Inuit in Kanada und die Kalaallit in Grönland bezieht, während es in den Yupik-Sprachen Alaskas und Sibiriens kein Wort ist.

https://web.archive.org/web/20150518081326/https://www.uaf.edu/anlc/resources/inuit-eskimo/

Und Indianer zu sagen ist auch nicht schlimm. Übrigens nennt man euch Weißhäute oder Schneeflocke, wieso ist das nicht schlimm?

PS: ich bin Zigeunerin und mich stört es nicht das zu sagen - genauso wie die meisten anderen Zigeuner.

1
Tannibi  12.07.2024, 13:58
@Skyler0003

Ich weiß das alles. Aber ich gehöre nicht zur lautstarken
Minderheit, also zähle ich nicht. Genausowenig wie die
Betroffenen, auch die werden nicht gefragt.

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Skyler0003  12.07.2024, 14:00
@Tannibi

Für Schwarze ist es absolut nicht okay sie Ni**a oder Ne*er zu nennen, deshalb sollte man es auch nicht. Wenn es aber für die Mehrheit der Zigeuner okay ist, Zigeuner zu sagen, kann man es sagen, auch wenn man selbst keiner ist. Wieso schreibt ihr anderen vor, wie andere genannt werden sollen?

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Tannibi  12.07.2024, 14:03
@Skyler0003

Wieso ihr? Ich schreibe keinem was vor. Wenn ein paar Ideologen
sich was in den Kopf setzen und die Presse es gewohnt hirnlos
nachquasselt, setzt es sich durch.

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Skyler0003  12.07.2024, 14:04
@Tannibi

Deshalb sollte man es gerade vermeiden den Sprachstil der Presse zu adaptieren...

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Skyler0003  12.07.2024, 14:09
@Tannibi

Ich würde niemals jemandem raten, es jemals zu tun. Also bitte hör auf damit ;-) mach worauf du Lust hast, nicht wozu man dich zwingt😌

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Tannibi  12.07.2024, 14:10
@Skyler0003

Ich mache das nicht. Aber mich langweilt es, mich
ständig im Kreis zu drehen. Ich bin raus.

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IsaJea  12.07.2024, 11:21

Stell Dir vor Deine Freundin stöhnt beim Sex Detlef. Dabei heißt Du Alex und sagt, komm Du weißt doch das Du mit gemeint bist.

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AlexausBue  12.07.2024, 13:31
@IsaJea

Das war jetzt genial, Dir ist gerade etwas ähnliches passiert:

Du als Genderbefürworterin bist in ein Fettnäpfchen getreten und hast mein Geschlecht falsch eingeschätzt.

Du hast mich aufgrund meines Namens als - wie man so schön sagt - als männlich gelesen.

Und weißt Du was: ich finde es nicht sonderlich schlimm. Ich weiß, wer ich bin und wusste, dass ich gemeint war.

Also: würde mein Partner mich "Detlef" nennen, würde mich das in der Tat etwas wundern, aber nicht in der Art, wie Du denkst. Und außerdem hätte Gendern daran nichts geändert.

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IsaJea  12.07.2024, 15:51
@AlexausBue

Super das Du es erstmal generell begriffen hast.
Denn das ganze ist nicht Geschlechter bezogen.
Wenn es wie jetzt in Deinem Fall Geschlechter übergreifend der Fall ist, ist es noch krasser.

Danke das Du mir das bestätigt hast.

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AlexausBue  13.07.2024, 06:48
@IsaJea
Danke das Du mir das bestätigt hast

HHabe ich nicht.

Du hast mich nicht verstanden.

Aber wenn Du ganz fest daran glaubst, wird es vielleicht wahr ...

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IsaJea  13.07.2024, 06:54
@AlexausBue

Tja schade das Du das nicht begriffen hast.
Da kann man leider nichts machen. Das ist dann so.
Danke für Deine gedanklichen Einblicke

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Ja

Ich sehe da kein Problem.

Das einzige, was problematisch ist, ist die Tatsache, dass es keine einheitliche Reglung dafür gibt.

(Am besten wäre eine Genderneutrale, die dennoch nicht irgendwie falsch klingt.)

Aber sonst...

Was spricht dagegen?

Dass es einen Lehrer und eine Lehrerin gibt, das wusste man schon als kleines Kind🤷