Ist es nicht egal, ob Gott existiert?

Doch, es macht einen wesentlichen Unterschied. (Gläubig) 36%
Doch, es macht einen wesentlichen Unterschied. (Atheist) 32%
Richtig, es macht keinen wesentlichen Unterschied. (Atheist) 32%
Richtig, es macht keinen wesentlichen Unterschied. (Gläubig) 0%
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25 Stimmen

10 Antworten

Doch, es macht einen wesentlichen Unterschied. (Atheist)

Das ändert so ziemlich alles. Jeder Aspekt. Sinn und Zweck meines Lebens, meine Moral, Verständnis von Leid und Tod, Selbstbild und Demut, freier Wille und Schicksal - und natürlich Wissenschaft an sich bzw. das Verständnis unserer physischen Welt, das mit einem Gott einen Sinn bekommt und nicht mehr einfach "zufällig" ist.


ThePolemoss  24.09.2024, 16:56

Ich widerspreche. Der Wissenschaft ist es völlig egal ob Gott existiert oder nicht.

unsound  24.09.2024, 17:00
@ThePolemoss

Der Wissenschaft ist nichts wichtig als Dinge, die existieren. Wenn Gott existiert, dann ist es der Wissenschaft genauso wichtig wie Schwerkraft und Planeten.

ThePolemoss  24.09.2024, 17:02
@unsound

Wissenschaft bzw. Naturwissenschaft beschäftigt sich ausschließlich mit der natürlichen Welt. Wenn es Gott gäbe, wäre er wohl per Definition außerhalb dieser natürlichen Welt zu verorten.

unsound  24.09.2024, 17:09
@ThePolemoss

Das ist nur wahr, wenn Gott ausschließlich in seiner übernatürlich Welt existiert. Hat er auch nur den geringsten Effekt auf unsere Welt, wird dieser Einfluss von der Wissenschaft aufgegriffen. Die Wissenschaft ignoriert nichts, das sich in der physischen Welt manifestiert.

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 14:04

@unsound

Das ändert so ziemlich alles. Jeder Aspekt. Sinn und Zweck meines Lebens, meine Moral, Verständnis von Leid und Tod, Selbstbild und Demut, freier Wille und Schicksal

Mein Gedanke wäre eher: Selbst wenn es einen Gott gäbe, der z.B. moralische Erwartungen an mich hätte. Wer sagt, dass ich ihm nicht widersprechen und eine andere Meinung vertreten kann?

Der Gedanke, ich sollte meine Moral an seine anpassen, basiert ja auch dem Grundsatz der Autoritätshörigkeit.

Und das gleiche Hinsichtlich Leid und Sinn. Tod eventuell nicht, aber nur, wenn es auch ein Nachleben gäbe.

- und natürlich Wissenschaft an sich bzw. das Verständnis unserer physischen Welt

Ich weiß nicht. Wäre das, was wir jetzt Materie kennen, keine Materie mehr mit dem Wissen, dass es von Gott kommt?

unsound  24.09.2024, 14:15
@Weisskuchen

Als ich noch gläubig war, hatte ich auch teilweise eine andere Moral als mein Gott, aber ich wusste, dass ich falsch lag, da Gott ja eine objektive Moral vorgibt und meine subjektive Meinung kann ich unmöglich rechtfertigen.
Natürlich wirst du deine Moral nicht völlig auf den Kopf stellen, aber sie wird trotzdem beeinflusst, wenn du erfährst, dass das objektive Richtig ein anderes ist als das, woran du glaubst.

Und spätestens, wenn es um Himmel und Hölle bzw. eine Bestrafung geht, dann wird man seine Moral anpassen oder zumindest die Taten, die daraus folgen.

Ich weiß nicht. Wäre das, was wir jetzt Materie kennen, keine Materie mehr mit dem Wissen, dass es von Gott kommt?

Die Dinge hätten dann zumindest immer einen Sinn, auch wenn sich nichts an den Gesetzen der Physik ändern würde. Für die Entstehung unserer Welt wäre es aber aber wichtiger.

Doch, es macht einen wesentlichen Unterschied. (Gläubig)

Ich habe die Hoffnung weiter zu leben und alles was ich mir an Wissen und Erfahrung sammele, hat ein Sinn, da ich es weiter anwenden kann.

Ohne die Hoffnung sähe ich kein Sinn in meiner Existenz. Ich würde auch nichts machen, außer mich durch den Lebenstrieb am Leben erhalten.

Woher ich das weiß:Hobby – Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube

annie80  24.09.2024, 17:43

Ja, das kommt mir bekannt vor. Geht mir ähnlich.

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 20:52

@Agnos2

Gewinnt das Leben nicht eher durch die Vorstellung an Wert, dass es irgendwann entgültig vorbei ist und dass man gerade deswegen jede Sekunde nutzen sollte, ein gutes Leben zu führen?

Agnos2  24.09.2024, 21:07
@Weisskuchen

Die Zeit hat wert für den der denkt beim Tod ist alles vorbei.Ich habe alle Zeit der Welt und brauch mich für nichts zu beeilen.Denk doch mal darüber nach, du kannst es dir gemütlich machen,hast keine Eile, verpasst nichts,kannst ewig was lernen oder dich tausend Jahre einfach hinsetzen und die Zeit an dir vorbei gehen lassen.

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 21:15
@Agnos2

Die Momente, in denen ich meiner Leistungsgrenze besonders nah gekommen ist, waren vor allem in Situationen mit Zeitdruck. Und das waren meistens auch die Momente, in denen ich mich am meisten lebendig gefühlt habe.

Die Frage ist auch: Sollte ich nichts verpassen wollen?
Gewinnt eine Handlung nicht eher dadurch an Bedeutung, dass ich sie einer anderen Handlung vorziehe, die ich dafür nicht mache.
Wenn ich nichts verpasse, weil ich unendlich Zeit habe, dann brauche ich keine Prioritäten, keine Wertehierarchie im Bezug auf Handlungen, weil ich ja sowieso alles machen kann.

Aber das sind natürlich alles Überlegungen eines sterblichen.

Wenn es tatsächlich einen Himmel gibt, dann ist dieser wohl anders, als ich ihn mir vorstellen kann.

Agnos2  24.09.2024, 21:21
@Weisskuchen

Es gibt den Spruch , unten wie oben,so viel anders wird das Leben nicht sein.

Richtig, es macht keinen wesentlichen Unterschied. (Atheist)

Mein Weltbild würde sich nicht verändern. Ich halte die moralischen Grundsätze, die vom Christentum ausgehen auch durchaus für sinnvoll. Dementsprechend ist es auch sinnvoll, dass Leute an Gott glauben und Moral dadurch für diese Leute objektiviert wird. Es trägt dazu bei, dass Leute ihre Verträge einhalten, nicht stehlen und eine natürliche Ordnung herrscht.

Doch, es macht einen wesentlichen Unterschied. (Atheist)

Es geht schon damit los, dass du dich „agnostischer Atheist” nennst.

Du bist Agnostiker. Punkt. Du bist kein Atheist.

Wenn es dir egal ist, dass „Gott” eine Fiktion und Erfindung naiver, unwissender Menschen ist, die eine Möglichkeit suchten, über die Ursachen unverständlicher Phänomene dieser Welt nicht nachdenken zu müssen, dann hast du den wesentlichen Unterschied zwischen zwei Weltanschauungen nicht verstanden und begreifst nicht, warum Denkfaulheit den Fortschritt der Menschheit hemmt oder verhindert.

Es ist so, als wäre es dir egal, ob du hochwirksame Medikamente nimmst, die dir helfen würden oder ob du Globuli schluckst, weil du an sie glaubst oder es zumindest für möglich hälst, dass sie wirken werden.


ThePolemoss  24.09.2024, 16:58

Agnostiker und Atheist schließt sich nicht aus. Das eine thematisiert wissen, daß andere glauben.

Jeder Mensch ist entweder gnostiker oder Agnostiker UND Atheist oder Theist.

PaterAlfonso  24.09.2024, 17:07
@ThePolemoss

Das sehe ich anders. Agnostiker wollen sich so oder so ein Hintertürchen offen lassen, für den Fall, dass sich am Ende herausstellt, dass sie die ganze Zeit falsch lagen. Sie wollen aus Angst vor bösen Konsequenzen auf Nummer sicher gehen und sind nicht bereit, eine klare Meinung zu haben und dazu zu stehen.

Als Atheist verachte ich eine solche Haltung.

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 14:32
Es geht schon damit los, dass du dich „agnostischer Atheist” nennst.
Du bist Agnostiker. Punkt. Du bist kein Atheist.

Nein, ich grenze mich bewusst von Agnostikern ab, die eventuell Existenz und Nichtexistenz von Gott für gleichermaßen wahrscheinlich halten oder eine Einordnung in die Kategorien wahrscheinlich und unwahrscheinlich vermeiden.

Du bist Agnostiker. Punkt. Du bist kein Atheist.

Mein Weltbild kommt gänzlich ohne Gott aus, darum bin ich Atheist. Oder ist Richard Dawkins auch Agnostiker, nur weil er zugibt, dass er theorethisch mit seinem Nichtglauben falsch liegen könnte?

Wenn es dir egal ist, dass „Gott” eine Fiktion und Erfindung naiver, unwissender Menschen ist, die eine Möglichkeit suchten, über die Ursachen unverständlicher Phänomene dieser Welt nicht nachdenken zu müssen, dann hast du den wesentlichen Unterschied zwischen zwei Weltanschauungen nicht verstanden und begreifst nicht, warum Denkfaulheit den Fortschritt der Menschheit hemmt oder verhindert.

Nein, ich meine damit, dass mir egal ist, ob Gott real existiert oder nicht. Würde bewiesen werden, dass dieser existiert, dann würde das meine Sicht auf die Welt nicht grundsätzlich verändern.

Und was den Fortschritt der Menschheit angeht. Ich würde hinterfragen, ob alles daran gut ist, insbesondere der technische Fortschritt. Da wäre vor allem Ted Kaczynski die Quelle meiner Kritik. Aber ich schweife mal nicht zu sehr aus.

Es ist so, als wäre es dir egal, ob du hochwirksame Medikamente nimmst, die dir helfen würden oder ob du Globuli schluckst, weil du an sie glaubst oder es zumindest für möglich hälst, dass sie wirken werden.

Nein, der Vergleich macht keinen Sinn.

Aber immerhin haben Globuli eine psychologische Wirkung. Ganz sinnlos sind sie daher wohl nicht, obwohl man sich fragen sollte, ob es nicht schädlich ist, Menschen für ein bisschen psychisches Wohlergehen auszutricksen.

PaterAlfonso  24.09.2024, 14:39
@Weisskuchen

Du bist Agnostiker. Es gibt eine gewisse Bandbreite von „Gott gibt es wahrscheilich, aber ich kann mir nicht ganz sicher sein” bis „Aller Wahrscheinlichkeit nach gibts keinen Gott, aber vielleicht ja doch”. Und du gehörst zu letzteren.

Es kann einem Menschen nicht egal sein, ob das eine oder andere stimmt, denn beides schließt sich gegenseitig aus und macht jegliche Wissenschaft zu obskuren Fantasien, die stimmen können oder nicht. Wer so denkt, gibt auch Sprüche von sich wie „Evolution ist auch nur eine Theorie”. Dabei verwendet derjenige das Wort „Theorie” falsch.

Die Globuli aus meinem Vergleich wirken nicht. Punkt. Dein Einwand einer psychologischen „Wirkung” ist keine Folge der Einnahme. Globuli bringen nicht dein Gehirn dazu, zu glauben, dass sie wirken. Es ist umgekehrt. Du nimmst die rituell, weil du glaubst, sie würden wirken. Was wirkt, ist aber nicht der Inhalt der Globuli, sondern dein Mindset.

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 21:07
@PaterAlfonso
Es kann einem Menschen nicht egal sein, ob das eine oder andere stimmt, denn beides schließt sich gegenseitig aus und macht jegliche Wissenschaft zu obskuren Fantasien, die stimmen können oder nicht. Wer so denkt, gibt auch Sprüche von sich wie „Evolution ist auch nur eine Theorie”. Dabei verwendet derjenige das Wort „Theorie” falsch.

Wäre die Existenz Gottes bewiesen, dann wären die Evolution und zahlreiche andere wissenschaftliche Erkenntnisse lange nicht widerlegt. Die Erkenntnis könnte auch wie folgt lauten: "Gott war die Ursache für den Urknall."

Die Globuli aus meinem Vergleich wirken nicht. Punkt. Dein Einwand einer psychologischen „Wirkung” ist keine Folge der Einnahme.

Die psychologische Wirkung ist die Folge einer psychologischen Konditionierung und daher leider auch die Folge einer Lüge. Das meine ich damit.

Du nimmst die rituell, weil du glaubst, sie würden wirken. Was wirkt, ist aber nicht der Inhalt der Globuli, sondern dein Mindset.

Klar.

PaterAlfonso  24.09.2024, 21:16
@Weisskuchen
Wäre die Existenz Gottes bewiesen, dann wären die Evolution und zahlreiche andere wissenschaftliche Erkenntnisse lange nicht widerlegt. Die Erkenntnis könnte auch wie folgt lauten: "Gott war die Ursache für den Urknall."

Mal abgesehen davon, dass Evolution und Urknall zwei völlig verschiedene Dinge sind, wird doch steif und fest behauptet, Gott hätte alles Leben fix und fertig planvoll geschaffen. Wie erklärt man dann plausibel zahlreiche erwiesene Fehlentwicklungen in biologischen Systemen, die sogar letal sein können, zumindest aber nur notdürftige Kompromisse darstellen und weit entfernt von jeglicher Vollkommenheit? Die Evolution erklärt dies perfekt. Entweder stimmt das eine oder das andere. Gläubige Fanatiker ziehen sich immer weiter auf Positionen zurück, in denen die Naturwissenschaften noch am meisten am Erkenntnisgewinn arbeiten müssen, weil er technisch so schwer zu bewerkstelligen ist. Sobald mal ein Wissenschaftler Klartext redet und mangelnde Erkenntnisse über irgend ein Teilgebiet eingesteht, JUBELN die fanatischen Christen, während sie selbst absolut nichts zum Erkenntnisgewinn beisteuern und nur behaupten, es muss Gott gewesen sein, wenn Wissenschaftler es noch nicht vollständig erklären können. Wie peinlich und niveaulos ist das denn bitte?

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 10:17
@PaterAlfonso
Mal abgesehen davon, dass Evolution und Urknall zwei völlig verschiedene Dinge sind, wird doch steif und fest behauptet, Gott hätte alles Leben fix und fertig planvoll geschaffen.

In der Bibel genau.

Wäre der Gott in seiner biblischen Form bewiesen, dann müsste im gleichen Atemzug auch die Evolution widerlegt werden. Jedenfalls die Evolution vor dem Menschen. Denn dass Evolution im Moment stattfindet, kann man ja sehen.

Die Frage ist: Was wäre, wenn ein nicht-biblischer Gott bewiesen würde, der nicht die Welt aktiv erschaffen hat. Dann wären erstmal weder Evolution noch Urknall widerlegt.

Sobald mal ein Wissenschaftler Klartext redet und mangelnde Erkenntnisse über irgend ein Teilgebiet eingesteht, JUBELN die fanatischen Christen, während sie selbst absolut nichts zum Erkenntnisgewinn beisteuern und nur behaupten, es muss Gott gewesen sein, wenn Wissenschaftler es noch nicht vollständig erklären können. Wie peinlich und niveaulos ist das denn bitte?

Ja, das ist erbärmlich.
Gläubige Menschen, ob nun monotheistisch oder esoterisch macht keinen Unterschied, scheinen mir ziemlich ungeduldig zu sein. Sie haben die Erwartungshaltung, dass die Wissenschaft auf jede Frage sofort eine Antwort hat. Und sollte es auf eine Frage keine Antwort geben, dann wird diese Lücke mit einem Phantasiekonstrukt gestopft, dass sich wahrscheinlich als Lüge herausstellen wird, statt zu deren Schließung beizutragen.

Richtig, es macht keinen wesentlichen Unterschied. (Atheist)

Wie man aus Nahtoderfahrungen weiss, gibt es kulturelle Unterschiede.
So werden Muslime nebst Freunden und Familienmitglieder von Mohammed begrüsst, Christen von Jesus, Maria oder Engeln und hinduistische Patienten von Krishna, Shiva, Dämonen, Devas oder dem Totengott Yama respektive seinen Boten, den Yamdoots. Demnach mahlt sich jeder Patient seine Vision entsprechend seines Glaubens aus. Ein starkes Indiz dass der Gottglaube überhaupt kein Rolle spielt.

Woher ich das weiß:Hobby – Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.