Nach welchem Erziehungsstil wurdet/werdet ihr erzogen?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

autoritär 38%
autoritativ 24%
antiautoritär/permissiv 17%
überbehütend 14%
vernachlässigend 7%

10 Antworten

autoritativ

Puhh, eine wirklich spannende Frage, die man sich viel öfter stellen sollte! Mir fällt es schwer hier eine absolute Antwort zu geben, da ich bei meinem Vater einen liebevollen, aber strengeren Erziehungsstil bemerke (jedoch weit von dem Begriff "Autoritär" entfernt) und bei meiner Mutter ebenfalls einen liebevollen, aber weniger strengen Erziehungsstil bemerken konnte (Richtung Laissez-faire).
Dementsprechend würde ich sagen autoritativ.

Wieso fragst du? :)


Anonym07599 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 17:04

Aus Interesse :)

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Anonym07599 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 17:22
@ozeana2

früher als Kind eher überbehütet, als Jugendlicher eher antiautoritär

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Ich weiß zwar über die verschiedenen Erziehungsstile Bescheid, aber ich wurde aus dem Erziehungsstil meiner Eltern nie so wirklich schlau.

Es war ein "Mix" würd ich sagen. Eben 80er/90er Jahre. Kindergartenzeit/ Grundschulzeit: Ich sollte lieber "leise" spielen, oder aber rausgehen.

Grundschulzeit: Wollte ich abseits vom Wohngrundstück etwas machen, musste ich Bescheid geben "wohin" ich gehe. Also zumindest die Richtung (beispielsweise: auf dem Gelände der Grundschule.... das schloss dann aber auch den Bereich des nahegelegenen Spielplatzes dort ein.... und das Waldstück auf gleichen Straßenseite.../ oder "Wir wollen an der Kirche spielen" bedeutete das wir Kinder unter Umständen den dahinterliegenden Wald bespielten). Damals fuhr man noch ohne Fahrradhelm mit dem Kinderrad, oder Skateboard oder Rollschuh.

Schulaufgaben wurden von meinen Eltern sehr ernst genommen. Täglich wollten sie wissen was in der Schule gemacht wurde, was für Hausaufgaben aufgegeben wurden, wann wo welche Klassenarbeiten anstehen, die erledigten Hausaufgaben wurden kontrolliert.

Kofliktsituationen: Ich durfte keine Widerworte geben (das schließt ein: "meinen Standpunkt vertreten wollen", "eine andere Meinung äußern"). Schimpfworte wurden umgehend geahndet. Selbst abgeschwächte Synonyme wie "Quark" statt "Quastsch".

Hmm, ich denke das zog sich dann auch weiter durch die Jugendzeit.

Allerdings gabs dann, als ich mit 15 meinen ersten Freund hatte, in diesem einen Bereich etwas mehr Freiheiten. Vorrausgesetzt ich hielt mich an Absprachen, punktgenau an die Zeiten zu denen ich wieder zuhause sein sollte. Ich denke sie waren froh das ich dadurch Sozialkontakte hatte. Beim nächsten Partner waren sie noch etwas lockerer. Ich durfte dann auch im Elternhaus des Freundes übernachten (in den Ferien, in Verbindung mit einer Party dort bei ihm, in einem anderen Zimmer, wenn seine Eltern einverstanden waren, weil unsere Eltern einander kannten, und weil sie meinem damaligen Partner vertrauten). Also strikte Regeln, aber "etwas lockerer".

Positives Feedback: Eher seltenst. Hauptsächlich eher der Versuch "Ermutigung in Form von Kritik was ich wo wie noch besser machen sollte". Bei mir führte dies allerdings zu Entmutigung. Jahrzehnte später läuft es oft nach dem gleichen Muster ab.

Wie gesagt, ich kann es nicht in einen einzigen Erziehungsstil fassen.

PS: "Vernachlässigend" ist kein "Erziehungsstil"

PPS: Was ist mit "Laissez-Faire"? Das fehlt in deiner Auflistung an Möglichkeiten


Anonym07599 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 17:05

Was ist mit "Laissez-Faire"? Das fehlt in deiner Auflistung an Möglichkeiten

Das ist doch antiautoritär?

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überbehütend

Geht aber mittlerweile in Richtung antiautoritär/permissiv

antiautoritär/permissiv

Passt glaube ich am besten.

Ich (w/26) bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie. 

Meine Privatsphäre und mein Eigentum haben sie respektiert, genau wie mein Vermögen. Ich konnte und durfte mir alles kaufen, was ich wollte, und war meinen Eltern keine Rechenschaft schuldig. 

Egal ob meine Zimmertür offen oder zu war, sie haben immer angeklopft und auf meine Antwort gewartet, die sie dann auch respektiert hatten.

Auch in Bezug auf schulische Leistungen haben sie mir überhaupt kein Druck gemacht. Sie haben mich einfach Kind bzw. Teenager sein lassen.

Ich habe ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich gemacht haben, sowohl meiner Mutter, die weder ihr Rechtspflegerstudium noch mich vernachlässigte, als auch meinem Vater, der nach insg. 10 Dienstjahren beim Auswärtigen Amt (inkl. Ausbildung) zu einer Bezirksregierung in Heimatnähe gewechselt ist, nur um meine Teenagerzeit voll miterleben zu können, obwohl das niemand von ihm verlangt hatte.

Obwohl meine Eltern streng katholisch sind, und ich selbst katholisch getauft bin, meine Kommunion und Firmung hatte, spielte Religion in der Erziehung überhaupt keine Rolle. Dass ich mich am Morgen nach meinem 12. Geburtstag vor ihnen als lesbisch geoutet habe, haben meine Eltern akzeptiert, als sei es das normalste der Welt. 

Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.

Was Augangszeiten betraf, durfte ich von meinen Eltern aus, egal ob Schule war oder nicht,

  • unter 12: grds. bis 18 Uhr (ab 10 in Einzelfällen auch länger)
  • ab 12: grds. bis 20 Uhr (in Einzelfällen auch länger)
  • ab 14: grds. bis 22 Uhr (in Einzelfällen auch länger), und
  • ab 16: so lange, ich wollte, draußen bleiben.

Und bereits mit meinem Schulwechsel aufs Gymnasium mit noch 9 Jahren (kurz vor meinem 10. Geburtstag) haben meine Eltern mich meine Schlafenszeit eigenverantwortlich bestimmen lassen.

Keine von diesen fünf Optionen würde den Erziehungsstil beschreiben, nach dem ich erzogen wurde.

Ich wurde liebevoll mit Maß und Mitte erzogen. Weder autoritär, noch permissiv, weder überbehütend noch vernachlässigend.

Es gab Regeln, an die ich mich wohl weitgehend gehalten habe. Auf jeden Fall kann ich mich nicht daran erinnern, bestraft worden zu sein. Auch das Abarbeiten von "Konsequenzen" aufgrund von Fehlverhalten war eher selten.

Ich habe Freiheiten im altersgerechten Maß bekommen.


Anonym07599 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 11:51

Autoritativ wäre passend.

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