Sind die USA eine defekte Demokratie?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Ja 69%
Nein 31%

20 Antworten

Ja

Jein?

Ich denke eine "richtige" Demokratie kann es mit dem Verhältniswahlrecht nicht geben. Das sorgt dafür das ein Präsidentschaftskandiat der weniger Stimmen hat trotzdem gewinnen kann.

Auch sind in den USA nur die "swingstates" wichtig, also die die mal so mal so wählen.

Z.b. wählt Californien praktisch immer Demokratisch oder Oklahoma praktisch immer Republikanisch.

Da es nur etwas bringt wenn man über 50% der Stimmen bekommt, findet in diesen Staaten deutlich weniger Wahlkampf statt als in den Swingstates weil es sozusagen "verschwendetes" geld ist.

Auch macht es dank des Verhältniswahlsystems praktisch keinen sinn eine andere Partei zu wählen, da wenn eine Partei unter 50% der Stimmen bekommt, die Praktisch in die Mülltonne wandern. Ob man einen Staat mit 51% gewinnt oder mit 100% ist egal.

Dann ist es in den USA auch eine größere hürde überhaupt zu wählen als in Deutschland.


adabei  07.07.2024, 11:10

Du sprichst vom "Mehrheitswahlrecht", das zu solchen Auswüchsen führt. Du hast die Begriffe verwechselt. (Vielleicht änderst du das in deiner Antwort.)

Ein "Verhältniswshlrecht" haben wir. Das ist gerechter.

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adabei  07.07.2024, 16:47
@adabei

Danke auch schön für deine "nette" Nachricht.

Ich bin immer froh, wenn mich jemand auf einen offensichtlichen Fehler aufmerksam macht. Du siehst das offenbar anders.

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Spezialmann  07.07.2024, 17:35
@adabei

Intelligente Menschen bedanken sich bei demjenigen, der sie auf einen Fehler hinweist. Dumme Menschen beschimpfen ihn...

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Kaen011  07.07.2024, 19:55
@Spezialmann

Da stimme ich zu, aber adabei hat es eben nicht bei der korrektur die du hieß ließt belassen sondern mich auch noch per Privatnachricht angeschrieben.

Ich habe ihn daraufhin gebeten dies in Zukunft zu unterlassen.

Wie man in den Wald ruft so schallt es heraus.

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Kaen011  07.07.2024, 19:59
@adabei

Ich bin mir nicht sicher wieso du versuchst eine öffentliche Schlammschlacht auszutragen. Es reicht wenn du als kommentar das verfasst was du sagen möchtest, du musst mir das gleiche nicht auch noch als PN schreiben. Das ist sehr aufdringlich und in keinem fall erwünscht.

Bitte lasse soetwas einfach in Zukunft.

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adabei  08.07.2024, 11:27
@Kaen011

Eine öffentliche "Schlammschlacht" war ganz sicher nicht meine Absicht.

Als ich zufällig bemerkt hatte, dass du deinen Fehler nicht korrigiert hast, habe ich angenommen, du hättest meinen Kommentar nicht gelesen. Daher die PM gleichen Inhalts.

Meine PM war freundlich und höflich, deine Antwort nicht.

Das ist alles zu dem Thema.

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Ja

Laut des Demokratieindex des Economist liegen die USA auf Platz 30:

Vereinigte Staaten Unvollständige Demokratie

7.857.857.927.967.988.118.118.188.228.22

Quelle

und gelten als unvollständige Demokratie.

Ja

Ja, sind sie. Das System schließt zum Beispiel viele von den Wahlen aus.

Man muss sich als Wähler aktiv registrieren lassen.

Zudem verliert man das Wahlrecht in vielen Staaten durch einen Gefängnisaufenthalt, und sei er noch so kurz oder die Tat noch so harmlos. Um es zurück zu bekommen muss man dann Gebühren zahlen, die oftmals so hoch sind, dass ärmere Bürger darauf verzichten, weil sie es sich nicht leisten können.

Dazu kommen dann noch Praktiken wie Gerrymandering.


diderot2019  07.07.2024, 15:18

Und dabei muss man im Hinterkopf behalten, dass die Schwarzen wesentlich schneller ins Gefängnis gesteckt werden als die Weissen. 1'767'200 Menschen waren im Juni 2024 in einem US-Gefängnis.

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Ja

Die Amerikanische Demokratie funktioniert im Grundsatz noch. Wahlen finden statt und (mit einer Aunahme) werden die auch von den Unterlegenen akzeptiert und nicht überworfen. Sie ist in meinen Augen in vielen Bereichen beschädigt ud trägt inzwischen oligarchische bishin zu autokratischen Zügen.

Die Demokratie in den USA war vereinfacht gesagt so geplant, dass sich zwei Parteien, die grundsätzlich dasselbe Ziel (die Vereinigten Staaten voranbringen) verfolgen und hierzu zusammenarbeiten. Nun sind diese beiden Punkte nicht mehr erfüllt und die Parteien tun alles um einander zu blockieren und die eigene Macht zu sichern. Hierbei empfinde ich die Republikaner als die deutlich aggressivere Gruppe.

Die Auswirkungen dieses Streites lässt sich auch im Demokratieindex des Economist erkennen. Hier verloren die USA 0,4 Punkte (von 8,22 auf 7,82) und rutschten in der Einstufung von einer vollständigen Demokratie in den Bereich einer unvollständigen Demokratie ab.

In meinen Augen gibt es klare Tendenzen zu einem Hybridregime.

Ja

Defekt ist das falsche Wort, aber vor allem bei Wahlen wird deutlich, das es keine funktionierende Demokratie ist.

Demokratische Wahlen zeichnen sich dadurch aus, dass sie frei, geheim, gleich, allgemein und unmittelbar sind.

  • Geheim sind sie (noch).
  • Frei sind sie (noch).
  • Allgemein sind sie nicht, bestimmte Bevölkerungsgruppen wird es erschwert ihre Stimmen abzugeben. Wahllokale sind nicht genügend ausgestattet oder haben seltsame Öffnungszeiten. Auch wurden schon Angehörige bestimmter Bevölkerungsgruppen aus dem Wahlverzeichnis gestrichen und mussten ihr Wahlrecht extra beantragen. Gefangene dürfen gar nicht wählen.
  • Gleich und unmittelbar sind sie nicht, da die USA mit ihren Wahlmänner eine indirekte Wahl haben und das Prinzip "the Winner takes it all" gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt. Wenn ein Kandidat die Mehrheit hat, verfallen alle anderen Stimmen!

Da die USA eine Präsidiale Demokratie, mit weitreichenden Rechten für den Präsidenten, ist, kann dieser auch ohne Parlament manchmal - wie ein Diktator - Dinge beschließen. Das funktioniert bei uns nicht. Selbst in Coronazeiten, in denen die Regierung schnell handeln musste, wurde danach darüber im Parlament abgestimmt und wären die dagegen gewesen, hätte man die Beschlüsse zurückgenommen. Das braucht es in den USA nicht.