Wie findet ihr es als Radfahrer, ständig ermahnt zu werden, zu klingeln?
obwohl ihr ein Recht dazu hat, dort zu fahren, wo ihr fahrt; also auf Radwegen, Straßen, gemischten Wegen ... (Fußweg also ausgeschlossen)
Mir ist schon passiert, dass ich auf den Fußweg ausweichen musste, weil Fußgänger die Fahrbahn in voller Breite benutzt haben (Ist ja auch besser beim Unterhalten). Das schafft aber auch eine Oma allein, die die Spur nicht hält oder Slalom läuft.
Einer hat auch schon nach mir getreten, weil er meinte, ich verärgere seinen Hund - auf dem Radweg!
4 Stimmen
5 Antworten
Das Problem ist die unterschiedliche Wahrnehmung:
Komme ich mit dem Rad Fußgängern näher, sehe ich sie die ganze Zeit und kann sie ganz entspannt überholen. Die eigene Geschwindigkeit nehme ich nicht als zu schnell war.
Für die Fußgänger kommt der Radfahrer urplötzlich aus dem Nichts (Fahrräder sind fast lautlos) und schießt mit x-fahrer Geschwindigkeit vorbei.
Lösung ist ganz einfach: In einiger Entfernung klingeln - als Fußgänger hört man die Klingel, nimmt aber auch war, daß der Radfahrer noch etwas weg ist und weiß: Da kommt gleich was.
Lösung ist ganz einfach: In einiger Entfernung klingeln
Nein, das ist keine Lösung, sondern eine Abwälzung der eigenen Unzulänglichkeit auf die angeblich Bösen. Und sich selbst noch einen Heiligenschein aufsetzen.
Wenn ich als Fußgänger auf einem Radweg oder gemeinsamen Weg unterwegs bin, habe ich auch eine Pflicht. Nämlich aufmerksam zu sein und den anderen nicht zu behindern - so wie sie von mir nicht umgefahren werden wollen.
Bei einem gut besuchten Weg verlangen sie quasi von mir, dass ich mir ein Glöckchen umbinde und Rundumlicht auf dem Kopf, damit sie weiter aufs Handy starren können oder Slalom laufen - auf jeden Fall NICHTS tun, um MIR entgegenzukommen.
Etwas anderes ist es, wenn ich auf dem Fußweg unterwegs wäre, aber ich habe ebenfalls ein Recht auf ein angenehmes Leben und nicht die Pflicht, zurückzustecken und es anderen bequem zu machen.
Im Gegensatz zu denen fordere ICH nämlich nichts von ihnen. Aber sie meckern noch, wenn ich den 1 Meter neben ihnen ungefragt benutze, obwohl ich niemanden gefährde. Warum sollte ich da die ganze Fahrt lang bimmeln? Da beschweren sich garantiert die nächsten über Ruhestörung und Rowdytum. Bloß nicht die Komfortzone verlassen! Und falls doch: Am besten gleich mitnehmen und beim hyggeligen Dahinschlurfen Rechte einfordern, die anderen nicht zugestanden werden.
Passiert mir nicht. Ich klingele vom richtigen Abstand aus. Dicht genug, damit sie das Klingeln hören aber weit genug entfernt, dass sie sich nicht erschrecken. Voraussetzung dafür ist die 'helltönende Glocke', also eine laute Klingel. Die meisten sind zu leise.
Zitat WilliamDeWorde: Und dann kommt man auch noch schlecht mit dem Daumen ran! Aber oft genug brauche ich die Hand gerade für die Bremse ...
Ich fürchte, das ist Dein Ernst und hoffe, dass Dir kein Arm fehlt.
Ich habe zwei Hände, ich kann gleichzeitig mit einer Hand bremsen und - wenn es sein muss - schalten (wahlweise rechts oder links) und mit der anderen Hand klingeln, wenn es denn sein muss.
Für dich scheint die Klingel ein Objekt zu sein, dass da zufälligerweise an deinem Fahrrad dran ist und anscheinend zu nichts zu gebrauchen ist. - Nein, man kann Klingeln selber aussuchen, ausprobieren und so einstellen, dass man sie dem Daumen bedienen kann, ohne die Hand vom Griff und auch nicht vom Bremshebel nehmen zu müssen. Zudem hast du zwei Bremsen und zwei Hände.
Zweimal habe ich solche Retroklingeln. Die müssen nicht unbedingt gut sein, meine sind es aber. Sind auch ordentlich groß. Am Mountainbike habe ich meine geliebte Taj Mahal-Klingel, die gut laut pingt. An meinem vierten Rad ist so ein einfaches Schnipp-Ding, etwas größer als auf dem Bild, getesteterweise auch schön laut.
Ihr benutzt wohl niemals beide Bremsen gleichzeitig? Ich fands schön, als es noch einen Rücktritt gab. - Und ja, die Hersteller schrauben die Dinger irgendwo ran, damit dem Gesetz Genüge getan ist. Außerdem ist das nicht Thema der Diskussion. Autos hupen auch nicht andauernd, aber ich soll mir den Weg freiklingeln? Am besten eine Kuhglocke umhängen, ja? Ich will einfach nur Fahrradfahren, wie es angedacht wurde, nicht rasen, niemanden gefährden; einfach nur durch die Lücke fahren, die man mir gnädigerweise lässt. Und trotzdem ist das manchen nicht genug. Sie selbst tun aber gar nichts dafür, dass es reibungslos läuft. Da könnte ich auch fordern, dass sie sich ein gelbes Warnlicht auf den Kopf setzen, damit die Radfahrer nicht gefährdet werden! Wie defensiv kann man nur sein, Leute?! Es gibt Fußwege! Da braucht man doch keinen Kniefall vor Pöblern zu machen, die man überhaupt nicht gefährdet hat.
Gerade komme ich von einer kleinen Abendrunde mit dem Mountainbike zurück. Unterwegs war ich auf kombinierten Rad- und Fußwegen, befestigt und unbefestigt. War ziemlich schnell zwischendurch. Ein Haufen Leute heute unterwegs, kaum einer allein, viele mit Hunden. Ich habe kein einziges Mal klingeln müssen. Mir ist aufgefallen, dass ich doch auch sehr defensiv fahre. Wenn die Leute mich dann sehen, sollen sie erkennen, dass ich bremse. Mir doch egal, wenn ich fast zum Stehen komme. Ich fahre nicht auf Zeit.
Gut so! Ich rase auch nicht, aber finde es schon gut, wenn ich nicht immer wieder neu antreten muss, sondern das Tempo halten kann. Insofern ärgere ich mich schon, wenn der Gegenverkehr auf sein Recht pocht und nicht mal bisschen Platz macht, wenn auf meiner Seite lauter geparkte Autos stehen. Man könnte so gut miteinander auskommen, wenn man nur ein bisschen auf andere achten würde. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, mache ich es ja auch dem anderen leichter und blinke z.B. grundsätzlich und ich denke auch mit, was der andere überhaupt sehen kann und was er wohl als nächstes vor hat. Das zahlt sich ja nicht nur durch ein Dankeswinken aus - was mich freut, Frauen aber nicht so vertraut ist - sondern auch in der Schadenfreiheitsklasse.
gut, das ist aber nicht "anders". du verfälscht das Diagramm
Ok, ich war genervt davon, habe aber nie reagiert darauf, bis ich mir bessere Klingeln besorgt habe.
Ich stimme hier nicht ab, weil diese Genöle nicht zielführend ist.
Auf Radwegen mit anderen Radfahrenden und Fußgängern bin ich sehr passiv und vorsichtig.In der Regel mache ich mich durch kurzes Klappern mit den Bremshebeln bemerkbar, das reicht in den meisten Fällen oder ich spreche die Leute von hinten freundlich an.Seid nett zueinander.Eine Klingel ist sowohl an meinem MTB als auch an meinem Rennrad.
Die Klingeln benutze ich sehr selten, weil ich aus eigener Erfahrung befürchten muss, dass Radfahrende vom Rad fallen oder Fußgängerinnen wie die Hühner - und jetzt folgt ein Tatsachenbericht - wie die Hühner auseinander spritzen, die Rechte nach links, die Linke nach rechts und sich dabei über den Haufen rennen.
Dies ist vor mir tatsächlich, in zeitlichen Abständen, dreimal passiert!
Ich hab gar keine Klingel erst (Das Gewicht! ;-) ), und verlasse mich auf meine Stimme und meine Bremsen.
Was rufst du da so? Bitte nicht "Hier kommt ein Fahrrad". Das sagen die Passanten oft genug und ignorieren den Menschen darauf.
"Guten Tag/Hallo, (nicht erschrecken) ich würde gern rechts/links an Ihnen vorbei fahren."
Das "nicht erschrecken" spar ich mir inzwischen oft, es hilft eh nicht. Besser ist wirklich mit Abstand ansprechen, und 2 sek mehr Zeit nehmen.
Seit dem ich schwerhörig bin, rechne ich auch viel mehr mit schwerhörigen oder tauben Menschen.
Wenn du so lange Texte sprichst, bist du ziemlich langsam unterwegs, eher so mit Fußweggeschwindigkeit oder bergauf.
Ich mein auch in der Hauptsache die Fälle, wo ich (illegalerweise) auf dem Fußweg unterwegs bin. Die Radwege sind hier netterweise selten von Fußgängern blockiert.
Auf Radwegen, wenn ich schneller bin, versuch ich zuerst, großräumig (1-3m Abstand) zu umfahren, geht das nicht, brems ich auch runter, fahr ne Weile hinterher, und wenn sich von allein keine Möglichkeit bietet, zu überholen, fange ich auch da an zu fragen.
Willkommen im Club! Ja, sonntags im Wald sind Leute unterwegs, bei denen die beste Hupe nichts mehr nutzt.
Ich danke ausdrücklich für deinen zielführenden Beitrag.
Ich klingel so rechtzeitig, dass sie sich ohne in Hektik zu verfallen sortieren können. Sie ignorieren mich aber meist.
notting
Das ist nett, dass du das tust. Aber eigentlich müsstest du es ja nicht. Sie müssten mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit für andere aufbringen, wie sie von dir erwarten.
Sie ignorieren dich und glotzen weiterhin aufs Handy. Aber du bist ihnen zu Diensten. Ich verstehe, dass du nur Unfälle verhindern willst, aber wenn die Fußgänger nicht umdenken, bist du nur noch am Bimmeln und die erwarten das dann auch noch mit Selbstverständlichkeit - obwohl sie keine höheren Rechte haben, dort wo sie sind. Jedenfalls kein Recht, dir hinterherzurufen, wenn du einmal nicht klingelst.
Ich verstehe die Frage nicht.
Der Umstand, dass ich auf dem Radweg fahren darf, bzw. dieser sogar extra für Radfahrer gebaut ist,
- macht den Weg nicht breiter,
- macht mich nicht zum König über diesen Weg,
- verbietet Fußgängern nicht, ebenfalls dort zu laufen,
- gibt Fußgängern keine Augen im Hinterkopf,
- kompensiert nicht die völlig natürliche Unaufmerksamkeit gegenüber der Umwelt, wenn man in ein Gespräch vertieft ist,
- lässt Fußgänger nicht einfach verschwinden wenn ich komme,
- gibt mir nicht das Recht mich anderen gegenüber zu verhalten wie die Axt im Wald.
Also klingle ich, wenn ich vorbei möchte und wenn ich auf Schrittgeschwindigkeit runterbremsen und noch dreimal klingeln muss, dann ist das eben so. Einfach mal locker durch die Hose atmen und Dinge hinnehmen wie sie sind. Tut nicht weh, kostet keine Steuern, frisst kein Heu. Ich verstehe nicht, warum so viele Leute dazu unfähig sind.
Wenn mich einer ermahnt, ich hätte doch klingeln sollen, weise ich gerne darauf hin dass ich 5x geklinelt habe, auch aus nächster Nähe, und vielleicht das Hörgerät nachjustiert werden sollte wenn es dies nicht ans Ohr weitergeleitet hat. Aber das kann man freundlich und humorvoll rüberbringen und muss deshalb nicht grob werden.
____
Und wer Bremshebel und Klingel so eingestellt hat, dass er nicht gleichzeitig bremsen und klingeln kann, sollte vielleicht lieber den Fehler bei sich selbst suchen.
Viele machen nur noch 1x "Bimm". Und dann kommt man auch noch schlecht mit dem Daumen ran! Aber oft genug brauche ich die Hand gerade für die Bremse und mit der Nase kann ich nicht mal das "Bimm" auslösen. Die Leute sollten dankbar sein, dass ich mich für die Bremse entscheiden. Manchmal rufe ich auch. "Nicht erschrecken!" - Zucken trotzdem zusammen!