Ist eine Diktatur in China vorteilhaft?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Nein 77%
Ja 23%
Keine Ahnung 0%

7 Antworten

Nein

Eine Diktatur ist meiner Meinung nach außer für den Diktator (und seine Freunde) für niemanden vorteilhaft.


fivemonths  21.06.2024, 21:28

Es stimmt auch, dass chinesische Studenten, die im Ausland studieren, unter Spionageverdacht stehen.

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rkwiss  21.06.2024, 23:27
@fivemonths

Aufgrund des social credit Systems ist das nur logisch und folgerichtig. Die machen das vermutlich großteils dann sogar freiwillig um Punkte zu sammeln. 🤷

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NianMao  22.06.2024, 01:39
@rkwiss

🤦🏼‍♂️ abgesehen davon, dass es dieses ominöse System nicht gibt (verpflichtend, landesweit)...

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fivemonths  22.06.2024, 08:26
@rkwiss

Möchtest du als Student in einem Land leben, in dem systematische Diskriminierung unter dem Deckmantel der Demokratie an der Tagesordnung ist?

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Für manche bestimmt.

Für die Leute die hingerichtet werden weil sie ne Kuh geklaut haben, oder aufgrund ihrer Religion oder überzeugung in ein umerziehungslager gesteckt werden eher nicht.


NianMao  21.06.2024, 15:17
Für die Leute die hingerichtet werden weil sie ne Kuh geklaut haben eher nicht.

Du verwechselst sicher irgendein anderes Land mit China.

oder aufgrund ihrer Religion oder überzeugung in ein umerziehungslager gesteckt werden

Auch hier ist sicher ein anderes Land gemeint.

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Gungrasshopper  21.06.2024, 15:28
@NianMao

Vielleicht nicht wegen einer Kuh, aber China ist mit tausenden Hinrichtungen das Land in der Welt, dass die Todesstrafe am häufigsten vollstreckt. Und von den Uiguren-Umerziehungslagern solltest Du schon gehört haben.

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jort93  21.06.2024, 15:31
@NianMao

Nein, es gab einen echten Fall wo jemand hingerichtet wurde Weil er 14 Kühe geklaut hat. War aber in den 90ern.

Eine einzelne kuh ist we natürlich etwas Übersspitzt, aber man kann dort für einenne einfachen Diebstahl hingerichtet werden.

Mittlweile haben sie sich auch Hinrichtungsvans zugelegt mit denen sie von Gefängnis zu Gefängnis fahren können um Leute hinzurichten

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NianMao  21.06.2024, 15:39
@jort93
Eine einzelne kuh ist we natürlich etwas Übersspitzt,

Nicht überspitzt, sondern schlicht falsch.

aber man kann dort für einenne einfachen Diebstahl hingerichtet werden.

Nein, für einfachen Diebstahl kann und wird man in China nicht hingerichtet.

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NianMao  21.06.2024, 15:41
@Gungrasshopper
aber China ist mit tausenden Hinrichtungen das Land in der Welt,

Spannend, diese Zahl.. wo China doch gar keine Statistiken über Hinrichtungen veröffentlicht.

Und von den Uiguren-Umerziehungslagern solltest Du schon gehört haben.

Ja, an dieser Mär kommt man ja in unseren Medien nicht vorbei.

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jort93  21.06.2024, 16:20
@NianMao

Es war Yue Baozhong in Oktober 1993. Der wurde für den Diebstahl von 14 Kühen in Harbin hingerichtet.

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ajie1a  21.06.2024, 16:53
@jort93

Es war Hans Müller und seine Familien in Oktober 1943. Der wurde für seine jüdischer Herkunft in Dachau hingerichtet.

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jort93  21.06.2024, 17:19
@ajie1a

Der Unterschied ist das niemand bestreitet das die NS Regierung schlimm war.

In China ist es noch die selbe Regierung.

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ajie1a  21.06.2024, 18:31
@jort93

Du kannst den damaligen nationalen Wahn Deutschlands für den Missbrauch und die Ermordung von Juden der NS Regierung zuschreiben. Doch bis heute sind die Deutschen immer noch dasselbe Volk, sprechen dieselbe Sprache und pflegen dieselben Traditionen.

Die Verhaltensgrundsätze der chinesischen Regierung der 90er Jahre und der heutigen chinesischen Regierung haben sich aber hingegen stark verändert.

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jort93  21.06.2024, 18:52
@ajie1a

Also war die chinesische Regierung in den 90ern schlimm und heute nicht mehr?

Nun ist allerdings das Problem das Kritik auch an dem damaligen Regime heute nicht gerne gesehen wird. Bekanntestes Beispiel ist wohl das Tian’anmen-Massaker aus 1989

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ajie1a  21.06.2024, 19:19
@jort93

Das Verhalten der chinesischen Regierung entsprach den Realitäten der jeweiligen Zeit. 1993 war ich 14 Jahre alt. Damals konnte ich ein bis zwei Mal pro Woche Fleisch essen, und die Fleischmenge war gering, nur als Beilage zu Gemüse. Meine Mutter bedauert bis heute, dass sie damals nicht mehr tun konnte, um meine Ernährung zu verbessern, vielleicht wäre ich dann größer geworden. Was bedeuteten damals 14 Kühen? Es war nicht nur eine enorme Menge an Fleisch, sondern auch das einzige landwirtschaftliche Produktionsmittel für 14 Familien. Es überrascht mich nicht, dass der Diebstahl von 14 Kühen als schweres Verbrechen angesehen wurde.

Was 1989 betrifft, so sind wir Chinesen uns einig, dass unsere Regierung eine vom Ausland unterstützte Farbenrevolution vereitelt hat. Das angebliche Massaker ist eine westliche Medienerfindung im Rahmen eines kognitiven Krieges. Die Aktivitäten erfassten das ganze Land, und ich war einer von vielen, die diese Zeit erlebt haben.

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jort93  21.06.2024, 19:23
@ajie1a

Also, ich finde es nicht normal jemanden für den Diebstahl von 14 Kühen hinzurichten. Auch nicht in 1993.

Der Unterschied ist wie man mit der Vergangenheit umgeht. Hier in Deutschland betrachtet man die Vergangenheit kritisch und bezeichnet falsche Taten auch offen als falsch. In China heißt man diese taten entweder gut oder verleugnet diese. Wie du es nun ja auch tust.

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jort93  21.06.2024, 19:29
@jort93

Es ist ein Unterschied ob man sagt "Ja das war sehr schlimm dass dieser Mensch lediglich für den Diebstahl von 14 Kühen hingerichtet wurde. Die Regierung ist verachtenswert für diese Tat und wir müssen auf jeden Fall sicherstellen dass sowas in der Art nie wieder passiert"

Oder ob man sagt "joa, damals war das schlimmer Kühe zu klauen, und ist ja schon 30 Jahre her, also wen juckts, geht uns ja nun wirschaftlich gut. Einfach weiter so \o/"

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ajie1a  21.06.2024, 22:29
@jort93

Natürlich betrachten wir auch die Geschichte kritisch. Aber wir haben niemals solche schrecklichen Verbrechen begangen wie die Deutschen in der Geschichte, und wir müssen unsere Geschichte nicht vollständig umstoßen wie die Deutschen.

Im Gegenteil, die Deutschen schieben die Verbrechen der Deutschen auf eine Regierung und schneiden sie aus der Geschichte heraus. In Wirklichkeit wurden diese Verbrechen jedoch von einzelnen Deutschen begangen.

Was die Frage der Todesstrafe im juristischen Bereich betrifft, so hat unsere Regierung das Recht auf Rache vom Volk übernommen und gleichzeitig dem Volk das Recht eingeräumt, Schwerverbrecher zum Tode zu verurteilen. In einem armen Land könnte ein Dieb 14 Familien den Winter unmöglich machen, und wenn diese 14 Familien über die Bestrafung des Täters entscheiden dürften, könnte es auch die Todesstrafe sein.

In Deutschland hingegen hat die Regierung dem Volk das Recht auf Rache entzogen, ohne ihm gleichwertige Rechte zurückzugeben. Die Konsequenzen liegen auf der Hand.

Marianne Bachmeier

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jort93  21.06.2024, 22:49
@ajie1a

Nicht so schlimme wie die Deutschen, aber durchaus auch einiges. Der Völkermord an den Dzungaren von der Qing Dynastie hat mindestes 420.000 - 480.000 Unschuldige das leben gekostet, 70-80% der bevölkerung in der region. Das war bis zu dem völkermord an den Tscherkessen, 100 jahre später, der größte völkermord in der geschichte.

Klar, Natürlich kann man die schuld nicht nur auf die Partei schieben, die Partei hatte ja auch Unterstützer und Wähler.

Das problem ist, wenn du sagst dass es situationen gab wo für das klauen von 14 kühen die todesstrafe angemessen ist, dann impliziert das eben auch dass es diese situationen auch in der zukunft geben kann.

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ajie1a  21.06.2024, 23:01
@jort93

Du sprichst von den ethnischen Konflikten zwischen den Mandschu und den Mongolen. Im Krieg gibt es Sieger und Besiegte, aber beide Seiten sind nicht unschuldig. Das Hauptvolk der Volksrepublik China, die Han, hielt sich damals jedoch heraus.

Außerdem hat der Oberste Volksgerichtshof Chinas in 2013 Anweisungen erlassen, dass verschiedene gewaltfreie Verbrechen (ausgenommen Drogenhandel) nicht mehr mit der Todesstrafe geahndet werden sollen. Wenn während des Diebstahls keine Gewalt angewendet wurde, gilt grundsätzlich nicht mehr die Todesstrafe.

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NianMao  22.06.2024, 00:47
@jort93
Wenn du mehr dazu wissen willst.

Und da siehst du schon, dass es sich (wie die CIA berichtet) um:

  • den Anführer einer Bande
  • die über zwei Jahre hinweg
  • großen wirtschaftlichen Schaden verursacht haben

Und selbst in dem Fall sieht das Gesetz nur maximal eine Lebenslange Haft vor - da wird also noch mehr und schwerwiegenderes sein, von dem wir nichts wissen.

Das Gesetz zum Diebstahl:

Article 264 Whoever steals a relatively large amount of public or private property, or commits theft several times, or commits burglary, or steals or pickpockets with a weapon, shall be sentenced to fixed-term imprisonment of not more than 3 years, short-term custody, or non-custodial correction, and concurrently, a fine, or shall be sentenced to a fine only. If the amount involved is large or there are other serious circumstances, the offender shall be sentenced to fixed-term imprisonment of not less than 3 years but not more than 10 years, and concurrently, a fine. If the amount involved is especially large or there are other especially serious circumstances, the offender shall be sentenced to fixed-term imprisonment of not less than 10 years or life imprisonment, and concurrently, a fine or confiscation of property.
http://en.npc.gov.cn.cdurl.cn/2020-12/26/c_921604_13.htm
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Ja

Hm 🤔 Die meisten Antworten sind wieder mal vorprogrammiert bei so einer Art Frage.

Wie immer scheint es so zu sein, dass viele glauben, es besser zu wissen, obwohl sie noch nie in dem Land waren, sich noch nie mit eigenen Augen ein Bild hatten machen konnten.

Ich war schon einige Male in China, kenne viele Leute dort, habe vieles gelesen. Und mein Eindruck ist der, dass eine Demokratie nach westlichen Vorstellungen in China gar nicht umsetzbar ist und vor allem gar nicht gewünscht ist. Dort verbindet man nicht selten die Demokratie mit einer Art Stillstand. Man macht sich sogar teilweise lustig über die ewigen Debatten in der westlichen Politik, weil ewig nichts entschieden werden kann und nichts voran geht.

Die meisten Menschen in China haben keine Interesse und keine Zeit, sich über Kleinkram der Politik Gedanken zu machen. Für die meisten Menschen hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert. Und auch die Minderheiten genießen nach wie vor einige Vorteile! Sie waren z.B. nie von der Einkind-Politik betroffen und auch haben sie einige Vorteile bei dem Einzug in eine Universität usw.

Dass armen Menschen nicht oder kaum geholfen wird, würde ich auch nicht unterschreiben. Es haben sich inzwischen immer mehr soziale Einrichtungen gebildet, die eben sozial schwächeren Menschen helfen. Auch gibt es Reformen, die dazu beitragen, dass bedürftige Menschen finanziell unterstützt werden können. Aber hier muss auch erwähnt werden, dass nach wie vor die Hilfe nicht jeden erreicht und mitunter eher weniger bedürftige Menschen Hilfe bekommen. Da besteht auf jeden Fall noch großes Verbesserungspotential!

Also ja, die momentane politische Situation ist in China auf jeden Fall von Vorteil. Ob dies auf Dauer so sein wird, wie es in hundert Jahren sein wird, weiß hier niemand.

Zu Erinnerung: Jedes Land hat mehr oder weniger das für seine Verhältnisse beste politische System. Nur machen viele Menschen in Bezug auf China den Fehler, immer sofort an das Nazi-Regime von damals zu denken und an den damaligen Kommunismus. Dies ist aber überhaupt nicht vergleichbar. In China ist es eine ganz andere Situation! Aber was rege ich mich schon wieder auf. Bringt ja nichts. Ich könnte mich hier nur wieder unnötig reinsteigern.

In diesem Sinne: Schönes Wochenende wünsche ich 🙂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.
Nein

Das bezweifle ich mal stark, dass China sich für die armen Menschen einsetzt.

Das tun sie ja nichtmal im eigenem Land, wo Kleine Einzelhändler und ärmere Leute schikaniert und das Leben quasi unmöglich gemacht wird, bis man freiwillig von selbst umzieht.

Und eine Lektion aus der Geschichte sollte sein:

Wirtschaftlich ruinierte Diktaturen sollte man nicht einfach so auf dem Weltmarkt willkommen heißen:

Denn ruinierte Diktaturen werden natürlich niemals offen Gebietsansprüche an seine Nachbarländer stellen. Das tun sie erst, wenn sie wirtschaftlich stark genug dafür sind.

Diese Diktaturen müssen also so lange ausgetrocknet werden bis sie zerbrechen und eine demokratische Revolution erleben. Erst dann sollte man sich ihnen öffnen.

Ein zu verfrühtes Willkommenspaket, wo die Diktatur noch einigermaßen am Leben ist, wirkt für sie wie ein Aufputschmittel, und zementiert die Diktatur.

So Alles bereits gesehen bei:

  • Den Nazis,
  • Russland,
  • Und eben bei China;

Daher sollte der Westen aufhören so hysterisch panisch zu reagieren, wenn Moskau eine zu schnelle militärische Niederlage verpasst bekommt.

Oder wie man beim Wetter sagt:

  • Nach dem Regen folgt früher oder später Sonnenschein

Aber man muss auch knallhart dabei bleiben und das Zerbrechen der Diktatur um jeden preis mit vollem Tempo anstreben und vorantreiben.

So wie es Reagan gegen die UdSSR machte:

Von einem Untergang der Sowjets musste ja auch Keiner Angst haben, dass die dann auf Alles und Jeden Atombomben werfen würden. Diese Hysterie hat sich ja damals schon als völlig unbegründet erwiesen.

Aber jetzt lebt diese Hysterie unverständlicherweise wieder auf...

Als hätte niemand zugehört bzw. auch niemand aus der Geschichte gelernt...

Woher ich das weiß:Recherche

NianMao  21.06.2024, 15:36
Das bezweifle ich mal stark, dass China sich für die armen Menschen einsetzt

Die ganzen (erfolgreichen) Armutsbekämpfungsmaßnahmen wurden dann für wen gemacht und durchgeführt?

wo Kleine Einzelhändler und ärmere Leute schikaniert und das Leben quasi unmöglich gemacht wird

Da musst du dann unbedingt mal in einer x-beliebigen deutschen Großstadt in der Fußgängerzone einen kleinen Stand aufbauen und gucken wann die Damen und Herren vom Ordnungsamt kommen und für Ordnung sorgen. Es gibt Regeln, bei uns wie in China.

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Nein

Eine Diktatur kann relativ schnell ein armes Land zu einem Schwellenland umgestalten. Sie kann aber nicht die Triebkräfte für dauerfte Innovation und dauerhaften Fortschritt freisetzen, weil sie die dafür erforderliche Freiheit nicht gewährt.