Doppelmoral Gendern?

3 Antworten

Natürlich ist das pure Ideologie.

Übereifrige Genderbefürworter unterstellen pauschal allen Männern, die an der bisher geltenden deutschen Sprache festhalten, dass sie vorsätzlich Frauen benachteiligen, indem sie das generische Maskulinum verwenden, wenn es um Menschen- oder Berufsgruppen geht, in denen beide biologischen Geschlechter vertreten sind. Darüber hinaus vermischen und verwechseln sie grammatikalischen Genus, also das Geschlecht eines Wortes, mit dem biologischen Sexus einer Person.

Es gibt zwar Wörter, bei denen Genus und Sexus übereinstimmen wie bei Frau, Mutter, Tochter, Schwester, Tante, Oma oder Nichte, aber es gibt eben auch viele Wörter, wo das nicht der Fall ist wie Sonne, Ader, Leber, Niere, Richtung, Abteilung, Idee, Fantasie, Schale, Beere, Traube usw.

Ebenso gibt es grammatikalisch männliche Wörter, die nicht das Geringste mit dem biologischen Mann zu tun haben wie Plan, Himmel, Auftrag, Schlitten, Baum, Boden, Keller oder Schnee.

Genderbefürworter sind angesichts ihrer Bemühungen, die Sprache zu verändern, davon überzeugt, dass die Abschaffung des generischen Maskulinums in der Gesellschaft für eine gerechtere und höhere Anerkennung der Rolle der Frau sorgen wird. Vereinfacht formuliert soll also die häufigere Nennung weiblicher Wortformen dazu führen, dass Frauen gerechter behandelt werden. Diese Überzeugung kann man nur als absurd bezeichnen. Noch nie hatte ungerechte, ausbeuterische, sexistische Behandlung von Frauen ihre Ursachen in der Sprache. Also kann auch nicht durch die Sprache ein Umdenken in der Gesellschaft erfolgen.

Genderbefürworter stören sich in besonderer Weise an Wörtern, die in der weiblichen Form noch immer ein -er- enthalten. Aber Deutsch kennt nun mal mehrere Methoden, um ein Wort in die männliche und weibliche Form zu unterscheiden. Aus "der Leiter" wird "die Leiterin", aber aus "der Arzt" wird "die Ärztin". Während man Leiter im Plural problemlos mit Leiter*innen oder Leiter/Innen gendern kann, geht das mit Ärzt*innen nicht, denn der Plural heißt nun mal nicht die Ärzt, sondern die Ärzte. Es müsste also "gendergerecht" die Ärzte*innen heißen, was eine sprachliche Katastrophe wäre. Apropos "gendergerecht". Dieses Wort ist bereits manipulativ, denn es suggeriert, dass die Sprache bisher pauschal ungerecht war. Das ist aber gar nicht möglich. Ungerecht sein können Äußerungen und Formulierungen, also komplexe Aussagen in einer (jeden) Sprache. Ein Wort als solches kann keine Ungerechtigkeit darstellen.


JeyEm2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 10:44

Deswegen schreibe ich auch "Gendern". "Gendergerecht" ist eine positive Manipulation und "Gendergaga" eine negative Manipulation.

PaterAlfonso  06.09.2024, 10:49
@JeyEm2

Schon „Gendern” ist eine negative Manipulation. Im regelkonformen Deutsch werden Männer sprachlich mitgenannt, während Frauen bereits ihre eigene feminine Form haben. Da ist Ungerechtigkeit bereits vorprogrammiert.

Die CDU im Landratsamt in Rothenburg geht sogar soweit, nun auch für männliche Mitarbeiter die weibliche Anrede (z. B. „Dezernentin”) verpflichtend einzuführen, um dem herrschenden Geschlechterverhältnis Rechnung zu tragen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article253382594/Statt-Gendersternchen-CDU-Landrat-fuehrt-weibliche-Dienstbezeichnungen-als-alleinige-Anrede-ein.html

Solche extremen Auswüchse verdanken wir der Gender-Ideologie.

JeyEm2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 10:54
@PaterAlfonso

Das ist witzig. Aufgrund genau dieses Artikels, bin ich auf die obige Frage gekommen.

Wenn jetzt Genderbefürworter nur das generische Maskulinum abschaffen wollen, kann man dann nicht von einer Doppelmoral sprechen?

Doppelmoral ist das falsche Wort an der Stelle.

Das generische Maskulinum ist NICHT die männliche Form.

Frauen sind gemeint und nicht mitgemeint. Selbst die engstirnigste Feministin weiß, daß "alle Schüler bekommen hitzefrei" auch für Schülerinnen gilt.

Diese Propaganda-Lüge wurde von Feministinnen in die Welt gesetzt, weil sie sich wichtig machen wollen und weil sie damit Geld verdienen.

Gendern ist nicht nur dumm und unnötig - es schadet auch.

Das Gendern ist sexistisch, weil einige Formen die Männer "verschwinden" läßt.

https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/gendersternchen-lassen-an-frauen-denken/

Für Menschen mit Leseschwäche oder Hörproblemen oder Menschen, die Deutsch als Fremdsprache erlernt haben bildet es ein Hindernis.

Für Blinde und Sehbinderte bildet es eine zusätzliche Barriere.

  • In 6-Punkt-Braille ist gegenderte Schreibweise überhaupt nicht darstellbar und erzeugt Textmüll. (Selbst ausprobieren)
  • In 8-Punkt-Braille wird der Text 33% länger. Dh. es paßt weniger Text auf eine Seite. Braille-Dokumente werden dadurch aufwendiger und teurer.
  • Wenn Blinde und Sehbehinderte im Internet surfen oder eine Reading-Maschine benutzen, um sich Zeitschriften, Dokumente oder Bücher sich vorlesen zu lassen oder auf einer Braillezeile anzeigen zu lassen, ist gegenderter Text teilweise komplett unverständlich.

Alle Argumente für das Gendern sind Bullshit.

Ich sehe es genauso wie Du. Negativ behaftete Begriffe wie "Attentäter" oder "Massenmörder" habe ich noch nie gegendert gesehen.

Es wird eine Vergeltungstaktik gefahren, indem beispielsweise ein generisches Femininum eingeführt wird. Begründet wird dies damit, dass früher ja nur Männer gemeint gewesen wären, und nun die Frauen "dran wären". Dabei meinen grammatikalische Begriffe wie beispielsweise "Bürgerfest" oder "Kundendienst" Frauen nicht "mit", sondern beziehen sich gar nicht auf biologische Geschlechter. Die Anhängung namens "in" jedoch ist eine Movierung, welche sich als Sexus ausschließlich auf biologisch feminine Personen bezieht.

Aus Sätzen wie "liebe Kollegen" wird "liebe Kolleg*innen" gebildet, und anschließend eingeworfen, das Sternchen würde alle biologischen Geschlechter meinen. Hier stelle ich die Frage: Wo ist der Unterschied, ob man nun festlegt, dass ein Sternchen, oder ein sich nicht auf das Sexus (biologisches Geschlecht) beziehender Begriff - in diesem Fall das Genus (grammatikalischer Begriff) namens "Kollegen" - alle biologischen Geschlechter meint? Hinzu kommt, dass "Kolleg*innen" die Abkürzung von "Kolleginnen und Kollegen" darstellt, und es als Sexus für biologisch maskuline Menschen den Begriff namens "Kolleg" gar nicht gibt.

Beispiel: Wenn ich eine Schule folgenden Satz stelle:

"Wie viele Schüler gibt es hier?"

...so wird diese die Gesamtanzahl aller Schüler (also Mädchen und Jungen) nennen. Möchte ich jedoch wissen, wie viele männliche Schüler dort lernen, so muss man den Satz

"Wie viele männliche Schüler gibt es hier?"

...formulieren, denn eine movierte Form von "Schüler" gibt es nur für weibliche Schüler, sie heißt "Schülerin".

Wer mal versucht, unvoreingenommen und sachlich nachzudenken, der MUSS den Irrsinn an der ganzen Sache doch mitbekommen.