Führt das Erziehungssystem in Kindergärten und Grundschulen zur Förderung individueller Potenziale oder zur Unterdrückung von Kreativität und Persönli?

2 Antworten

In staatlichen Schulen wird die Kreativität von Kindern teils unterdrückt, aber früher war das noch wesentlich schlimmer (eigene Erfahrung).

Ich kenne Kinder der Montessori Schule. Und diese konnten ihre Kreativität und Persönlichkeit mit Unterstützung von guten Lehrkräften gut ausbilden. Ein ehemaliger Lehrer dieser Schule ist ein Freund von mir. Er war so beliebt, dass ihn die Schüler nicht gehen lassen wollten. Auch die Eltern waren traurig, als er in den Ruhestand ging.

Ich will nicht behaupten, die anderen Lehrkräfte hätten weniger Fähigkeiten, doch diesen genannten Lehrer kenne ich eben. 5 Kinder hat er selbst und es ist nie ein lautes Wort gefallen. Alle 5 Kinder sind sehr gut geraten.

Letztes natürlich! Immer dann, wenn der Mensch nicht selbst darüber bestimmt, womit er sich beschäftigt, schränkt das logischerweise die Kreativität ein und hat damit auf die Entwicklung der Persönlichkeit einen Einfluss; und zwar meistens keinen guten.

Was für die Schule schon immer galt, gilt in immer stärkeren Maße auch für die vorschulischen Aufbewahrungsanstalten für die Jüngsten. Man kann davon ausgehen, dass der in der Praxis nicht durchsetzbare gesetzliche Anspruch auf einen Kindergartenplatz nur eine vorbereitende Maßnahme für eine zukünftige Krippen- und Kindergartenpflicht ist. Dann hat der Gesetzgeber einen noch früheren und uneingeschränkten Zugriff auf die Kinderhirne.

So war es bei der Einführung der Schulpflicht in Preußen auch. Es gab weder genügend Schulen noch Pädagogen und Lehrer. Aber die Schulpflicht wurde dennoch eingeführt. Zitat Friedrich Wilhelm der I. (Soldatenkönig).

„Wir vernehmen missfällig, dass die Eltern, absonderlich auf dem Lande, in Schickung ihrer Kinder zur Schule sich sehr säumig erzeigen. Und dadurch die arme Jugend in große Unwissenheit, was das Lesen, Schreiben und Rechnen betrifft, aufwachsen lassen.“

und weiter:

„dass hinkünftig an denen Orten, wo Schulen sein, die Eltern bei nachdrücklicher Straffe gehalten sein sollen, ihre Kinder im Winter täglich und im Sommer, wann die Eltern die Kinder bei ihrer Wirtschaft benötigt sein, zum wenigsten ein- oder zweimal die Woche in die Schule zu schicken.“

https://www.deutschlandfunk.de/einfuehrung-der-schulpflicht-in-preussen-zur-bildung-guter-100.html

Insbesondere das zweite Zitat räumt mit der Mär auf, die Schulpflicht sei eingeführt worden, um Kinder davor zu bewahren, als billige Arbeitskräfte zu dienen.

Gruß Matti