In welcher Demokratie nach Vorbild anderer demokratischer Länder würdet ihr gerne in Deutschland leben
15 Stimmen
5 Antworten
Vielleicht wie in Frankreich. Dort wird der Präsident vom Volk gewählt und hat eine recht große Machtfülle inne.
Also dass Staaten wie Russland, China und Weißrussland Demokratien sein sollen ist mir absolut neu - die gehören demzufolge also eigentlich nicht in so eine Auflistung!
Ansonsten zeigt das folgende Demokratie-Ranking, dass sich Deutschland im internationalen Vergleich bereits auf Platz 2 befindet. Nur Dänemark hat noch etwas besser abgeschnitten:
https://www.demokratiematrix.de/ranking
Demnach scheint unser Land eines der am besten funktionierenden demokratischen Systeme überhaupt zu haben und ich würde mutmaßen, dass wir uns das nicht durch radikale Änderungen zunichte machen sollten! Kann also alles gerne weitestgehend so bleiben, wie es ist.
Das Schweizer System mit seinen Volksabstimmungen, das viele hier anpreisen, ist zwar grundsätzlich gut gemeint und gehört in den Bereich der Direkten Demokratie, allerdings halte ich dieses System für ein Land wie Deutschland, das deutlich größer als die Schweiz ist (sowohl geographisch als auch Einwohner-mäßig) unpassend bzw. kaum effektiv umsetzbar.
Demnach haben wir mit der repräsentativen Demokratie eigentlich schon die beste Staatsform, die man aus einem Land mit über 80 Mio. Einwohnern herausholen kann.
Was wäre deiner Meinung denn die bessere Alternative, wenn das jetzige "Murks" ist?
ich würde immer noch das schweizer Modell bevorzugen.
an sich gestattet Artikel 20 GG auch bereits jetzt schon Abstimmungen; man muss es nur mal ausprobieren statt gleich "näääh, das gehts ja mal gaar nicht" in den Raum zu stellen.
Lies mal meine Auflistung etwas weiter oben. Da habe ich beschrieben, warum ich dieses System mit den Volksabstimmungen in einem Land wie Deutschland für eher kontraproduktiv halte.
warum nicht auf Länderebene mal anfangen und schauen ?
natürlich wären die gewählten Repräsentanten ab und zu weg vom Fenster, nur das ist halt lebendige Demokratie statt "ab 18:00 am Wahlsonntag ist Schluss" .
warum nicht auf Länderebene mal anfangen und schauen ?
Experimentell ausprobieren kann man natürlich alles mal vorsichtig. Allerdings hätte bei so etwas auf Bundesebene absolut kein gutes Gefühl!
nur das ist halt lebendige Demokratie statt "ab 18:00 am Wahlsonntag ist Schluss"
Ich habe mich mit der Thematik schon mal verstärkt auseinander gesetzt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ein solches System für ein großes Land wie Dtl. schlimmestenfalls in Chaos und "Anarchie" enden könnte....
Schaue mal zu unseren direkten Nachbarn wie Frankreich, Polen etc. Oder in noch größere Länder wie die USA. Die haben alle auch nicht so ein System mit Volksabstimmungen. Vermutlich genau aus ebenjenen Befürchtungen!
Und du kannst mir glauben, wenn dann einige Zeit nach einer theoretischen Abstimmung sich etwas völlig anders als erwartet entwickelt, obwohl der Großteil des Volkes das durch ihre Ja- oder Nein-Stimme zuvor so entschieden hat, dann ist das Geschrei trotzdem wieder groß wie eh und je und es wird mit dem Finger auf die Regierung gezeigt werden, so nach dem Motto "Was macht ihr da eigentlich?" bwz. "Warum habt ihr denn...?!"
Dass sie die miesen Umstände durch ihr eigenes Abstimmen ggf. so herbeigerufen haben, werden die krawalligen Betroffenen in solchen Fällen dann vollkommen ausblenden.
jaaaa direkte Demokratie will gelernt sein. :D
auf die Regierung zeigen, welche die Abstimmungsergebnisse im Fall der Fälle durchsetzt, wäre jedenfalls mehr als daneben.
Hinzu kommt auch noch, dass die Beteiligung an derartigen Volksumfragen nach einiger Zeit extrem abnehmen würde. Das ist ja mittlerweile schon in der Schweiz, wo das bis heute so gehandhabt wird, der Fall.Vonseiten der schweizerischen Behörden gibt regelmäßig Klagen darüber, dass die Wahlbeteiligung bei Volksabstimmungen echt gering ist. Demzufolge hat man bestenfalls hinterher die Situation, dass der Wille einer Minderheit (ob dafür oder dagegen) im Umkehrschluss dann der großen Mehrheit aufgezwungen werden soll. Wie fair oder demokratisch das dann ist, darüber lässt sich wohl lange streiten....
Und ich kann die geringe Wahlbeteilung sogar nachvollziehen - irgendwann verliert man einfach zunehmend das Interesse (ist völlig menschlich), wenn man ständig zu irgendwelchen Volksabstimmungen rennen soll, die von Dingen handeln, die einen überhaupt nicht interessieren und von denen man nicht die geringste Ahnung hat! Darauf hätte ich vermutlich auch irgendwann kein Bock mehr und würde einfach Zuhause bleiben....
Bei einer Bundestags- oder Landestagswahl ist das etwas völlig anderes. Denn die findet nur alle paar Jahre statt und man weiß, dass man durch seine Kreuzchen bestenfalls echte Veränderungen in der politischen Landschaft durchführen kann. Demzufolge ist bei so etwas dann auch das Interesse da und die Wahlbeteiligung bestenfalls deutlich höher.
Ich finde es in unserem System nachteilig, dass man einmal alle 4 Jahre sein Kreuz machen darf und dann bis zur nächsten Wahl nichts zu melden hat.
Die jetzige Regierung beispielsweise hat über 2/3 der Bevölkerung gegen sich und darf trotzdem einfach weiter machen.
Mehr direkte Elemente würde ich mir wünschen.
Mehr direkte Elemente würde ich mir wünschen.
Natürlich kannst du dir das wünschen! Die AfD posaunt ja auch ständig herum, dass sie sich für Volksabstimmungen hier einsetzen würde etc.
Ich kann dir fast sicher prophezeien, dass der Versuch sowas hier in Dtl. effktiv einzuführen, nach einiger Zeit fatal nach hinten losgehen würde! Folgende Probelme sehe ich dabei:
- Im Gegensatz zu der Schweiz mit ca. 8,7 Mio. Einwohnern, haben wir hier mit über 80 Mio. 9-mal so viele Menschen. D.h. unter diesen Menschenmassen sind auch sehr viel mehr Extremisten und sonstige "Bekloppte" als unter den 8,7 Mio. Schweizern. Die würden vor jeder Abstimmung versuchen, Volksmassen aufzuwiegeln und sie dazu zu bringen, ihre Kreuz an einer bestimmten Stelle zu setzen. Ob das dann die richtige am Ende ist, wage ich schwer zu bezweifeln.
- Menschen sollen ggf. in sehr regelmäßigen Abständen über Dinge und Themen abstimmen, über die sie genau genommen nicht die geringste Ahnung haben. Wie viel weißt du denn z.B. bestimmte biochemische Prozesse, dass du sagen könntest, ob diese an Lebensmitteln angewendet werden sollen oder nicht?! Die meisten 0815-Bürger können dazu nichts sagen. Und dann sollen die einfach aus dem reinen Bauchgefühl heraus für oder gegen etwas stimmen? Selbst im jetzigen System müssen die ausführenden Politiker sich in viele Thematiken erst ernsthaft reinarbeiten, bevor sie dsbzgl. Entscheidungen treffen können.
- Menschen würden nicht rational handeln, sondern eher bei solchen Abstimmungen von ihren Emotionen kontrolliert werden. D.h. wenn Leute wirklich voller Frust und Wut stecken, werden sie einfach blindlings für oder gegen etwas stimmen, als dass sie erst einmal vorher ganz in Ruhe zu durchdenken, was von beiden denn die bessere Wahl wäre.
- Es gibt viele Themen, die sind derart komplex, dass man die nicht einfach in einer Volksabstimmung mit "Stimmst du dagegen oder dafür?" abfrühstücken lassen kann. Es gibt viele Dinge, die lassen sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten.
Ganz ehrlich: wenn wir sowas hier einige Jahre hierzulande völlig wild und unkontrolliert hätten, dann heißt es irgendwann aber schlimmstenfalls echt Guten Nacht für unsere Land bzw. die hiesige Gesellschaft!
Diese Punkte finde ich nicht stichhaltig.
die Bevölkerungszahl ist irrelevant. Es kommt nicht auf die AnZAHL sondern den AnTEIL von bestimmten Gruppen an. Je größer ein Land, desto eher mittelt sich das aus.
Ich schlage nicht vor, über jede technische Kleinigkeit abstimmen zu lassen, sondern über wichtige epochale Themen. Etwa Waffenlieferungen. Dazu muss man kein Experte sein.
die handelnde Politik ist oft weniger rational als eine Bevölkerungsmehrheit.
Bei Volksabstimmungen kann genauso abgestimmt werden wie im Parlament: für oder gegen einen Gesetzesentwurf.
Laut Wikipedia ist China eine Demokratie - zumindest auf dem Papier. Das gilt auch für Russland und die anderen gennanten Staaten. Dieser Umstand war es ja gerade, welcher mich dazu motivierte die Frage mit den Optionen zu stellen, jeder Staat kann sich offiziell als demokratisch preisen.
Also wenn du die Systeme in Russland und China allen Ernstes für demokratisch halten solltest, dann hast du aber komplett falsche Eindrücke gewonnen oder ein ziemlich verzerrtes Weltbild!
Nur weil Menschen bei Scheinwahlen, deren Ausgang eh von Anfang an feststeht, alle paar Jahre ihr Kreuzchen machen dürfen (oder eher müssen), ist ein System noch lange, lange keine Demokratie!
Jede Autokratie (veralteter politikwiss. Begriff: Diktatur) behauptet von sich ganz offiziell nach außen hin, eine menschenfreundliche "Demokratie" zu sein, obwohl jeder genaue Beobachter merkt, dass dem in keinster Weise so ist!
Du scheinst mich nicht zu verstehen, man kann auch fremde Meinungen wiedergeben, ohne diesen selbst anzuhängen -das passiert tagtäglich, zb in den ARD Tagesthemen und anderen Nachrichten.
Wir alle Wissen das Russland keine Demokratie ist, genauso wie China. Eine einzige Partei zur Wahl zu haben kann man unmöglich Demokratie nennen (china)
Na klar weiß du und ich das, aber scheinbar wissen dass einige nicht, oder wollen es nicht wahrhaben.
Die von dir genanntenLänder sind zum grössten Teil keine Demokratien.
Nur Deutschland, USA und Italien (noch).
Laut Wikipedia ist China eine Demolratie zumindest auf dem Papier - genauso wie Russland.
Auszug:
Gemäß ihrer sozialistischen Verfassung steht die Volksrepublik China „unter der demokratischen Diktatur des Volkes“, wird jedoch von Beginn an durchgehend von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autoritär bis totalitär regiert. Bis heute werden ihr schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Vor allem, weil ich gern erleben würde, was passiert, wenn deutsche Befindlichkeiten und chinesische Sichtweisen aufeinander treffen.
Während Corona soll er sich übrigens angeblich die Statistik über den Nutzerrückgang von SIM Karten schicken lassen, um auf diese Weise festzustellen wieviele Menschen tatsächlich wärend Corona gestorben sind.
Im Demokratie-Ranking ist China auf Platz 173 von 179 Ländern. Selbstverständlich ist das "Demokratie" in blütenreinster Form (harte Autokratie) und wir sollten uns alle ein Beispiel daran nehmen *Ironie off*:
Ja ich fand es auch lustig als ich las das der chinesische Staatschef Xi Jinping sich angeblich die Statistik über den Verbrauch von Kohle, Gas und Erdöl schicken lässt, wenn er wissen möchte wie das Chinesische Wirtschaftwachstum aussieht und nicht etwa die geschönten Wirtschaftberichte aus dem Wirtschaftsministerium. Lol
Eine bessere Demokratie kann ich mir nicht vorstellen. Sehr vorbildlich wie die Chinesen das machen. Hoffentlich erlangen sie eines Tages die Weltherrschaft, sodass man überall diese wunderschöne Form von Demokratie erleben kann!
Im Demokratie-Ranking ist China auf Platz 173 von 179 Ländern. Selbstverständlich ist das "Demokratie" in blütenreinster Form (harte Autokratie) und wir sollten uns alle ein Beispiel daran nehmen *Ironie off*:
Demnach haben wir mit der repräsentativen Demokratie eigentlich schon die beste Staatsform, die man aus einem Land mit über 80 Mio. Einwohnern herausholen kann.
wenn der jetzige Murks schon das Beste ist, dann kann man es auch sein lassen.