Warum stellen Menschen Fragen nach Gott?

8 Antworten

Kann das nicht nur jeder für sich ausmachen?

Ja, es wäre schön. Aber solange der Glaube an ein Gotteswesen im Sekundentakt benutzt wird, um Unrecht zu legitimisieren, muss die Frage nach der Existenz dieses Wesens öffentlich gestellt werden. Die Tatsache, daß sich für dessen Existenz keinerlei Anzeichen finden, macht die Frage gerade in Anbetracht dieses Unrechts mehr als berechtigt.

Nach meiner Meinung sind wir Geschöpfe des Gottes, der unsere Welt erschaffen hat. Ich denke, dass der wesentliche Sinn des Lebens darin besteht, Gott zu suchen, an ihn zu glauben und seinen Willen zu tun. Auf diese Weise ist es möglich, das eigentliche Leben zu finden und eine Bedeutung, die weit über das irdische Leben bis ins ewige Leben hinausreicht.

Wenn die Bibel recht hat...
- gibt es einen Gott
- hat unser Leben einen wirklichen Sinn und eine Zukunft, die über das irdische Leben hinaus in eine wundervolle ewige Existenz reich
- kennt und liebt dieser Gott jeden einzelnen und nimmt Anteil an unserem Leben
- trennt uns Sünde (unser Egoismus und seine Folgen) von Gott
- bleibt diese Trennung auch über den Tod hinaus bestehen, wenn wir nie bewusst auf die Seite Gottes treten
- gibt es weder eine Wiederverkörperung (Reinkarnation) noch Höherentwicklung noch Selbsterlösung
- sind Himmel und Hölle Realitäten
- gibt es nur einen Weg, mit Gott versöhnt zu werden
- können wir über unsere Zugehörigkeit zu Gott eine klare persönliche Gewissheit erlangen.

Jeder Mensch stellt sich im Laufe Seines Lebens wohl diese Frage. Manche im Stillen für sich selbst, andere öffentlich.

Die Entscheidung die man dann trifft, ist persönlich.

Andere zu fragen, kann bei der persönlichen Entscheidung, ebenso hilfreich sein.

In beiden Fällen, trifft man die Entscheidung für sich allein.

Warum stellen Menschen Fragen nach Gott?

Es liegt in der Natur des Menschen, Fragen zu stellen. Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, dass genau das den Menschen vom Tier unterscheidet, jedoch ganz gewiss von der Pflanze, und der Mensch stellt schon ganz besondere Fragen :)

Ist der Glaube an die Existenz von Gott nicht sehr persönlich...

Ja, das ist er. Wenn ein Mensch aber davon überzeugt ist, dass sein Glaube die Welt zum positiven oder absolut Besten verändern kann, wird es sehr schnell zum öffentlichen Interesse. Zumindest aus seiner / ihrer Sicht.

Sollte nicht jeder Mensch selbst entscheiden, ob Gott für ihn oder sie exitiert?

Doch. Ich denke das sollte jeder für sich selbst ergründen. Denn anders ist der Glaube nur oberflächlich und damit von eher zweifelhaftem Nutzen.

Ist es sinnvoll, andere zu fragen, ob Gott existiert und was er bewirkt?

Das kommt auf die Antworten an. Meistens erhält man eine persönlich gefärbte und mit eigenen Argumenten unterlegte Antwort. ( Es sei denn die Frage wird einem Roboter mit künstlicher Pseudointelligenz gestellt. ) Die Ansichten anderer können neu Denkanstöße geben und so bei der persönlichen Antwortfindung helfen.


Fantho  16.04.2016, 17:12

können neu Denkanstöße geben

Was war das Thema? Ach ja, ich glaube, es ging um Glaube....

Gruß Fantho

0

Das religiöse Bewußtsein
Im Wachzustande lebt im Stoffwechsel, der da kreist in dem rhythmischen Menschen, das Abbild dieses Ich. Das heißt, es lebt das wirkliche Ich, aber das gewöhnliche Bewußtsein hat nur das durch den Stoff-wechsel bewirkte Abbild in sich. Wenn aber der menschliche physische und ätherische Organismus das, was im Atmungs- und Zirkulationsprozesse geschieht und vom Stoffwechsel durchdrungen wird, wenn der physische und ätherische Organismus wie es im Schlafzustande der Fall ist die Kräfte dieses rhythmi-schen Menschen selber brauchen, dann lebt das wahre Ich mit dem astralischen Leibe in der spirituellen Außenwelt. Dann versorgen die Atmung und die Zirkulation mit dem darin pulsierenden Stoffwechsel den physischen und den Lebens-Organismus für sich, und das wahre Ich und die seelische Organisation haben einen Bestand neben dem physischen und dem ätherischen Organismus in der spirituellen Welt. Man schaut diese abwechselnden Zustände durch die wahre Intuition, wie der physische und ätherische Organismus Atmungs- und Blutzirkulation mit dem darin enthaltenen Stoffwechsel brauchen, um ihre Kräfte zu erneu-ern. Während dieser Zeit halten sich das wahre Ich und der astralische Organismus in der spirituellen Welt auf, haben dort Bestand. Und dann, wenn die Kräfte des physischen und Lebens-Organismus durch den rhythmischen Menschen so weit regeneriert sind, daß weitere rhythmische Prozesse nicht notwendig sind, dann kehren astralischer Leib und Ich zurück und durchsetzen den Stoffwechsel, der im Atmungs- und Blutzirkulationsprozesse pulsiert, und der Mensch ist dann wieder ein wacher Mensch.
So schaut man hin, wie das wahre Ich und der seelische Organismus im Stoffwechsel pulsieren. So lernt man diejenige Welt erkennen, welche die alten Religionen als die göttliche Welt bezeichneten, in der das Ich des Menschen, das wahre Ich, seine ihm ureigene Heimat hat. Und da das, was man so in der Intuition erfaßt, sich wiederum in Spiegelbildern ergibt an dem physischen, an dem Lebens-Leibe, wie eben in einem Spiegel -, so kann man auch das, was in der rein spirituellen Welt unabhängig von aller Körperlichkeit des Menschen erfahren wird, wieder in Worte bringen, kann es in Bildern, in Begriffen zum Ausdruck bringen.
Dann kann es wiederum von dem gesunden Menschenverstande aufgefaßt werden, kann gefühlt und emp-funden werden, kann im menschlichen Gemüt erlebt werden und bildet dann den Inhalt des religiösen Be-wußtseins, der damit erkenntnismäßig begründet ist.
(GA 215: aus dem Vortrag vom 7. September 1922 von R. Steiner)