Wodurch weiß man, dass ein trans-Mensch authentisch trans ist?
Woher weiß man, dass der Mensch wirklich spürt, trans zu sein - und das nicht nur vorgibt, um bspw. einen Fetisch auszuleben, oder weil er sich davon Vorteile erhofft (transmaxxing), Orientierung sucht oder Aufmerksamkeit braucht?
10 Antworten
Also ich find das immer bißchen komisch, wenn's heißt, Trans zu sein wäre eine Art Fetisch oder nur eine Mode-Erscheinung. Man ist doch nicht trans, nur weil's Spaß macht. Wenn ich die Wahl hätte, wär ich, denk ich lieber
1) ein Mädchen in einem biologischen Mädchen-Körper
oder
2) ein Junge, der nicht permanent den Wunsch hat, ein Mädchen zu sein, sondern seinen Jungen-Körper akzeptiert.
Tja, leider bin ich in einem Jungen-Körper gelandet, obwohl ich mich eindeutig weiblich fühle.Der Blick in den Spiegel erfüllt mich mit Frustration und Verzweiflung. Es ist also nicht so daß ich das aus "Spaß for fun" mache, sondern oft ist Trans zu sein auch mit einem deutlichen Leidensdruck verbunden, nämlich
- Das Gefühl, wenn sich das Äußere Ich immer mehr vom inneren Ich divergiert
- Der Druck sich permanent vor allen für jede Handlung rechtfertigen zu müssen (Eltern, Familie, Freunde)
- "Kampf" gegen den eigenen Körper (Bartschatten, Stimmbruch usw.)
- je nachdem, ob man's macht, kommt neben dem psychischen Leidensdruck auch noch ein massiver physischer Leidensdruck dazu, wenn man sich bspw. kompexen Therapien oder OPs unterzieht.
Ich denke also nicht, daß ein Trans-Mensch das ganze macht um Aufmerksamkeit zu erhaschen oder um auf eine Welle mitzureiten, denn Trans-menschen sind einfach trans, weil sie's sind und nicht, weil sie's sich irgendwie ausgesucht haben.
Das Problem ist halt, dass genau solche Fragen sehr oft genau dazu benutzt werden, Zweifel zu säen. Jetzt gibts halt wieder Leute die deine Frage sehen, sich vielleicht vorher nichts gedacht haben, und jetzt denken "hmm, vielleicht spielen die das echt nur vor, und wollen da nur was davon haben". Und ehrlich, so wichtig ist dieses Wissen schlicht nicht.
Dass du dann auch gleich defensiv reagierst, und die Aussage als Strohmann bezeichnest, sowie nicht aufhörst in Kommentaren hier darauf zu bestehen, dass es doch klar solche Leute gibt, macht dich halt nicht besonders glaubwürdig. Wirkt leider schwer so, als würde es dir ebenfalls nur drum gehen, dieses dämliche, falsche Klischee von Transleuten, die sich nur so ausgeben, zu verbreiten.
Punkt ist halt auch, dass sich Leute die nicht transphob sind, solche Fragen in der Regel schlicht nicht stellen. Allein weil sie wissen, dass Transleute es schon schwer genug haben, und solche Fragen derzeit einfach nur schaden, und niemandem was bringen.
Kann eh sein dass du es ernst meinst. Ändert derzeit halt nichts daran, dass du mit deiner Frage auf diese Art schadest. Wie schon gesagt, es gibt wesentlich sinnvollere Quellen als hier. Und um rauszufinden wie Leute zum Thema ticken hättest du einfach die unzähligen alten Fragen anschauen können.
Dazu noch: Ne Antwort, wo dir eine Transperson erklärt wie es ist einfach als Strohmann-Antwort abzutun, ist bestenfalls unhöflich.
du schließt von ein paar Leuten, die Transmenschen diffamieren, direkt auf alle Menschen, die bestimmte Punkte ansprechen. Du bedienst dich also Vorurteilen. Und das schlimme ist: Du merkst es nicht mal!
Wenn hier billige Strohmänner gegen mich verwendet werden, dann wehre ich mich natürlich. Und die von dir angesprochenen Diskriminierungen sind erst durch ebendiese Strohmänner Teil des Gesprächs geworden
Eine konstruktive Frage kann niemals schädluch sein! das, was in der Geschichte hingegen schon unfassbares Leid angerichtet hat, ist das Unterlassen von Hinterfragungen aus Angst, man könnte damit ein falsches Narrativ bedienen.
Wenn die Angst vor Diskriminierung dazu führt, das sachliche Fragen nicht mehr angesprochen werden dürfen, dann ist das nicht der Weg in die Moderne, sondern der Weg zurück ins Mittelalter und in die Zeiten der Mundlosigkeit. Wissen, das falsche Assoziationen wecken könnte, wird unterdrückt, damit die Gedanken der Menschen ja keine falschen Bahnen nehmen
Einfach mal Menschen grundlegend vertrauen, anstatt ständig davon auszugehen, dass jeder nur lügt, um irgendwas zu erreichen.
Mal prüfen, wie oft dieses vorgeben, um irgendwelche Vorteile zu bekommen, tatsächlich passiert ist (vermutlich verschwindend gering).
Generell find ichs lächerlich, Transleuten zu unterstellen dass sie das nur wegen Vorteilen machen. Eine OP ist ein großer, schwerwiegender Eingriff, das macht man nicht aus Spaß. Man ist auch ständig Hass ausgesetzt. Die meiste Aufmerksamkeit die man kriegt, ist eben solche - negativ. Dem setzt sich niemand aus, der das nicht muss.
Behaupten können viele, dass sie sich umoperieren lassen, nur um was davon zu haben. Will ich erst sehen. Kann schon sein, dass es da Leute gibt, aber kaum mehr als eine verschwindend geringe Menge.
ständig davon auszugehen, dass jeder nur lügt, um irgendwas zu erreichen
Tu ich nicht. Mich interessiert nur, ob es theoretisch möglich ist, die tatsächliche Trans-Identität zu verifizieren.
Wenn du das nicht tust, bezieht es sich auch nicht auf dich. Aber ehrlich, wenn du sinnvolle Antworten auf komplexe Fragen willst, ist gutefrage.net absolut der falsche Ort. Wäre wohl sinnvoller, entsprechende Mediziner zu fragen, oder vielleicht passende Paper zu lesen. Hier gibts viel zu viel unsinniges Getrolle, und Antworten von Leuten die sich nicht auskennen.
Gerade bei so komplexen Fragen ist diese Seite einfach ein schlechter Startpunkt. Schau doch einfach mal auf Wikipedia, da kriegst zumindest mal nen Ansatz, von dem aus du weiter suchen kannst, auch wenns als Quelle nicht geeignet ist.
Hier bekommt man immerhin ein Meinungsbild, wie andere Menschen zu der komplexen Frage stehen, was auch interessant ist
Wer Menschenkenntnis hat, erkennt ob der Mensch es auf Grund von einem Fetisch macht, was ich okay finde.
Man erkennt auch ob es jemand macht der sicher erhofft Vorteile zu verschaffen, die es nicht gibt. Die Erfahrung macht der Mensch dann auch selber. Einfach machen lassen.
Und wenn jemand es angeblich wegen Aufmerksamkeit macht, gib ihm die Aufmerksamkeit sofern es nicht Aufdringlich ist oder einen in den eigenen Rechten einschränkt.
Ich denke ich verstehe, was du meinst. Immerhin gibt es mehrere Perspektiven, diese, die du meinst ist trans-med. Ich stimme dieser Idee nicht ganz zu, kenne mich aber gut aus da ich für längere Zeiten auf beiden Seiten war. Also, aus deiner Perspektive:
Man empfindet Geschlechtsdysphorie, nicht nur Euphorie und das schon seit mehreren Jahren. Beispiel: Kindheit. Das ist aber nicht immer nötig. Trotzdem "sollten" Anzeichen davon mindestens während der Pubertät erscheinen. Zum Beispiel würden hier "Euphoria-Boners", Name ist selbsterklärend, gegen die Authentizität einer trans Person und eher für einen Fetisch sprechen.
Der Wunsch für die komplette Transition (Hormone, Operation, Dokumente…). Aber hier ist es manchmal auch ein wenig komplizierter, weil nicht jeder in einer "sicheren" Situation ist um diese Sachen zu erfüllen bzw. bei Operationen man beispielsweise noch warten will bis die Technologie mehr fortgeschritten ist.
Der Wunsch für das passing. Eine "authentische" trans Person, aus der trans-med Perspektive, will, und gibt sich Mühe, wenn es die Möglichkeit gibt, als ihr neurologisches Geschlecht zu "passen". Sozusagen, eine trans Frau will und gibt sich Mühe wie eine Frau auszusehen und zu verhalten. Das bedeutet nicht, dass sie sich stereotypisch feminin verkleiden muss, aber Klamotten, die ihre männlichen Merkmale beispielsweise "offensichtlicher" machen, sind typischerweise ein no-go. Dasselbe gilt für trans Männer die zum Beispiel pre-transition (vor Hormone, Operationen ...) Kleider tragen, lange Haare haben, Make-Up tragen … Was an sich nicht falsches ist, ein Mann darf sowas. Aber ist es dadurch eben viel schwerer als männlich zu "passen" wenn man sich weiblich präsentiert. Kurzgesagt, unterschied zwischen feminin/maskulin präsentieren und weiblich/männlich präsentieren. Dazu kann man es auch manchmal an dem Stil selbst ein wenig erkennen, aus welchen Gründen es getan wird (Beispiel: typische femboy Kleidung bei trans Frauen spricht oft eher gegen die Authentizität. Aber nicht immer!)
Und zuletzt, der Wunsch, "stealth" zu sein. Sozusagen, nur den wichtigsten Personen erzählen, dass man trans ist (Arzt, sexueller Partner …) aber es sonst nicht erzählen, weil eine trans Frau ihre Identität als Frau als erstes stellt anstatt von trans. Dazu zählt auch, nicht ständig darüber zu reden, das man "trans" ist und wie schön es ist. Ja, es kann manchmal schön sein aber dennoch ist es hauptsächlich ein schwerer Weg.
Das zählt aber alles nicht immer für "authentische" trans Personen. Manche können gar keine Transition eingehen, oder können garnicht, auch wenn sie es versuchen, als ihr neurologisches Geschlecht äußerlich passen also würde ich als Hauptkriterium für eine "authentische" trans Person damit bewerten, dass sie einen Maß von Geschlechtsdysphorie empfindet.
Kaum jemand wird sich die Scheiße geben und so tun als wäre er trans. Die meisten sinds definitiv, man sucht sich das ja nicht aus.
Strohmann. Hab ich nie geschrieben.
In meiner Frage heißt es, dass es Menschen gibt, die sich als trans ausgeben, weil sie einen Fetisch ausleben wollen oder darin eine Modeerscheinung sehen. Das sind aber längst nicht alle trans-Menschen und ich betrachte solche Menschen, die nur so tun als wären sie trans, auch nicht als authentische trans-Menschen, was aus meiner Frage klar hervorgeht.