Verstößt die Frauenquote gegen das Prinzip der Demokratie?

Ja 55%
Nein 45%

29 Stimmen

9 Antworten

Ja

Definitiv, allerdings dass man eine Frauenquote überhaupt für nötig halten muss, spricht auch gegen die Demokratie.


apt2nowhere  19.04.2025, 10:26

ich stimme dir zu, es ist ein Armutszeugnis für ein demokratisches Land, wenn es eine Frauenquote nötig hat

es geht also um die fairen Bedingungen hinsichtlich der Vergabe von Arbeitsplätzen - ein Beispiel: früher wurde keine Frauen bei der Polizei eingestellt oder wenn, dann nur als Köchinnen in der Betriebskantine, Putzfrauen, Sekretärinnen, Schreibkräfte oder als Anstandswauwaus bei Durchsuchungen oder dem Durchkämmen von Lokalen auf der Suche nach "gefallenen Mädchen" - ein beruflicher Aufstieg war somit ausgeschlossen - Bundeswehr dito und den Zugang zu den heiligen Hallen der Aufsichtsräte und Vorstände bekamen Frauen nur mit Häubchen auf dem Kopf und dem Servierbrett in den Händen

das war keine faire Verteilung

ich denke aber, das hat sich heute wesentlich gebessert - Bevorzugung der Frauen bei gleicher Qualifikation bis eine gleiche Verteilung erreicht ist, finde ich OK - was schlimm ist: manche Frauen werden wegen der Quote von einigen Parteien in eine Position gesetzt, die sie nicht managen können, das passiert aber genauso bei den Männern (auch da gibt es Nieten genug)

Kaen011  19.04.2025, 09:58

Warum? Ist die vorstellung das jemand diskriminiert werden könnte und man dagegen maßnahmen machen sollte für dich so abwegig?

Kaen011  19.04.2025, 10:17
@EstherMontanus

Nein es geht nicht daum jemanden neu zu disktiminieren sondern struktuelle Ungleichheit sichbar zu machen und ihnen entgegen zu wirken.

Die Demokratie lebt eben nicht nur von formaler gleichheit sondern auch von realen Teilhabecahncen. Wenn Frauen trotz gleicher Qualifikation systematisch unterrepräsentiert sind dann ist es demokratisch geziehlte Maßnahmen zu ergreifen die eine faire Repräsentation ermögelichen.

Die Frauenqoute ist ein Mittel um ein gleichgewicht herzustellen das im Idealzustand keine qoute nötig hätte.

Kaen011  19.04.2025, 10:19
@Dziewczyna920

Weil du einerseits sagst, Diskriminierung sei real, andererseits aber Maßnahmen dagegen wie die Frauenquote als undemokratisch ablehnst. Das widerspicht sich.

Dziewczyna920  19.04.2025, 10:21
@Kaen011

Ich habe gesagt, dass einmal jeglicher Eingriff seitens der Politik in die Gesellschaft undemokratisch ist seitens der Politik und ebenso habe ich gesagt, dass die Realität dass man überhaupt darüber nachdenken muss ebenso undemokratisch ist seitens der Gesellschaft, die eine Ungleichbehandlung toleriert und forciert, nochmal die Frage was daran ergibt keinen Sinn?

EstherMontanus  19.04.2025, 10:23
@Kaen011

Das ist falsch.

Es unterstellt, dass für eine statistische Verteilung anders als 50:50 ausschließlich Diskriminierung verantworlich sei. Für diese apodiktische Annahme gibt es keine belastbaren Argumente. Wirklich wissenschaftliche Untersuchungen, also nichts mit Gender-"Wissenschaften", belegen eher das Gegenteil

Kaen011  19.04.2025, 10:33
@EstherMontanus

Ich habe nie behauptet, dass jede Abweichung von 50:50 automatisch Diskriminierung bedeutet. Aber wenn wir über strukturelle Ungleichheit sprechen, dann geht es nicht um bloße Statistik, sondern um historische, soziale und kulturelle Rahmenbedingungen, die Chancen ungleich verteilen. Dass Diskriminierung – oft unbewusst – existiert, ist gut dokumentiert, auch in wissenschaftlichen Studien, die nicht unter ‚Genderwissenschaft‘ laufen.

Und die pauschale Abwertung eines ganzen Forschungsfeldes als unwissenschaftlich spricht eher für ideologische Voreingenommenheit als für echten Erkenntniswillen. Wenn wir über Gleichberechtigung reden, dann sollten wir uns auf belastbare Argumente und offene Debatten stützen – nicht auf Generalisierungen oder das Abwerten unbequemer Perspektiven.

Kaen011  19.04.2025, 10:35
@Dziewczyna920

Du sagst, staatliche Eingriffe wie die Frauenquote seien undemokratisch, kritisierst aber gleichzeitig, dass unsere Gesellschaft überhaupt so ungerecht ist, dass man über sowas nachdenken muss. Wenn man Ungleichheit erkennt, aber jede Maßnahme dagegen ablehnt, bleibt doch alles wie es ist. Das ergibt keinen Sinn, weil du ein Problem benennst, aber jede mögliche Lösung sofort als falsch ablehnst – ohne Alternative.

Kaen011  19.04.2025, 10:39
@EstherMontanus

Wenn "strukturell" ein Joker ist, dann nur, weil viele ihn nicht ausspielen wollen. Es bedeutet schlicht, dass nicht jede Benachteiligung in einem offenen Akt passiert, sondern durch Systeme, Gewohnheiten und Normen mitgetragen wird – also durch das, was sich nicht in einer einzelnen Statistik oder einem diskriminierenden Satz zeigt, sondern im Gesamtbild.

Und wenn du sagst, das sei "heiße Luft" – wie erklärst du dir dann, dass Frauen trotz gleicher oder besserer Bildungsabschlüsse in vielen Bereichen seltener in Führungspositionen kommen? Ist das alles Zufall oder freie Entscheidung? Oder lohnt es sich doch, mal genauer hinzuschauen?

Nur weil etwas nicht mit dem Holzhammer passiert, heißt es nicht, dass es nicht existiert. Man kann strukturelle Zusammenhänge ignorieren – aber das macht sie nicht weniger real.

EstherMontanus  19.04.2025, 11:16
@Kaen011

Schau in meinen Link. Da erklärt sich das.

Frauen haben zumeist auch noch andere Ziele als Jobs, z. B. Kinder. Das läßt sich mit vielen Jobs nicht vereinbaren.

Ich zum Beispiel habe keine Kinder bekommen, um die von einer Tagesmutter aufziehen zu lassen. Ich habe mich bewußt gegen eine hauptberufliche Karriere entschieden.

Aus Deinem Text spricht die klare Abwertung von Frauen. Frauen zählen nur, wenn sie sich wie Männer verhalten. Für Dich liegt es außerhalb Deiner Vorstellungskraft, dass man andere als männliche Ziele hat.

DAS ist eine klare Diskriminierung. Das ist ganz typisch für eine bestimmte linke Haltung, für eine Form von linkem Machotum.

Kaen011  19.04.2025, 12:32
@EstherMontanus

Ich kenne das Video von Harald Eia – The Gender Equality Paradox. Es ist interessant, keine Frage. Aber es wird oft verkürzt als Beleg dafür genutzt, dass Unterschiede rein biologisch seien oder dass Gleichstellungspolitik überflüssig wäre. Genau das sagt das Video aber gar nicht.

Was es zeigt, ist, dass in sehr wohlhabenden und freien Gesellschaften wie Norwegen die Unterschiede nicht verschwinden, sondern sich zum Teil sogar verstärken. Das ist spannend, aber es heißt nicht, dass es keine strukturellen Einflüsse gibt – im Gegenteil: Es zeigt, wie tief kulturelle Prägungen und berufliche Rollenvorstellungen sitzen, selbst wenn formale Gleichheit herrscht.

Und nur weil man auf diese Prägungen hinweist, wertet man nicht automatisch andere Lebensentwürfe ab. Im Gegenteil: Ich finde es wichtig, dass jede*r frei wählen kann – ob für Karriere, Familie oder beides. Aber Freiheit ist nicht nur die Abwesenheit von Zwang, sondern auch das Vorhandensein realer Optionen. Genau darum geht’s.

Wenn also Frauen trotz hoher Qualifikation in manchen Bereichen unterrepräsentiert sind, lohnt es sich, nicht sofort mit ‚eigene Entscheidung‘ zu antworten, sondern mal zu fragen: Haben alle tatsächlich die gleichen Voraussetzungen, um zu wählen? Oder spielen nicht doch Erwartungen, finanzielle Abhängigkeiten oder fehlende Betreuung eine Rolle?

Das hat mit Machotum – links oder rechts – wenig zu tun. Sondern mit dem ernst gemeinten Versuch, über Freiheit, Gleichheit und echte Wahlmöglichkeiten zu sprechen.

EstherMontanus  19.04.2025, 12:39
@Kaen011

Du hast das Video offenkundig nicht betrachtet oder nicht verstanden bzw. willst es nicht verstehen.

Die zitierten Forschungen von "richtigen" Wissenschaften belegen, dass dann, wenn Frauen frei wählen können, klassische weibliche Berufe favorisiert werden. Deswegen ist in Entwicklungsländern der Anteil von Frauen in Ingenieurberufen höher, weil sie das tun müssen, was gesucht wird und nicht was sie wollen. Ansonsten wäre z. B. Indien ein Hort der weiblichen Emanzipation.

Es ist der Beleg, dass eben die Annahmen der Genderisten sich in der Realität nicht wiederfinden. Das gilt insbesodnere für die "strukturelle" Diskriminierung. Die Doku zeigt, dass es eben tatsächlich eine rhetorische Luftnummer ist, um die Thesen aufrechterhalten zu können.

Das zu leugnen stellt ein erstaunliches Maß an ideologischer Verbortheit dar.

Kaen011  19.04.2025, 12:47
@EstherMontanus

Das Video habe ich gesehen – und gerade deshalb weiß ich, dass du es überinterpretierst. Es zeigt, dass biologische Faktoren mit eine Rolle spielen können, nicht, dass soziale Strukturen irrelevant sind. Wer das daraus liest, will es so lesen.

Und ‚richtige Wissenschaft‘ ist kein Kampfbegriff gegen alles, was nicht ins eigene Weltbild passt. Auch Biologen und Psychologen widersprechen sich – genau wie Soziologen. Der Unterschied ist: Die meisten guten Wissenschaftler tun das offen und ohne ideologische Brille.

Dass du strukturelle Diskriminierung pauschal als ‚Luftnummer‘ bezeichnest, obwohl es zahllose Studien, Erfahrungswerte und internationale Analysen dazu gibt, ist kein Zeichen von kritischem Denken – sondern von selektiver Wahrnehmung. Das ist nicht Wissenschaft – das ist bequem.

EstherMontanus  19.04.2025, 12:56
@Kaen011

Solange man einfach aus einer statistischen Unproptionalität auf Diskriminierung schließt, ist es einfach Unsinn.

Korrelation ist keine Kausalität.

Kaen011  19.04.2025, 13:01
@EstherMontanus

Klar – Korrelation ist nicht gleich Kausalität. Völlig d’accord. Aber genau deshalb ist es auch Unsinn, jede statistische Unproportionalität reflexhaft auf freie Entscheidung oder Biologie zurückzuführen.

Denn genauso wie man nicht automatisch auf Diskriminierung schließen darf, darf man sie auch nicht einfach wegwinken, wenn sie naheliegt – gerade, wenn sich Muster über Jahrzehnte, Branchen und Länder hinweg wiederholen.

Die Wahrheit liegt nicht in einfachen Slogans wie ‚Korrelation ist keine Kausalität‘ – sondern in der Bereitschaft, genauer hinzuschauen, warum die Korrelation da ist. Wer das verweigert, macht es sich intellektuell bequem. Und das hat mit Wissenschaft dann auch nichts mehr zu tun.

EstherMontanus  19.04.2025, 13:06
@Kaen011

Wen es für eine Frage eine einfache und eine komplizierte Antwort gibt, ist zumeist die einfache Antwort die Richtige.

Wenn man also feststellt, dass in Skandinavien - Vorreiterländer für Gleichstellung - immer mehr Frauen klassische Berufe ergreifen und in klassischen Machokulturen wie Indien es genau anders herum ist, dann zu behaupten, das liege in Skandinavien an der Diskriminierung von Frauen, ist schon ziemlich dreist.

Kaen011  19.04.2025, 13:12
@EstherMontanus

Einfach heißt nicht automatisch richtig – das ist kein Argument, sondern bestenfalls ein Bauchgefühl. Gerade bei komplexen gesellschaftlichen Phänomenen ist die einfache Antwort oft nur die bequemste.

Niemand behauptet, Skandinavien sei ein Hort der Frauenunterdrückung. Aber zu sagen: ‚Frauen wählen klassische Berufe, also ist das alles rein biologisch oder frei gewählt‘ – das ist eine ziemlich grobe Vereinfachung. Es blendet völlig aus, wie stark auch in offenen Gesellschaften kulturelle Prägung, Sozialisation und ökonomische Rahmenbedingungen wirken.

Wenn man immer nur auf das Einfachste setzt, erklärt man irgendwann die Welt mit fünf Stammtischsätzen – aber nicht mit Verstand. Und auch das hat dann mit Aufklärung oder Wissenschaft nichts mehr zu tun.

EstherMontanus  19.04.2025, 13:20
@Kaen011

Es gibt halt keine objektiven Anzeichen dafür, dass kulturelle Prägung noch Ausiwkrungen hat. Das ist einfacn nur eine Behauptung, die von den Fakten widerlegt wird.

Die Statistik ist kein Beleg, weil es keine andere Gründe gib, warum Frauen z. B. nicht Vorstand werden wollen, die viel überzeugender sind, z. B. wie ich meine Kinder selbst erziehen will.

Deine Behauptung ist nur so liebgewonnen, dass man sie nicht aufgeben will.

Kaen011  19.04.2025, 13:29
@EstherMontanus

Esther, wenn du ernsthaft behauptest, kulturelle Prägung habe keine Auswirkungen mehr, ignorierst du schlicht den Stand der Forschung – quer durch Psychologie, Soziologie, Bildungs- und Verhaltensforschung. Das sind keine "Behauptungen", das ist gut belegt.

Und nein – niemand bestreitet, dass persönliche Entscheidungen wie Kindererziehung eine Rolle spielen. Die Frage ist: Warum treffen Frauen diese Entscheidungen so viel häufiger als Männer? Ist das wirklich reine Biologie? Oder vielleicht doch ein kulturelles Modell, das wir seit Generationen reproduzieren?

Deine Position wirkt zunehmend wie ein geschlossenes System: Alles, was nicht in deine Erklärung passt, wird einfach als "liebgewonnene Behauptung" abgetan. Aber das ist keine sachliche Diskussion mehr – das ist nur noch Abwehr.

Kaen011  19.04.2025, 14:36
@EstherMontanus

Die Sokal-Affäre war eine geniale Satire – aber sie war kein Beweis, dass ganze Disziplinen Pseudowissenschaft sind. Wenn du ernsthaft meinst, man könne Soziologie oder Psychologie wegen eines Stuntartikels komplett disqualifizieren, ist das in etwa so differenziert wie zu sagen: "Medizin ist Quatsch, weil es auch Homöopathie gibt."

Natürlich gibt es in jeder Disziplin schlechte Forschung – aber es gibt auch seriöse, methodisch saubere Arbeiten. Wer pauschal ganze Wissenschaftszweige abwertet, macht es sich nicht nur einfach, sondern zieht sich ins ideologische Schneckenhaus zurück, in dem nur noch das zählt, was die eigene Meinung bestätigt.

Wenn das deine Diskussionsgrundlage ist – dass nur gilt, was in dein Weltbild passt, und alles andere Pseudowissenschaft ist – dann brauchst du eigentlich keine Debatte mehr. Sondern nur noch einen Spiegel.

EstherMontanus  19.04.2025, 14:39
@Kaen011

Du scheinst nicht lesen zu können ... oder möchtest Du eine Strohmann schlagen?

Kaen011  19.04.2025, 14:46
@EstherMontanus

Ich kann sehr gut lesen – und genau deshalb habe ich verstanden, dass du die Sokal-Affäre als Generalangriff gegen ganze Fachrichtungen benutzt. Wenn du jetzt behauptest, das sei ein Strohmann, dann erklär doch bitte konkret, was du eigentlich sagen wolltest – außer: ‚Ich traue diesen Wissenschaften grundsätzlich nicht.‘

Denn bis jetzt kam von dir genau das: eine pauschale Abwertung auf Basis eines satirischen Experiments. Wenn du was anderes meintest, dann formulier es klar – und nicht in Andeutungen und Schlagwörtern. Ich diskutiere gern, aber nicht auf Zuruf.

EstherMontanus  19.04.2025, 15:13
@Kaen011

Offenkundig nicht ...

Ich schrieb, dass die genannten Bereiche zum Teil Pseudowissenschaften sind.

Kaen011  19.04.2025, 15:19
@EstherMontanus

„Ach so – ‚zum Teil‘ also. Das macht es natürlich viel besser: Dann nennst du pauschal gleich mehrere ganze Disziplinen zumindest teilweise Pseudowissenschaft – ohne ein konkretes Beispiel, ohne methodische Kritik, einfach nur mit einem Wikipedia-Link zur Sokal-Affäre.

Das ist halt genau der Punkt: Du verwendest den Begriff ‚Pseudowissenschaft‘ nicht differenziert, sondern als ideologischen Vorschlaghammer. Und sobald man dich darauf anspricht, weichst du aus – statt zu sagen, welche Theorien, welche Studien, welche Methoden konkret das Problem sein sollen.

Wenn du seriös diskutieren willst, dann bring bitte mehr als pauschale Etiketten. Denn sonst bleibt’s eben genau das: Abwertung ohne Substanz.

EstherMontanus  19.04.2025, 15:25
@Kaen011

Wer pauschaliert denn hier? Doch Du!

Ich habe eine Quelle gebracht und Du schreibst nur über strukturelle Luftschösser.

Wenn man sich psychologische und soziolgische Studien ansieht, so kommt einem des öfteren das Grauen. Sowas dürfte man nicht als Hausarbeit in Jura abgeben. oder z. B. Melanie Joy und ihr "Carnnsmus" ... .

Manche Studien sind auch komplett gefälscht. Berüchtigt ist z. B.Diederik Stapel. Die Sokal - Affair war keine geniale Satire, sondern ein grober Witz. Es ist einfach nur erschreckend, dass das nicht auffällt.

Kaen011  19.04.2025, 15:39
@EstherMontanus

Ddu bringst einzelne Negativbeispiele, um ganze Fachrichtungen zu diskreditieren – das ist Pauschalierung, auch wenn du es anders nennst. Natürlich gibt es auch in der Psychologie und Soziologie fragwürdige Arbeiten. Genau wie in der Medizin, in der Physik, in der Ökonomie. Wissenschaft ist nie unfehlbar – sie lebt von Kritik und Korrektur. Aber einzelne Skandale wie Diederik Stapel oder plakative Autoren wie Melanie Joy heranzuziehen, um ganze Felder als wertlos darzustellen, ist keine Kritik – es ist Framing.

Und die Sokal-Affäre war Satire. Dass du sie nicht so einordnest, sondern als endgültigen Beweis gegen ganze Forschungszweige interpretierst, zeigt, wie sehr du hier mit dem Vorschlaghammer arbeitest. Du redest von Ideologie – aber was du betreibst, ist ein Paradebeispiel für selektive Wahrnehmung.

Wenn du ernsthaft über Inhalte reden willst, tu’s. Aber dann bitte mit mehr als Skandalen, Einzelfällen und moralischer Empörung.

EstherMontanus  19.04.2025, 15:42
@Kaen011

Du kannst wirklich Texte nicht richtig erfassen. Hast Du eine Leseschwäche? Das meine ich jetzt ernsthaft.

Oder biegst Du Dir nur die Sachverhalte zurecht, damit Du antworten kannst? Du begehst dauerned eine "Sachverhaltsquetsche", wie man das in der Juristerei nennt.

Kaen011  19.04.2025, 16:25
@EstherMontanus

Wenn die Argumente knapp werden, kommt die persönliche Schiene – schade eigentlich.

Ich habe deine Texte sehr wohl verstanden. Ich nehme sie nur nicht im selben Geist auf, in dem du sie schreibst: selektiv, übergeneralisiert und oft emotional aufgeladen. Dass du das als "Sachverhaltsquetsche" bezeichnest, zeigt vor allem, wie wenig Widerspruch du offenbar gewohnt bist.

Man kann unterschiedlicher Meinung sein. Aber wenn deine Antwort auf Kritik ist, meine Lesefähigkeit in Frage zu stellen, dann zeigt das eher deine Schwäche in der Sache – nicht meine im Verstehen.

Komm gern zurück zur inhaltlichen Ebene – wenn du willst.

EstherMontanus  19.04.2025, 16:30
@Kaen011

Ich hab da keinen Bock mehr zu, wenn mir permanent das Wort im Mund herumgdreht wird. Das magst Du für schlau halten. Tatsächlich ist es eher jämmerlich.

Kaen011  19.04.2025, 16:33
@EstherMontanus

Wenn du einen Widerspruch schon als Verdrehung deiner Worte empfindest, ist das keine Diskussionsmüdigkeit – das ist Dünnhäutigkeit.

Aber gut, dann lassen wir’s dabei. Dir trotzdem ein frohes Osterfest – vielleicht bringt der Osterhase ja nicht nur Schokolade, sondern auch etwas Gelassenheit im Umgang mit anderen Meinungen.

Das kommt drauf an.

Wenn in der Privatwirtschaft Jobs nach Quote verteilt werden, hat das mit Demokratie nichts zu tun. Es sind dann geschlechtsbezogene Privilegien und das ist arbeitsrechtlich zweifelhaft.

Wenn Parteien Funktionen (Abgeordnete, Minister etc.) nach Quote verteilen, kann das undemokratisch sein, weil ggf. von den Wählern bevorzugte Personen ausgeschaltet werden wegen ihres Geschlechtes.Das ist dann demokratisch zweifelhaft. Vor allem aber ist es eine geschlechtsbezogene Ungleichbehandlung.

Ich meine in Brandenburg (oder MVP) ist eine Quote der SPD für ihre Abgeordnete schon als rechtswidrig verworfen worden.

Ich halte die Idee der Benachteiligung eines Geschlechtes, um eine statistische Größe politisch opportuner zu gestalten, für äußerst fragwürdig.

Nein

Überhaupt nicht. Im Gegenteil, in einer Demokratie geht es ja nicht allein darum, dass eine Mehrheit entscheidet, sondern auch explizit darum, dass alle Gesellschaftsteile angemessen beteiligt sind. Demokratie ist ja keine Diktatur der Mehrheit. Quoten sind da eine Möglichkeit, wenn Gesellschaftsteile nicht ausreichend berücksichtigt werden, auch wenn man sicherlich darüber streiten kann, ob es eine gute Möglichkeit ist. Aber undemokratisch wäre dies definitiv nicht!


Slytzel  19.04.2025, 10:03

Das ist schlichtweg falsch. Die Demokratie IST die Diktatur der Mehrheit, es geht, anders als ein einem Ständeparlament, gerade nicht um die Repräsentation der "Gesellschaftsteile", sondern nur der Meinung der Bevölkerung, unabhängig davon, wer sie vertritt.

FreddiKlever  19.04.2025, 10:07
@Slytzel

Was unsere Demokratieverständnis in Deutschland angeht, bin ich mir ganz sicher, dass man dir am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, hier explizit nicht zustimmen würde.

Slytzel  19.04.2025, 10:10
@FreddiKlever

Als angehender Jurist kann ich dir ganz sicher sagen, dass es das würde. Regelungen in einigen Bundesländern, die Geschlechterquoten festschreiben wollten, wurden bereits von den Landesverfassungsgerichten gekippt (wenngleich dies bereits auf die Rechte der Parteien gestützt wurde). Wenn das wirklich dein Verständnis von Demokratie ist, hast du etwas ganz grundlegend falsch verstanden. Zudem:

"Auch der Bayerische Verfassungsgerichtshof konnte jüngst eine Verletzung des Demokratieprinzips oder des Grundsatzes der repräsentativen Demokratie durch einen geringeren Frauenanteil in Parlamenten nicht erkennen (Urt. v. 26.03.2018, Az. 15-VII-16).

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/paritaetsgesetz-brandenburg-verfassungswidrig-quoten-wahlrecht-geschlecht-landesliste

FreddiKlever  19.04.2025, 10:28
@Slytzel
Als angehender Jurist kann ich dir ganz sicher sagen, dass es das würde.

Das ist natürlich jetzt ein Totschlagargument. Da bin ich raus. Aber irgendwie hab ich schon das Gefühl, dass es hier nie um die Grundsätzlichkeit geht, sondern immer nur darum, wie es im Einzelfall gesetzlich gestaltet wurde. Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein einfacher Handwerker.

Slytzel  19.04.2025, 11:03
@FreddiKlever

Ich wollte dich nicht mit dem "Juristen"-Argument erschlagen, du bist natürlich neben mir nicht "nur" Handwerker, sondern deine Meinung nicht per se weniger valide. Ich hoffe aber, dass ich meine Meinung mit der angegebenen Quelle überzeugend unterstützt habe.

Im Endeffekt bedeutet dies ja auch, dass das Grundgesetz es so sieht, dass auch eine Frau die Meinung eines Mannes vertreten kann, ein Schwarzer die eines Weißen, ein Christ die eines Juden usw, und die alle, insbesondere in einer Partei, am selben Strang ziehen können, ohne durch andere Faktoren getrennt zu sein. Das ist, finde ich, eigentlich eine positive Nachricht.

Slytzel  19.04.2025, 11:08
@Slytzel

Es ergibt sich häufig mehr aus der Verfassung, als man auf den ersten Blick denken würde.

Nein
Verstößt die Frauenquote gegen das Prinzip der Demokratie?

Nein. Dadurch wird unser Mitbestimmungsrecht doch nicht abgeschafft.

Alex


Slytzel  19.04.2025, 10:13

Aber beschränkt.

Wenn du die Pflicht zu paritätischer Besetzung von Wahllisten meinst:

Eine ausführliche Auflistung der Argumente und der Rechtslage findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Parit%C3%A4tsgesetz
Verfassungsgerichte in Deutschland sehen darin einen Verstoß gegen die demokratischen Grundprinzipien der Wahlgleichheit und der freien Wahl.

Wenn du andere Frauenquoten meinst, etwa im Arbeitsrecht, dann geht es meistens um Bereiche, in denen das Demokratieprinzip nicht (unmittelbar) gilt, also auch kein Verstoß vorliegen kann.