Zukunft der FDP?

Die gehen unter 53%
Völliges Reset nötig 26%
Anderer Text 11%
Die machen es total richtig 5%
Die schaffen es nur ohne Lindner 5%
Die haben Chancen als Bürgerrechtler 0%

19 Stimmen

7 Antworten

Die gehen unter

Hier in Thüringen hatten die 1,1 Prozent.

Ich denke, die fliegen aus dem nächsten Bundestag.

Völliges Reset nötig

Ich denke, es wird vielleicht wieder auf vier Jahre außerparlamentarische Opposition hinauslaufen. Und ob es der FDP in diesem Fall gelingt, noch einmal die Rückkehr in den Bundestag zu schaffen, steht in den Sternen. Scheitert sie damit, könnte es langfristig das Ende der Partei einläuten.

Die FDP sollte sich einmal grundsätzliche Gedanken darüber machen, wie ein moderner Liberalismus aussehen sollte. Die Corona-Zeit hat ja gezeigt, dass es bei Teilen der Bevölkerung durchaus den Willen zur Freiheit gibt. Nicht alle Maßnahmenkritiker waren Nazis oder Querdenker. Bei der letzten Bundestagswahl gehörten liberale Kritiker mit zu den Wählern, die der FDP ein solides Ergebnis beschert haben. Warum hat man diese Strategie aufgegeben, um jetzt seit rund drei Jahren wieder den Bösewicht zu spielen?

Gerade in der heutigen Zeit der Massenüberwachung durch Behörden, diverse Dienstleister, soziale Netzwerke uva. gibt es doch theoretisch eine Existenzberechtigung für eine Partei, die sich die Freiheit auf die Fahnen geschrieben hat.

Wenn man natürlich in der Praxis nur als Manchesterkapitalist auftritt und in der Regierung Dauerstreit herrscht, ist das für die eigene Partei denkbar schlechte PR. SPD und Grüne leiden ebenfalls unter dem gemeinsamen Umgang, aber die FDP hat die kleinste Wählerbasis und geht daher am stärksten unter. Das hat man beim aktuellen Krawallkurs offenbar nicht bedacht.

Wenn sich die Jungs nicht schnell etwas einfallen lassen, war's das in rund einem Jahr.

Völliges Reset nötig

Die FDP muss wieder zurück zu Freiburger Thesen, sie sollte eine Partei sein welche sich für Selbstbestimmung der Bürger und gegen Überwachung einsetzt sein, der ehrmalige Flügel um Gehrard Braun ist für mich wählbar.

Die gehen unter
Meiner Meinung nach liegt das an der sturen Ampel-Spaltungspolitik und dem dogmatischen Festhalten an der Schuldenbremse.

Ich sehe das, wenig überraschend, gänzlich anders. Die FDP hat sich meiner Meinung nach von den Partnern in der Ampel mit runter ziehen lassen, was unter anderem daran liegt, dass sie viel zu kompromissebereit war.

Man könnte sagen, dass die FDP selbst einen großen Teil dazu beigetragen hat, indem sie ihre Wähler verarscht und somit keine Option mehr für konservative Wähler darstellt. Ergo hat sie auch entsprechende Verluste zu verzeichnen.

Zum Beispiel durch den Umstand, dass sie alle noch medial ihr Bedauern geäußert haben haben, weil sich die Laufzeitverlängerung der AKW bis Ende 2024 nicht durchgesetzt hat. Tatsächlich haben sie, bis auf eine Enthaltung, geschlossen dagegen gestimmt. Mit den Stimmen der FDP hätte es eine Mehrheit gegeben. Das ist nicht nur heuchlerisch, sondern eigentlich schon Betrug an ihren Wählern.

Als Bückling der Ampel ist sie offenbar zu solchen "Kompromissen" bereit, auch wenn man irgendwie den Eindruck zu vermitteln versucht, dass man eine Art Opposition innerhalb der Regierungskoalition sei.

Dass die Tendenz wieder klar in Richtung einer konservativen Politik geht, scheint das zu bestätigen. Die FDP hat das Vertrauen in den konservativen Wähler schlichtweg leichtfertig verspielt.


Kleidchen2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 09:09

Die Laufzeitverlängerung wurde, entgegen dem Koalitionsvertrag, von der FDP wieder ins Spiel gebracht und als heftige Störung der Regierungsarbeit empfunden.

Es ging übrigens nie um eine Verlängerung bis Endex24 sondern um mind. Ende 2028.

Warum mischt sich die FDP in Ressorts ein, die sie nicht betrifft?

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Du weißt, dass das nicht stimmt.

Als Person, die damals die FDP gewählt hatte, bin ich mit der Arbeit der FDP sogar relativ zufrieden. Sie macht das Beste aus den gegebenen Umständen. Mit den Grünen und der SPD ist aber halt nicht viel drin.

Die nächste Regierung benötigt eine starke Union. Insofern wechseln die FPD Wähler mehrheitlich eben zur CDU/CSU.


Kleidchen2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 00:20

Was stimmt nicht?

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FelixSchmelix  06.09.2024, 00:23
@Kleidchen2
Meiner Meinung nach liegt das an der sturen Ampel-Spaltungspolitik und dem dogmatischen Festhalten an der Schuldenbremse.

Der Satz und die meisten Antwortmöglichkeiten.

Du musst es schließlich aus der Sicht der Wähler der FDP sehen. Die geben den Grünen die Schuld. Unabhängig davon, ob das nun stimmen mag oder nicht, oder du das persönlich ganz anders siehst.

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Kleidchen2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 00:28
@FelixSchmelix

Nur ist das komische, dass es immer weniger Wähler gibt, die das so sehen. Die haben sich halbiert.

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FelixSchmelix  06.09.2024, 00:49
@Kleidchen2

Naja, an wen hat denn die FDP die Wähler verloren? Mehrheitlich an die Union, aber auch an die AFD.

Und wie sehen diese Parteien und deren Wähler die Ampel? Nicht gut und auch hier sind die Sündenböcke die Grünen.

Die Schuld wird nicht bei der FDP gesehen.

Nur, was braucht es in der nächsten Regierung? Eine möglichst starke Union. Denn diese wird definitiv den nächsten Kanzler stellen und eine Politik betreiben, die konservativ genug ist, um die Migrationsthematik nicht mehr auf Platz 1 dastehen zu lassen. Die Ampel bekommt es nämlich offensichtlich nicht hin.

Und die FDP ist mit Sicherheit nicht der Faktor, der hier bremst. Zudem ist Wirtschaftspolitik auch bei der Union kein Fremdwort. Die beiden Parteien haben Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten. Insofern liegt der Wechsel schlicht nahe.

Das ist das, was es jetzt braucht, um den Populisten die "Argumente" zu nehmen. Heißt übrigens nicht, dass ich deswegen die FDP nie wieder wählen werde. Bei den Landtagswahlen war es die CSU und bei der Europawahl war es die FDP. Bei der Bundestagswahl wird es aber voraussichtlich erneut die CSU werden. Es ist eben situationsabhängig.

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Kleidchen2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 00:57
@FelixSchmelix
Die Schuld wird nicht bei der FDP gesehen.

Die Mehrheit sieht die Schuld bei der FDP. Natürlich nicht die Mehrheit der FDP-Wähler.

die Migrationsthematik nicht mehr auf Platz 1 dastehen zu lassen. 

Die FDP hätte, statt da mitzugeifern, die europäischen Migrstionsgesetze vorantreiben können. Das Thema ist objektiv auf Platz 5 oder so.

Die Wirtschaft wird massiv durch die buchhalterische Politik der FDP ausgebremst. Das würde mit der Union nur noch schlimmer. Erinnerung: unter dem letzten Schwarz-Gelb wurden die Fehler gemacht, die jetzt repariert werden müssen.

Man immer Populisten nicht die Argunente, indem man sie übernimmt. Ein großer Fehler.

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FelixSchmelix  06.09.2024, 01:34
@Kleidchen2
Die Mehrheit sieht die Schuld bei der FDP. Natürlich nicht die Mehrheit der FDP-Wähler.

Relevant für die FDP sind aber hauptsächlich die FDP Wähler, nicht wahr? Diese wechseln schließlich die Partei.

Die FDP hätte, statt da mitzugeifern, die europäischen Migrstionsgesetze vorantreiben können. Das Thema ist objektiv auf Platz 5 oder so.

Für die Gesellschaft ist es derzeit auf Platz 1. Sieht man ja nach jeder Wahl bei den Befragungen - nicht nur im Osten. Was die Regierung angeht, so könnte es in der Tat auf Platz 5 sein. Das Problem ist, dass Migration nicht die Themen sind, für die diese Parteien gewählt worden sind. Nur wenn sich das politische Klima dreht, dann sollte man sich anpassen und regieren. Das Problem aller drei Parteien ist, dass sie nur klein denken. Was könnte meiner Basis gefallen? Das ist das Thema. Perfekt für die Juniorpartnerposition, fatal für eine Regierung als ganzes. Das gilt für alle Parteien.

Die Union mag sich damals z.B. beim Atomausstieg von Ihren konservativen Werten getrennt haben, was sich nun auch gerächt hat, aber Fakt ist auch, dass die breite Mehrheit in der Gesellschaft das damals so gewollt hatte. Das ist eben die Aufgabe einer Regierung. Politik für die gesamte Bevölkerung zu betreiben. Bei der Ampel hingegen denken alle nur an Ihre Grüppchen und versuchen diese Themen durchzudrücken. So macht man keine Politik.

Die Wirtschaft wird massiv durch die buchhalterische Politik der FDP ausgebremst.

Das sehe ich anders. Wenn die Schuldenbremse jetzt gelockert werden würde, dann würde das Geld nur in Soziales fließen und nicht in die Wirtschaft, die die Investitionen wiederum such wieder zurückzahlen kann. Insofern ist das schon gut so.

In einem Jahr, wenn die Leitzinsen niedriger sind und die CDU regiert, kann man jedoch darüber reden. Denn dann wird das Geld nicht in subventionierte Bahntickets investiert, sondern auch tatsächlich in das Schienennetz.

unter dem letzten Schwarz-Gelb wurden die Fehler gemacht

Ja, damals hätte man mehr investieren müssen. Hinterher ist man immer klüger. Aber gut, das kann dann nächstes Jahr nachgeholt werden. Dann wird man sich um die richtige Verteilung kümmern.

Man immer Populisten nicht die Argunente, indem man sie übernimmt. Ein großer Fehler.

Da stimme ich dir auch teilweise zu. Nur, man darf Ihnen auch nicht das Feld überlassen. Ja, es stimmt, Schuldzuweisungen und Grünebashing helfen nicht weiter. Nur, es ist erfolgreich. Es ist nicht die Schuld der CDU, dass polemische Phrasen und Angriffe erfolgreicher sind als Inhalte. Manchmal muss man das Falsche machen, um das Richtige zu tun.

Oder willst du dieses Feld alleine der AFD überlassen? Das würde sie nur noch stärker machen. Der Zweck heiligt manchmal eben doch die Mittel. Entscheidend ist am Ende, was umgesetzt wird und nicht, was gesagt wird.

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Kleidchen2 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 02:03
@FelixSchmelix

Zusammengefasst sehe ich den Unterschied FDP und Grüne neben dem marktliberalen/marktgestaltenden Ansatz in der Tat in der Langfristigkeit. Die FDP ist sehr viel stärker auf ihre eigenen Wahlerfolge fixiert als die Grünen, die ihre Ziele verfolgen auch wenn sie gerade nicht gefragt sind.

Es wäre viel klüger gewesen, wenn die FDP nicht auf das,GEG eingeschlagen hätte und den Unsinn mit der Intensivstation für die Verbrenner betrieben hätte und den Grünen da ihre Punkte gegönnt hätte. Und dafür an anderer Stelle ihre eigenen Punkte hätte machen können.

Das zeigt, dass die FDP schon lange Richtung CDU schielt. Und diese durchsichtige Unbeständigkeit kostet sie jetzt Wählerschaft.

Sie könnte, wenn sie es ernst meinte mittlerweile Fortschrittskoalition die Schuldenbremse modifizieren, eine Boom für E-Mobilität und Digitalisierung auslösen und so Symphatien zurückgewinnen. Will sie aber nicht.

Mir ist aber unklar, wie die FDP mit der CDU zusammen auf auch nur 40% kommen will.

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