Zerstören Queere Eltern die Leben ihrer Kinder? Brauchen Kinder Mama und Papa?
Ich hab vorhin die Kommentare eines schwulen Ehepaares auf YouTube gelesen.
Die beiden haben eine kleine Tochter (sie wird zum Großteil öffentlich nicht gezeigt und ihr Gesicht sieht man überhaupt nicht, über die ganze Influenzereltern Thematik geht es hier jetzt auch gar nicht) und zum großteil sind die Kommentare wirklich positiv.
Es gab aber auch Kommentar wie:
"Wieder ein Kinderleben zerstört"
"Ein Kind braucht Mama und Papa"
"Jeder wie er will aber lasst die Kinder daraus das ist abartig"
"Ein Kind im Bett von 2 fremden erwachsenen Männern ist einfach nur falsch"
Meine Frage hier zu ist: Stimmt das?
Brauch ein Kind Mama und Papa? Bei alleinerziehende Menschen sagt dich auch niemand "wie kannst du nur!"
Sollten zwei Menschen die sich nach einem Kind sehnen, den Wunsch fallen lassen weil sie Homosexuell sind?
Ist ein Kinderleben weniger zerstört wenn es Mama und Papa hat, diese aber miserable Eltern sind?
Ein Kind welches von einer Hetero Familie adoptiert wird, schläft doch auch (wenn es noch klein ist) beim oder im Bett wildfremder Menschen, macht es einen Unterschied?
Bitte bleibt respektvoll:3
Ich habe eine sehr feste Meinung zu dem Thema aber bin offen für Diskussionen:)
LG Robin★
52 Stimmen
18 Antworten
Ich bin Erzieherin und habe in der Kita schon jegliche Familienmodelle kennengelernt.
Und ich bin davon überzeugt, dass ein homosexuelles Paar ein Kind genauso gut aufziehen kann wie jedes andere Paar auch. Und da muss einem das Kind auch nicht leidtun.
Es ist egal ob man queer ist oder hetero, auf beiden Seiten gibt es gute Eltern und auch nicht so gute. Das queren Eltern konsequent als schlecht dargestellt werden zeugt einfach von Unwissenheit.
Hat auch nichts mit der frage zu tun. Natürlich gibt es schlechte eltern so wie es schlechte menschen oder auch "schlechte tiere" gibt. Alles was ein bewusstsein hat kann "schlechte" entscheidungen treffen.
Meiner Meinung nach haben Kinder da 0 Nachteil. Habe 4 Freunde (Schwule Paare) die Kinder haben. Die meisten sind relativ klein noch aber ein Kind ist auch 13 und der hat da 0 schaden von. Ich selbst bin auch schwul (habe einen Sohn als ich eben noch eine Freundin hatte und überzeugt war „ich? Schwul“ niemals) jedenfalls finde ich es nicht schlimm und auch wenn es schlimm wäre? Was soll ich tun?… also Studien haben auch gezeigt dass Kinder dadurch keine Nachteile haben. Sind eben Leute die homophob sind und die alten Weltbilder vertreten
Wichtig ist, dass die Eltern das Kind lieben und selbst in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe viele Jahre in Jugendwohngruppen mit Jugendlichen gearbeitet, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben. Teilweise waren die Väter gewalttätig, oder beide Eltern Alkoholiker, bzw. drogenabhängig. Andere haben ihre fünfjährigen Kinder zum Jugendamt gebracht und erklärt, dass die Kinder zu schwierig sind und sie sich nicht um sie kümmern könnten.
Ganz ehrlich: Wenn zwei Männer oder zwei Frauen, bzw. Menschen irgendeines Geschlechts gut für die Kinder sorgen können, warum sollte das ein Problem sein? Wer damit ein Problem hat, sollte sich einmal informieren, unter welchen Bedingungen viele Kinder mit heterosexuellen Eltern aufwachsen und dann überlegen, ob die sexuelle Orientierung der Eltern tatsächlich so wichtig ist wie er glaubt.
Dass ein Kind zwingend hetero Eltern braucht, um glücklich und gesund aufzuwachsen, ist völliger Unsinn. Menschen, die das behaupten, haben 1.keine Ahnung, 2. halten sie sich an einem traditionellen Familienbild fest und 3. sind sie wahrscheinlich ganz einfach queerfeindlich.
Kindern in solchen Regenbogenfamilien geht es gut!
Eine repräsentative Studie unter Leitung des bayerischen Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg räumt mit diesen Vorurteilen auf – und lässt Forschungsergebnisse für sich sprechen: Mehr als 7 000 Kinder in Deutschland wachsen Schätzungen zufolge bei gleichgeschlechtlichen Eltern auf, 2 200 davon leben bei eingetragenen Lebenspartnerschaften, die seit 2001 möglich sind.
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Sogenannte Regenbogeneltern sind genauso gute Eltern wie heterosexuelle Paare. Das Kindeswohl ist bei ihnen ebenso gewahrt wie in anderen Familien. Im Detail: Die Kinder entwickeln sich positiv, der schulische und berufliche Werdegang ist normal, und es gibt keine erhöhte Neigung zu emotionalen Unsicherheiten. Wenn es Unterschiede in der Entwicklung von Kindern in Regenbogenfamilien zu beobachten gebe, „dann eher in positiver Weise“, heißt es in der Studie.
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https://www.aerzteblatt.de/archiv/66250/Studie-Kindern-gleichgeschlechtlicher-Eltern-geht-es-gut
Das einzige "Problem" sind Menschen, die Kinder deswegen ausschließen oder mobben. Das ist ein Problem in Teilen der Gesellschaft, heißt aber nicht, dass gleichgeschlechtliche Paare daran Schuld sind.
Um die Frage also zu beantworten: nein, ein Kind braucht NICHT zwingend Mutter und Vater. Ein Kind wächst genau so sicher und glücklich, wenn nicht sogar glücklicher, mit gleichgeschlechtlichen Eltern auf.
Wer dem wiederspricht, hat schlichtweg keine Ahnung oder ist queerfeindlich bzw. hält sich krampfhaft an einer traditionellen Familienkonstellation fest.
Wie immer eine sehr informative und schöne Antwort:3